Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Muss Uniper vom deutschen Steuerzahler gerettet werden?

Innenpolitik Muss Uniper vom deutschen Steuerzahler gerettet werden?

olga64
olga64
Mitglied

RE: Muss Uniper vom deutschen Steuerzahler gerettet werden?
geschrieben von olga64

Da in einem anderen Thread die Details zu Uniper nur noch benützt werden, um persönliche Bosheiten auszutauschen, um evtl.über ein entsprechendes Unwissen in dieser Angelegenheit zu täuschen, versuche ich es jetzt nochmals für evtl. Interessenten etwas klarer zu machen und stütze mich auch auf den Artikel von Thomas Fromm "In der Falle" in der heutigen SZ:

Uniper entstand 2016 durch eine Abspaltung von Eon; das Geschäftsmodel war es, günstiges russisches Gas zu kaufen und es dann an viele Hunderte Stadtverwaltungen und Firmen weiterzureichen.
Damit machte das Unternehmen jahrelang gute Geschäfte. Für den Weiterverkauf an deutsche Gaskunden gelten Altverträge.
Nachdem Russland die Lieferungen von Gas ab Mitte Juni drastisch drosselte (mittlerweile liefert Gazprom nur noch 20% der zugesagten Mengen) , musste Uniper das fehlende Tas durch neue Verkäufer  zu weit höheren Preisen beschaffen, um die vertraglichen Verpflichtungen erfüllen zu können. Diese gestiegenen Preise konnte Uniper aber nicht weitergeben - dadurch entstanden nun diese gewaltigen Liquiditätsprobleme.
Von Oktober an soll die von der Bundesregierung beschlossene Gasumlaage Uniper und andere Gasimporteure entlasten, um weitere Milliardenlücken zu verhindern. DAfür steigt der Gaspreis für Verbraucher in Deutschland um 2.419 Cent pro Kilowattstunde plus 7% Mehrwertsteuer.
Uniper wurde aus Steuergeldern bereits mit insgesamt 15 Mrd Euro gestützt; flankierend wird der Staat mit 30% in das Unternehmen einsteigen.
Weil es sich hier um Steuergelder handelt, gelten entsprechende Auflagen, auch für den Eigentümer, den finnischen Energiekonzern Fortum, der immer noch mit 80% Uniper-Anteile hält.
Würde man all das nicht machen, stünden Hunderte von Stadtverwaltungen und deren Gaskunden vor dem Aus; genauso wie Industrieunternehmen.
Wenn man dann immer noch erklärt, man solle solche Multis doch einfach Pleite gehen lassen - hat vermutlich Vieles nicht verstanden. Olga
 

olga64
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Mitglied

RE: Muss Uniper vom deutschen Steuerzahler gerettet werden?
geschrieben von olga64

Michael Bauchmüller schreibt zu diesem Thema einen erklärenden Kommentar in der heutigen SZ:

Eine Beteiligung weit über 50% durch den Bund an Uniper steht im Raum - sollten sich alle Beteiligten einigen, steht heute schon fest: der Bund und mit ihm die Steuerzahler kann nur verlieren: Er verliert, wenn er einsteigt und er verliert, wenn er es nicht tut.

Dieses Geschäftsfeld ist ohne 'Wert. Fossile Energie bietet auf Dauer wenig bis keine Perspektiven.
Die Verträge bei Uniper mit Gazprom werden nicht mehr bedient, weil angeblich höhere Gewalt das vereitelt - sie sind also nichts mehr wert. Das Kerngeschäft mit der alten Ruhrgas, das in Uniper aufging, liiegt in den Trümmern.
Bräche Uniper zusammen, stünden Hunderte von Grosskunden vor dem Nichts. Industriebetriebe müssten Produktionen einstellen, Stadtwerke könnten Haushalte nicht mehr versorgen. Zu Beginn des Winters ist Uniper tatsächlich systemrelevant.
Der Bund könnte auch wie bisher mit weiteren Krediten aushelfen und Uniper könnte die verbleibenden zwei Wochen, bis die Gasumlage ab 1.Oktober zu wirken beginnt, überbrücken.
Dann könnte Uniper die Mehrkosten für die Gasbeschaffung zu 90% von der Gemeinschaft der Gaskunden zurückholen - die Lage könnte sich entspannen.
Das weiss aber auch der Mehrheitseigentümer, die finnische Firma Fortum; dort ist Uniper mittlerweile ein Klotz am Bein. Nichts hätten sie lieber als würde der deutsche Staat seinen bisherigen Anteil von 30% vergrösseren - dadurch würden sich die Risiken bei Fortum minimieren.
Zu gewinnen hat hier nur Fortum - egal wie sich Deutschland entscheiden wird. Es wird spannend. Olga

Juro
Juro
Mitglied

RE: Muss Uniper vom deutschen Steuerzahler gerettet werden?
geschrieben von Juro
als Antwort auf olga64 vom 16.09.2022, 16:14:58

Hallo Olga64,

👍👍👍 ​​​​​​​👍👍👍 ​​​​​​​👍👍👍 ​​​​​​​👍👍👍 ​​​​​​​👍👍👍 ​​​​​​​👍👍👍

so, 18 sind genug, muss ja noch Platz für Steigerungen geben.

Naja und dann "klotzen" sich noch Gasprom-Deutschland und Rosneft-Deutschland treuhänderisch ans selbe deutsche Bein. 

Wenn Deutschland das laut Ampel so braucht - dann mal los.
​​​​​​​
Ich weiß auch wer das bezahlt! Von Dän e Mark und von Dän e Mark.........
Die armen Dänen wissen das noch gar nicht.

Juro


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Juro
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RE: Muss Uniper vom deutschen Steuerzahler gerettet werden?
geschrieben von Juro
als Antwort auf pschroed vom 25.07.2022, 18:35:05

Hallo Phil,
da muss durch, wer es sich noch leisten kann. Bisher lebten 20 % der Kinder in Deutschland mit Hunger, Mangelernährung und sozialer Ausgrenzung dank Armut. 
Vielleicht wächst dieser Anteil proportional zum Gas- oder Ölpreis?

Juro

olga64
olga64
Mitglied

RE: Muss Uniper vom deutschen Steuerzahler gerettet werden?
geschrieben von olga64
als Antwort auf Juro vom 16.09.2022, 16:46:07
Hallo Phil,
da muss durch, wer es sich noch leisten kann. Bisher lebten 20 % der Kinder in Deutschland mit Hunger, Mangelernährung und sozialer Ausgrenzung dank Armut. 
Vielleicht wächst dieser Anteil proportional zum Gas- oder Ölpreis?

Juro
geschrieben von Juro
Da scheinen Sie einiges übersehen zu haben: Armut in Deutschland dürfte sich anders darstellen als z.B. Armut in Bangladesh oder Ländern, wo diese wirklich vorherrscht und kein Sozialstaat mit hohen finanziellen Mitteln dagegensteuert.
Viele der von Ihnen beschriebenen Armen sind Hartz IV-Empfänger; diese haben keine Probleme mit Heizkosten, egal ob mit Öl oder Gas beheizt wird. Diese übernimmt ebenfalls der deutsche Steuerzahler zu der Miete, die in den staatlichen Transferleistungen enthalten ist. Olga
RE: Muss Uniper vom deutschen Steuerzahler gerettet werden?
geschrieben von ehemaliges Mitglied

Ich frage mich, was der Rummel soll.
Wenn es kein Gas (mehr) gibt, ich meine überhaupt keines, dann gibts auch mit viel Geld keines.
Warum sollte dann Geld 'gespendet' werden?
Um evtl letzte Spekulanten noch zu bedienen?
Aber in jeder Spekulation stecken Risiken und Chancen.
Dann hat der Spekulant eben Pech gehabt.
Auch dann, wenn der Spekulant sich hinter einem Font verstecken sollte.
Daür kenne ich aber nicht genügende Einzelheiten.

Ob eine Beteiligung der Staates wirklich so prall ist?
Höchstens als Garant für Kredite.
Und um spekulativen Preis zu deckeln.
Aber die Effektivität dürfte durchaus leiden.
Aber es wäre immer noch besser als zu frieren, also durchaus machbar.
Auch dafür haben wir ja den SozialStaat.
Vielleicht kommt der aber mal auf die Idee, bisher von Spekulanten eingefahrene Gewinne jetzt einzuforden. Könnte durchaus mal angedacht, wenn auch nicht unbedingt realisiert, werden. Dazu ist mir der Rattenschwanz zu unbekannt.
Die einigen Mrd bei uns rumliegender OligarchenKohle könnte ja auch einfach mal mit einem Federstrich ersatzlos eingezogen werden. Im Krieg ist ja bekanntlich alles erlaubt, besonders Schweinereien.
So hält man sich wohl besser an den einfachen Zuschlag, Selbst wenn der im EndEffekt nix bringt, leiden wird dann doch alle gemeinsam, also verteiltes Leid.

Leider ist der Zwerg im Kreml zZt am längeren Hebel.
Was aber keineswegs heisst, wenn er 'weg' ist, dass sich die Lage dann ändert.

Unsere Welt ist ja zZt damit emsig beschäftigt, für Energie zu sorgen, was Sinn macht.
Derweil ist P damit zugange, ihm Wohlgesonnene im Sinne der Mafia um sich zu scharen.
Und er hat ja 'BestehungsGüter', die wir ja nicht mehr kriegen, die er jetzt nutzbringender verwendet.
Ich denke, er (bzw seine Bande) hat noch ne Menge anderer Sauereieien auf Lager, an die wir noch gar nicht mal denken. Es sollte ein sorgsames Auge auf seinen 'Freund' Schröder gehalten werden.

Ich habe meine Pudelmütze schon mal vorgeholt und geprüft.


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Juro
Juro
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RE: Muss Uniper vom deutschen Steuerzahler gerettet werden?
geschrieben von Juro
als Antwort auf olga64 vom 16.09.2022, 16:53:09

Ach Olga64,
Wie schön Sie doch deutsche Armut bagatellisieren können. Haben Sie beide Augen zugehalten oder nur das Linke.
Alle Punkte gestrichen.
👎​👎​👎 ​👎​👎​👎 👎​👎​👎 ​👎​👎​👎 👎​👎​👎 ​👎​👎​👎

Die Armut in Bangladesch und in vielen anderen Gegenden dieser Welt haben die Konzerne und Betriebe des Westens (EU und USA) ja mit erzeugt. zusätzlich zu den deutschen Armen. Das nennt man Ausbeutung und Kinderarbeit und unfaire Wirtschaftspraktiken, also ganz gewöhnlicher Kapitalismus.

Juro

ingo
ingo
Mitglied

RE: Muss Uniper vom deutschen Steuerzahler gerettet werden?
geschrieben von ingo
als Antwort auf Juro vom 16.09.2022, 22:45:02

@Juro: Was, konkret, ist am Beitrag von @olga64 falsch?

Alkmar
Alkmar
Mitglied

RE: Muss Uniper vom deutschen Steuerzahler gerettet werden?
geschrieben von Alkmar
als Antwort auf Juro vom 16.09.2022, 22:45:02
Ach Olga64,
Wie schön Sie doch deutsche Armut bagatellisieren können. Haben Sie beide Augen zugehalten oder nur das Linke.
Alle Punkte gestrichen.
👎​
Die Armut in Bangladesch und in vielen anderen Gegenden dieser Welt haben die Konzerne und Betriebe des Westens (EU und USA) ja mit erzeugt. zusätzlich zu den deutschen Armen. Das nennt man Ausbeutung und Kinderarbeit und unfaire Wirtschaftspraktiken, also ganz gewöhnlicher Kapitalismus.

Juro
geschrieben von Juro

Aber da brauchst Du doch vielleicht auch nur ins Mutterland aller "Sozialen und Juristischen Gerechtigkeit" und Hochburg der Oligarchie, zu schauen.
Nach Russland, mit seinen Landesteilen, woher Putin seine Soldaten rekrutiert!

Zum Thema Uniper selbst, glaube ich an eine richtige Entscheidung der Bundesregierung.

Anmerkung zu Juro:
Ich habe mir erlaubt in Deinem Zitat die "Daumen runter" zu kürzen, weil sonst bekommt noch jemand "Augenkrebs".
 
Juro
Juro
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RE: Muss Uniper vom deutschen Steuerzahler gerettet werden?
geschrieben von Juro
als Antwort auf ingo vom 18.09.2022, 09:53:25

Hallo Ingo, 
den Luxus eines Teils der Gesellschaft bezahlen u.a. die Armen, prekär Beschäftigten, von vieler Teilhabe am Fortschritt auf Grund ihrer Armut ausgeschlossenen. 
Da ist es egal, ob das ein Teil der deutschen Bevölkerung im Betrachtungsraum Deutschland oder z.B. Menschen in Bangladesch sind, die für Hungerlöhne unsere Klamotten nähen. Die Nutznießer der Unterbezahlung und Ausbeutung sitzen zumeist in den sogenannten entwickelten Ländern.
Man kann also arme Deutsche nicht gegen noch ärmere Bangladeschis ausspielen.

Juro


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