Innenpolitik Moschee-Neubau in Erfurt
Ich bin erst mal froh, daß du es nicht falsch verstanden hast. Ich komme bei Gelegenheit darauf zurück, besser verständlich.
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adam
…kann es nicht sein, daß die zivilisatorische Decke der Gesellschaft auch deshalb bebt und geschichtslose Gesellen wieder marschieren, weil unzivilisierte Leute darauf springen und trampeln? Nichts passiert grundlos.
„….der zittert vor dem, was auch in Zukunft möglich sein könnte.“, ist eine wiederholte Bemerkung von dir. Es ist nicht nur möglich, sondern sicher, daß Richter bei uns im Viereck springen, sollte man mit einer konjunktiven Anklage vor ihrem Gericht erscheinen. Unsere Justiz reagiert äußerst empfindlich, wenn ihr Tun mit der des Nationalsozialismus vergleichbar wird und nationalsozialistisch war die präventive Gesetzgebung und Verurteilung ohne reale Schuld, auch ganzer Gruppen. Prävention ja, aber ohne Verurteilung im präventivem Sinn, z.B. durch Verbote. Das kann sich gerade das rechtstaatliche Deutschland der Nachnazizeit nicht erlauben, auch nicht, besonders nicht gegen Neonazis. Wir brauchen das auch nicht. Wir haben das Strafgesetzbuch.
adam
Adam, mir ist klar, was Karl sagen will, wenn er von einer „dünnen zivilisatorischen Decke“ und dem „Animalischen“ spricht, den „geschichtslosen Gesellen“, die die Straße und öffentlichen Plätze zu beherrschen suchen und dem schwer „Vorstellbaren“, was kommen könnte.
Diese Begriffe sind Bilder entlehnt aus Geschichtsnarrativen, die davon künden, dass es gute Zeiten gibt und schlechte. Wir leben in einer guten Zeit aus meiner Sicht, weil ich den Nationalsozialismus in seiner Brutalität und die Folgen des Krieges am eigenen Leib erlebt habe. Eigene Erfahrung kann helfen Sachverhalte zu beurteilen. Hunger, Verfolgung und Elend wird in diesem Land im Zeitalter moderner Medien und dem Internet meist am Bildschirm erlebt. Auf dem Fernsehsessel wächst die Empörung. Wer dagegen eine Katastrophe erlebt, hat nur ein Ziel: Überleben. Das gilt auch für die Zeit danach. Die Parteiendemokratie dagegen bietet viele Ziele an. Unsere überkomplizierte Zivilisation mit Technik und Rechtsstaat verstehen wir nicht immer oder nur in Teilbereichen. Das frustriert und fördert den Hang zum autoritären Denken, die Sehnsucht nach dem starken Mann und die Suche nach Sündenböcken.
Wer eine dünne zivilisatorische Decke erleben will, muss nur einige Tage verantwortlich in einer Schule sein. Er wird erleben, dass Kinder und Jugendliche nicht schon fertig „zivilisiert“ und „erzogen“ auf die Welt gekommen sind, sondern erst einen langen Prozess der Sozialisation durchlaufen, in dem er/sie/es mit den Werten und damit Einstellungen in der Gesellschaft vertraut gemacht wird. Es sind juge Wilde. Eine wichtige Erfahrung lässt sich im Umgang mit Jugendlichen machen: Erziehung kann scheitern. Das „Animalische“ (sagen wir doch mal das Böse, wobei das Böse in der Evolution auch von Vorteil sein kann) steckt im menschlichen Fühlen und Denken. Warum zieht ein Mitschüler einen anderen an den Haaren, warum das Mobbing, warum das Geltungsstreben, die Gewaltbereitschaft? Menschen sind das Produkt der Evolution. Die Großhirnrinde hat die Zivilisation geschaffen, unser Verhalten aber wird nicht allein durch durch das Großhirn gesteuert.
Die moderne Zivilisation ist eine arbeitsteilige, technische Zivilisation, die auf Leistungs- und Lernbereitschaft beruht. Die Frage darf gestellt werden: Hätte es Auschwitz ohne die moderne Technik, etwa das Eisenbahnnetz gegeben? Es hätte vielleicht Pogrome gegeben, aber keinen industrialisierten Massenmord. Du stellst die Prävention heraus und denkst, durch konsequentes Durchgreifen der Justiz und der staatlichen Gewalt (Strafgesetzbuch) lassen sich Exzesse verhindern. Wenn ein Vergewaltiger ein junges Mädchen zusammen mit anderen Tätern missbraucht, sieht eine Richterin in RLP die Notwendigkeit auf Abschiebung in die Türkei gegeben, obwohl der betr. junge Mann bereits 19 Jahre in Dtld gelebt hat (heute gelesen). Das solle als Abschreckung für potenzielle Täter führen. Ich bin sehr skeptisch, was eine Erziehung durch das STGB angeht. Täter werden selten oder nie durch Strafen abgeschreckt. Werden die Kerle im Gefängnis bessere Menschen?
„….Richter bei uns im Viereck springen, sollte man mit einer konjunktiven Anklage vor ihrem Gericht erscheinen. Unsere Justiz reagiert äußerst empfindlich, wenn ihr Tun mit der des Nationalsozialismus vergleichbar wird und nationalsozialistisch war die präventive Gesetzgebung und Verurteilung ohne reale Schuld, auch ganzer Gruppen.“ Adam
Adam, entweder gibt es einen Sachverhalt, der zu einer Anklage führt oder es gibt ihn nicht. Dann gibt es keine Anklage. Was eine „konjunktive Anklage“ erschließt sich mir nicht. Der Nationalsozialismus schuf einen zozalitären Staat. Die Justiz diente diesem Staat, indem sie Schrecken verbreitete. Die Gesetzgebung diente der Sicherung der NS-Herrschaft. Man brauchte nicht Aktionen geplant und ausgeführt haben. Das Nachdenken allein über den Hitler-Staat war Straftatbestand und führte zu Todesurteilen. H. von Moltke (Widerständler aus dem Kreisauer Kreis, 20.Juki 1944) prangerte Freisler in seinem Abschiedsbrief an die Gattin an. Sinngemäß schrieb er: Vivat Freisler. Wir sind aus dem Schlamassel (Aktion des 20. Juli 1944) raus. Gar nichts wurde uns nachgewiesen. Ich sterbe, weil wir in kleinem Kreis über den Staat und die Zeit nach dem Krieg nichts weiter als nachgedacht haben. Freisler sagte zu mir: Sehen Sie, Sie haben nicht verstanden, was der Nationalsozialismus ist. Sie dürfen gar nicht anders denken. Mit dieser Justiz möchte ich die heutige Rechtsprechung nicht vergleichen.
Die dt. Juristen vor 1933 gingen durch die Schule des Rechtspositivismus, was heißt, dass Recht das ist, was der Gesetzgeber in Gesetzen festlegt. Wieviel Spielraum hat ein Richter, d.h. kann er selber rechtssetzend durch ein Urteil wirken?
Viele Grüße
c
Carlos,
mein Beitrag war ein mißverständlicher Versuch zu umreißen, daß wir als Demokraten nicht die gleichen Möglichkeiten haben, benutzen sollen oder wollen wie die Gegner der Demokratie. Dabei habe ich z.B. nicht berücksichtigt, daß wir dabei nicht immer nach den Regeln eines Strafprozeßes oder gar eines Verfassungsgerichtes handeln. Mir tut es leid, daß du deshalb in deinem Beitrag Mißverständliches nicht richtig beurteilen konntest. Der Fehler lag bei mir. Trotzdem bedanke ich mich für deine Antwort.
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adam
Diese Überlegung teile ich nicht.
Wenn ich schon aus der Adresse erkenne um wen oder was es sich handelt gehe ich nicht dahin.
Deshalb bin ich für die nichtverlinkte Angabe.
lupus
Das macht die Islamisten sicher besser und gut ist es auch wenns gegen den Osten geht!Egal, wie man es sich zurechtbiegen mag - diese archaischen, mittelalterlichen Lebensauffassungen sind und bleiben inkompatibel zu den unsrigen, die von Aufklärung und Humanismus geprägt sind.Ich möchte es Ihnen nicht ersparen, Wandersmann: die Aufmärsche und martialischen Sprüche gegen alles, was nicht Deutsch ist, in den ostdeutschen Ländern reihe ich nicht in die Rubrik "aufgeklärt und von Humanismus geprägt" ein. Sie sind zwar nicht mittelalterlich, entstammen aber den deutschen Diktaturen der letzten Jahrzehnte. Und in welchem Sinne da jemand aufgeklärt wurde, mag ich mir gar nicht auszumalen.... "Wer Deutschland liebt, ist Antisemit" und vieles mehr. Olga
lupus
deutsche/EU Predigt, deutsche/EU Ausbildung an deutsche/EU Universitäten.
Denn es würde ja noch Jahre/Jahrzehnte dauern das praktisch umzusetzen bzw. die alten Imame zu ersetzen.
Alles andere nützt nichts und bringt keine Integration.
Hallo Olga,
Sehr gut ist deine Meinung. Ich bin ganz neu hier. Das erste was ich gelesen habe war dein Beitrsg.
Dein adamprof in Berlin