Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik "mit 67 jahren fängt das leben an ..."

Innenpolitik "mit 67 jahren fängt das leben an ..."

Karl
Karl
Administrator

Re: "mit 67 jahren fängt das leben an ..."
geschrieben von Karl
als Antwort auf Klaro vom 04.09.2012, 16:29:17
Aber es ist auch mathematisch nicht machbar, dass jemand mit 60 Jahren in Rente geht und diese dann 30 Jahre kassiert - wer soll das bezahlen?
geschrieben von olga
Die Produktivität, die Maschinen!

Der demografische Wandel wird überkompensiert (was aber meistens verschwiegen wird) durch die wachsende Effizienz der Produktionsprozesse. Es ist nicht wichtig, wie viele Menschen etwas produzieren (das könnte wenig sein), sondern wie viel von etwas produziert wird.

Die Besitzer der Maschinen müssen nur für Arbeiter Sozialabgaben zahlen, nicht für Maschinen, deshalb beschäftigen sie immer weniger Menschen und denen zahlen sie sogar immer weniger, produzieren aber trotzdem mehr, weil die modernen Maschinen so viel besser sind. Die Besitzer (Aktienbesitzer, Zertifikatezeichner, Kreditgeber) der Firmen verdienen sich dumm und dämlich. Die Rente der vielen wird aber nicht vom Mehrwert der Produktion finanziert, sondern von den wenigen Beschäftigten, die noch verblieben sind. Das muss natürlich zum Systemkollaps führen.

Die meisten Diskutanten hier diskutieren mit Scheuklappen, weil sie nur auf den demografischen Wandel fixiert sind und das Rentensystem so denken, wie es bisher funktioniert hat.

Eine neue Welt braucht aber neue Ideen. Sozialabgaben für Maschinen ist eine davon.

Karl
Marija
Marija
Mitglied

Re: "mit 67 jahren fängt das leben an ..."
geschrieben von Marija
als Antwort auf Karl vom 04.09.2012, 23:26:45


Die meisten Diskutanten hier diskutieren mit Scheuklappen, weil sie nur auf den demografischen Wandel fixiert sind und das Rentensystem so denken, wie es bisher funktioniert hat.

Eine neue Welt braucht aber neue Ideen. Sozialabgaben für Maschinen ist eine davon.

Karl
geschrieben von karl


Lieber Karl,

als ich noch vor 30 Jahren Parteimitglied in der SPD war, haben wir genau das versucht :
Die Wertschöpfungsabgabe zu formulieren und durch zu bringen.

Rate mal, warum alles gescheitert ist, und warum ich aus der SPD ausgetreten bin.

Gruß
Marija
sittingbull
sittingbull
Mitglied

Re: "mit 67 jahren fängt das leben an ..."
geschrieben von sittingbull
volker pispers und georg schramm zur rentenpolitik

volker pispers

georg schramm

sitting bull

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sittingbull
sittingbull
Mitglied

Re: "mit 67 jahren fängt das leben an ..."
geschrieben von sittingbull
monitor beitrag zur rentendebatte .

monitor

sitting bull
Karl
Karl
Administrator

Re: "mit 67 jahren fängt das leben an ..."
geschrieben von Karl
als Antwort auf sittingbull vom 05.09.2012, 08:34:36
Pispers ist sehr klar, besser kann man es nicht erklären. Ja, die Schweizer machen uns vor, wie es gehen könnte! Danke für den Link SB.

Karl
Re: "mit 67 jahren fängt das leben an ..."
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 04.09.2012, 23:26:45
"Die Rente der vielen wird aber nicht vom Mehrwert der Produktion finanziert, sondern von den wenigen Beschäftigten, die noch verblieben sind. Das muss natürlich zum Systemkollaps führen."
geschrieben von karl


Du schreibst davon, dass die meisten Diskutanten "mit Scheuklappen" diskutieren und nur auf den demografischen Wandel fixiert sind.

Nun haben wir aber immer noch eine umlagefinanzierte Rente, die nicht auf einen Schlag völlig umgestellt werden kann, ohne dass Einzahlungsanteile der Beitragszahler verlorengehen.

Es stimmt auch nicht, dass die Rente "von den WENIGEN Beschäftigten" finanziert wird.
Es ist ein Irrtum anzunehmen, dass die Zahl der Beschäftigten so gewaltig in den Keller gegangen ist.
Die Rente wird nicht NUR von den immer weniger werdenden Beschäftigten in der mat. Produktion, sondern von ALLEN sozialpflichtig Versicherten finanziert( nicht zu vergessen der Arbeitgeberanteil).
Das sind im Moment etwa 41 Mio ( davon über 30 Mio ! im Dienstleistungssktor).
Die Zahl hat in den letzten Jahrzehnten nur geringfügig abgenommen und in den letzten 3 Jahren sogar zugenommen.

Deutlich zugenommen hat - und dieser Wert ist weiter steigend - die Anzahl der Rentenempfänger.
Das ist nun mal demograf. Wandel - also wird der weiter eine Rolle spielen.

Richtig ist , dass neue Wege gesucht werden müssen, um Renten zu finanzieren, die einen ordentlichen Lebensabend ermöglichen.
Das muss ZUSÄTZLICH über Steuern geschehen ( was ja z.T. schon praktiziert wird).
Dabei wird sicherlich die schon Jahrzehnte in der Diskussion befindliche Wertschöpfungsabgabe eine Rolle spielen - aber eben nicht nur die.

ÜBRIGENS - das so vorbildliche Rentensystem der Schweiz steht unter Beschuss, da durch die "Überalterung" ( da haben wir wieder den Demografiefaktor !) die Rentenhöhe in Bezug auf die Lebenshaltungskosten immer weiter sinkt.
Dazu lassen sich im Netz jede Menge Beiträge finden.

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Karl
Karl
Administrator

Re: "mit 67 jahren fängt das leben an ..."
geschrieben von Karl
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 05.09.2012, 09:28:39
von ALLEN sozialpflichtig Versicherten finanziert
Eben, aber wer ist sozialpflichtig? Hast Du Pispers zugehört? Die Reichen zahlen keine 20% ein!


Karl
miriam
miriam
Mitglied

Re: "mit 67 jahren fängt das leben an ..."
geschrieben von miriam
als Antwort auf Karl vom 05.09.2012, 09:48:10
Wenn das Leben mit 67 Jahren anfängt, ist es vielleicht auch angebracht, dass sich eine 81-jährige mal leise und mit zitternder Stimme fragt...wann es wohl aufhört???

Das Thema droht mich traurig zu stimmen, denn es gibt noch sooo viele Fragen die nicht beantwortet sind, - und wegen der drohenden Traurigkeit, entschliesse ich mich, mit Dieter Hildebrandt, den Rentner-Rap aufzuführen:


Miriam
Re: "mit 67 jahren fängt das leben an ..."
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 05.09.2012, 09:48:10
Eben, aber wer ist sozialpflichtig? Hast Du Pispers zugehört? Die Reichen zahlen keine 20% ein!
Karl
geschrieben von karl


Vielleicht sollte man erstmal etwas differenzieren.

Weder Volker Pispers noch der ST macht die Gesetze.
Und auch das Politikergeschwätz ist nicht in Ordnung.
Das Sozialgesetzbuch wäre eine Informationsgrundlage.

Und ein paar Fragen, die man sich selber stellen sollte.

Kann man unter einer Verdienstgrenze die Menschen enteignen, darüber nicht?
Im Klartext: Gehört einem Privatrentenversichertem das eingezahlte Geld,
bzw. die erworbenen Ansprüche und einem Pflichversichertem nicht ?

Ich habe Rentenpunkte gekauft und einen Rechtsanspruch darauf ausgewiesen bekommen.

Würden "Reiche" Beiträge einzahlen, bekämen sie auch entsprechend Rente.

Anders ist das bei gesellschaftlich gewollten Rententeilen.
Kindererziehungszeiten beispielsweise. Da zahlen auch Reiche über die Steuer.
Ansonsten zahlen sie ihre Beiträge in eigene Altersversorgungen.

Ich fände es besser, würden Pflichtversicherte einer Pflicht unterliegen, aber ihre Altersversorgungsträger wählen können.
Dann müßten sich Pflichtversicherte mit durch Beiträgen erworbene Rentenansprüche nicht die Texte gefallen lassen, die man heute dauernd hört.

Wenn jemand seit Entlassung aus der Schule nie eine Lehre zu Ende brachte, nie arbeitete, immer schon den Anderen auf der Tasche lag, dann darf man das nicht kritisieren.
Wer immer für sich selber sorgte, Andere mit Sozialabgaben unterstützte, der darf sich als Schmarotzer fühlen, wenn man auf Volkes Meinung hört.
Ich finde das schäbig.
Ich kann nichts dafür, dass ich Zwangsversichert bin.

Allerdings ist mein Gesprächspartner weder Volker Pispers noch der ST,
sondern die Rentenversicherungsanstalt.
Und da werde ich normal als Kunde korrekt bedient.

nordstern
hafel
hafel
Mitglied

Re: "mit 67 jahren fängt das leben an ..."
geschrieben von hafel
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 05.09.2012, 09:28:39
@ Klaus: "Es stimmt auch nicht, dass die Rente "von den WENIGEN Beschäftigten" finanziert wird."

Natürlich zahlen "die Reichen" auch ein, aber was? Es gibt eine Beitragsbemessungsgrenze, die besagt, je mehr Du verdienst, um so weniger zahlst du prozentual ein. Das muss geändert werden.

Hafel

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