Innenpolitik Panik wegen Corona Virus
Was die Reisen angeht, Olga, denke ich, dass das Fernweh so hoch ist, dass man selbst x Tage Quarantäne in kauf nehmen würde...aber wie sollte das alles letztlich penibel "überwacht" werden.
Für mein Empfinden war das alles zu früh und wir werden alle zum wiederholten mal sehen, was das bringen kann...hier wurde, wie zu Weihnachten der nächste Fehler gemacht - Feiertage gehen eben über alles (!) ... da werden höhere Inzidenzen politisch in kauf genommen , koste es was es wolle !!!
Kristine
Ich bin äußerst beunruhigt, dass Deutschland die Reisebeschränkungen auch für Valencia zurückgenommen hat, Die Sieben-Tages-Inzidenz in Valencia liegt bei bei 21 am 11. März, die Lage in Alicante ist sogar geringer und ich befürchte, die Öffnung wird sich rächen. Während auf Mallorca strenge Corona Regeln gelten sind diese auf dem Festland sehr stark gelockert worden.
Geschäftsleute kann ich verstehen, die langsam wieder Hoffnung schöpfen, aber bekanntlich hat ja jede Medaille 2 Seiten.
In ERinnerung an Ischgl, wo alles seinen Anfang für Europa nahm, weiss man nicht, was man Spanien nun wünschen soll: ein Ansteigen der Inzidenz und damit in Folge,dass das RKI Spanien wieder zum Risikoland erklärt oder die Möglichkeit,dass sich Spanien wirtschaftlich ein wenig erholt,bis es wieder so weit ist.
Aber es sind ja nicht nur Deutsche - ich denke, auch die Briten werden bald wieder über Spanien herfallen. Ryan Air hat m.W. auch die Flugkapazitäten erheblich ausgeweitet. Olga
hier wurde, wie zu Weihnachten der nächste Fehler gemacht - Feiertage gehen eben über alles (!) ... da werden höhere Inzidenzen politisch in kauf genommen , koste es was es wolle !!!
Kristine
Ja, liebe Kristine,
koste es, was es wolle, und seien es Menschenleben.
Aber es ist nicht nur die Politik. Es sind auch die Menschen, die ihren Urlaub und ihre Feiern über alles setzen. Ich verstehe gut, dass man mal raus will. Und ich verstehe gut, dass man Kontakte haben will. Will ich auch.
Aber wir leben in einer Pandemie!!! Bei vielen geht es um die nackte Existenz, um die berufliche, aber auch ganz archaisch um das Leben!
Kann man da wirklich nicht mal ein oder zwei Jahre auf Urlaub, Spaß am Baggersee und Feiern verzichten!? Unsere Eltern, die den Krieg durchlitten haben, oder unsere Großeltern, die die Spanische Grippe er- und überlebt haben, wären froh gewesen, wenn ihr einziges Problem der nächste Urlaub, das feiern am Baggersee oder ein Stille-Nacht unter dem Weihnachtsfest gewesen wäre.
Nicht missverstehen: ich täte kaum etwas lieber als meine "neue" Großnichte, die im Oktober geboren ist, in den Arm zu nehmen. Sie ist die Tochter unserer Lieblingsnichte. Oder unsere beste Freundin, die im Ruhrgebiet lebt, und die sonst jedes Jahr 6-8 Wochen lang hier bei und mit uns war, wiederzusehen. Wer weiß, wie lange ich noch lebe, und ob ich sie je wiedersehe...
Aber es geht nun mal nicht. Ist es wirklich so schwer geworden, aus Rücksicht zu verzichten???
Lieben Gruß
DW
Ich verstehe dich total, lieber Waldler, empfinde auch ähnlich und ziehe voll mit. Sicherlich habe auch ich die Schn...voll, würde so gerne auch mal weg, einfach mal nur zur Ostsee, das Meer sehen und durchatmen aber vor allem möchte ich so gerne meine Familie wiedersehen können, sie umarmen und dann möchte ich unser "Familienmäuschen" Sophie sehen können - sie wurde am 11.1.21 geboren und ich habe sie noch nicht einmal in den Armen halten können...das macht traurig.
Es gibt eben auch Andere (die ich gar nicht verteufeln möchte..., ich kann verstehen, wenn man raus möchte und diese Angebote nutzt, man ist sich eben selbst dann doch am nächsten !!!)
ABER es gibt auch die "Anderen", die wissen:
Es geht eben nicht und vor allem ist ja auch die Angst ständiger Begleiter...weil wir noch nicht geimpft sind und das auch absehbar noch nicht !
Es war ein politischer Fehler, die Reisebeschränkungen aufzuheben - es wird sich gnadenlos rächen!
Kopf hoch, lieber Waldler - es wird alles gut...irgendwann... und dann aber gehst los !
Kristine
Du sprichst mir sowas von aus dem Herzen lieber Waldler, aber mittlerweile glaube ich, aber nicht erst seit Corona, wenn das Leben die Menschen nicht "miterzieht", verzichten sie freiwillig auf gar nichts mehr!
Aber es ist nicht nur die Politik. Es sind auch die Menschen, die ihren Urlaub und ihre Feiern über alles setzen. Ich verstehe gut, dass man mal raus will. Und ich verstehe gut, dass man Kontakte haben will. Will ich auch.
Aber wir leben in einer Pandemie!!! Bei vielen geht es um die nackte Existenz, um die berufliche, aber auch ganz archaisch um das Leben!
Kann man da wirklich nicht mal ein oder zwei Jahre auf Urlaub, Spaß am Baggersee und Feiern verzichten!? Unsere Eltern, die den Krieg durchlitten haben, oder unsere Großeltern, die die Spanische Grippe er- und überlebt haben, wären froh gewesen, wenn ihr einziges Problem der nächste Urlaub, das feiern am Baggersee oder ein Stille-Nacht unter dem Weihnachtsfest gewesen wäre.
Nicht missverstehen: ich täte kaum etwas lieber als meine "neue" Großnichte, die im Oktober geboren ist, in den Arm zu nehmen. Sie ist die Tochter unserer Lieblingsnichte. Oder unsere beste Freundin, die im Ruhrgebiet lebt, und die sonst jedes Jahr 6-8 Wochen lang hier bei und mit uns war, wiederzusehen. Wer weiß, wie lange ich noch lebe, und ob ich sie je wiedersehe...
Aber es geht nun mal nicht. Ist es wirklich so schwer geworden, aus Rücksicht zu verzichten???
Lieben Gruß
DW
geschrieben von Der-Waldler
Meine Eltern haben zugunsten ihrer 3 Kinder, bis allle sich selber versorgen konnten, total auf Urlaub verzichtet, sie mußten 1947, mit 23 und 29 Jahren, mit nur ihren Klamotten am Leibe und 3 kleinen Kindern mit minus Null in Deutschland neu anfangen, alle drei Kinder durften aber eine excellente Ausbildung genießen, das war für meine Eltern selbstverständlich, daß die Ausbildung ihrer Kinder Vorrang vor Urlaub und anderen Annehmlichkeiten hat!
Das Leben hat es ihnen nicht gedankt, sie sind relativ früh mit 59 Jahren mein Vater, mit 74 Jahren meine Mutter, verstorben!
Ich habe mit 30 Jahren mit der Geburt unserer Tochter mein ganz persönliches individuelles Privatleben an den Nagel gehängt, meine übrige Familie aber auch, mein Sohn und mein Mann, Geburtstage, Feiertage wie Ostern und Weihnachten waren, wenn sie nicht total ausfallen mußten, zweitrangig, also hat unser Sohn auch schon mit 5 Jahren verzichten lernen müssen!
Daß so viele Leute in dieser Pandemie nur an sich denken und rumnörgeln und rummeckern, das geht mir auch gewaltig gegen den Strich, eigentlich unfaßbar, ich könnte da richtig ausfällig werden!
Edita
Die Rentner haben gut lachen, denn ihre Bezüge flattern monatlich aufs Konto. Viele Millionen Menschen sind jedoch bereits pleite. Ich denke da nicht nur an die Künstler und Gastro sondern auch an Messebau, Floristen und zig andere Gewerke, die auf Publikumsverkehr angewiesen sind.
Das ist kein boshaftes Gejammer sondern das Wasser steht bis zum Hals. Ich bin froh, dass ich ein zuverlässiges zweites Standbein bei der Security habe, denn im letzten Jahr habe ich nicht ein Veranstaltungsplakat gestaltet, keinen Kneipen Flyer und keine Messewerbung. Es ist nicht leicht ein Netzwerk von Kunden zu pflegen, wenn keine Geschäfte möglich sind.
Das verstehe ich gut, liebe @Edita, mir geht es da ganz ähnlich.
Meine Eltern hatten ihren ersten Urlaub zwei Jahre vor dem Tod meines Vaters, da war er 68. Bis dahin haben sie zuerst meinen mittlerweile verstorbenen Bruder und mich großgezogen, sie haben meinem Bruder eine Berufsausbildung finanziert (damals musste man noch "Lehrgeld" zahlen!) und mir eine "höhere Schulbildung", die sie sich vom Mund absparten, Danach haben sie Verwandte gepflegt, sich um behinderte Freunde gekümmert, usw.
Meine Frau und ich hatten zehn Jahre lang keinen Urlaub, weil meine Mutter Anfang der 1990er Jahre durch einen Schlaganfall zur Epileptikerin und zum "Pflegefall" wurde und wir sie zu uns in die Familie holten. Das war für uns selbstverstänndlich, wir haben das nie als Verzicht empfunden.
Ich (und meine Frau auch) sind so erzogen worden. In meiner Familie wurden wir angehalten, uns nicht nur um die direkte Familie, sondern auch um andere Verwandte, Freunde, Nachbarn zu kümmern. Vielleicht komme ich ja darum mit dem egozentrischen Verhalten Mancher (Vieler?) in der gegenwärtige Situation nicht klar. Und vielleicht freue ich mich deshalb jeden Tag, dass hier im Dorf eine ganz wunderbare Nachbarschaft ist, man schaut aufeinander, bietet Hilfen an, kümmert sich.
Und das ist nicht nur "Edelmut". Ich bin zutiefst überzeugt, dass wir selbst nur dann überleben können, wenn wir uns darum kümmern, das auch andere überleben können. Das gilt seit zigtausenden von Jahren und das gilt auch heute.
Ich finde es übrigens toll, dass Ihr alle, als ganze Familie, für "euer Mädchen" da seid, wenn ich das mal so ausdrücken darf.
Liebe Grüße
DW
Hallo, @dutchweepee,
ich sehe durchaus, in was für einer privilegierten Situation ich als Rentner bin, auch wenn ich aufgrund von Krankheit durch frühe Erwerbsunfähigkeitsberentung nur "Kleinrentner" bin. Aber unsere gemeinsame Rente, die zum Leben hier im Dorf gut ausreicht, ist sicher (sofern in diesen Zeiten etwas sicher sein kann). Glaub mir, ich bin mir dessen bewusst. Und ich bin unendlich dankbar dafür
Ich verstehe nur nicht, warum Du das immer wieder hier einbringst? Sollen wir ein schlechtes Gewissen bekommen, weil wir mit 70, 80, 90 NICHT mehr die Zeitung austragen müssen, um zu überleben (obwohl das viele Rentner müssen!)??? Du bist hier in einem Forum für Senioren, also für Ältere und Alte, das weißt Du ja sicher 😉 Warum wirfst Du ihnen/uns immer indirekt vor, dass sie/wir um ihr/unser Überleben nicht mehr kämpfen müssen?
LG
DW
Glaube bitte nicht einen Moment, dass mir das Schicksal dieser Menschen am Allerwertesten vorbeigeht. Aber die Rentner immer ins Spiel zu bringen ist so unnötig wie ein Kropf. Es bekommt doch keiner hier seine Rente weil er ein Leben lang in der Nase gebohrt hat. Wir ernten jetzt was wir in langen Jahren gesät haben, sei es an Rente oder sonstiger Vorsorge.
Die Alternative wäre dann wohl, alles so laufen zu lassen. Ich könnte nicht damit leben die Mitverantwortung für schwer erkrankte Menschen oder gar Tote tragen zu müssen. Meines Erachtens wurde zu früh geöffnet und die versprochenen Hilfen zu spät ausgezahlt. Also musst du die Verantwortung bei denen suchen die ihre Versprechen nicht einhalten und nicht bei den Rentnern. Die leiden nämlich auch - unter Vereinsamung z.B.