Innenpolitik Mindestrente

lupus
lupus
Mitglied

RE: Mindestrente
geschrieben von lupus
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 08.03.2019, 17:34:19

Das verändert das System nicht denn sie erwerben damit ja Anwartschaften auf Zahlungen.
Positiv ist die breitere Basis.
lupus

olga64
olga64
Mitglied

RE: Mindestrente
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 08.03.2019, 17:34:19
es wäre ja schon viel erreicht, wenn alle Beamte, Freiberufler und Selbständige wenigstens einen Mindestbeitrag auf dem Niveau eines mittleren Gehalts in die rentenkasse einzahlen müssten. Ich glaube, in Österreich ist es so und entsprechend besser sind da auch die Renten.
Wenn man unterschiedliche Rentensysteme unterschiedlicher Länder vergleicht, sollte man etwas die Details ansehen:
Österreich hat ca 8 Mio Einwohner - Deutschland 82 Mio., demzufolge sind auch die Zahlen für Rentenempfänger niedriger, bzw. grösser.
In Österreich hat jemand Anspruch auf Rentenleistungen nach 15 Jahren Einzahlung (in Deutschland nach 5 Jahren).
In Österreich beträgt der der Prozentsatz für die Einzahlung in die Rentenkasse 22.8%, in Deutschland 18.7%.
Auch wenn  Beamte und Selbstständige in Deutschland einbezahlen würden, ist das Problem damit nur aufgeschoben. Irgendwann kommt auch diese Bevölkerungsgruppe in den Ruhestand und verlangt Auszahlung der Renten. Gerade bei gutverdienenden Beamten und Selbstständigen wären das dann höhere Renten als im Durchschnitt der heutigen Rentenempfänger.
Die österreichische Rente ist stark steuerlastig. Wie lange sich dies Österreich noch leisten kann, weiss keiner, da auch die dortige Politik erkennt, dass es keine nachhaltige Finanzierung dafür gibt.
Aber auch in Deutschland steigen die steuerlichen Zuschüsse und liegen schon fast bei 100 Milliarden Euro, d.h., auch jetzt schon bezahlen Beamte und Selbstständige in die Rentenversicherung über ihre Steuerleistung, aber ohne, dass sie daraus Leistungen erwarten können.
Für die nachfolgenden Generationen in Deutschland bedeutet das, dass sie mehr an Rentenbeitrag bezahlen werden müssen und zudem höhere Steuern, aber vermutlich nur geringere Renten erhalten werden als dies heute der Fall ist, da einfach aufgrund des demographischen FAktors die Einzahler immer weniger werden.  Olga
 
lupus
lupus
Mitglied

RE: Mindestrente
geschrieben von lupus
als Antwort auf olga64 vom 08.03.2019, 18:27:27

Aber auch in Deutschland steigen die steuerlichen Zuschüsse und liegen schon fast bei 100 Milliarden Euro, d.h., auch jetzt schon bezahlen Beamte und Selbstständige in die Rentenversicherung über ihre Steuerleistung, aber ohne, dass sie daraus Leistungen erwarten können.
 
So wird das gerne dargestellt. In Wirklichkeit werden damit rentenfremde Leistungen bezahlt und wohl nicht einmal ganz. Von "Zuschüssen" kann gar keine Rede sein.
lupus

Anzeige

freddy-2015
freddy-2015
Mitglied

RE: Mindestrente
geschrieben von freddy-2015
als Antwort auf lupus vom 08.03.2019, 18:44:03
Aber auch in Deutschland steigen die steuerlichen Zuschüsse und liegen schon fast bei 100 Milliarden Euro,geschrieben von olga64
So wird das gerne dargestellt. In Wirklichkeit werden damit rentenfremde Leistungen bezahlt und wohl nicht einmal ganz. Von "Zuschüssen" kann gar keine Rede sein.
lupus


Also wenn ich dich richtige verstehe Lupus,
gehen 100 Milliarden in rentenfremde Leistungen.???

Egal, bald sind die Rentengeschenke vorbei wenn es nach der jungen Union geht.
Dann wird der Gürtel enger geschnallt und alles wird besser.


Zitat   :  https://www.tagesspiegel.de/politik/junge-union-ju-kandidat-gruhner-verlangt-renten-kehrtwende-der-cdu/24083510.html

Stefan Gruhner, Kandidat für den Bundesvorsitz der Jungen Union,
hat eine Kehrtwende in der Rentenpolitik der CDU gefordert und die große Koalition infrage gestellt.
„In Verteilungsfragen müssen wir feststellen,
dass seit Jahren sehr viel für die ältere Generation getan wird.

Die Rente mit 63 ist dafür nur ein Beispiel, die Grundrente ein weiteres“, schrieb der CDU-Politiker in einem Beitrag für den „Focus“.
Da die Belastungen für die Jüngeren steigen würden, müsse „Schluss sein mit einer Politik der Rentengeschenke, die nur noch die über 60-jährigen Wähler im Blick hat“.
RE: Mindestrente
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 08.03.2019, 18:27:27

Danke für Deine Erklärung Olga - aber es kann ja nicht nur an der niedrigen Bevölkreungszahl liegen, dass die Renten im Nachbarland so ungleich höher sind?

freddy-2015
freddy-2015
Mitglied

RE: Mindestrente
geschrieben von freddy-2015
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 09.03.2019, 13:12:16
Kleine Staaten können effektiver arbeiten und die Nebenkosten
sind nicht so hoch wie in grossen Ländern.

Deutschland ist zudem auch das Land wo kurzfristige Wahlversprechen abgegeben werden (Rente 63) die extrem viel Geld kostet.
Unsere Arbeitslosen, HartzIV, Asylanten und Zuwanderer binden auch fin. Mittel.
Bei den Zuwanderen schliesst sich der Kreis wenn sie Arbeit haben,
die anderen sind dauerhafte/langfristige Kosten.

 

Anzeige

olga64
olga64
Mitglied

RE: Mindestrente
geschrieben von olga64

Die Durchführung der Bemühungen des SPD-Herrn Heil in Sachen Mindestrente (für diejenigen, die35 Jahre in die Rentenversicherung einbezahlten) wird immer nebulöser. Im Koalitionsvertrag ist sie verankert, jedoch inkl., einer Bedürfigkeits-Überprüfung, die jedoch Herr Heil ausser Kraft setzen möchte (einseitig).
Da nun laut Herrn SCholz (ebenfalls SPD) die Einnahmen in die Steuerkassen spürbar sinken werden, weil die KOnjunktur zumindest temporär nachlassen wird, überlegt die SPD die Finanzierung ihres Wahlgeschenkes.
Nun sollen die Krankenversicherungen und die ARbeitslosenversicherung angezapft werden, bzw. letztendlich die Rentenversicherung, weil Steuergelder zur Finanzierung fehlen werden.
Wieder werden dann Beamte und Selbstständige aus der Pflicht genommen und die "eigentliche SPD-Wahlklientel" soll in grossem Umfange für die Finanzierung aufkommen?
VErmutlich wird dies so intransparent kommuniziert werden ,dass die meisten der Finanzierer gar nicht verstehen, wofür sie herangezogen werden.
Unsauberes Spiel, wie ich finde - wobei ich aber denke, aus diesem Projekt wird sowieso nichts in dieser Form, wie von Herrn Heil gewünscht. Olga

werderanerin
werderanerin
Mitglied

RE: Mindestrente
geschrieben von werderanerin
als Antwort auf olga64 vom 13.05.2019, 16:32:17
Es geht ja derweile nicht nur um die Finanzierung einer "Mindestrente", auch die "Bedürftigkeitsprüfung" wird dermaßen kontrovers gesehen und zerredet, dass der, durchaus gut gemeinte Vorschlag von Heil wohl ganz langsam in der Versenkung verschwinden wird....und zwar solange, bis es wieder passt.

Offensichtlich möchte man keinen Weg finden !

Schade eigentlich, vor allem für Diejenigen, die es wirklich mehr als verdient hätten. 

Kristine
olga64
olga64
Mitglied

RE: Mindestrente
geschrieben von olga64
als Antwort auf werderanerin vom 15.05.2019, 14:35:54

Auch dieser Vorgang sollte alle nachdenklich machen, die denken, auch nicht durchdachte Forderungen würden zum Erfolg führen. Gerade Parteien, die seit Jahrezehnten inder Regierung sind wie die SPD, sollten das Einmaleins der Finanzierungsmöglichkeiten ihrer Forderungen als oberste Prämisse anwenden. Tun sie dies nicht, wird ihnen später vorgeworfen, sie würden nichts realisieren, was sie versprochen haben.
Bei diesem Thema Rente für bedürftige Menschen, die aber 35 Jahre in die Rentenversicherung einbezahlt haben (es sind in den meisten Fällen Frauen!) sollte die gesamte Gesellschaft bezahlen und nicht nur die ARbeitnehmer und ARbeitgeber in der Rentenversicherung, Krankenversicherung und Arbeitslosenversicherung.
Wie die SPD hier wieder rauskommen will, wird interessant. Vielleicht geht es ja nur, wenn sie völlig aus der Regierung geht, dann muss sie auch keine Versprechen mehr halten. Das zeigt sich vermutlich beim nächsten Drama - den erreichten Wählerstimmen bei der EU-Wahl und der am gleichen Tag stattfindenden Wahl in Bremen. Olga

youngster
youngster
Mitglied

RE: Mindestrente
geschrieben von youngster
als Antwort auf olga64 vom 15.05.2019, 16:43:31

Nicht nur in Bremen wird gewählt auch bei uns in BW gibt es 26. Mai Kommunalwahlen. Auch da wird sich schon zeigen wie die SPD abschneiden wird. 


Anzeige