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Innenpolitik Panik wegen Corona Virus

lupus
lupus
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RE: Panik wegen Corona Virus
geschrieben von lupus
als Antwort auf aixois vom 03.04.2020, 11:34:55

Ganz so kritisch wie du und Karl sehe ich die Aussage von Antes nicht.
Er beschäftigt sich doch nicht mit Behandlungen sondern mit Statistik nehme ich an.
Wenn also ein Wert der Sterblichkeit von Infizierten ermittelt und genannt werden soll ist dessen Aussagewert schon von den Eingangswerten abhängig.
Und sofern ich seine Aussage richtig deute geht es um Fälle die infiziert und verstorben sind jedoch mit nicht gesicherter Todesursache.
Wenn jemand die statistische Aussage nicht versteht oder gar falsch interpretieren will ist dagegen kein Kraut  gewachsen.
Schon eine Meinung zu äußern ist ja gefährlich denn wie oft wird ein Satz aus dem Zusammenhang gerissen , verkürzt, absichtlich falsch interpretiert usw,
lupus

Mareike
Mareike
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RE: Panik wegen Corona Virus
geschrieben von Mareike
als Antwort auf aixois vom 03.04.2020, 12:52:08
"Die am häufigsten aufgeführten Begleiterkrankungen der in Wuhan Gestorbenen waren Bluthochdruck und Diabetes-Erkrankungen. Diese seien aber mehrheitlich nicht unmittelbar tödlich. Fätkenheuer folgert daraus: Die Todesursache der in der Studie aufgeführten Toten in Wuhan müsse in den meisten Fällen auf die durch die Krankheit ausgelöste Lungenentzündung zurückgeführt werden, die in der Regel ebenfalls aufgetreten sei."
Dies stelle ich nicht in Abrede.

Als an Diabetes-Erkrankte weiß ich, dass jeder fieberhafte Infekt äußerst kritisch werden kann, weil es dann sehr schwierig ist den Zuckerspiegel zu regulieren. Das wiederum wirkt sich sehr negativ auf den Blutdruck aus. Wenn dann keine oder mangelhafte ärztliche Begleitung gewährleistet ist, kann es äußerst bedrohlich werden. Erst recht bei Patienten, denen es aus verschiedensten Gründen nicht möglich ist, selber den Insulinbedarf zu berechnen ... z B Demenz, mangelndes Intellekt, natürlich auch Verwirrtheit aufgrund Unter- oder Überzuckerung. Da sind dann chaotische Zustände in den Kliniken äußerst gefährlich. Da habe ich vor Jahren selber schon sehr schlimme Erfahrungen machen müssen, weil ich dort mehrmals in bedrohlichen Unterzuckerungen "reingespritzt" wurde.

Zusätzlich interessiert mich der Umstand, dass irgendwelche Zusammenhänge mit ACT-Hemmer vermutet werden - da hoffe ich, dass da intensiv geforscht wird.
Mareike
Mareike
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RE: Panik wegen Corona Virus
geschrieben von Mareike
als Antwort auf Mareike vom 03.04.2020, 13:24:23

Ergänzend zu meinem Beitrag: https://www.allgemeine-zeitung.de/lokales/rheinhessen/warum-sich-diabetiker-vor-corona-schutzen-sollen


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pschroed
pschroed
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RE: Panik wegen Corona Virus
geschrieben von pschroed
als Antwort auf JuergenS vom 03.04.2020, 13:06:42
na dann, auf gut Glück, so gsund wie möglich bleim, weil ich schon jenseits von gut und böse bin, mit fast 80.😯
Ach lieber Heigl, mache dir doch keine Gedanken, das Ganze wird nicht so schlimm werden, wir sind alle betroffen, einfach nur auf Distanz leben, du wirst sehen gleich werden sich statistisch die ersten Erfolge einstellen, 👍 Phil.
Tina1
Tina1
Mitglied

RE: Panik wegen Corona Virus
geschrieben von Tina1
als Antwort auf pschroed vom 03.04.2020, 13:45:17
na dann, auf gut Glück, so gsund wie möglich bleim, weil ich schon jenseits von gut und böse bin, mit fast 80.😯
Ach lieber Heigl, mache dir doch keine Gedanken, das Ganze wird nicht so schlimm werden, wir sind alle betroffen, einfach nur auf Distanz leben, du wirst sehen gleich werden sich statistisch die ersten Erfolge einstellen, 👍 Phil.
Phil, wenn man die vorgegebenen Regeln einhält, dann kann sich jeder u auch den anderen schützen. Abstand halten, nicht mit Hand begrüßen, Maske tragen, sich nicht in großen Gruppen aufhalten, nicht in die Hand niesen, sondern in die Armbeuge, Hände immer wieder gründlich waschen. Und dazu sind die Menschen bereit, wie man sieht. Wenn weiter die Großveranstaltungen, großer Menschenauflauf verboten wird u. das alles wie jetzt kontrolliert u. weiter überprüft wird, dann brauch man die Kontaktsperre für einen großen Teil der Menschen nicht unendlich verlängern. Was auch aus vielen Gründen nicht durchführbar wäre, man muss langsam wieder ins normale Alltagsleben der Städte kommen können. Die Geschäfte, die Lokale müssen wieder Geld verdienen können, denn sie können das Schließen ihrer Geschäfte nicht lange Zeit verkraften.

Es ist inzwischen erwiesen, dass die meisten Menschen sich dort angesteckt haben, wo tausende Menschen sich getroffen haben, bei großen Veranstaltungen, in Ischgl beim Feiern, wo Mensch an Mensch steht, man sich sehr nah kommt, wie bei Fußballveranstaltung, bei großen Faschingsfeiern usw. Es ist kein einziger Fall bekannt, wo sich jemand beim Friseur, beim Einkaufen, in Lokalen angesteckt hat. Kein Geschäft musste schließen, weil es Coronafälle gab. Das sagen Virologen, wie z. B. der Virologe Hendrik Streeck letztens bei Lanz. Und die Frage ist auch, warum kann man das, was man jetzt an Maßnahmen in den Lebensmittelgeschäften, in den Drogerien, in den Banken durchführt, nicht auch in anderen Geschäften machen?

Bei den kranken und älteren Menschen muss es eine andere Regelung geben, um sie zu schützen. Wenn sie allein zu Hause leben, auf Hilfe angewiesen sind, sollten sie m. E. selber entscheiden können, wie die Hilfe aussehen soll, was sie wollen und brauchen oder nicht. Zumal man auch bei den Besuchen, die Regeln zum Schutz einhalten kann. In einem Pflegeheim ist die Situation anders.

Mein Schwiegersohn ist im Pflegedienst tätig. Er betreut alte Menschen, die allein sind. Er hilft ihnen beim Einkaufen, zum Arzt gehen, Belege ausfüllen, im Haushalt, er geht mit ihnen spazieren, aber vor allem redet er viel mit ihnen, bringt sie auch mal zum Lachen. Die alten Leutchen freuen sich immer sehr auf den Tag, wenn er kommt. Es ist der einzige Kontakt, dass einzige positive Erlebnis, was sie noch haben. Nun hat die Firma entschieden, entscheiden müssen, dass er nicht mehr zu den Menschen fahren darf. Als er das den Menschen mitteilen musste, haben sie geweint und waren total am Ende. Was wird nun mit diesen alten, alleinstehenden, hilflosen Menschen?
Das sind meine Gedanken, die niemand teilen muss.
Tina


 
RE: Panik wegen Corona Virus
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Mareike vom 03.04.2020, 13:38:46

Mareike, 

ich hab jetzt nicht alles gelesen,aber es ging wohl um die Sterblichkeit. 

Es ist interessant,dass du von den ACT Hemmern sprichst. Da diese praktisch jeder ältere Italiener nimmt, ergeben sich tatsächlich nicht unbegründete Verdachtsmomente. (Info von hiesigen Intensivstationen)


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Mareike
Mareike
Mitglied

RE: Panik wegen Corona Virus
geschrieben von Mareike
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 03.04.2020, 15:30:25

Zu den ACT-Hemmern: https://www.hochdruckliga.de/pressemeldung/items/nicht-aus-angst-vor-corona-leichtfertig-die-blutdruckmedikation-absetzen.html

Tina1
Tina1
Mitglied

RE: Panik wegen Corona Virus
geschrieben von Tina1
als Antwort auf aixois vom 03.04.2020, 11:13:55

Warum schießt du dich nur auf den Medizinstatistikexperten Gerd Antes ein? In dem Link kommt auch der Virologe Hendrik Streeck von der Uniklinik Bonn u. auch der Infektiologe Gerd Fätkenheuer zu Wort.

dein Text:
"Echte Corona Opfer wären nach Antes Logik nur solche, die nachweislich kerngesund waren und für die nur das Virus als Todesursache in Frage kommt. Absurd !"

Genau das sagt weder Antes noch Hendrik Streeck. Hendik Streeck sagt zum Beispiel "In Heinsberg etwa ist ein 78 Jahre alter Mann mit Vorerkrankungen an Herzversagen gestorben und das ohne eine Lungenbeteiligung durch Sars-2. Da er infiziert war, taucht er natürlich in der Covid-19-Statistik auf.
Und darum geht es, um eine Lungenbeteiligung, was der Coronavirus auslöst, was er krank macht, die Lunge. Wenn die Lunge nicht mehr funktioniert, dann muss der Patient an ein Beatmungsgerät, ansonsten stirbt er. Diese Geräte fehlen.Das ist eine unerträgliche Situation und dürfte es in einem Land, mit einer hoch entwickelten Technologie, Industrie, in einem wirtschaftlich reichen Land, zumal es schon lange Warnungen gab, dass eine Epidemie kommen könnte, nie geben. Man hat nicht auf die Warnungen der Wissenschaftler gehört u sich daher auch nicht vorbereitet.

Der Virologe Hendrik Streeck wird in jede der Diskussionsrunden wo es um Corona geht eingeladen. Ob bei Lanz oder Sendungen beim öffentlich rechtlichen Medien. Er ist ein gerngesehener Gast, weil er als Virologe was vom Thema versteht.  Auch wenn es nur Einzelbeispiele sind, aber die Untersuchungen, die Studien in der Richtung sind ja erst am Anfang. Hendrik Streeck hat den Auftrag bekommen, solche Studien durchzuführen. Siehe Video, dort spricht er darüber.

Ich weiß nicht was du für ein Problem hast, es wäre doch gut, wenn man feststellen würde, dass bei den Todesfällen nicht alle Menschen an dem Coronavirus sterben, obwohl man ihn feststellt. Es könnte z. B. auch passieren, dass ein schwerkranker, alter Mensch der stirbt, erst kurz zuvor von dem Virus infiziert wurde. Der Ausbruch der Symptome aber noch nicht stattgefunden hat am Tag des Sterbens. Diese Symptome können auch schwer sein und dann auch zum Tod führen. Das hat doch nichts damit zu tun, dass die Wissenschaftler die Gefahr des Coronavirus herunterspielen wollen. Das sind Unterstellungen. Warum willst du ihnen das Wort verbieten?

So verstehe ich die Wissenschaftler. Du verstehst die Experten ganz anders, das ist auch dein Recht.

Das, was der Virologe Hendik Streeck bei Lanz sagt, leuchtet mir ein, gibt mir Antworten auf die vielen Fragen
Tina
 

Edita
Edita
Mitglied

RE: Panik wegen Corona Virus
geschrieben von Edita
als Antwort auf Mareike vom 03.04.2020, 13:24:23

Zusätzlich interessiert mich der Umstand, dass irgendwelche Zusammenhänge mit ACT-Hemmer vermutet werden - da hoffe ich, dass da intensiv geforscht wird.

Mareike - als mein Internist für mich vor ca. 15 Jahren einen Blutdrucksenker suchte, sagte er zu mir " Mit ACE-Hemmern dürfen wir bei Ihnen nicht arbeiten ", als ich fragte warum, meinte er " na - wir haben doch gerade erst ihre chronische Bronchitis in den Griff bekommen, da wäre es unklug, weil es eventuell dann bei ihnen zu Asthma führen könnte, weil es unter ACT-Hemmern zu einer Verengung der Bronchien kommt, was dann einen trockenen Husten zur Folge hat. 

Wenn das so ist, dann leuchtet mir das ein, daß da nun durch Corona eine Verunsicherung eingetreten ist, ich nehme übrigens seither Lercanidipin.

Edita

 
RE: Panik wegen Corona Virus
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Tina1 vom 03.04.2020, 15:50:56

"Wir wissen mittlerweile aus einer Studie des ISS (italienisches internationales Gesundheitsinstitut) ziemlich genau, wer Italiens “Corona -Tote” sind: 

  • Sie sind im Durchschnitt 79,5 Jahre alt – ihr aussagekräftigeres medianes Alter beträgt 80,5 Jahre. (denn es gibt nur ganze wenige Tote unter 65)
  • Und sie haben zu 99,2 Prozent chronische Vorerkrankungen – 48,5 Prozent drei oder mehr, 25,6 Prozent zwei oder mehr, 25,1 Prozent eine Vorerkrankung.
Bei nur 0,8 Prozent der italienischen “Corona Toten” wurde ausschließlich das Corona-Virus vorgefunden.
Die Aussage, in Italien seien zehntausende Menschen “am” Corona-Virus oder “an Covid-19” gestorben, wie wir sie umgangssprachlich machen, ist also unhaltbar. Korrekt müsste es heißen: Das Corona -Virus war in unterschiedlichem Ausmaß am Tod von zehntausenden Italienern beteiligt. Normalerweise könnten wir das genaue Ausmaß dieser Beteiligung feststellen, indem wir die langjährigen Todesraten der meisten chronischen Erkrankungen – Krebs, Hochdruck, Diabetes, Atemwegserkrankungen – mit den aktuellen Todesraten vergleichen. 
Im konkreten Fall ist das dadurch extrem kompliziert, dass die Überforderung des italienischen Gesundheitssystems – das Fehlen von Beatmungsgeräten, Medikamenten oder medizinischem Personal- sich bei unterschiedlichen Erkrankungen unterschiedlich stark auswirkt. Der Virologe Hendrik Streeck dürfte nicht daneben liegen, wenn er das Ausmaß der Beteiligung des Corona-Virus an Corona – Todesfällen primär als minimal erachtet – wenn man freilich davon absieht, dass die extrem rasche Ausbreitung der Corona-Infektion entscheidend zur Überforderung der Gesundheitssysteme beigetragen hat und dass diese Überforderung die Todesrate entscheidend gesteigert hat. Wie sehr wird man erst nach Abschluss der Epidemie genau abschätzen können-  dass der Zustand des Gesundheitssystems ein wesentlicher Beitrag zur Todesrate ist zeigen Italiens oder Spaniens überfüllte Leichenhallen."
(von Peter M.Lingens)


 

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