Innenpolitik Mindestlöhne
In Deutschland ist die Tarifautonomie im Grundgesetz verankert, gerade damit der Staat sich nicht einmischen kann. Wer, meinst du, hat wohl die zitierten Mini-Löhne (Beispiel Frisöre in einigen Bundesländern) als Tariflohn festgelegt?
Ich halte es für bedenklich, wenn der Staat anfängt, in den Tarifsturukturen herumzupfuschen. Denn gerade mit der Einführung eines grundsätzlichen Mindestlohns sind kleine Handwerksbetriebe gefährdet.
Natürlich halte ich 3,25 € Stundenlohn für zu wenig, aber für solche Bereiche sind die Tarif-Vertragsparteien gefordert und nicht der Staat (meine persönliche Meinung).
--
jolli
Ich halte es für bedenklich, wenn der Staat anfängt, in den Tarifsturukturen herumzupfuschen. Denn gerade mit der Einführung eines grundsätzlichen Mindestlohns sind kleine Handwerksbetriebe gefährdet.
Natürlich halte ich 3,25 € Stundenlohn für zu wenig, aber für solche Bereiche sind die Tarif-Vertragsparteien gefordert und nicht der Staat (meine persönliche Meinung).
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jolli
@jolli,
da das Thema Grundeinkommen quer durch die gesamte Gesellschaft geht und "links" wie "rechts" Befürworter und Gegner hat (Siehe auch einige Beispiele im Forum), sollte man es auch aus der politischen Diskussion heraushalten.
Nach dem Lesen einiger- z.T. sogar durchgerechneter Vorstellungen, bleiben bei mir erhebliche Zweifel an der Machbarkeit, da man wahrscheinlich vergessen hat, dass alle Modelle durch Menschen ausgefüllt werden müssen.
Da ich kein Experte auf diesem Gebiet bin, sind meine Einwände wahrscheinlich auch wenig aussagekräftig.
Wo sind meine Zweifel - nur einige Gedanken:
-- Wenn man von NUR 800 € monatl. Grundeinkommen ausgeht, wären die Kosten ein mehrfaches des Jahres-Staatshaushaltes - etwa 800 Milliarden €.
-- Ich glaube nicht an die Voraussagen, dass die Menschen dann mit "Freude und Schaffenskraft" an die Arbeit gehen, die ihnen Spaß bereitet.(So-Unternehmer Götz Werner).
Die Frage, die sich daraus ergibt ist doch- wer eigentlich macht dann die sog. "Drecksarbeit".
Ich will hier nicht bestimmte Arbeiten diskriminieren, aber es ist doch offensichtlich, dass garantiert für bestimmte Arbeiten kein "Interesse" mehr bestehen würde.
--Was passiert mit den vielen(mehrere Millionen), die auch ohne Grundeinkommen nicht bereit sind irgendwelche Arbeiten anzunehmen. Zu dieser Zahl würden dann noch diejenigen dazukommen, die heute mehr zwangsweise bestimmte Arbeiten auszuführen bereit sind.
--Was wird mit dem riesigen Niedriglohnsektor. Ich meine hier nicht die Stundenlöhne von 3-4 €, die eine Frechheit sind, sondern die ganz "normalen" niedrigen Löhne, die u.a. im Dienstleistungssektor gezahlt werden und vielfach auch nur in dieser Höhe gezahlt werden können.(Verkäufer(in), Friseuse, Reinigungsarbeiten...).
U.S.W.....
Also Fragen über Fragen, die auch in den vielen veröffentlichten Vorschlägen zu diesem Thema nicht beantwortet werden.
--
klaus
da das Thema Grundeinkommen quer durch die gesamte Gesellschaft geht und "links" wie "rechts" Befürworter und Gegner hat (Siehe auch einige Beispiele im Forum), sollte man es auch aus der politischen Diskussion heraushalten.
Nach dem Lesen einiger- z.T. sogar durchgerechneter Vorstellungen, bleiben bei mir erhebliche Zweifel an der Machbarkeit, da man wahrscheinlich vergessen hat, dass alle Modelle durch Menschen ausgefüllt werden müssen.
Da ich kein Experte auf diesem Gebiet bin, sind meine Einwände wahrscheinlich auch wenig aussagekräftig.
Wo sind meine Zweifel - nur einige Gedanken:
-- Wenn man von NUR 800 € monatl. Grundeinkommen ausgeht, wären die Kosten ein mehrfaches des Jahres-Staatshaushaltes - etwa 800 Milliarden €.
-- Ich glaube nicht an die Voraussagen, dass die Menschen dann mit "Freude und Schaffenskraft" an die Arbeit gehen, die ihnen Spaß bereitet.(So-Unternehmer Götz Werner).
Die Frage, die sich daraus ergibt ist doch- wer eigentlich macht dann die sog. "Drecksarbeit".
Ich will hier nicht bestimmte Arbeiten diskriminieren, aber es ist doch offensichtlich, dass garantiert für bestimmte Arbeiten kein "Interesse" mehr bestehen würde.
--Was passiert mit den vielen(mehrere Millionen), die auch ohne Grundeinkommen nicht bereit sind irgendwelche Arbeiten anzunehmen. Zu dieser Zahl würden dann noch diejenigen dazukommen, die heute mehr zwangsweise bestimmte Arbeiten auszuführen bereit sind.
--Was wird mit dem riesigen Niedriglohnsektor. Ich meine hier nicht die Stundenlöhne von 3-4 €, die eine Frechheit sind, sondern die ganz "normalen" niedrigen Löhne, die u.a. im Dienstleistungssektor gezahlt werden und vielfach auch nur in dieser Höhe gezahlt werden können.(Verkäufer(in), Friseuse, Reinigungsarbeiten...).
U.S.W.....
Also Fragen über Fragen, die auch in den vielen veröffentlichten Vorschlägen zu diesem Thema nicht beantwortet werden.
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klaus
alles neu hier muss mich erst zurechtfinden York
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purzel
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purzel
Unser Grundgesetz stammt aus den Nachkriegsjahren und ist teileweise änderungsbedürftig. Dies wird auch von den einzelnen Bundesregierungen voll ausgenutzt. In irgend einer Weise bekommen sie dafür im Bundestag und Bundesrat die erforderliche Mehrheit.
Die Unternehmer nutzen den Zustand der Arbeitslosen aus und bieten nunmal Stundenlöhne von 3-4 €. Die von der Regierung eingeführten EIN-EURO-JOBS dienen dabei wohl als Vorbild. Gemeinden und Städte machen davon vielfach gebrauch.
Die Unterstützung und somit eine Befürwortung dieser Billiglöhne durch unsere Regierung ist verständlich, denn die Arbeitslosenquote wird dadurch geschönt
Die Gewerkschaften haben auch Arbeitskräfte beschäftigt, die für solche Billiglöhne arbeiten.
Also besteht, so glaube ich, kein großes Interesse diesen Zustand zu ändern.
Ich hatte schon darauf hingewiesen, dass in einigen Industrieländern Mindestlöhne eingeführt sind, von den der Arbeitende seinen Lebensunterhalt ohne staatliche Unterstützung bestreiten kann.
Wenn der Wille da ist funktioniert alles.
--
heinzdieter
Die Unternehmer nutzen den Zustand der Arbeitslosen aus und bieten nunmal Stundenlöhne von 3-4 €. Die von der Regierung eingeführten EIN-EURO-JOBS dienen dabei wohl als Vorbild. Gemeinden und Städte machen davon vielfach gebrauch.
Die Unterstützung und somit eine Befürwortung dieser Billiglöhne durch unsere Regierung ist verständlich, denn die Arbeitslosenquote wird dadurch geschönt
Die Gewerkschaften haben auch Arbeitskräfte beschäftigt, die für solche Billiglöhne arbeiten.
Also besteht, so glaube ich, kein großes Interesse diesen Zustand zu ändern.
Ich hatte schon darauf hingewiesen, dass in einigen Industrieländern Mindestlöhne eingeführt sind, von den der Arbeitende seinen Lebensunterhalt ohne staatliche Unterstützung bestreiten kann.
Wenn der Wille da ist funktioniert alles.
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heinzdieter
Da die Differenz zum Existensminium vom Staat, also von uns allen, aufgebracht werden muß, hat der Staat wohl auch das Recht, ja sogar die Pflicht, sich einzumischen.
Er muß sicherstellen, daß ein in Vollzeit Beschäftigter mindestens soviel verdient, daß er keine staatlichen Zuschüsse benötigt.
Alles andere ist versteckte Subvention.
--
rolf
Er muß sicherstellen, daß ein in Vollzeit Beschäftigter mindestens soviel verdient, daß er keine staatlichen Zuschüsse benötigt.
Alles andere ist versteckte Subvention.
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rolf
das ist auch meine Meinung !!!
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heinzdieter
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heinzdieter
Da geh ich mit dir einig Rolf. Wenn eine Putzfrau im 4 Sterne Hotel von ihrer Arbeit die so dort vollbringt nicht leben kann und für 3 - 5 Euro die Stunde arbeiten muss, ist dies eine Schande. Da wäre es doch richtiger den Hotelzimmerpreis von 100,00 auf 105,00 zu erhöhen und sie anständig zu bezahlen. Warum muss der Staat - Steuerzahler auch noch solche Hotels subvensionieren ?
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tobias
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tobias
Es sit beschämend, wenn man liest, was Unternehmen einer Putzhilfe an Stundenlohn bezahlen. Auch meine Firma bezahlt 3,-- € weniger und das ist gegenüber den o.g. Summen noch viel, als ich privat meiner Putzhilfe bezahle. Wie will denn ein Mensch von 3,00 bis 4,00 €/Std. leben? Das ist m. E. schon menschenunwürdig und ein Ausnutzen der Arbeitsmarktlage in seiner übelsten Form.
Es ist höchste Zeit, dass seitens der Regierung etwas in punkto Mindestlöhne unternommen wird.
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tabaiba
Es ist höchste Zeit, dass seitens der Regierung etwas in punkto Mindestlöhne unternommen wird.
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tabaiba
Richtig! Aber: Die Unternehmer geniessen es (noch), ein Heer von Arbeitslosen um sich zu wissen, mit denen man seinen Mitarbeitern drohen kann: "Wenn du nicht spurst, gehe ich vor die Tür, schnippe mit den Fingern - und innert Sekunden stehen ein Dutzend Leute um mich herum, die deinen Job für die Hälfte machen!"
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schorsch
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schorsch
Hatte einer von euch gestern Abend die Polit-Sendung moderiert von Frau Ilgner gesehen ??
Es wurden im Beisein von Herrn Clements Herrn Bzirske (Schreibweise stimmt garantiert nicht) und anderen über das Thema Mindestlohn diskutiert.
U.a. wurde erwähnt das Putzarbeiten mit einen Mindeststundenlohn von € 8,05 ab 1.07.2007 bezahlt werden.
Es kam klar zum Ausdruck, dass durch dir Nichteinführung von Mindestlöhnen die Arbeitslosenstatistik besser aussieht; denn bei Einführung rechnet man damit, dass
die Arbeitslosenzahlen steigen werden, da diverse Arbeitgeber die Mindestlöhne nicht zahlen können. Eine Annahme unserer Regierung, die nicht stimmen muss, denn in allen anderen Staaten, bei denen Mindestlöhne gezahlt
werden, ist dass nicht eingetreten.
In England werden diese Mindestlöhne einmal im Jahr der Teuerung angepasst.
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heinzdieter
Es wurden im Beisein von Herrn Clements Herrn Bzirske (Schreibweise stimmt garantiert nicht) und anderen über das Thema Mindestlohn diskutiert.
U.a. wurde erwähnt das Putzarbeiten mit einen Mindeststundenlohn von € 8,05 ab 1.07.2007 bezahlt werden.
Es kam klar zum Ausdruck, dass durch dir Nichteinführung von Mindestlöhnen die Arbeitslosenstatistik besser aussieht; denn bei Einführung rechnet man damit, dass
die Arbeitslosenzahlen steigen werden, da diverse Arbeitgeber die Mindestlöhne nicht zahlen können. Eine Annahme unserer Regierung, die nicht stimmen muss, denn in allen anderen Staaten, bei denen Mindestlöhne gezahlt
werden, ist dass nicht eingetreten.
In England werden diese Mindestlöhne einmal im Jahr der Teuerung angepasst.
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heinzdieter