Innenpolitik Oberleutnant der Bundeswehr als Terrorverdächtiger festgenommen

Ich habe die Hitlerzeit noch als Kind erlebt. In einem alten Fotoalbum fand ich das Passbild eines Onkels mit NSdAP-Parteiabzeichen, denn das wurde bei einer Bewerbung direkt verlangt.
Wie konnte sich ein Familienvater, dem eine Anstellung lebenswichtig war, dem entziehen?
Zwischen aktivem Nazi und Nazi "aus Notwendigkeit" gibt es Unterschiede, die wohl heute keiner mehr verstehen oder nachvollziehen kann.
Wird nicht auch heute noch bei bestimmten Berufen eine passende Parteizugehörigkeit direkt "erwartet" bzw. "vorausgesetzt"?
Gi.

Mein Vater war Mitglied in einem Sportverein, der in irgend einer Weise der SA nahestand.
Auch er wurde erst einmal von den Stadtwerken entlassen und musste sich dann einem Lehrgang zur Umerziehung unterziehen. Schließlich wurde er wieder eingestellt, da er ein guter Fachmann war, und da sich der Direktor und ein Meister nach Kriegsende das Leben nahmen. Beide hatten nichts weiter verschuldet als Mitglied der NSDAP gewesen zu sein. Ein Kollege, den man beschuldigte, einen russischen Kriegsgefangenen verprügelt zu haben, wurde ohne Gerichtsverfahren abgeholt und nie wieder gesehen.
Nachdem hier in der BRD die Blutrichter und Judenmörder in Ehren bestattet wurden, suchte man sich jetzt noch ein paar kleine überlebende Mitläufer, um ein Exempel zu statuieren.

justus

Diese Einstellung hatte sicher auch Herr Honecker, der ja seine Gestapo-Gefangenen-Wärterin, die ihn im Knast in Brandenburg bewachte, später heiratete. Sicher hatte er auch während der Knast-Zeit viele Vorteile durch diese Amour Fou. Seltsam ist nur, dass er selbst darüber später nie gesprochen hat, auch nicht darüber, dass er dann diese Helferin zugunsten von Frau Margot verliess. SCheint auch ein grosser Opportunist gewesen zu sein, dieser Herr Honecker, was ihm aber in seinen schmachvollen letzten Jahren als Flüchtling in Chile nichts mehr nützte.Olga

@ marina

Du musst nun aber auch mal richtig lesen, und als Antwort nicht nur reflexartig Deine Standardkeule schwingen.
Es ging mir doch hier um das Thema Entnazifizierung im Bildungssystem, und das Setzen der Priorität, dass unsere Kinder nie wieder von Nazis unterrichtet werden dürfen. Und um das zu verhindern, musste in diesem Bereich ausgemistet werden, wenn nötig mit eisernem Besen gekehrt werden. Dass hi und da überzogen wurde, und mit Sicherheit diese Härte auch mal den Falschen traf, ist unbestritten, das habe ich in meiner Antwort an edita oben auch so formuliert. Nun aber, mit dem Abstand von 70 Jahren auf die junge DDR zu zeigen, und zu behaupten, dass die von ihr durchgeführte Entnazifizierung ein komplettes Märchen gewesen sei, nenne ich Geschichtsfälschung.

@ olga64

Da kann man mal sehen, für was Honecker alles noch nützlich ist.
Diesen von Dir unterstellten Opportunismus übrigens benötigte der Nazi-Kanzler K.G.Kiesinger nicht, der brauchte einfach nur weiter machen. Immer feste gerade aus. Die Fahne hoch - die Reihen fest geschlossen.

Einige marginale Unterschiede bestehen zwischen Kiesinger und Honecker natürlich schon: Kiesinger war in einem demokratischen Land gerade mal 3 Jahre Kanzler; Honecker in einer Diktatur 18 Jahre lang.
Ich wundere mich immer wieder, dass frühere ostdeutsche Menschen wutentbrannt auf jegliche Wahrheit reagieren, die ein westdeutscher Mensch erwähnt. Wird dadurch irgendwas besser für Euch persönlich, wenn Ihr auch nach fast 30 Jahren immer noch in verblendeter Nostalgie zu Eurem kleinen Land steht, das so kurz existierte, wie wohl kein anderes Land auf dieser Erde? Olga

Wer von uns Beiden diskutiert hier eigentlich so wutentbrannt?
Ich jedenfalls bin ganz entspannt.
Nochmal zum mitmeißeln:
Wer es zuließ, dass ein Faschist Bundeskanzler werden durfte, der sollte den Ball lieber bissel flach halten, was die Bewertung der Fehler der jungen DDR bei der Entnazifizierung betraf.

xxx Wer es zuließ, dass ein Faschist Bundeskanzler werden durfte, der sollte den Ball lieber bissel flach halten, was die Bewertung der Fehler der jungen DDR bei der Entnazifizierung betraf.

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Das waren bundesdeutsche Wähler (ich gehörte nicht dazu, muss dies aber natürlich mittragen), dass dieser entnazifizierte Mann einige wenige Jahre Kanzler der BRD wurde.
Freie Wahlen in SAchen Honecker waren in den gesamten 18 Jahren wohl eher nicht möglich. Die Bewertung der Entnazifizierung der früheren DDR wird natürlich auch dadurch erschwert, dass sich wieder viele neue Nazis in dieser Region tummeln, was vermuten lässt ,dass der Prozess der Entnazifizierung der "jungen DDR" nie so richtig gegriffen hat. Olga

Da gebe ich Dir insofern recht, dass seit der Wiedervereinigung die Nazis ihr 1945 verlorenes Terrain im Osten wieder besiedeln durften, zumindest, was die Führungsriege betraf. Bis 1989 hatten diese Drecksnazis keine Chance hierzulande.
Heute müssen wir in einem Land leben, in welchem es bundesdeutsche Verfassungsrichter für richtig befinden, dass bspw. in Jena am "Führergeburtstag" Nazis mit Fackeln durch die Innenstadt ziehen dürfen. Vergleichbares hätte zu DDR-Zeiten nie stattfinden dürfen. (Der Einwand, dass in der DDR ohnehin keine freie Demonstrationen stattfinden durften, zieht an dieser Stelle nicht). Wehret den Anfängen war Gesetz, und wurde konsequent durchgesetzt.
Ich habe das "Kiesinger und Strauß - Faschisten raus!" der Demonstranten von 68 noch im Ohr. Entnazifiziert - das ich nicht lache! Wie kann man einem überzeugten Faschisten, der bereits 1933 in die NSDAP eintrat, und deren Ideologie bis zum Ende vertrat, ernsthaft abnehmen, seine Grundüberzeugung von jetzt auf gleich um 180 Grad gedreht zu haben? So einen aber machte der Bundesbürger zum Kanzler.

xxxx So einen aber machte der Bundesbürger zum Kanzler.

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WEr ist das "der Bundesbürger"? Meinen Sie, diejenigen die in geheimer Wahl Herrn Kiesinger und die CDU seinerzeit wählten? Lebt "der" noch?
Wie konnten Sie sich eigentlich in der früheren DDR so unmittelbar über westdeutsche politische Interna und geheime Wahlen informieren? Hatten Sie diesen Unrechtsstaat damals schon durch Flucht verlassen oder wurden Sie durch den Klassenfeind freigekauft? Olga

Das gesamte Prinzip des Militärs beruht auf einer rechten, militaristischen und unmenschlichen Politik. Ich war selbst Offizier und habe bei allen Leuten die Spaß an dem Job gefunden haben, nur Perverse und Psychopaten getroffen.

Und zu einem patriotisch - national gesinnten Soldaten bietet jetzt der Handel auch die passende Armbanduhr an.



justus