Innenpolitik Mindestlöhne

Re: Mindestlöhne
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf gutgelaunt vom 22.05.2007, 10:40:27
gutgelaunt schrieb am 22.05.2007 um 10.40:
> hallo matze, ich kann dir fast ausschließlich zustimmen, zur Zeit findet in vielen Bereichen eine Ausbeutung statt, die einfach nicht mehr beschreibbar ist, fast schon "mafiaähnliche Züge" in sich trägt.Leider wird dieser Trend wahrscheinlich so schnell nicht durchbrochen werden, denn die Rationalisierungsmassnahmen werden unaufhörlich weiter gehen und leider gibt es zu wenige Unternehmen die mit Verantwortungsgefühl sich dem entgegen stemmen bzw. bei dem ruinösen Lohndumping noch Arbeitsplätze schaffen können.
> Irgendeiner schrieb mal hier im Forum, ich hatte einen Traum; ich auch;.."Über Nacht wurden alle "überbezahlten Manger,Politiker und dergleichen...mit SPITZENLEUTEN aus den Billiglohnländern ersetzt,aber ohne Abfindung..")))

> gutgelaunt

--
claude
Die würden das wohl nicht sehr komisch finden denke ich mal , lache !!!
Gruß Claude
hugo
hugo
Mitglied

Re: Mindestlöhne
geschrieben von hugo
als Antwort auf matze vom 22.05.2007, 09:03:49

hallo matze. So wie Du es hier beschreibst ist es mir sehr geläufig, alltäglich und zum Teil noch weitaus perverser und sittenwidriger und verzweifelter, was um mich herum ständig passiert.

Nun bin ich schon sehr angetan davon das z.B Claude etwas beeindruckt ist und nicht sofort in die Kerbe vonwegen Neiddebatte, meckernde Ossis, Miesmacher, Altvorderer, selber Schuld wegen Faulheit usw. einschlägt.

Auch heute wurde wieder die Frage gestellt wie es weitergehen soll. In den Schlagzeilen lesen die Betroffenen Arbeitslosen vom Aufschwung, und der Riesenzunahme bei Umsätzen, Gewinnen, Exportquote, ja sogar Steuereinnahmen steigen,,und,,?? der Aufschwung kommt bei den Abgeschwungenen nicht an.

Ich kann eine Verbesserung für das Prekariat, die Unterschicht absolut nicht erkennen und das ist für mich das Zeichen das die gegenwärtigen Gesetze und Bestimmungen und Zustände ungeeignet sind am Grundübel,( die ungerechte Verteilung )zu rütteln.

Sogar die Lehrlingsplätze sind weniger geworden (anscheinend sparen die großen Unternehmen die paar Euro an Ausbildungskosten,,)

Sozialstaat und soziale Marktwirtschaft ist der falsche Begriff für das was gegenwärtig passiert, auch und gerade weil es einer großen Bevölkerungsgruppe relativ gut geht und eine weitere in Saus und Braus lebt ist es unerhört traurig und entsetzlich was mit den "Abgeschriebenen, auf der Strecke gebliebenen" passiert und wie sie noch dazu verhöhnt werden)


hugo
heinzdieter
heinzdieter
Mitglied

Re: Mindestlöhne
geschrieben von heinzdieter
als Antwort auf matze vom 22.05.2007, 05:23:15
Hallo matze

Gerade diese Schilderung weist auf die Notwendigkeit von Mindestlöhnen hin. Das trifft dann auch auf Zeitarbeitergfirmen zu. Diese haben dann auch an ihre unter Vertrag stehenden Arbeitnehmer den Mindestlohn zu zahlen.
Aber wie es bei unseren Politikern aussieht, werden die Lobbyisten die Oberhand behalten und die Einführung von Mindestlöhnen ganz gleich ob spezifiziert oder global verhindern.
Eine Chance besteht 2009 im Wahljahr, denn da wird uns das Blau vom Himmel versprochen, um ein paar Stimmen mehr
zu bekommen.

Leider das ist in Deutschland so:
gewählt, black out (keine Erinnerung an Wahlversprechen),
nach 4 Jahren wieder Wahlkampf und ein Jahr wieder seinen Wählern das Azurblaue vom Himmel versprechen,
dann nach erfolgreicher Wahl....
wie hieß es beim VW-Käfer er läuft und läuft un....

ja leider


heinzdieter

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matze
matze
Mitglied

Re: Mindestlöhne
geschrieben von matze
als Antwort auf hugo vom 22.05.2007, 11:44:31
Hallo hugo

> ....zum Teil noch weitaus perverser und sittenwidriger und verzweifelter,

ich hab auch längst nicht alles geschildert was ich erlebt habe und auf dem AA erlebe.

> Nun bin ich schon sehr angetan davon das z.B Claude etwas beeindruckt ist und nicht
> sofort in die Kerbe vonwegen Neiddebatte, meckernde Ossis, Miesmacher, Altvorderer,
> selber Schuld wegen Faulheit usw. einschlägt.

Och ne hugo,
Bitte nicht - lasst uns nicht in die z.ZT hier laufenden "Schlamschlachten" einschwenken.
Ich schätze Euch alle so ein das der/diejenige, wenn es solche Meinungen geben sollte, mir das in sachlichem Ton gegenüber äußern kann. Und zwar so das man als Gegenüber immer auch die Chance hätte Unklarheiten oder Ungereimtheiten in den Augen des Anderen zu klären.
 
> Sozialstaat und soziale Marktwirtschaft ist der falsche Begriff für das was gegenwärtig > passiert,

Leider - Herr Erhardt würde sich im Grabe rumdrehen.

Ich habe nichts dagegen auch für weniger Geld zu arbeiten, wenn ich damit dem Unternehmen und mir in schweren Zeiten helfen kann. Aber man muss mir auch die "Luft zum Atmen" lassen. Ich halte auch überhaupt nichts von der Neiddebatte gegenüber Besserverdienenden. Wenn die ihren Job korrekt machen (und dann arbeiten die weit mehr als 40 Stunden die Woche), dann sollen sie dafür auch den adäquaten finanziellen/materiellen Ausgleich bekommen.
Aber wenn ich eben höre welche Leistungen bestimmte Gruppierungen bekommen und selbst in schlechtesten Zeiten gnadenlos die Hände aufhalten und fordern gleichzeitig von den Anderen den Gürtel enger zu schnallen anstatt Solidarität zu beweisen, dann darf man von mir kein Verständnis erwarten.

Ich weiß natürlich wer seine Privilegien hat der verteidigt sie auch erstmal mit allen Mitteln. Da gehts den Kleinen und den Großen nicht anders. So ist der Mensch nunmal. Ich nehme mich davon nicht aus. In anderer Position hätte ich eventuell auch einen Andere Sichtweise.

Aber wie gesagt - ich will nicht geschenkt. Ich will meinen Lebensunterhalt solange es mir gesundheitlich möglich ist selbst bestreiten. Ich hasse die Hängematten-Mentalität einiger Weniger die uns AL immer ins sehr schlechte Licht bringen.

Meine Bewerbungszahl liegt übrigens seit März 2007 bei inzwischen 158!

Davon habe ich 3 (in Worten Drei) Angebote vom AA!

--
matze
Re: Mindestlöhne
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf matze vom 22.05.2007, 12:37:44

--
claude

Matze,
zuerst möchte ich sagen dass ich gar nichts gegen Ossis habe und an Schlammschlachten habe ich auch kein Interesse, nicht in geringsten, was ich nur herb finde ist wenn ein untergegangener Staat immer wieder schön geredet wird.
Was Hugo betreffend der sozialen Schieflage stimmt ja auch, der Osten entvölkert sich in Teilen und überaltert
sich regelrecht, aber was dagegen tun?
Es ist ja nicht so das im Westen alles Gold ist was glänzt man hat hier, speziell der normale Arbeitnehmer, auch sein Päckchen zu tragen. Lohnrückstufungen, Arbeitszeiterhöhungen ohne Lohnausgleich bei gleichzeitigen Riesengewinnen der Firmen sind an der Tagesordnung. Viele jüngere Freunde von mir, keine jungen Leute so um die fünfzig, wurden im Rahmen von Umstrukturierungen zurückgestuft natürlich mit Lohnverlust auch ging oft der Status verloren, letzteres schlägt ein wenig ins Gemüt, macht nicht unbedingt glücklich. Die neue Einstellungspraxis macht auch nicht gerade froh, meistens Zeitverträge lassen sie jungen Menschen kaum noch Luft für eine vernünftige Zukunftsplanung, z.B. den Erwerb von Wohneigentum oder dem abschließen langfristiger Sparverträge, weiß man doch nicht ob man in zwei Jahren noch Arbeit hat. Ganz zu schweigen von den vielen älteren die in die Sozialsysteme entsorgt werden. Wenn jetzt die Konjunktur wieder anspringt sind die Gewerkschaften schon gefordert ein bisschen penetrant zu agieren und sie sollen versuchen wie früher, einen Teil des Mehrwertes für die Arbeitnehmer abzuschöpfen. Der Umbruch der zur Zeit stattfindet ist beispiellos und muss auch gestaltet werden, ich bin da schon zuversichtlich, auch in der alten Bundesrepublik gab es ein hoch und runter, nur eines ist auch klar es werden Menschen auf der Strecke bleiben und das nicht zu knapp.

Freundlicher Gruß an alle Diskutanten
Claude
muetze
muetze
Mitglied

Re: Mindestlöhne
geschrieben von muetze
als Antwort auf hugo vom 15.05.2007, 16:54:27
Das einzige Argument des Herrn Glos ,weshalb Er gegen die generelle Einführung des Mindestlohn ist, ist Seine ständige Leier vom Verlust von Arbeitsplätzen.
Ich glaube nicht ,daß auch nur ein Arbeitsplatz im Niedriglohnsektor verloren geht,denn wer soll die Arbeit machen, ?
Niedriglöhne werden nur im Dienstleistungssektor bezahlt, --
muetze

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senhora
senhora
Mitglied

Re: Mindestlöhne
geschrieben von senhora
als Antwort auf matze vom 22.05.2007, 05:23:15
Im Presseclub vom letzten Sonntag hat ein freier Journalist u .a. gesagt, dass der Kapitalismus laut Definition nicht menschenfreundlich ist. Keiner hat widersprochen. Schlussfolgerung, der Kapitalist ist auch nicht menschenfreundlich.

--
senhora
telramund
telramund
Mitglied

Re: Mindestlöhne
geschrieben von telramund
als Antwort auf senhora vom 22.05.2007, 20:28:17
senhora schrieb am 22.05.2007 um 20.28:
> Im Presseclub vom letzten Sonntag hat ein freier Journalist u .a. gesagt, dass der Kapitalismus laut Definition nicht menschenfreundlich ist. Keiner hat widersprochen. Schlussfolgerung, der Kapitalist ist auch nicht menschenfreundlich.

> --
> senhora

Bescheidene Anfrage an senhora:

Wie soll uns diese tiefschürfende Journalisten-Erkenntnis weiterhelfen:

Ist etwa der Sozialismus oder der Sozialist menschenfreundlich?

Ist etwa der Kommunismus oder der Kommunist menschenfreundlich?

Die beiden sind möglicherweise in der reinen Theorie nicht menschenfeindlich. Doch haben diese Wirtschafts- und Gesellschaftssysteme in der Praxis hinreichend ihre treffliche Eignung für Menschenfeindlichkeit, Korruption und Mißwirtschaft bewiesen.



Telramund

--
telramund
Re: Mindestlöhne
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf telramund vom 22.05.2007, 20:44:05
telramund schrieb am 22.05.2007 um 20.44:
> senhora schrieb am 22.05.2007 um 20.28:
> > Im Presseclub vom letzten Sonntag hat ein freier Journalist u .a. gesagt, dass der Kapitalismus laut Definition nicht menschenfreundlich ist. Keiner hat widersprochen. Schlussfolgerung, der Kapitalist ist auch nicht menschenfreundlich.
> > 
> > --
> > senhora

> Bescheidene Anfrage an senhora:

> Wie soll uns diese tiefschürfende Journalisten-Erkenntnis weiterhelfen:

> Ist etwa der Sozialismus oder der Sozialist menschenfreundlich?

> Ist etwa der Kommunismus oder der Kommunist menschenfreundlich?

> Die beiden sind möglicherweise in der reinen Theorie nicht menschenfeindlich. Doch haben diese Wirtschafts- und Gesellschaftssysteme in der Praxis hinreichend ihre treffliche Eignung für Menschenfeindlichkeit, Korruption und Mißwirtschaft bewiesen.



> Telramund

> --
> telramund

--
claude
Stimmt!!!!!!!!!!!!!!
hugo
hugo
Mitglied

Re: Mindestlöhne
geschrieben von hugo
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 22.05.2007, 22:30:25
wo und wann gab es Beispiele bezüglich Korruption, Mißwirtschaft und Menschenfeindlichkeit bezogen auf die Millionen Betroffenen am Rande dieser Gesellschaft, die denen im heutigen qualifizierten Kapitalismus das Wasser reichen könnten ?

Solche Art zunehmende Armut bei gleichzeitig unerhörter Zunahme des Reichtums und anhaltender Aussichtslosigkeit für eine zunehmende Menschenmenge gabs wohl noch nie,,,

Schlag die Zeitung auf, hört Euch Nachrichten an, was da über gegenwärtige Korruption, Reichtum, Armut Unrecht berichtet wird, -ist zumindest in den ehemaligen Staaten und Ländern die einer sozialistischen Entwicklung verdächtigt wurden- konkurrenzlos und von denen unerreicht. *g*

hugo

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