Innenpolitik Organentnahme

Aber die Not der Wartenden mit der Kritik an Pharmaunternehmen abzutun, ist für mich nicht zielführend.
zitiert nacg Margit

Ganz so abwegig, an die Pharmaindustrie zu denken, ist es allerdings nicht.

Ein Transplatierter schluckt täglich eine Menge Arznei, um das fremde Organ behalten zu können.
Ist doch merkwürdig, dass ein Organ, das von meinem Blut belebt wird, dennoch grundsätzlich nicht in meinen Organismus gehört.
Und - welche gesunde Organe gehen bei der Unmenge von Tabletten kaputt?
Es ist nicht zynisch wenn ich frage: wie gesund sind die Leute?

Nur mal so dazugestellt.

Clematis

"Das ist ein weites Feld" meint Theodor Fontane

 

Soeben wurde das Abstimmungsergebnis im Bundestag bekanntgegeben: Die Widerspruchslösung wurde abgelehnt!!!!!!!!!
(Ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll. Ich bin maßlos enttäuscht und halte das für einen Rückschritt.)

 

Soeben wurde das Abstimmungsergebnis im Bundestag bekanntgegeben: Die  Widerspruchslösung wurde abgelehnt!!!!

(Ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll. Ich bin maßlos enttäuscht und halte diese Entscheidung für einen Rückschritt bzw. für die Verweigerung eines Fortschritts.)

@clematis,

ich stelle mir einfach die Situation der Menschen auf der Warteliste vor und versuche, mich in sie und ihre Angehörigen hinein zu versetzen.

Schließlich muss sich keiner auf die Warteliste setzen lassen und keiner wird zwangstransplantiert. Aber auch wenn Menschen mit Transplantaten für ihr weiteres Leben auf Medikamente angewiesen sind, um die Abstoßung der Organe zu verhindern, nehmen sie dies in Kauf, weil ihre Alternative nur der Tod ist.

Ich finde es prima, dass die Pharmaindustrie Medikamente entwickelt hat und weiterentwickelt, die überhaupt  Transplantationen ermöglichen. Und ich denke, dass die Patienten, denen eine Organspende ein Weiterleben ermöglicht, genauso denken.

Ich bedaure das Ergebnis der Abstimmung.

Margit

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All das Gerede von geldgierigen Ärzten oder Organhandel ist unhaltbar. Im Mittelpunkt sollte der schwerkranke Mensch stehen, dem mit einer Organspende geholfen werden kann. (Und nicht der Mensch, der sich nicht entscheiden kann oder will.) Ich hoffe, dass die Widerspruchsregelung durchkommt.
 

Dann ist dir vermutlich nicht bekannt, dass die Wartelisten auf Organe manipuliert wurden.

Dann ist dir sicherlich nicht bekannt, dass Ärzte in Krankenhäusern unter Druck gesetzt sind bestimme Quoten an Operationen zu erreichen.

Auch wenn das nicht wirklich Gründe zur Verweigerung einer Spende sind, meine ich, dass der Mensch grundsätzlich selbst über seinen Körper bestimmen kann.

Es ist ein legitimes Ziel, möglichst viele Spenden Organe zu bekommen. Die Widerspruchslösung setzt aber darauf, dass sich die meisten nicht mit diesem Thema beschäftigen und so automatisch zu Spendern werden.

Ich empfinde es als unzulässigen Zwang, dass der Mensch nach seinem Tod, ohne bewusste Einwilligung, zur freien Verfügung stehen soll.


Ich weiß im Augenblick nicht welche Politiker wie gestimmt haben.
Trotzdem bin ich froh, dass sich die Vernunft und die Achtung vor dem Menschen durchgesetzt hat.

Ciao
Hobbyradler
 

hobbyradler:
"Dann ist dir vermutlich nicht bekannt, dass die Wartelisten auf Organe manipuliert wurden."

@hobbyradler.

so etwas ist eine kriminelle Handlung und muss bestraft werden. Es sollte aber nicht eine Grundsatzentscheidung beeinflussen.

Die Debatte im Bundestag wurde ernsthaft geführt und es lohnte sich hineinzuhören.

Gerade läuft allerdings schon die nächste Abstimmung.

Karl

Der Alternativantrag der Grünen und Linken wurde angenommen.

Karl

Hallo Karl,

Genau so ist es – KRIMINELL, weltweit ist es noch schlimmer. Mein HInweis galt Novella.

In meinem Beitrag schrieb ich allerdings auch, dass dies keine Gründe für eine Verweigerung sind.

Die Debatte im Bundestag habe ich nicht verfolgt, dass Ergebnis der Abstimmung habe ich den vorangegangenen Beiträgen entnommen und bin sehr froh darüber.

Ciao
Hobbyradler
 

Der Alternativantrag der Grünen und Linken wurde angenommen.

Karl

Hallo Karl,

ich nehme an das entspricht der Meinung die ich in meinem ersten Beitrag dieses threads äußerte.
Ich habe kein Fernsehen geschaut, kenne also nicht die wirkliche Abstimmung.

Ciao
Hobbyradler
 

Unumstößliches Vertrauen umgibt mich ,wenn ein Mensch unter Druck entscheidet, dass der Mensch, der gerade vor ihm liegt, so halbtot ist,dass er nicht mehr gerettet werden muss.

@hobbyradler
Für mich stehen die Schwerstkranken im Vordergrund, denen ein ( evtl. schnellerer) Zugang zu einem Ersatzorgan mit dieser Ablehnung der Widerspruchslösung versperrt worden ist. Sonst nichts.

Für dich haben sich damit die "Vernunft und die Achtung vor dem Menschen" durchgesetzt. Das Gegenteil ist der Fall.

Jetzt bleibt im Prinzip alles so, wie es war. Zu wenig Organspender, obwohl die Mehrheit der Bevölkerung dafür ist, sich aber keinen Organspendeausweis besorgt. Toll!