Innenpolitik Mindestrente
Wie auch immer die Mindestrente eingerichtet wird ist der Knackpunkt woher das Geld genommen wird.
Keinesfalls sollte nur die Rentenkasse und damit die sehr begrenzte Menge der Einzahler in Anspruch genommen werden.
Die Notwendigkeit der Aufstockung ist doch eine Folge der Niedriglöhne und durchbricht das System der Bindung von Rentenhöhe und Einzahlung.
lupus
Die Notwendigkeit der Aufstockung ist doch eine Folge der Niedriglöhne und durchbricht das System der Bindung von Rentenhöhe und Einzahlung.
Stimme ich dir 100 % zu,
wenn auch die Niedriglöhne noch nicht zeitlich soweit sind,
dass sie heute bei den Rentenzahlungen relevant sind.
Die Niedriglöhne 400 Euro Job das fing ja erst 2003 an.
Aber wir Deutschen werden die Folgen schon bald spüren.
Allein aus der Tatsache, dass viele Mini-Jobber keine Abgaben zahlen
und wenn nur minimal....
Das heisst die Rentenkassen werden nur von anderen bedient und der Steuerzahler
muss für die Renten zusätzlich aufkommen.
Wenn später diese Menschen in Rente gehen, dann kommt der nächste Knackpunkt.
Da muss die Industrie ja die ganze Wirtschaft HBV etc. mit bezahlen.
Wer`s glaubt wird selig.
Mindestrente sollte einfach stufenlos eingeführt werden,
mit 50 Euro jährliche Erhöhung bis zur 1000 Euro Grenze.
Ich befürchte, dass die Mindestrente wieder nur der DRV aufgebürdet wird und die anschliessenden versprochenen staatlichen "Zuschüsse" im Sand versickern werden.
HansPeter
Diejenigen, die es wirklich nötig haben würden - hauptsächlich Frauen - werden auch von einer neuen Grundrente nicht viel haben. Auch wenn Kindererziehungs- und Pflegezeiten punktemässig mit eingerechnet werden - eine 35-jährige Berücksichtigungszeit haben die meisten Frauen dieser Generation ja nicht.
Zum einen hörten sie standhaft auf ihre Männer (meine Frau muss nicht arbeiten), zum anderen arbeiteten sie dann später, wenn überhaupt, in schlecht bezahlten TeilzeitJobs. Bzw gingen einige das Abenteuer mit ihren Männern ein, die unbedingt "selbstständig" sein wollten und irgendwann mit ihren Kleinstunternehmen Pleite gingen.
Am Ende bleiben die Frauen übrig, die nur einen Minimalanspruch an die Rentenversicherung haben und das dürfte auch ein neues Gesetz nicht ändern.
ES sollte auch immer berücksichtigt werden - wenn der Sprung nach oben zu hoch ausfallen sollten - wie dies lebenslange ARbeitnehmer mit nicht sehr hohen Löhnen sehen würden.
Es wird ja nun gerne das Argument der Niedriglöhne ins Gespräch gebracht. Diese werden meist dann bezahlt, wenn jemand keine BErufsausbildung hat und Jobs annehmen muss, die sich auf diesem niedrigen Sektor bewegen. Dazu dann noch keine durchgängigen Berufsbiografien und Ausfallzeiten durch Krankheit, Süchte usw.
Ich bin auch dafür, dass bei der neuen Grundrente in jedem Fall die familiäre Situation geprüft werden muss. Es sollte nicht sein, dass die Ehefrau eines ARztes, die proforma in der Praxis als Teilzeitkraft angestellt war (dort aber nie arbeitete) und somit auf 35 Jahre käme und diese Grundrente eine zusätzliche Einnahme für seine berufsständischen Rentenansprüche wäre.
Es gibt Menschen, die diese Kriterien nicht erfüllen und für diese müsste Abhilfe geschaffen werden mit weniger hohen Hürden und vor allem aus dem Steueraufkommen. Keinesfalls aus der Rentenkasse, da wir damit wiederum unseren Nachfahren VErpflichtungen aufbürden, für die sie nicht allein zuständig sein sollen.
Steuern bezahlen alle und die Verantwortung für hilfsbedürftige ältere Menschen müssen alle tragen - nicht nur der Kreis der Einzahler in die Rentenversicherung also die Arbeitnehmer und -arbeitgeber, sondern auch Selbstständige und BEamte. Olga
Wenn ich den Vorschlag von Scholz (um den geht es hier doch?) richtig verstanden habe, dann soll er dem Missstand Abhilfe schaffen, dass Geringverdiener, die arbeitslebenslang ihren Beitrag in die Rentenkasse gezahlt haben, am Ende nicht mehr Geld haben als Menschen, die nie gearbeitet haben.
Das halte ich für eine richtige Idee und das sollte finanzierbar sein. Jedenfalls ist dieses Geld nicht in den Sand gesetzt wie dasjenige für den Berliner Flughafen.
Ich habe hier schon oft erzählt, dass es uns relativ zu den Menschen vor 200 Jahren super gut geht, aber ich habe mich von Kapuzineräffchen überzeugen lassen, dass es darauf gar nicht ankommt. Die Menschen wollen Gerechtigkeit im Vergleich zum Nachbarn, deshalb sind Projekte, die die Gerechtigkeit fördern vordringlich.
Also für Scholz,
Karl
Hallo Karl,
ich denke es geht um den Vorschlag von Heil.
Welche Bedürfnisse Kapuzineräffchen haben weiß ich nicht, den Menschen geht
es in erster Linie um Bezahlung ihrer Miete, der Lebensmittel, Kleidung, Versicherungen und was eben so anfällt.
Übrigens, die Leistungen der Menschen die viele Jahre zu Niedriglöhnen gearbeitet haben , nahmen wir alle mehr oder weniger in Anspruch:
Friseur, Putzkräfte in öffentlichen Gebäuden, Busfahrer, Hilfskräfte in Fabriken usw.
Sie alle erledigten Arbeiten ohne die ein reibungsloser Tagesablauf eben nicht mehr reibungslos gewesen wären.
Und in den letzten Jahren kamen Pflegekräfte dazu.
Gruß Tessy
Diejenigen, die es wirklich nötig haben würden - hauptsächlich Frauen - werden auch von einer neuen Grundrente nicht viel haben. Auch wenn Kindererziehungs- und Pflegezeiten punktemässig mit eingerechnet werden - eine 35-jährige Berücksichtigungszeit haben die meisten Frauen dieser Generation ja nicht.Das, was Du hier beschreibst olga64, trifft ja in der Regel nur auf "West-Frauen" zu. Die DDR-Frau war in dieser Hinsicht sehr unabhängig vom sog. "Haushaltsvorstand", da sie eben ihr eigenes Geld mit Arbeit verdiente. Das hätte die "Westfrau" ja auch machen können, Arbeit tut schließlich nicht weh.
Zum einen hörten sie standhaft auf ihre Männer (meine Frau muss nicht arbeiten), zum anderen arbeiteten sie dann später, wenn überhaupt, in schlecht bezahlten TeilzeitJobs. Arbeitnehmer und -arbeitgeber, sondern auch Selbstständige und BEamte. Olga
Wer es aber vorzog, das Hausmuttchen zu spielen, soll sich heute über eine Minirente bitte nicht aufregen, die gibt es für diese Frauen zu recht.
Wandersmann, im Westen war es chic und ein Zeichen von Statussymbol wenn Frauen zu Hause bleiben konnten. Diejenigen die sich schon früh ihre Freiheit erkämpften (ich gehörte auch dazu) waren aufmüpfig bis asozial .
Bruny
Es kommt nicht so sehr auf das "lebenslang" an, sonder auf die Lohnsumme und wenn die klein war , war auch der Rentenbeitrag klein und die Rente wurde klein.
Wer meinst du soll die Kosten tragen wenn die Rente z.T. nicht mehr vom eingezahlten Beitrag abhängig ist?
lupus
Es kommt nicht so sehr auf das "lebenslang" an, sonder auf die Lohnsumme und wenn die klein war , war auch der Rentenbeitrag klein und die Rente wurde klein.Das ist ja das Dilemma, Lupus. Wir leisten uns Billiglöhne und am Ende müssen wir alle dafür bezahlen. Warum also nicht die Beschäftigten gleich anständig bezahlen? Ich denke ganz besonders an das Pflegepersonal, auch an den Friseurberuf, Reinigungspersonal. Wenn diese Berufe leistungsgemäß bezahlt würden, dann wäre auch deren Rente ausreichend.
lupus
Bruny