Innenpolitik Organentnahme
Olga, hier geht es allerdings nicht um eine Lebendspende, sondern um Organspenden in der letzten Lebensphase vor dem Tod des Spenders.
Monja.
Moin,
ein sehr interessanter Artikel aus dem Gesundheitsberater mit dem Titel:
Organspende - nie wieder. Organtransplantation aus der Sicht einer
Betroffenen
kann hier durch Anklicken eingesehen werden!
Gruß arno
Ich habe meinen Organspenderausweis ausgefüllt und immer bei mir .
Es ist doch völlig egal , ob man beim Verbrennen paar Organe weniger hat . Nur den , der meine Leber bekommt , bedauere ich schon jetzt .
Gilbert
Wenn es so ist, wie du andeutest, wird schon keiner deine Leber bekommen. Da kannst du ganz beruhigt sein.
Dieser Bericht der Mutter eines 15jährigen Sohnes, der nach einem schweren Unfall, stirbt, schildert die Konflikte der Angehörigen, aber natürlicherweise nicht das, was ihr Sohn gewollt hätte. Dieser Bericht spricht eigentlich dafür, dass jeder für sich selbst beizeiten entscheiden sollte, was er will.
Er spricht für die Widerspruchslösung (das hätte in diesem Fall sicher nicht gepasst wegen des Alters des Jungen, aber bei Erwachsenen schon) und befreit die aufgewühlten Angehörigen vom Zwang, entscheiden zu müssen.
Und außerdem stellen zwei von einander unabhängige Ärzteteams die Diagnose vom Hirntod. Kein Arzt bringt Patienten deswegen um, weil er an dessen Organe kommen will. Was für eine Vorstellung!
Ich sah im TV heute mehrere Kommentare von Medizinern, die die Widerspruchslösung bevorzugt hätten und in dieser heutigen Entscheidung des Bundestags keine wesentliche Änderung zum Bisherigen sehen.
1. Das medizinische Personal ist zumindest bei uns in Wien sehr gut geschult.
Mir wurde gesagt, dass das Organentnahmepotenzial bei weitem nicht ausgeschöpft werde, d.h. es könnten wesentlich mehr Organe verpflanzt werden, wenn die Spendewilligen überhaupt erst bekannt wären, wenn die innerklinischen Strukturen und Abläufe in den Entnahmekrankenhäusern effizienter wären und auch finanzielle Unterstützung bekämen, wenn mehr Wert auf spezifisches Wissen der Organspende beim medizinischen Personal gelegt würde (schon im Studium), wenn , wenn.
Wie kann es sein, dass weniger als 1000 Organe p.a. gespendet werden, wenn 37 % der Bevölkerung einen Organspendeausweis haben und heute schon mehr als 2/3 der Bevölkerung grundsätzlich spendewillig sind (d.h. ihre Angehörigen im Spendefall zustimmen würden) ?
Rein rechnerisch würde das im Widerspruchsmodell nämlich bedeuten, dass 1/3 widersprechen müssten, die Zahl der Organspenden aber gleich bleiben würde, trotz des neuen Rechts, denn 2/3 freiwillig Spendewillige machen keinen Unterschied zu 2/3 gesetzliche Spender, Spender sind Spender , oder verstehe ich da was nicht richtig ?
2. Menschliche Organe sind keine abstrakten Rechenmodelle, denn nicht jedes Organ eignet sich zum Spenden. Wir Oldis kommen ohnehin fast nicht mehr dran, weil unsere Organe schon verbraucht oder krank sind.
Das große Spendengeschäft kommt sowieso nur in ausländischen privaten Spitälern vor. Und dort leider häufig auf kriminelle Art und Weise, die ich hier lieber nicht erörtern möchte.
Seien wir froh über unser gutes Gesundheitssystem und schauen lieber den Politikern auf die Finger, daß es so bleibt anstatt ständig über das medizinische Personal herzufallen. Die leisten mehr verantwortlich Arbeit als so viele Andere.
Mir ist lediglich die Patientenverfügung wichtig, weil ich nicht unmäßig lange leiden möchte. Das liegt aber nicht an den Ärzten, sondern am Gesetz.
Ansonsten ist es mir egal, was mit meinem leblosen Körper passiert, ob er verheizt wird oder von den Würmern gefressen, das Bewußtssein hat sich bereits gelöst und bleibt unversehrt. (Lt. meiner buddhistischen Theorie)
teri
Ich denke wie du .
Wird man an der nächsten Ecke umgelegt oder von der Straßenbahn gefressen , sind wir nur noch eine Geldquelle für den Totenräber .
Warum sollen andere Menschen nicht weiterleben , weil manche Zeitgenossen so egoistisch denken ?
Gruß Gilbert
Der erste Satz des verlinkten Artikels lautet: " Die Widerspruchslösung hätte das Selbstbestimmungsrecht eingeschränkt." Dem widerspreche ich ganz entschieden. Diese Lösung hätte eine selbstgewählte Entscheidung gefordert, man hätte also selbst über sich entschieden - in aller Freiheit.