Innenpolitik Mindestlöhne

matze
matze
Mitglied

Re: Mindestlöhne
geschrieben von matze
als Antwort auf tobias vom 23.05.2007, 19:10:08
hallo tobias,

> Es stimmt nicht, denn die Engläner und Franzosen haben ganz schön abgeräumt. Von den
> Patenten die von den Siegermächten übernommen wurden und wir dann Patentgebühren dafür
> bezahlen mußten ganz zu schweigen. Mit deiner Aussage liegst du total falsch.

HHmm - nach meinem Wissenstand gab es nie echte Reparationsforderungen der Alliierten an das BRD-Gebiet. Diese wurden fallen gelassen. Anfänglich ausgeführte aber schnell wieder eingestellte Demontagen dienten lediglich der Schwächung der Wirtschaftskraft in Deutschland (BRD), da man befürchtete DL könnte wieder die Kriegsfackel zünden. Der Marshallplan und der Fleiß der Menschen verschafften Westdeutschland aber innerhalb nur weniger Jahre nach dem Krieg einen unglaublichen Wirtschaftsboom. Deutschland-West erhielt alleine aus dem Marshallplan nach dem Krieg ca. 1 Millarde US-Dollar. Etwas vergleichbares gab es für Deutschland-Ost nie. Das das Ganze nicht uneigennützig geschah ist inzwischen bekannt. In dem Zusammenhang stehen auch die Trumandoktrin die mit dem Marshallplan einhergingen.

Die wichtigsten Industriebetriebe (Stahl/Chemie/Energie) lagen auf dem Gebiet Deutschland West - Thyssen/Krupp/BASF usw. Die Industrie in Ost gab es so gut wie nicht mehr. Und das was noch da war ging in die damalige SU.

Aber das wäre ja wieder ein anderes Thema

--
matze
Re: Mindestlöhne
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf matze vom 23.05.2007, 18:07:51

--
claude
Matze nur der Vollständigkeit halber ein Link über Demontage im Westen.
Gruß Claude
fratz
fratz
Mitglied

Re: heute im Bundestag - Mindestlöhne abgelehnt
geschrieben von fratz
als Antwort auf dunkelgraf vom 15.05.2007, 15:29:04
die Bundesregierung WILL nicht einmal mit dem Rechnen beginnen - siehe heute im Bundestag:

1. Opposition scheitert mit Anträgen zum Mindestlohn
Ausschuss für Arbeit und Soziales
Berlin: (hib/MPI) Die Oppositionsfraktionen sind mit ihren Vorstößen zum Mindestlohn im Ausschuss für Arbeit und Soziales an der Koalitionsmehrheit gescheitert. Für den Antrag der FDP(16/4864), die sich wegen der befürchteten "Verlagerung von Arbeitsplätzen ins Ausland und die Abwanderung in die Schwarzarbeit" strikt gegen Mindestlöhne ausspricht, stimmten lediglich die Liberalen selbst. Die anderen Fraktionen lehnten den Vorschlag ab. Keine Mehrheit fand auch der Entwurf der Linksfraktion (16/4845), die darin den Wortlaut einer SPD-Unterschriftenaktion pro Mindestlohn aufgeführt hat. Union, SPD und FDP stimmten dagegen, die Grünen enthielten sich. Das Mindestlohnkonzept der Grünen nach britischem Vorbild wurde ebenfalls von den Koalitionsfraktionen und den Liberalen abgelehnt, Die Linke enthielt sich. Der Entwurf (16/5102) sieht vor, dass in Branchen, in denen keine ausreichenden Tarifstrukturen vorhanden sind, eine unabhängige Mindestlohnkommission eingesetzt wird. Diese solle Empfehlungen für die Höhe von Mindestlöhnen erarbeiten, die dann vom Bundesarbeitsminister per Rechtsverordnung für verbindlich erklärt werden sollen.



--
fratz

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hugo
hugo
Mitglied

Re: Mindestlöhne
geschrieben von hugo
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 23.05.2007, 22:23:51
claude das entspricht im wesentlichen den Beiträgen von matze und hugo

hier der Ausschnitt eines Artikels von W. Kamps aus der Geschichte NRW der ziemlich genau meine bisherigen Kenntnisse bestätigt.

"schon im Mai 1946 ordnet General Clay einen ersten Demontagestopp an. Ab September 1948 schränken die USA die Demontagen in ihrer Zone ein weiteres Mal erheblich ein.

US-Außenminister George C. Marshall, auch bekannt durch den nach ihm benannten Wiederaufbauplan, und der ehemalige Präsident Herbert Hoover sind gegen einen Abtransport von deutschen Industrieanlagen. Aus taktischen Gründen wollen die USA jedoch den Bruch mit den Briten und Franzosen vermeiden. Die USA entwickeln daher ein Programm, wie die Demontage in ein Mittel wirtschaftlicher Modernisierung umgemünzt werden kann. Man beschränkt sich auf technisch überholte Anlagen und Betriebe, die aus anderen Gründen auf dem Weltmarkt nicht mehr bestehen können.

Im Sommer 1947 stellen die Wirtschafts-Experten des US-Außenministeriums zufrieden fest: "In KEINER Branche wird die vorgesehene Demontage von Anlagen den Umfang der Produktion in den nächsten vier oder fünf Jahren beeinträchtigen".

Also liegen die Ossis hier im Forum, mit ihrer Version der Nachkriegsgeschichte mal wieder, wohl gar nicht sooo falsch.
hugo
matze
matze
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Re: Mindestlöhne
geschrieben von matze
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 23.05.2007, 22:23:51
hallo claude,
und @Tobias

> Matze nur der Vollständigkeit halber ein Link über Demontage im Westen.

OK, dann nehme ich meine Bemerkung....
[zitat]
Nicht 1 Maschine musste auf dem Gebiet der BRD als Reparation an die USA und/oder Verbündeten übergeben werden.
[/zitat]
....vollständig zurück.

Danke für Wissensgewinn.

--
matze
Re: Mindestlöhne
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf matze vom 23.05.2007, 23:28:12
matze schrieb am 23.05.2007 um 23.28:
> hallo claude,
> und @Tobias

> > Matze nur der Vollständigkeit halber ein Link über Demontage im Westen.

> OK, dann nehme ich meine Bemerkung....
> [zitat]
> Nicht 1 Maschine musste auf dem Gebiet der BRD als Reparation an die USA und/oder Verbündeten übergeben werden.
> [/zitat]
> ....vollständig zurück.

> Danke für Wissensgewinn.

> --
> matze
Das war ein wenig rechthaberei von mir der osten blutete viel mehr als die westlichen besatzungszonen, selbst die meiten maschin die im westen demontiert wurden gingen an die sowjetunion, aber so ganz unwidersprochen wollte ich es auch nicht lassen )
Gruß Claude

--
claude

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tobias
tobias
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Re: Mindestlöhne
geschrieben von tobias
als Antwort auf hugo vom 23.05.2007, 23:19:03
Wer kann den Herrn Hugo schon das Wasser reichen!!!Wir haben es hier mit einem Alleswisser und Könner zu tun der seines Gleichen sucht.

In der US Zone wurde fast nicht demontiert dafür haben die US Leute sich die Patente der Pharmariesen unter den Nagel gerissen das war für die Zukunft eine besseres Geschäft als Fabriken abzureißen.

In den anderen zwei (drei) Zonen ging dies aber nicht so zu. Da wurde abgerissen und vieles davon ins eigene Land gebracht oder auf dem Weltmarkt verschleudert.

Dass die Ostzone im Verhältnis zu den westlichen Besatzungszonen überdurchschnittlich geplündert wurden steht außer Frage. Aber sie haben es ihren großen Bruder ja gerne überlassen, im Gegenteil zum Ruhrpott dort wurde Widerstand geleistet. Mit mehr oder weniger Erfolg sogar.
--
tobias


matze
matze
Mitglied

Re: Mindestlöhne
geschrieben von matze
als Antwort auf tobias vom 24.05.2007, 10:26:37
Hallo tobias

> Wer kann den Herrn Hugo schon das Wasser reichen!!!Wir haben es hier mit einem
> Alleswisser und Könner zu tun der seines Gleichen sucht.

Könnten wenigstens wir alle hier die persönliche "Schiene" außen vor lassen?
Es geht uns doch um die Sache oder? - Danke!

> In der US Zone wurde fast nicht demontiert dafür haben die US Leute sich die Patente
> der Pharmariesen unter den Nagel gerissen das war für die Zukunft eine besseres
> Geschäft als Fabriken abzureißen.

Ist mir nicht bekannt, kann man dazu irgendwo mehr nachlesen?
Allerdings war die Sicht der USA auf die Zukunft Deutschlands noch wesentlich komplexer.
siehe Linktipp

> Aber sie haben es ihren großen Bruder ja gerne überlassen,

Glaube ich gerne das es aus Eurer Sicht aus der BRD so schien (Medien/offiziell Verlautbarungen). Aber weder unmittelbar nach dem Krieg noch bis zum Ende der DDR war die SU in der überwiegenden Teilen der Bevölkerung der DDR widerspruchslos der große Bruder.

äähmmm ... wir kommen vom Thema "Mindeslöhne" weg.
--
matze
hugo
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Re: Mindestlöhne
geschrieben von hugo
als Antwort auf matze vom 24.05.2007, 14:05:57
kurz zwei Gedanken dazu.
Erstens vonwegen gerne überlassen und großer Bruder,,,nix da, diese Abrissarbeiten mussten vor allem von den Frauen verrichtet werden und das noch ehe es eine DDR mit Großem Bruder usw. gab.
Meine Mutter wurde zwangsweise zur Demontage einer Weberei in Hirschfelde an der Neiße (bei Zittau )eingesetzt.
Damals war mit Freundschaft noch nix. Die Frauen haben die kleinen Regulatortzahnkränze der Webstühle verschwinden lassen beim Verpacken und somit diese demontierten und nach der SU transportierten Maschinen unbrauchbar gemacht.

Und, wer hat schon gerne z.B. das zweite Gleis von Görlitz bis Berlin abgerissen um dann 30 Jahre lang entsprechend schlechte Reichsbahnbedingungen zu haben ?

Zweitens zu den Patenten, Erfindungen, Wissenschaftlern aus dem Dritten Reich usw.

Ja das stimmt, diese hatten für die Siegermächte ungeheuren Reiz und Anziehungskraft. Aber das würde ich nicht nur auf die Westzonen und die Amis bzw. Engländer beziehen wollen,,das trifft auf die SU ebenso zu und ich kann mich nicht an die Gedanken gewöhnen das dies westdeutsche Patente gewesen sein sollen. *g*
tobias
tobias
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Re: Mindestlöhne
geschrieben von tobias
als Antwort auf hugo vom 24.05.2007, 17:05:16
Zur information, ich habe dieses Querthema hier nicht eingebracht sondern nur für eine Richtgstellung gesorgt.

Als Zeitzeuge war ich schon damals an Politik interessiert. Das wurde den meisten Jugendlichen in der NSDAP Zeit so beigebracht matze.

Seit 1945 ist es übrigens nur einem einzigen Finanzminister gelungen, einen "Juliusturm" zu ersparen: Unter der Regierung Adenauer schaffte es Fritz Schäffer, acht Milliarden Mark (nach heutigem Wert ca. 35 Milliarden Euro) auf die hohe Kante zu legen.

Dieses Geld stammt zum größten Teil aus dem Marshall-Plan und erst als Erhard darauf gedrungen hat dieses Geld doch endlich zum Wiederaufbau zu verwenden, gab Adenauer und Schäffer nach. Ab diesen Zeitpunkt bemerkte man die Marshall-Plan-Hilfe in Westdeutschland, was man ja auch später das Wirtschaftswunder nannte.

Ja Hugo wird wohl so gewesen sein wie immer hat der Osten den Westen aus dem Dreck gezogen. Damals nach deinen Angaben mit Patenten, die gab es nur im Osten. Heute wieder die Rettung aus dem Osten mit klugen und langen Abhandlungen wie es gemacht werden muss. Selbstloses Völkchen die Bürger aus den neuen Ländern.

--
tobias

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