Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Muss Uniper vom deutschen Steuerzahler gerettet werden?

Innenpolitik Muss Uniper vom deutschen Steuerzahler gerettet werden?

olga64
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RE: Muss Uniper vom deutschen Steuerzahler gerettet werden?
geschrieben von olga64
als Antwort auf RosaLilly vom 19.09.2022, 17:33:17
Mich hat gewundert, dass Russland nach dem Verhängen der Sanktionen seitens der EU überhaupt noch Gas nach Europa geliefert hat.
Unabhängig, dass das zu seiner Strategie gehört mit dem vordringlichen Wunsch, die unglückselige Nordstream 2 doch ans Netz zu lassen, wäre dies noch aussichtsloser gewesen, wenn er von Anfang an die Gaslieferungen eingestellt hätte.
Dazu kommt noch,dass das Abfackeln von Gas, das er nicht mehr verkaufen kann, nicht ökonomisch bedenklich, sondern auch ein hoher finanzieller Verlust ist.
Gas kann er aufgrund fehlender Pipelines noch lange nicht an andere Staaten liefern. Die geplante Pipeline von Russland nach China soll nun ab 2024 gebaut werden - wann die fertig ist und ob sie funktioniert, wird man sehen.
Putin braucht das Geld - seine Kriege in Syrien und der Ukraine verschlingen hohe Geldsummen und auch im eigenen Land muss er immer mehr die Schwachstellen, die durch die EU-Sanktionen und Firmenschliessungen dort geschlagen wurden, mit finanziellen Trostpflastern auffüllen, damit ihm das Volk nicht zu schnell von der Fahne geht. Olga
olga64
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RE: Muss Uniper vom deutschen Steuerzahler gerettet werden?
geschrieben von olga64
als Antwort auf Juro vom 19.09.2022, 18:03:43
Olga, was soll das? Erst den Ostdeutschen die Arbeit wegnehmen und dann bekriteln, dass sie weniger Einkommenssteuern zahlen. Sie verdienten ja auch nur 80 % des Westniveaus bei gleicher Arbeitsleistung.
Willst du gegen die Steuerbemessung in Deutschland vorgehen? Neidgeplagt?

Juro


Juro
geschrieben von Juro
Ich muss die Frage wiederum an Sie stellen - warum sie grundsätzlich alles durcheinanderbringen. Ist das Absicht oder nur Unwissen Ihrerseits?


Ich habe sicherlich keinem Ostdeutschen nach der Wende dieArbeit weggenommen. In der Firma, in der ich damals arbeitete (Chemiebranche) wurden relativ schnell Menschen aus der früheren DDR in Jobs gebracht und zwar vermutlich zu höheren Gehältern und besseren Arbeitsbedingungen als sie sie so viele Jahre in der DDR hatten.
Die wurden nach Tarif bezahlt - also nicht in der Grössenordnung, wie Sie es in Ihrer Unwissenheit mal wieder darzustellen versuchen.

Ich neidgeplagt? Denke ich nicht - ich bezahle bis heute in Deutschland seit ca 50 Jahren ordnungsgemäss meine Steuern und finde das gut und richtig. Wenn man einen leistungsfähigen Staat wünscht, müssen die Bürger dafür bezahlen - denn woher sollte das Geld sonst kommen? Olga
Alkmar
Alkmar
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RE: Muss Uniper vom deutschen Steuerzahler gerettet werden?
geschrieben von Alkmar
als Antwort auf RosaLilly vom 19.09.2022, 17:33:17
Für Gaslieferungen aus Russland gab es nie ein Embargo in Deutschland - das erledigte Putin selbst, in dem unter fadenscheinigen Argumenten die Lieferungen drosselte,bzw. ganz einstellte.
Unvergessen wird mir sichere diese Posse mit der "nötigen Turbine" für Gazprom sein,deren Annahme Russland seit Wochen verweigert.
 
Mich hat gewundert, dass Russland nach dem Verhängen der Sanktionen seitens der EU überhaupt noch Gas nach Europa geliefert hat.
Das heißt also im Klartext, dass Du vom nahezu Beginn der Menschheit gültigen Grundsatz, "Verträge sind einzuhalten", nichts hältst oder ist das dem Wissen geschuldet, dass das in Russland oder bei Russland, so sein sollte?

Ich finde, gelinde gesagt, auch dieses immerzu geäußerte Verständnis für einen Despoten, Mörder und Verbrecher für in Deutschland sozialisiere Menschen nicht nur seltsam, sondern auch höchst verwerflich!

Woran liegt das?
Hat da die Schule versagt?
Oder haben wir da verschiedene Sozialisierungsnormen durchlebt. (Was ich theoretisch nicht glauben kann)

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RosaLilly
RosaLilly
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RE: Muss Uniper vom deutschen Steuerzahler gerettet werden?
geschrieben von RosaLilly
als Antwort auf Alkmar vom 19.09.2022, 21:02:06

Ich bin nun mittlerweile seit fast 30 Jahren selbstständig mit meinem Ingenieurbüro, und einer meiner Leitsprüche von Beginn an lautet:

"Wir vetrauen ihnen - sie vertrauen uns.
Wir liefern, wie vereinbart - sie zahlen, wie vereinbart.
Vertrauen gegen Vertrauen.
So einfach ist das."


Steht im Büro über der Tür.

Verträge schließe ich als Kaufmann grundsätzlich per Handschlag. Das hat Gewicht im Sinne von "ein Mann - ein Wort". Höheres gibt es nicht. Eine Unterschrift dazu benötige ich nicht.
Wenn allerdings ein Geschäftspartner anfängt, gegen mich zu arbeiten, auf allen Ebenen, wenn er versucht, mich wirtschaftlich zu attackieren, gar zu zerstören, dann werde ich unseren Vertrag nicht auch noch erfüllen, ihm liefern, was in guten Zeiten mal vereibart war. Dann haben sich unsere Beziehungen erledigt. Punkt.

Juro
Juro
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RE: Muss Uniper vom deutschen Steuerzahler gerettet werden?
geschrieben von Juro
als Antwort auf olga64 vom 19.09.2022, 18:44:34

Hallo Olga64,

wer konnte, ging weg, die meisten hatten aber gehofft, bleiben zu können. Einige haben es geschafft und sind gut angekommen. Die Zurückgebliebenen wurden arbeitslos oder fanden in den übernommenen Betrieben Arbeit zu nicht so optimalen Bedingungen. Wie gesagt, Lohnniveau 80 %, Leistung 100 %. Rente 80 %. Die Angleichung dauert heute noch an. Viele der übernommenen Betriebe wurden wieder geschlossen, sobald die Fördertöpfe versiegt sind.
Wer als Westdeutscher im Osten einen Betrieb übernahm, durfte mit Fördergeld und Steuererleichterung rechnen. 
Sicher treffen dich keine persönlichen Vorwürfe. Es geht hier nur um grundsätzliche Erscheinungen und Entwicklungen.
Wir sollten das damit belassen.

Juro
 

Alkmar
Alkmar
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RE: Muss Uniper vom deutschen Steuerzahler gerettet werden?
geschrieben von Alkmar
als Antwort auf RosaLilly vom 19.09.2022, 21:31:42
Ich bin nun mittlerweile seit fast 30 Jahren selbstständig mit meinem Ingenieurbüro, und einer meiner Leitsprüche von Beginn an lautet:

"Wir vetrauen ihnen - sie vertrauen uns.
Wir liefern, wie vereinbart - sie zahlen, wie vereinbart.
Vertrauen gegen Vertrauen.
So einfach ist das."


Steht im Büro über der Tür.

Verträge schließe ich als Kaufmann grundsätzlich per Handschlag. Das hat Gewicht im Sinne von "ein Mann - ein Wort". Höheres gibt es nicht. Eine Unterschrift dazu benötige ich nicht.
Wenn allerdings ein Geschäftspartner anfängt, gegen mich zu arbeiten, auf allen Ebenen, wenn er versucht, mich wirtschaftlich zu attackieren, gar zu zerstören, dann werde ich unseren Vertrag nicht auch noch erfüllen, ihm liefern, was in guten Zeiten mal vereibart war. Dann haben sich unsere Beziehungen erledigt. Punkt.
Ich halte es da eher mit dem Gesetzbuch.
Der juristische Rechtegrundsatz Verträge sind trotzdem einzuhalten, ist auch für Dich und in jedem Falle bindend!
Müsstest Du dann aber auch selbst wissen!
Zumal das irrational ist, den Kriegsgegner weiterhin mit Gas zu beliefern und Deutschland nicht. 

Also attestierst Du Putin eine Notwehr, weil es völlig legitim ist, einen Nachbarn zu überfallen und Völkerrecht zu brechen?
Was mich dann zur Frage kommen lässt, getreu Deinem Leitspruch, ob Deutschland beim Abschluss des Vertrages nicht auch darauf vertrauen durfte, dass Putin nicht mordet und Länder überfällt?

Darf ich Dich also so interpretieren, dass Du Verträge schließen würdest, ungeachtet der Person, die schlimmste Verbrechen begeht?





 

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RosaLilly
RosaLilly
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RE: Muss Uniper vom deutschen Steuerzahler gerettet werden?
geschrieben von RosaLilly
als Antwort auf Alkmar vom 19.09.2022, 22:24:21

Du bietest krampfiges Geschwurbel an Stellen, an denen Klartext besser wäre.

"Also attestierst Du Putin eine Notwehr, weil es völlig legitim ist, einen Nachbarn zu überfallen und Völkerrecht zu brechen?
Was mich dann zur Frage kommen lässt, getreu Deinem Leitspruch, ob Deutschland beim Abschluss des Vertrages nicht auch darauf vertrauen durfte, dass Putin nicht mordet und Länder überfällt?
"


Mit einer ganzen Reihe von Ländern hat Deutschland Verträge abgeschlossen, im Wissen, dass diese völkerrechtswidrig Kriege vom Zaun brechen. Mit Israel bspw., den Saudis, den USA, der Türkei. Oder auch mit korrupten Regimen, wie Chile bspw., Bolivien, Ukraine, Mexiko.
Keine Skrupel. Nirgends.
Mit allen werden geschlossene Verträge erfüllt. Keiner von denen wird mit Sanktionen bedacht.
Welchen Heiligenschein eigentlich möchtest du um Deine Stirn winden, mit welchem Dornenkranz den Kritikern Deutscher Außenpolitik die Kopfhaut blutig schneiden?
 

olga64
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RE: Muss Uniper vom deutschen Steuerzahler gerettet werden?
geschrieben von olga64
als Antwort auf RosaLilly vom 19.09.2022, 21:31:42
Ich bin nun mittlerweile seit fast 30 Jahren selbstständig mit meinem Ingenieurbüro, und einer meiner Leitsprüche von Beginn an lautet:

"Wir vetrauen ihnen - sie vertrauen uns.
Wir liefern, wie vereinbart - sie zahlen, wie vereinbart.
Vertrauen gegen Vertrauen.
So einfach ist das."


Steht im Büro über der Tür.

Verträge schließe ich als Kaufmann grundsätzlich per Handschlag. Das hat Gewicht im Sinne von "ein Mann - ein Wort". Höheres gibt es nicht. Eine Unterschrift dazu benötige ich nicht.
Wenn allerdings ein Geschäftspartner anfängt, gegen mich zu arbeiten, auf allen Ebenen, wenn er versucht, mich wirtschaftlich zu attackieren, gar zu zerstören, dann werde ich unseren Vertrag nicht auch noch erfüllen, ihm liefern, was in guten Zeiten mal vereibart war. Dann haben sich unsere Beziehungen erledigt. Punkt.
Ich habe zu diesen Details, die Sie schildern und die uns schon aus Zeiten Ihres Wandersmann-Lebens, bzw. Oldsmobile-Fan-Dasein bekannt sind, eine andere Frage: warum haben Sie sich dieses Mal die Identität einer Frau gegeben, wo Sie doch "Kaufmann" sind, bzw. so Dinge wie "einMann, ein Wort" schätzen? Passt irgendwie nicht zusammen, oder? Olga
olga64
olga64
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RE: Muss Uniper vom deutschen Steuerzahler gerettet werden?
geschrieben von olga64

Zurück zum Titelthema:

Es wird (noch) inoffiziell berichtet, dass vermutlich die per 1.10. in Kraft tretende Gaszulage doch nicht umgesetzt wird. Wenn Uniper verstaatlicht werden sollte, ist eine Extra-Zulage, die dann nur zu Lasten der Gasverbraucher ginge, vermutlich juristisch bedenklich.
Sollte es so kommen, wäre die zu schnell gestrickte Gasumlage Geschichte und mit ihr eine Mehrwertsteuer-Reduzierung darauf in beträchtlicher Höhe.
Das Investment bei Uniper ginge dann zu Lasten aller deutschen SteuerzahlerInnen - egal, wie und womit sie heizen. Man darf gespannt auf die offizielle Veröffentlichung sein und die Argumentation des Wirtschaftsministeriums über das Warum, das zu so einer revidierten Entscheidung führt. Olga

Rispe
Rispe
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RE: Muss Uniper vom deutschen Steuerzahler gerettet werden?
geschrieben von Rispe
als Antwort auf olga64 vom 20.09.2022, 15:47:40

Passt dann zusammen, wenn man nicht enttarnt werden will, @Olga. Hat ihm nur leider nicht viel genützt.😉

Ansonsten, was die Sachlage zum Gas betrifft, so sind die Speicher ja nun zu 90% voll. Ich finde es durchaus bewundernswert, wie der vielgeschmähte Herr Habeck das geschafft hat.

Es sieht so aus, dass wir ganz gut über den Winter kommen. Und in der Zeit tun sich sicher noch andere Möglichkeiten auf.


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