Innenpolitik Mitten in Deutschland: Rechtsradikaler Mord an einem Politiker in Kassel - wie eine Hinrichtung
Karl, es geht nicht darum, Schmähungen und Beschimpfungen hoffähig zu machen, auch wenn ich mich ab und zu daran beteiigt habe.
Es geht um etwas ganz anderes. Es geht um eine von Gauck geforderte Toleranz gegenüber Rechtsextremen. Wenn ich die Verharmlosungen von Gauck, die er reichlich pastoral vorträgt, nicht teile, dann plädiere ich noch lange nicht für eine absolute Ausgrenzung. Die kann man sowieso nicht erreichen, die Leute sind schließlich unter uns. Aber dafür zu plädieren, deren Denke zu tolerieren, öffnet der Toleranz für rechtsextreme Gesinnungen Tor und Tür. Und mit den Gesinnungen kommen die Taten.
Gauck hätte eine ganz andere Toleranz predigen müssen, nämlich eine für diejenigen, die von den AFD-Sympathisanten ausgegrenzt werden. Das wäre eines Pfarrers würdig und im christlichen Sinne. Nicht aber ein Plädoyer für eine Toleranz denen gegenüber, die die Ausgrenzung wollen und Flüchtlinge jagen. So harmlos und so naiv sind diese Wähler auch nicht, nur weil sie nicht ganz oben mitmischen, die haben inzwischen auch mitgekriegt, wen sie wählen. Und die haben die gleiche rassistische und menschenverachtende Gesinnung.
Im übrigen stimmt es auch nicht, dass es nur über 10% AFD-Wähler gibt. Guck dir mal die Stimmen in den ostdeutschen Ländern an, die sind teilweise über 20% und die AFD zweitstärkste Partei in manchen Bundesländern. Das ist höchst gefährlich, und ein Herr Gauck treibt mit seiner Toleranz dieser Partei noch mehr Wähler zu. Denn die sagen: Wenn ein ehemaliger BuPrä und Pfarrer uns versteht, dann können wir die Partei ruhig wählen. So schlimm ist die ja gar nicht.
Seine Aufgabe wäre es zu warnen und nicht eine solche Partei wählbarer zu machen.
Ich befürchte, dass noch viele Deutsche die AfD als so eine Art lustigen Verein betrachten, der niemandem je schaden könnte. Aber denkt daran: Auch die NSDAP hat mal so angefangen.
Bitte, Karl, ich hatte geschrieben, dass wer die AfD wählt, er/sie eine rechtsextreme Partei wählt. Ich habe nicht gesagt, dass alle Wähler rechtsextrem oder was sind. Ich habe sie auch nicht in die Nähe von "Untermenschen" gestellt! (Ich halte diese Äußerung jetzt im Verlauf der Diskussion mit uns nun auch absolut für unangebracht. Das hat niemand von uns Vieren getan.)
Ich kann ja z.B. auch die CSU wählen und bin deswegen noch lange nicht katholisch.
Und bitte, wie und wen soll ich "aufklären, aufklären, aufklären"? Ich kenne außerdem keinen einzigen AfD-Wähler privat. (Ich war Lehrerin und habe gelernt, dass man einige Leute mit Diskussion/Aufklärung einfach nicht erreichen konnte.) Bei der Europawahl gab es in unserem Ort einen Stimmanteil von 4,7%.
Ich habe auch öfter geschrieben, dass ich vom ständigen Differenzieren und Trennen zwischen Menschen und ihrer Vorliebe für eine bestimmte Partei nichts mehr halte. Sozis wählen SPD, weil sie sich in deren Grundsätzen wiederfinden, Linke finden sich in den Grundsätzen der Linken wieder, also wählen sie sie. Wieso soll es bei AfD-Wählern anders sein? Sie wählen die AfD, stimmen aber mit deren Grundsätzen nicht überein? Das glaube ich absolut nicht.
Und wenn sie sie wählen, ohne deren Grundsätze für richtig zu halten, dann ist das genauso gefährlich.
Liebe Novella,
wie so oft, stimme ich Ihren klugen Äusserungen auch dieses Mal - grossenteils - zu.
ABer kleiner Scherz am Rande: Sie leben m.W. in Schleswig-Holstein, können also die CSU nie wählen, weil diese ja nur in Bayern antritt (wo man dann im Gegenzug keine CDU wählen kann). Aber es ist richtig, dass diese bayerische Staatspartei auch von Menschen gewählt wird, die konfessionslos, protestantisch usw. sind. Genau weiss man das natürlich nicht, weil wir ja auch in Bayern ein Wahlgeheimnis haben.
Und das betrifft natürlich auch die Wähler der AfD. Warum und ob überhaupt sie diese Partei gewählt haben, wissen nur die Leute selbst und auch wenn sie es uns sagen, muss es ja nicht stimmen. Gelogen wird überall.
Wie Sie die Gründe für das Parteienspektrum beschreiben, gilt heute aber grössenteils nicht mehr.
Gerade die SPD verliert Wähler, weil deren Grundsätze (also Gleichheit undGerechtigkeit) viele Wähler nicht mehr interessieren. ES sind andere Themen,die Wähler im Focus sehen wollen.
Das Problem hat auch die Linke.
Ebenso die FDP,die früher für die gutverdienende Mittelschicht politische Heimat war - diese wird jetzt von den Grünen besetzt.
Und dann gibt es natürlich Wähler, die aus Protest wählen so unter dem Motto "denen da oben zeige ich es jetzt mal". Die können das nächste Mal wieder ganz anders wählen, weil sich immer ein Grund finden wird, weshalb sie auf "die unfähigen Politiker" sauer sind.
Mein persönlicher Eindruck ist, dass wir so lange vor der AfD als höchstgefährliche Partei noch Ruhe haben, so lange diese mit diesem qualitativ schlechten Personal arbeiten, wie es der Fall ist.
Sollte jemals ein intelligenter, politikerfahrener MenschIn zur AfD wechseln, wird es gefährlich werden für unser Parlament und unsere Demokratie, auch weil die Opposition sehr schwach sein wird, wenn es zu Grün-Schwarz/Schwarz-Grün kommen wird.
Es wurde hier auch über Herrn Gauck und seine sehr missverständliche Aussage geschrieben. Ich habe mir gestern Abend das anstrengende Interview von Herrn Gauck bei Herrn Lanz angesehen und angehört. Da wird natürlich versucht, vieles wieder zu relativieren. Herr Gauck ist ein guter Rhetoriker und dürfte erahnen, was ihm hier mal wieder durchgerutscht ist.
Nur - dieses Interview dürften sich vermutlich diejenigen, die jetzt Gauck in ihren Reihen willkommen heissen, nicht "angetan" haben. DA werden vermutlich weitere Spekulationen aufkommen - aber auch irgendwann wieder verschwinden, wie es ja meist der Fall ist. Olga
Bitte, Karl, ich hatte geschrieben, dass wer die AfD wählt, er/sie eine rechtsextreme Partei wählt. Ich habe nicht gesagt, dass alle Wähler rechtsextrem oder was sind. Ich habe sie auch nicht in die Nähe von "Untermenschen" gestellt! (Ich halte diese Äußerung jetzt im Verlauf der Diskussion mit uns nun auch absolut für unangebracht. Das hat niemand von uns Vieren getan.)Liebe Novella, insbesondere für Deine von mir fettgedruckten Aussagen, bekommst Du von mir auch unendlich Herzchen!
Ich kann ja z.B. auch die CSU wählen und bin deswegen noch lange nicht katholisch.
Und bitte, wie und wen soll ich "aufklären, aufklären, aufklären"? Ich kenne außerdem keinen einzigen AfD-Wähler privat. (Ich war Lehrerin und habe gelernt, dass man einige Leute mit Diskussion/Aufklärung einfach nicht erreichen konnte.) Bei der Europawahl gab es in unserem Ort einen Stimmanteil von 4,7%.
Ich habe auch öfter geschrieben, dass ich vom ständigen Differenzieren und Trennen zwischen Menschen und ihrer Vorliebe für eine bestimmte Partei nichts mehr halte. Sozis wählen SPD, weil sie sich in deren Grundsätzen wiederfinden, Linke finden sich in den Grundsätzen der Linken wieder, also wählen sie sie.
Wieso soll es bei AfD-Wählern anders sein? Sie wählen die AfD, stimmen aber mit deren Grundsätzen nicht überein? Das glaube ich absolut nicht.
Und wenn sie sie wählen, ohne deren Grundsätze für richtig zu halten, dann ist das genauso gefährlich.
Edita
Und ich wähle z.B. durchaus noch die SPD, weil ich an deren Grundsätze noch glaube, die wieder hervorgeholt werden und mit mehr Wucht vertreten werden müssen, und die GroKo muss deshalb beendet werden. Man ist ja schon auf dem Wege (jedenfalls sehe ich das so), sonst würde ich sie nicht wählen. Dieser zweite Abschnitt weicht aber nun vom Generalthema ab und sollte nicht beachtet werden.
Es ehrt Sie, liebe Novella, wenn Sie der SPD die Wählertreue halten.
ABer woher soll "eine Wucht" kommen, wenn zum einen diese Partei nicht mehr mitregieren wird (im Bund und vielen Ländern) und diese Themenkreise andere, die Mehrheiten erzielen können, nicht auf die Agenda mit oberster Priorität setzen?
Zumal das "was auf dem Wege ist" (vermutlich meinen Sie die Grundrente) leider auch noch mit unseriösen Gegenfinanzierungsvorschlägen ausgestattet wurde.
Ich denke, die GroKo wird bis zu den nächsten, regulären WAhlen bestehen bleiben, weil bis auf die Grünen alle Furcht vor dem Wähler haben. Bis dahin sollte auch die SPD sich bemühen,d en vereinbarten Koalitionsvertrag effizient abzuarbeiten und dies dann auch gut verkaufen, damit die Wahlergebnisse bei der nächsten Wahl noch katastrophaler werden. Olga
Bitte, Karl, ich hatte geschrieben, dass wer die AfD wählt, er/sie eine rechtsextreme Partei wählt. Ich habe nicht gesagt, dass alle Wähler rechtsextrem oder was sind. Ich habe sie auch nicht in die Nähe von "Untermenschen" gestellt! (Ich halte diese Äußerung jetzt im Verlauf der Diskussion mit uns nun auch absolut für unangebracht. Das hat niemand von uns Vieren getan.)Du hast mal wieder voll ins Schwarze getroffen - liebe Novella, natürlich ist das so!
Ich kann ja z.B. auch die CSU wählen und bin deswegen noch lange nicht katholisch.
Und bitte, wie und wen soll ich "aufklären, aufklären, aufklären"?
Ich habe auch öfter geschrieben, dass ich vom ständigen Differenzieren und Trennen zwischen Menschen und ihrer Vorliebe für eine bestimmte Partei nichts mehr halte. Sozis wählen SPD, weil sie sich in deren Grundsätzen wiederfinden, Linke finden sich in den Grundsätzen der Linken wieder, also wählen sie sie.
Wieso soll es bei AfD-Wählern anders sein? Sie wählen die AfD, stimmen aber mit deren Grundsätzen nicht überein? Das glaube ich absolut nicht.
Und wenn sie sie wählen, ohne deren Grundsätze für richtig zu halten, dann ist das genauso gefährlich.
Und darum wählen AfD-Wähler die AfD und keine andere Partei :
" So warnt sie vor dem (politischen) Islam, steht der Aufnahme von Migranten äußerst ablehnend gegenüber und will die Außengrenzen der EU schließen. Den demografischen Wandel sollen mehr deutsche Kinder bremsen, die möglichst in traditionellen Familien mit "traditioneller deutscher Kultur" aufwachsen. Kinder sollen bereits mit zwölf Jahren Strafmündig sein. Die EU-Grenzen sollen geschlossen, an der deutschen Grenze wieder Personal-Kontrollen eingeführt werden. Die EU sollte nach dem Willen der Partei in der jetzigen Form abgeschafft werden, genau wie der Euro. Stattdessen fordert sie ein Europa der Vaterländer und in Deutschland eine eigene Leitkultur. Mit dem Anspruch, das Volk so stärker an der Politik zu beteiligen, setzt sie sich für Volksabstimmungen wie in der Schweiz und die Direktwahl des Bundespräsidenten ein. " Quelle
Edita
@novella,
ich habe niemandem in den Mund gelegt gesagt zu haben, dass AfD-Wähler "Untermenschen" seien.
Würde jemand hier im ST Menschen, egal welche, als Untermenschen bezeichnen, würde er gesperrt.
Ich schrieb, dass nicht jeder AfD-Wähler ein "Unmensch" sein wird und die Parasitensprüche eines Herrn Gödel (s. Editas Beitrag) kennt oder gar gut heißt, jedenfalls hoffe ich das.
Karl
Stimmt Edita. Es ist Oppositionsstil, immer mehr zu fordern als jemals realisiert werden kann (macht die FDP und auch die Linke nicht anders in ihren Segmenten). Diese kleinen Parteien müssen sich bei ihren potentiellen Wählern ins Gespräch und Gedächtnis bringen.
Aber umgesetzt ist nichts vonder AfD, obwohl diese seit Jahren in diesem Stil schwadroniert - und dies, obwohl sie in allen LÄnderparlamenten und im Bundesparlament sitzt. DAs ist doch nicht falsch, wenn dadurch dieses Gedankengut transparent wird und nicht nur in irgendwelchen Hinterzimmern von einigen Protagonisten vor braunen Fans rausposaunt wird.
Bin gespannt, wann die Wähler dieser Partei dies mal erkennen werden und was die AfD dann macht in ihrer noch untergeordneten Rolle. Vermutlich wird Sie schon entsprechende Schuldige erkannt haben und diese dann benennen wollen... Olga