Innenpolitik Panik wegen Corona Virus
Vor allem hat Kunst und Kultur sehr viel mit Lebensfreude zu tun. Außerdem finden wir z B in Musik und Theater Trost und Anregungen in schweren Zeiten.
Ich hatte z. B. gestern Abend ANGST! Ich hatte Hustenreiz und Brustschmerzen, heute morgen bin ich glücklicherweise wieder fit. Ich habe eine Schwester und noch einen lebenden Bruder, die beide über 80 sind. Die wissen, dass sie vor der Verfügbarkeit einer Impfung nicht krank werden sollten. Natürlich haben die ANGST. Wenn es um die Existenz geht, ist ANGST ein natürlicher Reflex.Es steht mir natürlich nicht zu, Dir Ratschläge zu geben, dennoch - versuche doch mal, Dich für eine gewisse Zeit von Informationen zu Corona fernzuhalten, kein TV, kein Internet, keine Radio zum Thema und auch keine Statistikpflege. Einfach mal für ein paar Tage den medien-shutdown, das medien-distancing wagen.
karl
Mal Abstand von dieser täglichen Tretmühle von Virologen-Meinungen, Politiker-statements, Kurven, Faktoren usw.usf. gewinnen. Ich möchte wetten, das täte Dir gut. Weg vom "Angstbürger", hin zu ein wenig mehr an Entspanntheit. Genausowenig wie vor 2 Monaten wirst Du auch heute nicht infolge eines abendlichen leichten Reizhustens sterben. Der Virus, der so viele befallen hat, heißt nämlich Angst und nicht Corona.
Ob die besten Virologen an Bord sind, kann ich als Laiin nicht beurteilen. Es sind nur viele und leider sind auch diese im permanenten Lernprozess, was zur Folge hat, dass sie ihre Meinungen und sicher auch Empfehlungen an die Politik laufend ändern und wohl auch müssen. Sie befinden sich anscheinend auch im internen Wettbewerb untereinander, weil sie Aufmerksamkeit für ihr Lebenswerk wünschen, das nun aus den Laboren an die Öffentlichkeit gelangt.
Ich denke, dass der Weg bisher in Deutschland gut und richtig war aber vor allem nicht mit der Brechstange gehandelt wurde. Man hat die derzeit besten Virologen an Bord und lässt sich täglich beraten und entscheidet dann, das ist erstmal gut, nur habe ich das Gefühl, je näher die Sommerferien kommen, desto unruhiger werden die Menschen. Die Fallzahlen gehen runter und irgendwann gibt es keine Begründung mehr, die Lockerungen nicht für jede Branche einzuführen.
Kristine
Daraus muss dann die Politik handeln und zwar nach "Verhältnismässigkeit", was ein juristischer Teriminus ist,den das vermutlich bald eingeschaltete Verfassungsgericht noch oft anwenden wird.
Auch wenn jetzt die Fallzahlen runtergehen (so genau weiss das ja keiner, weil es sich nur um getestete und gemeldete Personen handelt und die Dunkelziffer der unbekannen m.E. sehr gross sein dürfte) bedeutet das nicht ,dass sie wieder ansteigen können.
Bei der sog. Spanischen Grippe war das so: da gingen die Zahlen auch im Sommer runter, das Volk atmete auf und im November/Dezember gingen sie rapide nach oben und schafften viele, viele Tote.
Bis es einen Impfstoff plus wirksame Medikamente gibt, gibt es die Begründung, nicht leichtsinnig zu werden, auch wenn die AfD, FDP und einige andere versuchen, uns was anderes einzureden.
Ich finde es auch richtig, dass die Bundesregierung sehr schnell Hilfsprogramme in gigantischer finanzieller Höhe etablierte. Was wäre die Alternative gewesen? Millionen Arbeitsloser? Rapide Einnahmeverluste in Sozial- und Steuerkassen? DAs Ende unserer Sozialpolitik?
Die meisten grossen Unternehmen erhalten Kredite oder der Bund kauft sich mit Aktien temporär ein (Lufthansa). DAs bedeutet, irgendwann fliessen die Kredite wieder zurück.
Die kleineren Unternehmen erhalten nicht zurückzahlbare Unterstützung. ABer hier geschieht viel Interessantes: Unternehmen bedeutet ja auch ,etwas zu unternehmen und sich nicht darauf zu verlassen, "der Staat sorgt jetzt für mich". Viele, viele Start-Ups beweisen dies auf vielen Gebieten seit Jahren.
Da gibt es viele neue Ideen und die Kreativität steigt, weil diese Unternehmer nicht mehr nach dem Motto verfahren: haben wir immer so gemacht.
DAs finde ich gut, dass solche Aspekte jetzt wichtig werden und wäre gerade für die, die schon vor Corona ihre Unternehmensbasis "auf Kante genäht" hatten, erstrebenswert, dass sie begreifen, an ihren Modellen etwas ändern zu müssen.
Wenn wir die Emotionen auf diesem Gebiet zurückschrauben, könnten wir auch denken, dass wir spannenden Zeiten entgegengehen.
So und nun warte ich bescheiden und demütig ab, welcher Shitstorm mich aufgrund dieses Beitrages erreichen wird - denn der wird leider und sicher nicht ausbleiben. Olga
Deine Ansicht teile ich voll und ganz.
Leider gibt es immer Trittbrettfahrer. Wie schwierig es ist diese von 'BVeginn an heruaszufiltern, zeigen die bereits erfolgten Betrugsversuche sowie die lange Bearbeitungszeit mancher KfW-Kreditanträge, die über die Hausbanken laufen (müssen für 10 % bürgen). Da nicht wenige von den Hausbanken hinterfragt wurden, garantiert jetzt der Finanzminister diese ca. 10% direkt.
Es gibt etliche Unternehmen, die Zertifikate besitzen weil sie umweltfreundlich, energiesparend, nachhaltig , besonders sozial usw. managen (was normalerweise Mehrkosten verursacht), es wäre ein Leichtes, solche verantwortungsbewussten Betriebe bevorzugt zu unterstützen. Das dies geschieht, habe ich nicht gehört. Es ist wohl Giesskanne wie immer, ohne Hebelwirkung zur Durchsetzung/Förderung bestimmter Politikziele. Hauptsache das Wachstum kommt schnell wieder.
Keine Sorge, Olga, der Shitstorm würde eher mich erreichen als Sie! Ich glaube, einige hier würden mir ganz gern mal an die Gurgel gehen. 😉
Wie auch immer die politische Entscheidung zur Hilfe ausfällt, es wird nicht die großen Konzerne empfindlich treffen, sondern die Kneipe an der Ecke, den kleinen Teeladen, das Kräuterstübchen, das Geschenklädchen, die Imbissbude, den Straßenmusiker, den Dönerladen, den Friseur usw. eben all jene die als Einzelbetreiber unterwegs sind. Sie sind die Haupternährer ihrer Familien, haben keine große finanzielle Rücklagen. Sie sind die großen Verlierer und viele von ihnen werden sich nicht wieder berappen können.Bruny - alleine in Brandenburg betrug das Auszahlungsvolumen der Soforthilfe an Solo-Selbstständige und Kleinstunternehmen bis 10 Angestellten bis zum 7.4. 87 Millionen Euro, in BW waren es bis zum 10.4. 104 Mio. Euro, also das muß ganz gut geklappt haben und klappen, Anfang dieser Woche habe ich gelesen, daß die mittelständischen Betriebe sich verhonepiepelt vorkommen, denn sie bekommen keine rückzahlungsfreien Zuschüsse, ihnen werden Kredite gewährt, die sie auf Heller und Pfennig zurückzahlen müssen, wie soll das gehen wenn ein 30 oder 50 Mann Betrieb seine Rücklagen in 3 -5 Monaten aufgebraucht hat, sein Umsatzvolumen beträgt dann nur noch 60 oder 70 Prozent oder noch weniger, wie soll der gewährte Kredite zur Rückzahlung bedienen?
Bruny
Betribe mit bis zu 50 Mitarbeitern können in der Regel plus / minus 150000 Arbeitsplätze sichern, da sehe ich jetzt schwarz, da wird es die größten und schlimmsten Einbrüche geben.
Edita
Diese 'Kleinen' habe ich gerade nicht gemeint, denn sie haben im Grunde solide "Geschäftsmodelle" (s. Friseurbeispiel) .
Mit denen kann man kein schnelles Geld machen, aber sein (meist auch) gutes Auskommen haben. Wie das früher auch die Regel war.
Sie waren /sind doch die Opfer des "wachse oder weiche" und wurden von den 'Ketten', die sich nicht mit Eigenkapital, sondern nur durch Pump gross machten und mit Niedrigst-Preisen, die Kleinen, einen nach dem anderen zur Geschäftsaufgabe zwangen.
Wenn die Kleine auf Kante nähen, dann, weil sie um ihr Überleben kämpfen, nicht aber weil sie der Devise folgen, möglichst wenig selbst reinstecken, aber ein Maximum rausholen.
Dazu gehört aber auch, dass sich die Kleinen etwas der Zeit anpassen. Bei uns haben ein paar Einzelhändler/Restaurants recht fix sich zusammengetan und auf Hauslieferung umgestellt. Die Lieferdienste suchen dringend Fahrer/innen, haben schon etliche neu eingestellt.
Eine Gaststätte meinte, auf diese Weise gut 40 % des Normalumsatzes zu erzielen und dazu auch noch Neukunden gewonnen zu haben (weil denen das Essen schmeckte), die später auch mal ins Lokal kommen wollen.
Andere Einzelhändler schimpfen nur oder machen ihre Läden dicht.
Mir geht es ähnlich: Friseur ist aufgrund meines pflegeleichten und variablen Haarschnitts für mich noch länger verzichtbar.
Einen Fusspflegetermin habe ich nun für kommenden Montag erhalten - das darf man hier wieder in Bayern. Natürlich mit Fetzen um den Mund (beide Beteiligte) und kein Angebot an Kaffee (verschmerzbar).
Fitnessstudio soll in 4 Wochen wieder öffnen, inkl. meiner vermissten Sauna.
Aber wie das mit dem SChwimmen im See wird, weiss noch keiner.
Aber auch ich vermisse Kultur sehr. Sie prägt schon mein ganzes Leben und wir vermissen das gute Angebot von München`s Theatern usw. - alles geschlossen.
Für mich ist Kultur (wozu ich auch Lesen zähle) wie Lebensmittel im wahrsten Sinne des Wortes.
Aber auch ein Glas Wein nach einer Wanderung bei Sonnenschein in einem Biergarten wäre allmählich wieder eine erstrebenswerte Sache und zwar in netter, lustiger Gesellschaft,die nicht zum engsten Familienkreise gehören sollte.
Shopping mit Fetzen vor dem Mund vermisse ich gar nicht - mache ich aus Protest nicht. Das spart auch Geld, wie man feststellen kann.
Während ich dies schreibe, wird mir so richtig bewusst, welch priviligiertes Leben wird doch lange führen konnten und es gar nicht so richtig schätzten. War ja alles da und lieber wurde gejammert über das, was nicht da war. Jetzt ist das alles weg - wird nun auch das Jammern weniger werden? Höre nun auf, weil meine Küchen-Philosophie noch nie so gut war, dass sie für ein Buch ausgereicht hätte. Olga
Dann sieht diese Soforthilfe in Bayern ganz anders aus, denn dort muss ein eidesstattlicher Bericht abgegeben werden, dass der Betrieb wegen der Corona Krise zahlungsunfähig ist. Bankdaten müssen zur Verfügung gestellt werden.
Weil wir im Moment nicht beliefert werden können, also keine Ware zum Verkauf haben, wollte ich den Antrag ausfüllen. Weil ich in den letzten 2 Jahren sparsam war, nur das Nötigste investiert habe, mir keine Tantiemen ausbezahlt habe, nagen wir jetzt nicht am Hungertuch, aber wie lange?
Also waren die Firmen die Soforthilfe erhalten haben, mit Beginn der Coronakrise schon pleite? Dann wären sie so oder so nicht überlebensfähig gewesen.
@Aixois, ich habe nach Absenden meines Beitrag an Dich gesehen, dass ich dich offenbar ein bisschen missverstanden hatte. Dieser dein Beitrag jetzt bestätigt mir das, ich kann dem gut folgen und habe nichts dagegen einzuwenden. 😉
Und gegen Olgas Beitrag erst recht nicht, ich sehe das ganz genauso, danke 😉lga.