Innenpolitik Panik wegen Corona Virus

Es ist leicht , die schnelle Normalisierung des Schulalltags zu fordern, damit die Kinder nicht weiter unter der Pandemie leiden müssen. (Ich weiß nicht, ob sie wirklich sehr leiden oder ob die Erwachsenen ihnen nicht einreden, dass sie leiden?) - Da möchte ich dazu auffordern, etwas bedächtiger vorzugehen.
Reden hier lauter Fachleute, die den Schulalltag kennen? Oder reden hier Blinde von der Farbe?
Habt ihr schon mal an der Erstellung eines Stundenplans für beispielsweise 900 Schüler*innen mitgearbeitet? Da werden nicht nur die zu erteilenden Fächer pro Jahrgangsstufe angesetzt, da muss für jede von ca. 30 Klassen in der Unter- und Mittelstufe mit bisher üblicher Stärke (bei geringerer Klassenstärke vielleicht für 90 Klassen) verschiedener Fachunterricht organisiert werden. Man braucht also deutlich mehr Lehrer*innen, und zusätzlich vor allem auch erheblich mehr Räume. Da man die Raumzahl nicht einfach so vergrößern kann, muss der Unterricht ggf. auf den ganzen Tag verteilt werden oder "unwichtige Fächer" wie Musik, Kunst, Sport etc. werden gestrichen. Pausen dürfen auch nur nach einem ausgeklügelten Plan je nach Klassenstufe und Platzangebot draußen oder drinnen angesetzt werden. In den Pausen werden bisher Aufsichten eingesetzt, die in Pandemiezeiten sicher nicht ausfallen dürfen. Also auch hier vergrößerter Personalmangel.
Und nun zum hochgepriesenen Allheilmittel der Medien: der Digitalisierung. Diese Betonung der Digitalisierung suggeriert, dass mit Hilfe von Laptops Lernen einfacher und schneller und vor allem selbstständiger funktioniert. (Die entsprechenden Erfahrungen hat man allerdings noch nicht gemacht. Es ist alles nur graue Theorie, am Schreibtisch von "Experten" aus der IT-Wirtschaft, aber keinen Schulpraktikern, ausgedacht. Das erinnert sehr an den Hype in den siebziger/achtziger Jahren, als die Schulen dazu gedrängt wurden, sogen. Sprachlabore einzurichten, wo mit Hilfe von Tonbändern und über Kopfhörer hergestellte Verbindung zwischen Lehrern und Schülern Fremdsprachen spielend erlernt werden sollten. Nach ein paar Jahren und Riesenausgaben standen diese Labore unbenutzt herum.)
Lernen und Begreifen von Sachverhalten funktioniert bisher immer noch so, dass man eine neue, erlernte Fähigkeit verstanden und im Gehirn "abgelegt" haben muss, damit man ggf. wieder darauf zurückgreifen kann. Vom Gehirn in die Hand - dann lernt man etwas. Aber nicht, indem man ein paar Buchstaben, die einem vielleicht noch vorgesagt werden, in die Tastatur haut. (Und richtig Schreiben können muss man auch schon. Und wer bringt das den Kleinsten bei? Die Eltern?)
Lernen bedeutet ferner, dass man das, was man gelernt, also begriffen hat, auch ständig wiederholen (sprich: üben, trainieren) muss. Das wird nichts, wenn man nur auf den Faktor Spaß setzt, damit die Kleinen nicht überfordert werden und sich etwa anstrengen müssen. Und dazu braucht man auch Lehrer*innen, die auf Fragen antworten können, die einen Stoff so aufbereiten können, dass er von den Kindern verstanden wird. Ein Kind vor den Computer setzen und dann "Sieh mal zu, dass du was lernst!" ist von vornherein zum Scheitern verurteilt.

 

Novella, Sie schreiben mir (mal wieder) aus der Seele.
Ich wundere mich auch darüber, dass einige, deren eigene Schulzeit viele, viele Jahrzehnte vorbei ist und die vermutlich auch selbst keine Enkel mehr im schulpflichtigen Alter mehr haben, solche detaillierten Forderungskataloge hier aufmachen.
Wenn man Kindern flächendeckend den Schulbesuch wieder "gönnen" möchte, wer schützt eigentlich die LehrerInnen, die sich dann auch flächendeckend infizieren können?
Bin mal gespannt, wie die Bundesländer, wo die Ferien vorbei sind, jetzt ihre Schulen wieder öffnen und wie das funktioniert - daraus können wir in Bayern und Baden Württemberg dann sicherlich viel lernen.

Auch das mit der Entlüftung zur Vermeidung von Aerosolen ist so eine Sache: das wurde uns ja auch von den Fluggesellschaften vorgepredigt, die auf keine Sitzbelegung verzichten wollten - und jetzt stellt sich schon heraus, dass dieAnsteckungsgefahr in vollgepackten Flugzeugen, die alle über gute Entlüftungskonzepte verfügen, doch grösser ist als vorher erklärt.
Eine generelle Aussage zum Verhalten der Aerosole kann erst ab Herbst gemacht werden, wenn sich unser Leben wieder in den Räumen abspielt und nicht ausserhalb.
Wir sollen Virologen einfach glauben, die ja selbst erklären,dass sie jeden Tag im Verbund mit ihren Kollegen und Studien dazulernen und es uns nicht so einfach machen und denken ,wir Laien hätten den kompletten Überblick schon lange vorher. Olga

...
Unsere Kinder dürfen nicht länger unter der Pandemie leiden!!
geschrieben von vivienne

Würde auf weltweite Ausbildugsmethoden Freichaffender Informatiker als Beispiel geschaut, dann wäre schon mal ein Gundgerüst zum Thema Ausbildung zu erkennen - und zu nutzen. Seit Jahrzehnten. Da gibts es NUR die Möglichkeit, sich selbst virtuell auszubilden - zB HPI.
Ist mir nur so verständlich, dass das nie passierte, weil der Wasserkopf dabei überflüssig ist. Aber den abzuschaffen -oder sinnvoll zu nutzen- geht gar nicht; eher friert die Hölle zu.
Unsere zukünftige Generation, die jetzt übel oder kaum ausgebildet werden soll, und unsere Zukunft  sichern würde/soll/muss, wird jetzt im Regen stehen gelassen. Richtig 'toll'.
Es würde keinem Schüler*n schaden, mal ein ganzes Jahr nicht zur Schule gehen zu müssen.
Mahlzeit© - ich könnt' grad kotzen.

In der Nähe von Osnabrück haben zwei "hoffnungsvolle" 11/12 jährige ihre Schule verwüstet. Sie setzten sie u.a. unter Wasser und zerstörten so ziemlich alles, was sie greifen konnten. Dann flohen sie, konnten aber relativ schnell gefasst werden.
Sie fielen schon früher durch Sachbeschädigungen auf - strafmündig sind sie in diesem Alter nicht. Aber zum Schadensersatz können sie und auch die Eltern herangezogen werden - wenn es so kommt, verfolgt diese Tat diese süssen Kleinen wohl eine lange Zeit ihres Lebens.
Sicher kommen jetzt bald KOmmentare dergestalt, dass diese Kinder so unsäglich unter der Pandemie leiden müssen,dass sie gar keine andere Möglichkeit haben, als ihre Schule zu zertrümmern - küchenpsychologisch aufgewertet: sich bemerkbar zu machen.
Machten die das, weil die SChule vorher geschlossen war oder weil sie wieder geöffnet werden sollte?
Ich frage mich eher, welche Rolle spielen Eltern bei der Ausgestaltung solcher Kinder, die so eine Gewalttätigkeit schon in diesem Alter an den Tag legen. Olga

Und nun zum hochgepriesenen Allheilmittel der Medien: der Digitalisierung. Diese Betonung der Digitalisierung suggeriert, dass mit Hilfe von Laptops Lernen einfacher und schneller und vor allem selbstständiger funktioniert. (Die entsprechenden Erfahrungen hat man allerdings noch nicht gemacht. Es ist alles nur graue Theorie, am Schreibtisch von "Experten" aus der IT-Wirtschaft, aber keinen Schulpraktikern, ausgedacht.

Kontra, Euer Ehren :-)
Das liegt bedauerlicherweise daran, dass am PC vorrangig gedaddelt wird.
Interessantes Material muss halt auch interessant dargestelllt werden.
Und genau das funktionert leider nicht.
Gezielt dargestelltes Lehrmanterial 'vergisst' auch keine Nebensächlichkeit, die ein menschicher Lehrer schon mal nicht erwähnt - und kann somit bei Lernenden nicht ankommen. Sind aber mitunter SchlüsselInformationen.

Ich habe die Bilder auch gesehen Olga, unvorstellbar welche Gewalt diese Kinder ausgeübt haben, das bringt so manch Erwachsener nicht zustande!
Also ...... muß doch diese Gewalt und Zerstörungswut in die Kinder impliziert worden sein, ich denke, daß man davon noch hören wird, jedenfalls wurden sie aus ihrem Elternhaus "entfernt" und dem Jugendamt überstellt!

Edita

In der Nähe von Osnabrück haben zwei "hoffnungsvolle" 11/12 jährige ihre Schule verwüstet. Sie setzten sie u.a. unter Wasser und zerstörten so ziemlich alles, was sie greifen konnten. Dann flohen sie, konnten aber relativ schnell gefasst werden.
Sie fielen schon früher durch Sachbeschädigungen auf - strafmündig sind sie in diesem Alter nicht. Aber zum Schadensersatz können sie und auch die Eltern herangezogen werden - wenn es so kommt, verfolgt diese Tat diese süssen Kleinen wohl eine lange Zeit ihres Lebens.
geschrieben von olga64

Heute hab ich noch nicht so breit grinsen dürfen. Der Beitrag hat was.
YMMD - Herzlichen Dank dafür! Diesen sehr gut geschriebenen 'Gag' nehm ich mit ins Bette.
😂

Begeisternd finde ich die Sache aber auch nicht.
Also, angenommen unsere 'damalige' Bande Unholde wäre das gewesen, da hätte aber der 'Knüppel' ganz ordentlich für gebührenden Eindruck gesorgt. Zurecht.

Das war doch reiner Übermut, Rausch, gegenseitiges Hochschaukeln.
Oh ja, Kids können barbarisch übermütig werden - und ganz erheblichen Schaden stiften. Wenn sie vonhauseaus nicht in Bahnen allgemeiner Konventionen gelenkt werden. Sprich keine Grenzen kennen.

PS:
Das würde bei FernUnterricht per PC entfallen. Auch marode Schulen müssten nicht aufgemotzt werden.

Es ist schon mal anerkennend geschrieben worden aber doch eine Wiederholung:

Was Kinder und ihr Umfeld betrifft sind sie eine nicht zu unterschätzende Kapazität.😁
lupus

Machten die das, weil die SChule vorher geschlossen war oder weil sie wieder geöffnet werden sollte?
Ich frage mich eher, welche Rolle spielen Eltern bei der Ausgestaltung solcher Kinder, die so eine Gewalttätigkeit schon in diesem Alter an den Tag legen. Olga

NEIN

Sie machten das, weil sie aus sehr problematischen Familienverhältnissen stammen und schon lange auffällig waren. Leider haben die Behörden (wie viel zu oft) viel zu lange einfach nur zugeschaut. Jetzt endlich wurden diese Kinder den Familien entzogen.

Übrigens handelt es sich um Familien  ohne Migrationshintergrund.
Pippa

Mir wurde soeben von einem Freund eine Studie zugeschickt, die recht beunruhigend ist.

https://jamanetwork.com/journals/jamacardiology/fullarticle/2768916

Zusammenfassung durch den Freund (Naturwissenschaftler und im medizinisch-pharmazeutischen Bereich tätig):

Anzahl der Teilnehmer der Studie: 100 mit Covid-19 Infizierte und Erkrankte.

60 % der Infizierten litten und leiden nach der Genesung unter Schädigungen des Herzens (unterschiedlichen Schweregrades).  Besonders Herzmuskelentzündungen traten auf.

33% waren nach der Infektion schwer am Herzen erkrankt.

Das mittlere Alter (Median) der Probanden/Infizierten in der Studie betrug 49 Jahre.

Und was ich fast am beunruhigsten finde: Es bestand keine Abhängigkeit zwischen der Schwere der Covid-19-Erkrankung und evtl. Vorerkrankungen.

Das heißt: Es kann jede/n mit Heftigkeit treffen.