Innenpolitik Organentnahme
Die Ärztin Regina Breul war eine von wenigen, die sich trauten, die Wahrheit zu sagen, z.B. über die Prozedur zur Feststellung des "Hirntods". Was sie sehr sachlich beschreibt, macht einen fassungslos. Dass man einem Toten kein Organ mehr entnehmen kann, wird auch bei uns nicht bestritten, aber möglichst nicht artikuliert. Und dass in vielen Staaten die Organentnahme nur unter Vollnarkose durchgeführt werden darf, muss doch einen Grund haben... Nachdem ich mich über den stets verschwiegenen Part des Spenders informiert habe, war klar, was in meinem Ausweis zu stehen hat: Kein Organ spenden, kein Organ erhalten! Es ist in Ordnung, wenn andere das anders sehen - aber sie sollten wirklich wissen, was als Spender auf sie zukommt. Das aber werden sie auch künftig bei der "Aufklärung" nicht erfahren. Wer mehr wissen will, kann das auf der Seite von KAO erfahren.
Nebenbei: Viele der hier Schreibenden scheinen wirklich nichts über die Hintergründe zu wissen. "Wir sind doch genug aufgeklärt..." Damit ist das Ziel all derer erreicht, die eine umfassende Aufklärung mit all den negativen Folgen für den Spender verhindern.
Ist ein Organspender unmittelbar vor der Organentnahme eine Leiche oder ein Lebender ohne messbare Hirnfunktion? In dieser Frage nehmen Fachleute aus Medizin, Rechtswesen und Theologie gegensätzliche Positionen ein. Das deutsche Transplantationsgesetz hat diesen Konflikt nicht gelöst. Schließlich leben 97% des Organismus zu diesem Zeitpunkt noch. Dieser Tatsache muss sich jeder bewusst sein und sich vor diesem Hintergrund eine eigene Meinung bilden. Kritische Aufklärung über Organtransplantation e.V. (KAO) ist eine Initiative, gegründet von Eltern, die ihre verunglückten Kinder zur Organspende freigegeben haben, ohne die Hintergründe zu diesem Zeitpunkt genau genug zu kennen. Erst nachdem unsere Kinder beerdigt waren, haben wir begriffen, wozu wir ja gesagt hatten. Wir haben begriffen, dass lebende Organe nicht von Menschen entnommen werden können, die so tot sind, wie wir es uns vorgestellt hatten. Wir haben unsere Entscheidung daher bitter bereut. Durch unsere Zustimmung waren unsere Kinder in ihrem Sterbeprozess, in dem sie unserer besonderen Liebe bedurften, ungeschützt alleingelassen und einer Organentnahme überantwortet, die uns hinterher wie das Ausschlachten eines Autowracks erschien. In dieser Situation haben wir uns entschlossen, durch Aufklärung dazu beizutragen, dass andere Eltern unter ähnlichen Umständen davor bewahrt werden, unvorbereitet wie wir mit der Frage der Organspende konfrontiert zu werden.
Ich war bei der Entnahme von Organen dabei was mich nicht hindert einen Spenderausweis zu haben, Der Mensch dem die Organe entnommen werden ist Gehirtntot und die Organe werden durch Maschinen am Leben erhalten.
Danke @inni,
hier im Thread machen jetzt die religiös motivierten "Gehirntodgegner" mobil, die nicht akzeptieren wollen, dass ein Mensch ohne Gehirn nicht mehr existiert.
Ein gehirntoter Mensch hat noch Rückenmarksreflexe, aber er leidet nicht mehr.
Karl
Solchen Zeitgenossen begegne ich im Alltag auch hin und wieder ...
Ein gehirntoter Mensch hat noch Rückenmarksreflexe, aber er leidet nicht mehr.
Karl
Schäm Dich, wenn’s klappt.
Ich stell mir gerade vor, das ausnahmslos alle Spender wären, der eigene Wille eigentlich unwichtig....
Im Grunde die gleiche Reaktion wie bei den Impfgegnern - um Himmels Willen, bloß nicht.
Tatsache ist, das Impfen schützen kann und das es einige wenige gibt die negative Erfahrungen damit machen.
Genauso kann es im Einzelfall dazu kommen das die Diagnose "Hirntot" nicht ganz eindeutig ist. Aber genau dafür sollen ja zwei Ärzte, unabhängig von einander und die selber nicht von einander wissen, diese Diagnose stellen. Diese KAO-Beiträge scheinen etwas älter zu sein, als die Transplantationsmedizin erst begann. Der Wissensfortschritt dürfte aber gerade dort imens gewachsen sein.
Ich hab meine Hausärztin auch auf diese KAO-Beiträge angesprochen.
Ihre Antwort: "Das Risiko einer Fehldiagnose ist praktisch gegen "Null", als an einem simplen Eiterpikel zu sterben."
Daraufhin hab ich ihr meinen Spenderausweis gezeigt und sie hat eine Ablichtung davon zu meiner Patientenverfügung gelegt.
Übrigens mache ich mir wegen einer Impfung eher mehr Sorgen - die Einstichstelle ist schließlich eine offene Wunde, zwar klein, aber immerhin.
@wandersmann_1Solchen Zeitgenossen begegne ich im Alltag auch hin und wieder ...
Ein gehirntoter Mensch hat noch Rückenmarksreflexe, aber er leidet nicht mehr.
Karl
Dieser Kommentar ist nicht nur respektlos, er ist menschenverachtend.
Genau aus diesem Grujd mag ich mich hier inhaltlich zu diesem Thema nicht äußern.
Alter schützt vor spenden nicht ...
Gerade habe ich gelesen, dass es für eine Organspende keine obere Altersgrenze gibt. Insbesondere Leber, aber auch Lunge und Niere sind oft auch im hohen Alter noch bei guter Funktion. Der älteste Schweizer Spender der letzten Jahre war 88 Jahre alt.
Margit