Innenpolitik Panik wegen Corona Virus

@sammy

Gegenfrage: Wieviel Tote infolge von Herz-Kreislauf, von Krebs, von Diabetes, von Bluthochdruck, von Völlerei, von Sauferei, von Grippe hat  es denn bisher gegeben, ohne dass die Wirtschaft es überhaupt bemerkt hat, geschweige denn darauf auf Weisung der Regierung mit einem "shut-down" hätte reagieren müssen?

…….DIR sollte eigentlich bekannt sein, bis auf die Grippe sind alle anderen keine "Übertragungskrankheiten" und letztlich sogar die Grippe nicht vergleichbar, da Corona- Infizierte einen erheblich längeren unbemerkten Übertragungszeitraum haben.

sammy
 

@ sammy

Und auch DU meinst, es hätte zu diesem folgenschweren Runterfahren der Wirtschaft, diesem In-Kauf-Nehmen, dass tausende kleine Firmen werden aufgeben müssen, dass hunderttausende von Arbeitern ihre Existenz verlieren und in Armut gestoßen werden,  keine Alternative gegeben hätte? Nicht gerechnet die Vernichtung von Billionenwerten an Geldern, auch an Altersvorsorgen, an Rücklagen der Bürger, die gesamte Palette der Wertevernichtung, die damit einhergehen wird.
Beamte, Hartzer und Rentner betrifft das nicht. Da lässt's sich leicht pallavern.

Aber Hauptsache, der Corona-Bußgeld-Katalog ist rechtzeitig in kraft.

@Wandersmann, ich verstehe deine Bedenken gut. Es wird massiv in die Grundrechte der Bürger eingegriffen, Staaten wie Ungarn oder Polen nutzen diese Krise nun, um ihre autoritären Regime noch mehr zu festigen. Auch in Deutschland sollten wir uns nicht so sicher fühlen, dass die Demokratie nicht Schaden erleidet durch die massiven Restriktionen. Der Vorschlag des Handy-Trackings war bereits der drohende Beginn davon, zum Glück konnte das bisher abgewendet werden.
Bei allem Verständnis für den Ernst der Lage: Ich wundere mich darüber, wie bereitwillig nun die Bürger die Erosion eines Rechtsstaats und einer Demokratie mittragen, und schließe daraus, dass es erschreckend leicht wäre, von einer Demokratie auf eine Diktatur umzuschwenken.
Ich habe heute ein sehr interessantes Interview mit der Schriftstellerin und Juristin Juli Zeh in der SZ gelesen, die weist auf diese Gefahren hin. Das Interview ist hoch interessant, und ich kann nur jedem raten, die Wochenendausgabe der SZ mal zu kaufen, um es zu lesen, denn der Link ist nicht ohne weiteres zu öffnen. Hier ist er trotzdem zur Einsicht: "Die Bestrafungstaktik ist bedenklich"

Es gibt eine kurze Zusammenfassung des Interviews im Deutschlandfunk, leider wirklich nur kurz, die ist hier abrufbar: Juli Zeh kritisiert „Einschüchterung“ der Bürger in der Coronakrise

Und, nein, ich brauche keine Belehrungen mehr über die gesundheitlichen Gefahren, die sind mir wohl bekannt, und ich habe sie hier und in jeder Talkshow genügend und jeden Tag bis zum Überdruss zur Kenntnis genommen. Ich möchte nur darauf hinweisen, dass man die mit den Maßnahmen einhergehenden anderen, demokratiegefährdenden und wirtschaftlichen Gefahren nicht einfach vernachlässigen darf und wundere mich sehr darüber, dass die hier überhaupt nicht thematisiert und alle Bedenken dazu abgeschmettert werden.

@ marina

Ich bin sehr angenehm überrascht von Deinem Beitrag, sehr sogar, der sich zu diesem Thema zwar einreiht in Deine vorherigen, dennoch war er diesmal direkt an mich gewandt ...
Ich wollte es nicht schreiben, nicht so direkt, aber ich tue es nun doch, auch ich empfinde die Geschwindigkeit, in welcher man 80 Millionen Bürger mal ebenso "auf Linie" trimmen, disziplinieren kann, äußerst bedenklich. Die Beantwortung der Frage, weshalb ein weitgehend einvernehmendes 1933 entstehen konnte, fällt mir jetzt erschreckend leichter.

Ich bin auch angenehm überrascht, denn ich hatte dich bisher eher für einen Verfechter autoritärer Regimes eingeordnet. So viel Bewusstsein für Rechtsstaat und Demokratie habe ich dir nicht zugetraut, ehrlich gesagt. Aber schön, dass man sich auch mal positiv überraschen lassen kann. 😉

Wir beide wissen, dass wir uns auf anderen Gebieten nicht einig sind, aber hier teile ich deine Bedenken voll und ganz.

Marina:
"Ich wundere mich darüber, wie bereitwillig nun die Bürger die Erosion eines Rechtsstaats und einer Demokratie mittragen, und schließe daraus, dass es erschreckend leicht wäre, von einer Demokratie auf eine Diktatur umzuschwenken."

@wandersmann_1
@marina

Es ist keine Erosion des Rechtsstaates, wenn auf Zeit Maßnahmen beschlossen werden, die ganz konkret Tausende von Leben retten. 

Mein Gott, ich wünsche es niemandem einen so elenden, einsamen Tod durch Ersticken  zu erleiden und nein, Marina, entgegen Deiner Beteuerung, ich sehe, dass Du noch immer nicht verstanden hast, um was es geht. Es geht darum, unserem Gesundheitssystem zu ermöglichen jedem Patienten eine  lebensrettende Behandlung zukommen zu lassen. 

Dieser Monat wird zu einem Stresstest der Gesundheitssysteme weltweit werden. Alles andere, auch wirtschaftliche Aspekte sind nachrangig. 

Karl

@sammy,

ich stimme Dir zu. Es ist auch noch wesentlich, dass im Gegensatz zur Grippe noch kein Impfstoff existiert. 

Karl

Leider tragen die vielen „Experten“ die alle Nase lang ihren Senf zu der Lage dazugeben nicht unbedingt zu einer Beruhigung bei. Ich habe mir bereits abgewöhnt mich der Dauerberieselung auszusetzen.
Ich persönlich halte die getroffenen Maßnahmen für absolut notwendig und richtig.
Bruny

Und, nein, ich brauche keine Belehrungen mehr über die gesundheitlichen Gefahren, die sind mir wohl bekannt, und ich habe sie hier und in jeder Talkshow genügend und jeden Tag bis zum Überdruss zur Kenntnis genommen. Ich möchte nur darauf hinweisen, dass man die mit den Maßnahmen einhergehenden anderen, demokratiegefährdenden und wirtschaftlichen Gefahren nicht einfach vernachlässigen darf und wundere mich sehr darüber, dass die hier überhaupt nicht thematisiert und alle Bedenken dazu abgeschmettert werden.

Als kritischer Mensch, der gelernt hat, die Ereignisse bei voller Realität bis zum Ende zu bedenken, verstehe ich nicht, daß bei wissenschaftlichen Diskussionen und in einigen Foren ein harnäckiger Konkurrenzkampf ausgebrochen ist, der dahingehend mündet, daß latente Sprech-oder Schreibverboten aufgestellt werden.

Gerade die Wissenschaft sollte nicht aus Glauben bestehen, sondern aus eigener Skepsis und ständigen neuen Beweisen. Deshalb verwundert es mich, daß gerade bei Corona die pauschalierte politische Meinung seitens etlicher Wissenschaftler übernommen wird und jegliche politische Kritik mundtot gemacht wird.

Wissenschaft heißt nicht - nur an das Heute zu denken, sondern auch an das Morgen und Übermorgen...und zwar in seiner Gesamtheit einschließlich der möglichen Folgen rundum.

teri

„Es ist leichter die Menschen zu täuschen, als davon zu überzeugen, daß sie getäuscht worden sind.“
Mark Twain.