Innenpolitik Panik wegen Corona Virus
" die normalen Lebensbedingungen, die sozialen Beziehungen, die Arbeit, sogar die Freundschaften, die Gefühle, die religiösen und politischen Überzeugungen" sind es, die uns das Leben ermöglichen und lebenswert machen.
Blanke Angst zerstört.
Schon vor Corona habe ich in meiner Patientenverfügung bestimmt, dass ich nicht über längere Zeit künstlich beatmet werden möchte. Karl Lauterbachs Ausführungen gesternabend bei Lanz haben mich sehr nachdenklich gemacht.
Ich meine, der zitierte Satz ist völlig richtig. Womit ich jetzt aber gar nicht die Berechtigung der Maßnahmen anzweifeln will, auch wenn ich die für viele Menschen vernichtenden Folgen sehr dramatisch sehe.
In dieser Krise denkt jede/r natürlich zuerst einmal an das eigene Überlegen, auch wenn das moralisch verwerflich ist. Es ist aber so. Jeder ist sich selbst der Nächste, da helfen keine moralischen Appelle.
Die anderen Werte, die ich da erfahren kann, mögen zum Teil auch gute Werte sein, ich fürchte aber, dass hier der Egoismus der Menschen erst richtig krass zum Vorschein kommt, s. Diebstahl von Desinfektionsmitteln oder Hamsterkäufe, die den anderen nicht mehr ermöglicht, sich mit dem Nötigsten einzudecken.
"In Singapur geht das Leben trotz der Corona-Pandemie fast unverändert weiter. Der autoritäre Stadtstaat in Ostasien hat früh durchgegriffen: mit Solidaritätsappellen und strengen Strafen bei Verstößen.
"We fight the Virus", heißt ein Song zur Melodie von Simon&Garfunkels "Sound of Silence". Es gibt auch einen Corona-Rap, zu dem in Singapurs Schulen getanz wird: "Wasch Deine Hände, berühr' nicht dein Gesicht - so fegen wir das Virus weg".
So klingen die Schlachtgesänge eines großen gemeinsamen Kampfes, in dem sich jeder auf den anderen verlassen kann. Das ist der Geist Singapurs, an den Premier Lee Hsien Loong appellierte: "Jeder hat seine Aufgabe in dieser Krise, und wir lassen niemanden zurück. Das ist das vereinigte Singapur!"
Auch das Piepsen der Fieberthermometer gehört zum neuen Sound Singapurs - am Flughafen, in U-Bahnhöfen, vor öffentlichen Gebäuden und Einkaufszentren."
Aber ...... das tut er - nämlich die Berechtigung der Maßnahmen anzweifeln...... im Perlentaucher hatte ich gelesen, daß Agamben in einer Kolumne für die Zeitschrift Quodlibet von der "Erfindung einer Epidemie" gesprochen, die im Grunde nur darauf aus sei, den Ausnahmezustand herzustellen.
Da wurde ich neugierig und habe mir Quodlibet rangegoogled, leider ist das ein rein italienisches Blatt, mit dem Googleübersetzer habe ich es dann gelesen, und ja - im letzten Absatz steht ein "denkwürdiger" Satz:
" Es scheint, dass die Erfindung einer Epidemie, sobald der Terrorismus als Ursache außergewöhnlicher Maßnahmen erschöpft ist, den idealen Vorwand bietet, um sie über alle Grenzen hinaus auszudehnen."
Edita
In dieser Krise denkt jede/r natürlich zuerst einmal an das eigene Überlegen, auch wenn das moralisch verwerflich ist. Es ist aber so. Jeder ist sich selbst der Nächste, da helfen keine moralischen Appelle.Ich kann grundsätzlich überhaupt nichts moralisch Verwerfliches daran entdecken, wenn der Mensch zuerst ans eigene Überleben denkt und auch ganz praktisch dafür sorgt.
Die anderen Werte, die ich da erfahren kann, mögen zum Teil auch gute Werte sein, ich fürchte aber, dass hier der Egoismus der Menschen erst richtig krass zum Vorschein kommt, s. Diebstahl von Desinfektionsmitteln oder Hamsterkäufe, die den anderen nicht mehr ermöglicht, sich mit dem Nötigsten einzudecken.
Am Nächsten sind uns meistens unsere Kinder und Lieben, oft gar nicht wir selbst - viele sind bereit für ihre Kinder alles aufzugeben, auch das Leben, wenn es sein muss, oder?
Wie weit unsere moralische Verantwortung über die Familie hinaus reicht, ist sehr unterschiedlich
aber, was du @marina wahrscheinlich im Auge hast, ist die unverhältnismäßige Vorsorge, die über das Notwendige hinausgeht und da stimme ich dir zu - das ist unfair und auch nicht zielführend, weil die anderen ja genauso überleben wollen und wir ja grundsätzlich gemeinsam leichter überleben als alleine
bei diesem Virus aber kurzfristig doch besser allein 😉
ich denke aber auch, dass viele hamstern um die Kontrolle zu behalten, viele sind sicher später auch wieder zum Teilen bereit, aber sie wollen nicht abhängig von komplizierten Versorgungsketten, eventuellen Rationierungen ect. sein,
da spielt sich ja viel in unseren Köpfen ab und die Balance zwischen Einzelnem und Gemeinschaft ist immer vielschichtig, denke ich
manch einer kommt auch jetzt erst zur Erkenntnisse, das er sich von einer plötzlich kollektiven Stimmung mitreißen hat lassen und die plötzlich fast leeren Regale haben dann auch den Besonnensten zu einem größeren Einkauf bewogen - Nudeln und Reis wird, wenn die Pandemie überstanden ist, längerer Zeit kein besonders gefragter Artikel sein 😆
WurzelFluegel
Nicht erst jetzt haben wir das Phänomen zu beklagen, dass das Miteinander erheblich gestört ist. Wie oft wurde die Verrohung in der Gesellschaft thematisiert.
Dazu ungezählte Ermahnungen wegen dem Zunehmen menschenverachtender Ansichten.
Und von jetzt auf gleich wird vorausgesetzt und zuversichtlich beschworen, dass wir zusammenhalten, uns schützen, erst recht bereit sind freiwillig alles für den Schutz der Alten und Kranken aufzugeben ...
Ich kann nicht so recht daran glauben.
Hoffnung habe ich dennoch, weil ich auch Gemeinschaft verspüre und zwar im unmittelbaren Umfeld.
Meine Hoffnung basiert allerdings nicht auf medizinischen Errungenschaften wie Beatmungsgeräte und Blutwäsche. Da bin ich der Meinung, diese sollen für die Jüngeren zur Verfügung stehen. Junge Menschen haben eher die Chance diese Krankheit ohne bleibende Schäden zu überleben.
Bin ich pessimistisch?
Edita, ich sehe schon, dir kann man nichts vormachen. 😉
Wenn er so weit geht, greife ich mir allerdings auch nur noch an den Kopf, das habe ich aus dem anderen Beitrag nicht herausgelesen, den fand ich trotzdem ziemlich einleuchtend. Aber das geht mir entschieden zu weit, was du jetzt gefunden hast. Der "Ausnahmezustand" ist sein Spezialgebiet, das wusste ich, aber dass er den nun benutzt, um die Epidemie als" erfunden" zu bezeichen das ist hanebüchen. Da kann ich nur noch sagen: Der spinnt! Und damit muss ich wohl alles zurücknehmen, was ich vorher geschrieben habe und reumütig zu Kreuze kriechen. 😉
Ein Interview mit ihm vom 30.06.2019:
https://www.fr.de/kultur/philosoph-giorgio-agamben-ueber-faszination-krisen-
Liebe @mareike, Ich hab ein Problem damit jedem Wissenschaftler, der seine Einzelmeinung vertritt, gleich so eine Art Heiligenschein zu verpassen und damit sein Wort quasi als der Weisheit letzter Schluß zu folgen.
Die Damen und Herren Wissenschaftler können sich gerne auf Augenhöhe erstmal ihre Ansichten austauschen und deren Ergebnis als Konsenz uns dann mitteilen. Dem mag ich dann sehr gerne folgen. Aber jedem, der meint nur weil ein "Dr." oder "Proff." vor seinem Namen steht, hat er automatisch auch Recht - nein. Denn dann kommt der Nächste und erzählt seine Story und die allgemeine Verunsicherung ist da.
Also bitte ein Kompendium der Wissenschaftler und hört bitte auf jedem nach zu laufen der unbedingt nur gehört werden möchte, aber eigentlich nichts "Wirkliches" zur eigentlichen Situation zu sagen hat. Das nervt nur.
Nein mein Täubchen - das mußt Du beileibe ....... nicht!...... damit muss ich wohl alles zurücknehmen, was ich vorher geschrieben habe und reumütig zu Kreuze kriechen. 😉 geschrieben von Marina
Da jibtet noch jaaanz andere Kaliber ....... 😏
Edita