Innenpolitik Organentnahme
Moin,
heute wird im Bundestag über über die Organentnahme diskutiert und abgestimmt.
Die Zahl der Organspender soll erhöht werden. Es gibt ca 10.000 Schwerstkranke
im Lande, die auf ein Organ warten. Gesundheitsminister Spahn ist dafür, dass
künftig jeder Organspender nach seinem Tod wird, wenn sie oder er nicht zu Lebzeiten
widersprochen hat oder seine Angehörigen die Organentnahme verweigern.
Meine Meinung dazu:
So schafft man eine riesige Gratisressource für die ohnhin überreiche Medizinindustrie!
Krankheit ist das größte Geschäft.
Gruß arno
Ich halte gar nichts von diesem Jens Spahn ...in etwa soviel wie von von dem unsäglichen und nichtsnutzigen CSU-Verkehrsminister.
...aber diesen Gesetzentwurf zur Widerspruchslösung finde ich gut und richtig und dass sie viel zu spät kommt. Wir leben nicht mehr im Mittelalter. Wenn im Gesundheitsystem etwas schief läuft, ist das ne Aufgabe für die Staatsanwälte ...nicht für den Gesetzgeber.
Ich hoffe das Gesetz kommt durch.
Ich bin gegen eine Widerspruchslösung.
Allerdings bin ich auch der Meinung, dass Nichtspender in der Empfängerreihenfolge nach hinten gesetzt werden sollten. Jeder der sich zur Spende bereit erklärt muss Organe mit höherer Priorität bekommen als Nichtspender.
Vielleicht ist das schon so, ich weiß es nicht.
Der Vorschlag von Baerbock bei Passabholung angesprochen zu werden, bzw. eine andere wiederkehrende Erinnerung, fände ich gut.
Ciao
Hobbyradler
Ja @arno, da hast Du schon Recht, jeder Arzt und jeder, der im Gesundheitswesen beschäftigt ist, lebt von den Krankheiten seiner Mitmenschen - genauso, wie jeder Bauer von deren Hunger lebt.
Sind also die Angehörigen dieser Berufsgruppen allesamt "Blutsauger"? So einfach kannst Du Dir das doch nicht machen.
Leider ist die Medizinindustrie noch nicht so weit, dass sie alle versagenden Organe durch Kunstprodukte ersetzten kann.
Und leider ist es immer noch so, dass Tausende von Patienten leiden und sterben müssen, obwohl ihr Leben und ihre Gesundheit durch Organe anderer Menschen gerettet werden könnte.
Ich fände es interessant, darüber zu diskutieren, welche Art der Zustimmung gewählt werden soll, damit Organe weitergegeben werden können.
Sicher ist dazu ein gutes Gesetzeswerk nötig, um dem jetzt schon stattfindenden Missbrauch mit Organhandel einen Riegel vorzuschieben.
Aber die Not der Wartenden mit der Kritik an Pharmaunternehmen abzutun, ist für mich nicht zielführend.
Dir, Arno, wünsche ich, dass Du nie in die Situation kommen wirst, auf eine Organspende hoffen zu müssen.
Margit
Ich bin Blutspender und haben den Organspendeausweis
weil es meine Entscheidung ist und nicht die eines Abgeordneten.
Für mich gildet die Unverletzlichkeit des Körpers durch dritte auch über den Tot hinaus, solange der betroffene mögliche Spender nichts anderes entscheidet.
Jeder sollte aber persönlich darauf angesprochen werden und es muß vernünftig aufgeklärt werden. Um diese mußte ich mich erst selber bemühen, kein einziger ist auf mich zugekommen.
Beim Blutspenden ist es das Gleiche. (...aber die scheint ja nicht betroffen zu sein, obwohl jedes Jahr zu wenig gespendet wird. Es muß aus dem Ausland hinzu gekauft werden. Die dortigen Quellen sind mitunter zweifelhaft...)
Das Problem der fehlenden Organe ist "hausgemacht", hinzu kommen Skandale der Mediziener bei der Vergabe. Wundert man sich da..?
Diese "Zwangsentnahme" ist in meinen Augen ein Bruch der Verfassung.
Wieso „Zwangsentnahme“?Diese "Zwangsentnahme" ist in meinen Augen ein Bruch der Verfassung.
von dicker
Ich verstehe eigentlich überhaupt nicht wieso man gegen eine Widerspruchslösung sein sollte.
Jeder Bürger kann doch zu Lebzeiten von diesem Widerspruch Gebrauch machen.
Wo also liegt die Problematik?
Dass damit Geld verdient wird, ist ja wohl normal (man könnte höchstens über die Höhe diskutieren), denn wer arbeitet schon gern ohne Lohn?
Pippa
Jeder Bürger kann doch zu Lebzeiten von diesem Widerspruch Gebrauch machen.@pippa, weil:
Dass damit Geld verdient wird, ist ja wohl normal (man könnte höchstens über die Höhe diskutieren), denn wer arbeitet schon gern ohne Lohn?
Pippa
- es an der Aufklärung im weitesten Sinne fehlt. Und mit dem Gesetz kann man dann machen wie es beliebt..? Herr Span drückt sich um die Aufklärung, denn da müssen Fragen beantwortet werden bezüglich der Sicherheit. Nicht das Patienten "versterben wegen den Organen" - nur weil einer genug privat zahlt.
- Schiebereien sind schon vorgekommen und wenn der Preis stimmt liegt auch die Nähe zur Tötung nahe.
- Ein Organhandel mit "gespendeten" Organen befürwortest du..? Der Verstorbene als Geldsack..? Nicht meine Vorstellung. Das die Entnahme vergütet werden muß ist schon logisch als medizinische Maßnahme. Aber einen Preis für das Organ..?
Ich bin eindeutig für die Widerspruchslösung.
Niemand wird gezwungen, ein Organ zu spenden, wenn er nicht will. Er muss sich nur einmal entscheiden und das kundtun, dass er nicht spenden wwill.
Das ist kein anderer Entscheidungsweg, als sich für eine Spende zu entscheiden.
Was bei der Widerspruchslosung verlangt wird, ist eine "ENTSCHEIDUNG. Und das dürfte man von einem Menschen wohl verlangen dürfen.
All das Gerede von geldgierigen Ärzten oder Organhandel ist unhaltbar. Im Mittelpunkt sollte der schwerkranke Mensch stehen, dem mit einer Organspende geholfen werden kann. (Und nicht der Mensch, der sich nicht entscheiden kann oder will.) Ich hoffe, dass die Widerspruchsregelung durchkommt.
Soeben wurde das Abstimmungsergebnis im Bundestag bekanntgegeben: Die Widerspruchslösung wurde abgelehnt!!!!!!!!!
(Ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll. Ich bin maßlos enttäuscht und halte das für einen Rückschritt.)
Organspende wäre ein hehres Ziel. Doch muss ich leider befürchten, dass einige "Gerissene" ein Prachtsgeschäft damit machen würden!
Ich trage seit meiner Jugend einen Organspendeausweis bei mir.
Meine Jugendzeit liegt schon sehr lange zurück und in all den Jahren müsste doch wohl jeder Mensch darüber aufgeklärt sein, was Organspende bedeutet.
Worüber muss der Mensch denn da noch eigentlich aufgeklärt werden?
Ehrlich - ich weiß es wirklich nicht.
Pippa