Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Offener Brief an Frau Merkel zur (nicht existenten) Flüchtlingspolitik

Innenpolitik Offener Brief an Frau Merkel zur (nicht existenten) Flüchtlingspolitik

Karl
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Re: Offener Brief an Frau Merkel zur (nicht existenten) Flüchtlingspolitik
geschrieben von Karl
als Antwort auf Tina1 vom 24.09.2015, 19:58:30
Wieder ein inhaltsstarker Beitrag. Ich war jetzt versucht nach Deinem Vorbild ihn in Gänze zu zitieren und das darunter zu setzen:

Karl
silhouette
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Re: Offener Brief an Frau Merkel zur (nicht existenten) Flüchtlingspolitik
geschrieben von silhouette
als Antwort auf Monja_moin vom 24.09.2015, 18:44:25
Autsch Ich fürchte, du hast den von dir zitierten Begriff in dem Zusammenhang mit den Posts, um die es hier ging, gründlich missverstanden.
Da kann ich aber nicht helfen.
pschroed
pschroed
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Re: Offener Brief an Frau Merkel zur (nicht existenten) Flüchtlingspolitik
geschrieben von pschroed
als Antwort auf Tina1 vom 24.09.2015, 19:54:44

Phil, inwiefern werden unsere Enkel von den Zuwanderern profitieren`? Vielleicht kannst du mir das mal erklären?
Tina


Es erklärt sich von selbst siehe Link.
Unsere Generation wird es unter Umständen nicht mehr erleben.
Phil.

Demografie Deutschland

ZITAT SPON

Trotz Zuwanderung geht die Bevölkerung in Deutschland bis 2060 deutlich zurück, vor allem im Osten. Berlin und die anderen Stadtstaaten legen gegen den Trend leicht zu. Zu diesen Ergebnissen kommt eine am Montag in Wiesbaden veröffentlichte Bevölkerungsvorausberechnung des Statistischen Bundesamtes. Im Detail zeigen sich große Unterschiede in den einzelnen Bundesländern.

Die Flächenländer im Westen

Mehr als 62 Millionen Menschen lebten dort 2013. Bis Anfang der 2020er Jahre rechnen die Statistiker noch mit einem leichten Plus von ein bis zwei Prozent. Anschließend sinkt die Zahl der Westdeutschen - je nach Stärke der Zuwanderung - auf 53 bis 57 Millionen Menschen im Jahr 2060. Am stärksten trifft es Rheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein, am wenigsten Baden-Württemberg und Bayern.
Die ostdeutschen Länder

12,5 Millionen Menschen waren dort 2013 zu Hause. Künftig werden es nach der Berechnung immer weniger - 2060 sollen es trotz Zuwanderung nur noch etwa neun Millionen sein. Am stärksten geht die Bevölkerungszahl in Sachsen-Anhalt zurück: um rund ein Drittel

Die Stadtstaaten

Sie legten voraussichtlich leicht zu - von 5,8 Millionen Menschen (2013) auf 5,9 bis 6,4 Millionen. Besonders begehrt ist Berlin, gefolgt von Hamburg.
Zugleich altert die ostdeutsche Bevölkerung besonders stark: War 2013 noch nicht einmal jeder Vierte im Rentenalter (über 64 Jahre), so wird es bereit 2030 voraussichtlich jeder Dritte sein. "Im übrigen Bundesgebiet wird der Anteil der über 64-Jährigen deutlich langsamer steigen und erst um 2060 ein vergleichbares Niveau von über 30 Prozent erreichen", schreiben die Statistiker.

Die Bevölkerungsvorausberechnung geht von einer jährlichen Geburtenrate von 1,4 Kindern pro Frau und einem Anstieg der Lebenserwartung bei der Geburt aus. Eine Binnenwanderung zwischen den Bundesländern wird bis 2039 berücksichtigt.

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Karl
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Re: Offener Brief an Frau Merkel zur (nicht existenten) Flüchtlingspolitik
geschrieben von Karl
als Antwort auf pschroed vom 24.09.2015, 20:56:07
Hallo Phil,

danke für die Rückkehr zur Sachdiskussion. Diese spannenden Prognosen sind ja eine aktualisierte Version schon bekannter Modellrechnungen. Das Problem ist nur, dass wir Menschen nicht so gebaut sind, um solch langfristige Vorhersagen wirklich in unser Denken und Handeln zu integrieren. Dieses ist doch meist sehr kurzfristig ausgerichtet.

Karl
wandersmann
wandersmann
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Re: Offener Brief an Frau Merkel zur (nicht existenten) Flüchtlingspolitik
geschrieben von wandersmann
als Antwort auf pschroed vom 24.09.2015, 20:56:07
Eine Prognose bis ins Jahr 2060 wagen?
Leute, die sich solches zutrauen sitzen üblicherweise in Kirmeszelten vor Glaskugeln, oder lesen aus dem Kaffeesatz.
Nein, pschroed, das ist natürlich Firlefanz, es ist ganz einfach nicht möglich, eine Prognose, solch einen langen Zeitraum betreffend, zu erstellen. Egal, welchen Bereich es betrifft.
Transponiere Dich spaßeshalber gedanklich mal nicht 45 Jahre vor, sondern 45 Jahre zurück, in die Welt des Jahres 1970. Würde es innerhalb Deiner Vorstellungskraft liegen, Dir ein Deutschland auszumalen, wie wir es jetzt vorliegen haben. Oder die derzeitige Weltlage? Sicher nicht, und auch die Demografen jene Zeit hätten in ihrer Prognose schwer daneben gelegen, wie die Lage im Jahr 2015 sein wird.
Die Bundesrepublik-alt hatte damals etwas mehr als 60 Millionen Einwohner. Ging's denen mit dieser Einwohnerzahl schlecht? Eher nicht, es ging doch wirtschaftlich aufwärts, oder?
Ok, die Alterspyramide stimmte noch so halbwegs. Dafür aber benötigen wir in unserer durchrationalisierten Welt immer weniger Menschen, um das gleiche herzustellen. Tendenz steigend. Zum Lebenserhalt unserer Gesellschaft benötigen wir mit Sicherheit keinen Bevölkerungszuwachs. Sich den Zustrom von Migranten mit diesem Argument schön zu reden, ist deshalb Unfug und rein populistisch.
Dass sich die Wirtschaft natürlich gern eine Reservearmee billiger Lohnsklaven vorhalten möchte - das ist klar, das wollten die schon immer. Der Gratiszustrom an Migranten eröffnet diesbezüglich völlig neue Perspektiven.
Karl
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Re: Offener Brief an Frau Merkel zur (nicht existenten) Flüchtlingspolitik
geschrieben von Karl
als Antwort auf wandersmann vom 24.09.2015, 22:09:23
Eine Prognose bis ins Jahr 2060 wagen?
Leute, die sich solches zutrauen sitzen üblicherweise in Kirmeszelten vor Glaskugeln, oder lesen aus dem Kaffeesatz.
Nein, pschroed, das ist natürlich Firlefanz, es ist ganz einfach nicht möglich,
geschrieben von wandersmann
@ wandersmann1,

so pauschal ist Deine Aussage auch Firlefanz, um Deine Vokabel zu nutzen. Gerade die Bevölkerungsentwicklung kann gut in Computermodellen berechnet werden.
Bevölkerungsentwicklung beschreibt die Entwicklung der Zahl der Menschen (Einwohner) auf einer bestimmten Fläche. Sie ergibt sich zum einen aus der Differenz zwischen Geburtenrate und Sterberate. Quelle
geschrieben von Wikipedia.de


Jede Prognose ist natürlich mit einer Fehlertoleranz behaftet. Gerade Bevölkerungsentwicklungen können aber prognostiziert werden, wobei die Entwicklung der Netto-Zuwanderung und die der Geburtenrate natürlich geschätzt werden.

Es ist aber z. B. schon heute klar, dass sich die Bevölkerungsstruktur dramatisch verschieben wird.

1. Die geburtenstarken Jahrgänge der Babyboomergeneration sind im Seniorenalter. Es werden in absoluten Zahlen also sehr viele Menschen in Deutschland altersbedingt sterben.

2. Andererseits gehören Frauen im gebärfähigen Alter über die nächsten Jahrzehnte zu den derzeitigen geburtenschwachen Jahrgängen. In absoluten Zahlen wird es also wenige Geburten geben, selbst dann, wenn die Anzahl der Geburten pro Frau wieder ansteigen sollten.

3. Ein entsprechendes Modell der Bevökerungsentwicklung erlaubt somit das Durchspielen unterschiedlicher Szenarien.
a) Was passiert, wenn es keine Netto-Zuwanderung gibt oder mehr? (Netto-Zuwanderung = Zuwanderung - Auswanderung).

b) Was passiert, wenn man die angenommene Geburtenzahl pro Frau erhöht oder erniedrigt?


Aufgrund der Zuwanderung schrumpft Deutschland nicht so schnell wie früher erwartet. Im letzten Jahr ist Deutschland aufgrund der Zuwanderung sogar gewachsen.

Es ist im wesentlichen die Netto-Zuwanderung, die bei den Prognosen die größte Unsicherheit hereinbringt. Würde man Deutschland abschotten, wäre die Prognose einfach und negativ.

Bevoelkerungsentwicklung deutschland« von Stefan Silies - Statistisches Bundesamt. Lizenziert unter CC BY-SA 3.0 über Wikimedia Commons.

Karl

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silhouette
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Re: Offener Brief an Frau Merkel zur (nicht existenten) Flüchtlingspolitik
geschrieben von silhouette
als Antwort auf Karl vom 24.09.2015, 23:03:39
Erinnerst du dich noch an die ganz sicheren Prognosen zum Waldsterben und zum Ozonloch? Die hatten vor 30-40 Jahren absoluten Gültigkeitswert. Und heute? Bis auf die Verhaltensänderung der deutschen Musterknaben hat sich bei den damals unterstellten Verursachen nicht viel geändertl im Gegenteil, die Chinesen sind mit einer damals unvorstellbaren Masse dieser Ursachen erst noch hinzugekommen.
wandersmann
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Re: Offener Brief an Frau Merkel zur (nicht existenten) Flüchtlingspolitik
geschrieben von wandersmann
als Antwort auf Karl vom 24.09.2015, 23:03:39
@karl

Ohne Frage sind diese Prognosen möglich, sicherlich auch treffsicherer, als vor 45 Jahren. Damals wie heute aber gibt es Entwicklungen resp. Sprünge, die eben nicht vorhersehbar sind, und deshalb von den Vorhersagen auch nie berücksichtigt werden können, die aber die Prognose dann dramatisch verändern. Die Vereinigung von 1990 ist so ein Beispiel. Das hatten die Demoskopen des Jahres 1970 sicher nicht im entferntesten "aufm Schirm". Sicherlich lässt sich aufgrund der heute vorliegenden Daten eine Prognose für die nächsten Jahrzehnte erstellen, aber immer unter der Voraussetzung, dass es eben solche "Sprünge" nicht mehr geben wird. Die aber kommen immer wieder vor, Tendenz steigend. Vielleicht gehört Bayern im Jahr 2060 gar nicht mehr zu Deutschland, upps - schon wären wir ein paar Millionen weniger. Wer weiß das schon?
Karl
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Re: Offener Brief an Frau Merkel zur (nicht existenten) Flüchtlingspolitik
geschrieben von Karl
als Antwort auf wandersmann vom 24.09.2015, 23:35:56
@ wandersmann,

diese mit wissenschaftlichen Methoden erstellten Prognosen sind das Beste, was wir für Planungen der Zukunft machen können. Wir können doch nicht einerseits darauf verzichten, aber andererseits dann hier z. B. im Thread jeder Menge privater Bauchprognosen zustimmen.

Es ist doch sehr interessant zu sehen, dass wissenschaftliche Prognosen, die dem eigenen Bauchgefühl zuwider laufen, abgelehnt werden, andererseits aber jede Menge privater und diffuser Zukunftsängste kultiviert werden.

Karl
Tina1
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Re: Offener Brief an Frau Merkel zur (nicht existenten) Flüchtlingspolitik
geschrieben von Tina1
als Antwort auf pschroed vom 24.09.2015, 20:56:07
Phil hast du wirklich gedacht, dass ich all diese
Statistiken nicht kenne? Die Statistiken sind dass eine, aber es fehlt dazu die Erkenntnis wie der Arbeitsmarkt in 10 Jahren und mehr aussieht. Das kann man nicht berechnen.
Tina
Juchhe, wir schrumpfen!

Der demografische Wandel wird oft mit Schrecken verfolgt, dabei ist er auch eine Chance – wenn man sie nur endlich ergreift.

Es könnte weiterhelfen, wenn die Veränderung der Gesellschaft nicht als Verlustgeschichte erzählt wird, nicht als Folge von Abbrüchen. Wer lebt schon gerne in einer „verwaisten“ Landschaft oder in einer Gesellschaft, in der es bröckelt oder die sich „abschafft“? Einen neuen Aufbruch, Lust am Kinderkriegen, Studieren und Weiterentwickeln erzeugt man so nicht.

Der demografische Wandel hat ja durchaus auch jetzt schon Positives bewirkt. Das Elterngeld gäbe es nicht ohne die Sorge vor dem Aussterben, wohl auch nicht die Bemühungen, die Vereinbarkeit von Arbeit und Familie für Mütter und Väter zu erleichtern. Gerade für die Frauen ist die Bevölkerungsentwicklung eine große Chance, denn selten zuvor war ihre Arbeitskraft so wertvoll wie heute. Das gilt auch für Migranten und deren Nachwuchs. Es ist ja nicht so, dass es in Deutschland keine Kinder mehr gäbe. Doch die haben immer häufiger türkische, polnische oder palästinensische Wurzeln und gehen in den sozialen Brennpunkten in Kreuzberg, Oberhausen oder München-Hasenbergl zur Schule. Statt zu hoffen, man könne den Fachkräftemangel mit neuen Zuwanderern aus dem Ausland ausgleichen, könnte man in diese Kinder hier im Land investieren und in ihre Schulen so viel Geld, Lehrer und Sozialarbeiter stecken, dass jedes Kind die Förderung erhält, die es braucht. Konzepte dafür gibt es genug. Die werden regelmäßig auf Bildungs- und Integrationsgipfeln diskutiert. Mehr Gipfeltreffen braucht es nicht, aber jemanden, der all die schönen Konzepte umsetzt.

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