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Innenpolitik Messerattacke in Mannheim

Mareike
Mareike
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RE: Messerattacke in Mannheim
geschrieben von Mareike

Zu den Palestinensern: https://www.rnd.de/politik/palaestinenser-in-deutschland-wieviele-hier-leben-und-wie-sie-zu-den-hamas-stehen

Verwundert bin ich, wie die genannten Zahlen jeweils auseinander klaffen.

Mareike

olga64
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RE: Messerattacke in Mannheim
geschrieben von olga64
als Antwort auf Nordlicht 55 vom 09.06.2024, 12:56:39


die Palästinenser gelten in Deutschland als staatenlos, weil unser Land als eines der wenigen (z.Zt. 44 von 196) UN-Mitgliedsländer ist, die Palästina nicht als Staat anerkennen!

Ein in Deutschland geborenes Kind ausländischer Eltern erhält NICHT automatisch die deutsche Staatsbürgerschaft, da täuschen Sie sich!


Katja
Stimmt - Deutschland weigert sich aus diversen Gründen Palästina als eigenen Staat anzuerkennen; den wo würde man diesen verorten? Dort, wo seit Jahrzehnten Israel der Staat zugesprochen wurde?
(From the river to the sea?)
Da wird s ich m.E. auch nicht viel ändern, insbesondere wenn deutsche Menschen sich an die Kalifats-Demo erinnern, die kürzlich Hamburg stattgefunden hatte oder an die grossen Clans in Berlin und anderswo.
Könnte mir nicht vorstellen,dass eine Nachfolgeregierung aus CDU/CSU/SPD und den Grünen hier anders entscheiden würde, weil es letztendlich keine Mehrheit in unserem Parlament finden würde.

Seit 1.1.2000 erhält ein in Deutschland geborenes Kind automatisch die deutsche Staatsangehörigkeit, wenn die Eltern seit 8Jahren in Deutschland leben und ein unbefristetes Aufenthaltsrecht haben.
Das dürfte bei vielen Geflüchteten aus Syrien usw., die seit 2015 bei uns anerkannt leben, natürlich der Fall sein.
Und selbstverständlich erhalten hier Kinder, die in Deutschland geboren wurden und von denen ein Elternteil deutsch ist, die deutsche Staatsangehörigkeit.
Bei den beiden Kindern des mutmasslichen Messerstechers von Mannheim ist dies der pauschal, da die Mutter der Kinder deutsche Staatsangehörige ist.
Unser früheres Staatsangehörigkeits-Recht, basierend auf der Blut und Boden-Ideologie, die schon dieNazis gepflegt hatten, war sehr veränderungswürdig.
Die Nachfolger dieser Nazis wollen natürlich nun eine Verschärfung dergestalt,dass eine Remigration auch erfolgen kann, wenn deutsche StaatsbürgerInnen migrantische Wurzeln haben. Olga
olga64
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RE: Messerattacke in Mannheim
geschrieben von olga64
als Antwort auf Mareike vom 09.06.2024, 14:02:23
Zu den Palestinensern: https://www.rnd.de/politik/palaestinenser-in-deutschland-wieviele-hier-leben-und-wie-sie-zu-den-hamas-stehen

Verwundert bin ich, wie die genannten Zahlen jeweils auseinander klaffen.

Mareike
Eine Erklärung dafür dürfte sein ,dass der von Ihnen verlinkte Beitrag mttlerweile fast 1 Jahr alt ist und seitdem durch die terroristische Attacke der Hamas auf Israel und den Kriegsbeginn letzterer vieles geändert hat. Olga

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olga64
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RE: Messerattacke in Mannheim
geschrieben von olga64
als Antwort auf Michiko vom 09.06.2024, 13:44:47
 

Also dass "Stimmung" zur Abwechslung auch mal von mir aufgeheizt wird, das sehe ich anders.
Michiko -"man" sollte immer sehr vorsichtig in der Eigenbeurteilung sein - denn zu oft differiert diese zu stark mit jener der anderen.
Was auch logisch ist - meist sieht "man" sich selbst doch in besserem und milderem Lichte..... Olga
Nordlicht 55
Nordlicht 55
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RE: Messerattacke in Mannheim
geschrieben von Nordlicht 55
als Antwort auf olga64 vom 09.06.2024, 15:04:29

Stimmt - Deutschland weigert sich aus diversen Gründen Palästina als eigenen Staat anzuerkennen; den wo würde man diesen verorten? Dort, wo seit Jahrzehnten Israel der Staat zugesprochen wurde?
 

Nein @ Olga, nicht DORT, wo vor Jahrzehnten das Staatsgebiet Israels zugesprochen wurde,

sondern DORT, wo ebenfalls vor Jahrzehnten das Staatsgebiet für Palästina ausgewiesen wurde! 😉

Seit 1.1.2000 erhält ein in Deutschland geborenes Kind automatisch die deutsche Staatsangehörigkeit, wenn die Eltern seit 8Jahren in Deutschland leben und ein unbefristetes Aufenthaltsrecht haben.
 

Diese Aussage stimmt sehr wohl, allerdings nur dann, wenn die Eltern eines in Deutschland geborenen Kindes NICHT staatenlos sind...
Die von Ihnen beachtete Einbürgerungsreform hatte keinerlei Auswirkungen auf hier lebende staatenlose Menschen.
Auch die von der aktuellen Regierung angedachte Einbürgerungsreform beinhaltet keinerlei Veränderungen, Verbesserungen für die Staatenlosen!
Deren Problem ist es, dass sie quasi unsichtbar in diesem Land leben.

Staatenlose und Personen mit ungeklärter Staatsangehörigkeit "vererben" ihre Staatenlosigkeit an ihre Kinder. Wer in Deutschland geboren wird, hat nicht automatisch ein Anrecht auf die deutsche Staatsangehörigkeit – im Gegensatz etwa zu den USA.
https://mediendienst-integration.de/migration/staatenlose.html

Millionen Menschen weltweit leben als Staatenlose ohne Schutz und Rechte. Zum Teil wird der Status sogar vererbt. Auch in Deutschland sind Zehntausende betroffen.

Ohne anerkannte Zugehörigkeit zu einem Staat fehlt den Menschen der Zugang zu bestimmten Grundrechten wie medizinischer Versorgung, Bildung, Arbeit, Wahlrecht und Schutz. Rechte, die für die restliche Bevölkerung selbstverständlich sind. Dadurch sind sie besonders von Diskriminierung, Gewalt, Armut, Ausbeutung und bürokratischer Willkür bedroht.

Anders als im Asylrecht haben staatenlose Menschen kein Recht auf Arbeit, Bildung und Gesundheitsvorsorge, dürfen nicht wählen und sind von grundlegenden Sozialleistungen ausgeschlossen, haben kein automatisches Recht auf einen Reiseausweis. Sie leben quasi unsichtbar in Deutschland.
https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/staatsangehoerigkeit-staatenlos-grafiken-100.html

Ich finde das sehr bedenklich für unser Land!!
Und ja, Sie haben Recht: den Nazis gefallen diese Gesetze sehr gut - und sie könnten sie jeder Zeit für ihre Pläne nutzen!

Katja
Michiko
Michiko
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RE: Messerattacke in Mannheim
geschrieben von Michiko
als Antwort auf Der-Waldler vom 09.06.2024, 13:57:01
Also dass "Stimmung" zur Abwechslung auch mal von mir aufgeheizt wird, das sehe ich anders.

 

Nur zur Klärung: Ich habe Editas Beitrag auf den Focus-Artikel bezogen. Aber wie dem auch sei (da ich jenen Beitrag geliked habe): Ich halte DICH, liebe Michiko,  nicht für eine Aufheizerin, den Focus-Artikel aber durchaus.

LG

DW

Danke lieber DW, aber was in diesem Focus-Artikel zu lesen ist, sind Fakten und längst nicht alle. Im Februar d.J. gingen Angehörige zweier stadtbekannter "Großfamilien" in Berlin-Kreuzberg mit Messern und Waffen aufeinander los, es gab viele Verletzte, sie wurden in die Notaufnahme des Urbankrankenhauses gebracht, die gesperrt wurde. Die Polizei postierte sich bewaffnet vor dem KH.
Alle anderen Notfälle mussten in andere KH Berlins gebracht werden. So ist das hier.

LG Michiko

 

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olga64
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RE: Messerattacke in Mannheim
geschrieben von olga64
als Antwort auf Nordlicht 55 vom 09.06.2024, 20:21:00
 
 
 

Auch in Deutschland sind Zehntausende betroffen.


Anders als im Asylrecht haben staatenlose Menschen kein Recht auf Arbeit, Bildung und Gesundheitsvorsorge, dürfen nicht wählen und sind von grundlegenden Sozialleistungen ausgeschlossen, haben kein automatisches Recht auf einen Reiseausweis. Sie leben quasi unsichtbar in Deutschland.


Ich finde das sehr bedenklich für unser Land!!
Und ja, Sie haben Recht: den Nazis gefallen diese Gesetze sehr gut - und sie könnten sie jeder Zeit für ihre Pläne nutzen!

Katja
Nach meiner Information leben in Deutschland ca 25.000 anerkannt Staatenlose,die auch einen Ausweis besitzen, allerdings mit dem Vermerk "staatenlos".
Aber auch im Asylrecht können Menschen erst nach längerer Zeit, die sie bei uns leben, arbeiten und dürfen ebenfalls nicht wählen (es sei denn in ihrem Herkunftsland, sofern dort gewählt werden kann).
ABer m.E. gibt es viele dieser Staatenlosen, die schwarz arbeiten, d.h., auch viele Deutsche,die diese Dienste gerne in Anspruch nehmen und damit ihr eigenes Land (Deutschland) und andere SteuerzahlerInnen betrügen.

Ich weiss nicht, ob ich das "bedenklich" für unser Land sehen soll; vermutlich sind die einzelnen Gründe, weshalb jemand staatenlos ist, viel zu unterschiedlich, um dies pauschal so verurteilen zu können.
Und wenn "man" es doch macht - meine Frage: was würden Sie wie ändern und wenn Sie einen Vorschlag haben, gäbe es dafür Mehrheiten in unserem Volk/Land?

Gebe zu,dass ich nur sehr oberflächlich über Lösungsvorschläge nachgedacht habe, aber einer wäre ja,dass so ein Staatenloser (Mann oder Frau) einen oder eine Deutsche heiratet und dann automatisch dieses Staatsbürgerschaft erhalten könnte. Bin sicher, dass "man" solche Hochzeiten nicht pauschal verbieten kann - sie geschehen auch seit Jahrzehnten kontinuierlich.

Und um zum, Titelthema zurückzukommen: der mutmassliche Messerstecher von Mannheim ist nach meinen Informationen Syrer; seine Frau Deutsche und demzufolge auch die Kinder deutsche Staatsbürger.
Staatenlos ist da niemand, oder? Olga
Nordlicht 55
Nordlicht 55
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RE: Messerattacke in Mannheim
geschrieben von Nordlicht 55
als Antwort auf olga64 vom 10.06.2024, 17:22:29

@ Olga,

unsere Diskussion entstand, weil Sie die Situation staatenloser Menschen in unsrem Land so "schön" geschrieben haben, wie sie nun mal nicht ist!
Von mir noch eine kurze Antwort dazu:

Nach meiner Information leben in Deutschland ca 25.000 anerkannt Staatenlose,die auch einen Ausweis besitzen, allerdings mit dem Vermerk "staatenlos".
 

Ende Februar 2023 lebten in Deutschland 124500 Menschen ohne Staatsangehörigkeit .
Davon waren 29 500 "anerkannt Staatenlose"
Ca 95 000 galten als "defacto staatenlos", auf Grund ungeklärter Herkunft (wie ja bereits beschrieben).
Und es werden immer mehr.

Meinen eigenen "Vorschlag" hatte ich in der ersten Antwort an Sie geschrieben:
Mindestens all Denen, die bereits in Deutschland geboren wurden, sollte auch eine entsprechende Geburtsurkunde (Herkunftsnachweis) ausgestellt werden. Denn die Geburten sind bekannt und stehen im Geburtsregister!
Wenn wir es ernst meinen würden mit Art. 1 GG, sollte das eine Selbstverständlichkeit sein.
Damit sie wenigstens die Chance haben, in den "erlauchten Kreis" der anerkannt Staatenlosen aufzusteigen.
Auch damit ist nicht automatisch ein Aufenthaltsrecht, ein automatisch erteilter Passersatz oder andere Rechte verbunden - es gäbe aber wenigstens eine Chance darauf!

Ihr "Vorschlag" ist nicht nur oberflächlich, sondern auch würdelos für all diese Menschen! Und erkundigen Sie sich bei Ihrem Partner, ob eine Heirat in Deutschland ohne Geburtsurkunde//Herkunftsnachweis überhaupt möglich ist!
Ich kann es Ihnen aber auch sagen: Nein, das ist nicht möglich!
Nicht einmal ein evtl. Studium könnte abgeschlossen werden, denn dafür wird zwingend eine Geburtsurkunde benötigt.

Katja
 
olga64
olga64
Mitglied

RE: Messerattacke in Mannheim
geschrieben von olga64
als Antwort auf Nordlicht 55 vom 11.06.2024, 17:47:38
 

Meinen eigenen "Vorschlag" hatte ich in der ersten Antwort an Sie geschrieben:
Mindestens all Denen, die bereits in Deutschland geboren wurden, sollte auch eine entsprechende Geburtsurkunde (Herkunftsnachweis) ausgestellt werden. Denn die Geburten sind bekannt und stehen im Geburtsregister!
Wenn wir es ernst meinen würden mit Art. 1 GG, sollte das eine Selbstverständlichkeit sein.
Damit sie wenigstens die Chance haben, in den "erlauchten Kreis" der anerkannt Staatenlosen aufzusteigen.
Auch damit ist nicht automatisch ein Aufenthaltsrecht, ein automatisch erteilter Passersatz oder andere Rechte verbunden - es gäbe aber wenigstens eine Chance darauf!


Katja
 
Wenn ich mir getraue, in einem grösseren Rahmen über persönliche Vorschläge nachzudenken, schliesse ich aber auch sofort mit ein, ob diese umsetzbar sein könnten und nicht nur persönlichen Idealen oder Fantasiegebilden entstammen.

Ihr Vorschlag ist gut und ehrt Sie. Aber glauben Sie wirklich, dass in diesen hysterisch aufgeladenen Zeiten des Migrations-Hasses und der ablehnenden Haltung eines Grossteils der deutschen Bevölkerung gegenüber diesen Bevölkerungsgruppen Mehrheiten dafür gefunden werden könnten, um Staatenlose zu Deutschen zu machen?
Ich finde es schon gut, dass z.B. geflüchtete Syrer, Afghanen, Iraker usw., die sich mittlwerweile viele Jahre bei uns aufhalten, die Möglichkeit der Einbürgerung gegeben wird und deren Kinder natürlich automatisch deutsche StaatsbürgerInnen sind.
In meiner Gemeinde leben u.a. seit 2015 diverse Menschen aus Eritrea. Ein Paar betreute ich lange; sie kamen sehr jung als Ehepaar mit einem kleinen Mädchen an. Das kleine Mädchen besuchte eine bayerische Kita und Schule - die Eltern fanden bald einen Job und sprechen mittlerweile gut Deutsch. Sie bekamen noch zwei Kinder, die selbstverständlich deutsche StaatsbürgeInnen wurden.
Jetzt arbeitet das Paar daran, um eingebürgert zu werden, weil sie die gleiche Staatsangehörigkeit - die deutsche - wie ihre Kinder haben wollen.

Ich kenne aber auch zwei Paare, wo die Frauen Deutschen sind und die Männer Syrer. Sie lernten sich nach der Flucht hier kennen, sind mittlerweile verheiratet, haben ebenfalls Kinder. Der Mann hat ebenfalls die deutsche Staatsangehörigkeit beantragt, was ihm durch seine deutsche Ehefrau erleichert wird; die Kinder sind Deutsche.
Sie sehen, es ist sehr viel komplizierter und individueller als Sie es vermuten. Aber Hauptsache, diejenigen, die davon betroffen sind, wissen Bescheid - für uns ist das alles nicht zwingend notwendig. Olga
Tina1
Tina1
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RE: Messerattacke in Mannheim
geschrieben von Tina1
Warum wird hier von früh bis abends nur über den Attentäter, den Mörder(ein Mord und fünf Mordversuche) gesprochen und nicht hauptsächlich über das Opfer, so wie man es auch zu recht, bei einem Mord von einem rechtsextremen macht? Was will man damit bezwecken? Für einen Mord, generell und für so eine feige Tat, gibt es keine Rechtfertigung, egal wer der Täter ist, egal welche Ideologie da vorherrscht.   

Ex-Kollege des Opfers trauert
 

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