Innenpolitik Messerattacke in Mannheim
Es gibt ähnliche Sensationsmeldungen, die begierig jeweils aufgenommen werden:
von Stefan Niggemeier v. 24.6.2024
"Am vergangenen Donnerstag meldete die Polizei im Kreis Unna, dass ein Achtjähriger an seiner Grundschule in der Stadt Selm unter unklaren Umständen leicht verletzt wurde. Daraus wäre vermutlich keine überregionale Nachricht geworden, wenn die „Bild“-Zeitung all die Fragezeichen, die die Meldung enthielt, nicht zuvor schon mit einem Ausrufezeichen und einer Schlagzeile beantwortet hätte.
Von einem „Großalarm an der Overbergschule in Selm (NRW)!“ berichtete sie und behauptete, dass „ein Mann, möglicherweise ein Obdachloser, mit einem Messer auf ein Kind (8) losgegangen“ sei. „Nach der ersten Attacke soll der Mann das Buttermesser in Richtung eines anderen Kindes geschleudert haben. Dann soll der Verdächtige geflüchtet sein. Die Fahndung läuft. Das Messer wurde gefunden und von der Polizei sichergestellt.“
Von dem „möglicherweise“ und den „solls“ im Artikel blieb in der Schlagzeile nichts übrig."
Wenn kindliche Fantasie auf journalistische Verantwortungslosigkeit trifft | Übermedien (uebermedien.de)
hingewiesen hast.
Mein Hinweis darauf wurde leider überlesen.
Vielleicht klappt es jetzt, dass es eben nicht um evtl. traumatisierte
Geflüchtete geht, sondern um eine extremistische Ideologie.
Anna
Der Täter befindet sich bekanntlich noch im Krankenhaus und ist immer noch nicht vernehmungsfähig. Er erlitt einen Bauchschuss.
@Tina1 das ist m. E. zu viel des Guten, dass du dem Täter - ohne Beweise - unterstellst, dass er aus religiösen Gründen gemordet hat und ein Scharia-Urteil fällen wollte.
Woher weißt du, dass der Täter ein Kalifat-Befürworter ist? Aus welchen Medien?
Ich habe den Link gelesen.
Wenn das sich tatsächlich so in den Medien abgespielt hat, ist es unerträglich und man müsste für solche Informationen einen Strafbestand einführen. Es wäre empfehlenswert, die Verfasser als Person öffentlich zu nennen.
lupus
Hallo @lupus,
spontan habe ich Dir ein Gefällt-mir gegeben, allerdings nach einiger Bedenkzeit halte ich eine spezielle Gesetzgebung dafür im Nachhinein doch für sehr gefährlich. Denn es sind solche Gesetze, die in diktatorischen Systemen dann dazu führen, dass regierungskritische Berichte kriminalisiert werden.
Allerdings sollte die Presse m. E. selber einen Codex einführen und durch ein eigenes Gremium überwachen lassen, dass Fake-News sanktioniert werden.
Karl
Einen Pressekodex gibt es aber bereits, aber es ist ja bekannt, dass dieses Drecksblatt und auch andere Medien, die die Sensationsgeilheit der Menschen befeuern wollen und keine Moral kennen, sich nicht daran halten.
Hier der Link: Pressekodex
Zur Einhaltung des Pressekodex verpflichten sich Medienunternehmen freiwillig selbst, Gesetzescharakter hat das Regelwerk also ausdrücklich nicht.
Meines Wissens verstieß kein Blatt so oft gegen den Pressekodex wie die "Bild-Zeitung".
Geahndet wird durch den Presserat allenfalls mittels einer öffentlichen Rüge.
Im Übrigen, wer hat die finanziellen Mittel oder Möglichkeiten, gegen die "Bild-Zeitung" zu klagen.
Was nützt eine kurze, kaum sichtbare Richtigstellung, wenn bereits in großen Schlagzeilenlettern und Texten alles Mögliche verbreitet wurde.
Denn nach der Scharia ist Kritik am Propheten, am Islam streng verboten.Tina, hier geht es im Faden doch schon lange nicht mehr um das ursprüngliche und eigentliche Thema : die Tötung eines Polizisten (die Messerattacke), sondern um die moslemisch-islamistische Ausländer, um den Islam und seine Scharia, Kritik am Propheten, Islamismus, usw..
Der Bezug auf das angebliche Zitat von Scholl-Latour (Kalkutta) ist eindeutig Islamismus -bezogen (Bassam Tibi verwendet es in diesem Zusammenhang), aber hier in keiner Weise hilfreich.
Ich habe diesen - m.E. rassistisch/xenophoben, oft in rechtextremen Gazetten und Kommentaren verwendet - Verweis hier nicht eingeführt.
Das hat nach meiner Auffassung mit dem Thread nichts zu tun, sondern ist ein anderes (viel generelleres) Thema, das sich mit diesem 'speziellen Fall' (so Generalbundesanwalt Rommel), "der sich von anderen islamistisch-geprägten Fällen unterscheide" nicht deckt.
Ich habe den Clip gesehen, wie der Polizist, der sich um eine am Boden liegende Person kümmerte, vom Täter von hinterrücks mehrfach in den Nacken gestochen wurde.
Wieso da die Scharia, die Kritik am Propheten , ursächlich eine Rolle gespielt haben soll , verstehe ich nicht.
Den Mord an dem Polizisten zum Anlass zu nehmen um zum "Kampf gegen Islamismus, Islamisten, Salafismus, die aus unseren Staat ein Kalifat machen wollen, für die nur die Scharia gilt" ist wenig weiterführend, denn gegen den militanten , fanatischen Islamismus wird ja nun nicht erst seit Mannheim 'gekämpft'.
Offensichtlich ohne 100 %-ige Erfolgsgarantie. Also gilt es nach den Schwachstellen zu suchen und entsprechende Verbesserungen vorzunehmen.
Zum Beispiel die Frage beantworten, was hat man getan (" Deswegen setzen wir uns vehement für die Bekämpfung ein. Durch Deradikalisierung und durch ein hartes Vorgehen gegen radikale Prediger und islamistische Vereine ") , was kann man tun, um einen 25 jährigen Afghanen, der offensichtlich 10 Jahre lang völlig unauffällig mit seiner kleinen Familie vor sich hingelebt hat , daran zu hindern, dass er 'Amok' läuft gegen Leute, die sich treffen, um Kritik an 'seiner' Religion zu üben.
Wenn Scholz (u.a.) rät, dass "solche Straftäter abgeschoben gehören, auch wenn sie aus Syrien und Afghanistan stammen.”, dann klingt das sehr aktionistisch, und ist dem politischen mainstream geschuldet.
Aber ich bin alles andere als überzeugt, dass diese Maßnahmen präventive Wirkung entfalten können, d.h. dass eine ähnliche Tat in Zukunft damit verhindert werden kann.
Was, wenn ein potentieller Täter nicht (vor seiner Tat ???) abgeschoben werden kann, weil ihn keiner aufnehmen will oder weil er z.B. Deutscher ist ?
Konkrete, fallbezogene Fragen stehen meines Wissens im Zentrum der laufenden staatsanwaltschaftlichen Untersuchungen und werden sicher teilweise in der Anklageschrift reflektiert werden.
Eine Verurteilung kann nur die Einzeltat (Gegenstand des Threads) sühnen, aber nicht die Entstehungsursachen aufarbeiten oder gar Empfehlungen zu deren Beseitigung machen.
Allerdings sollte die Presse m. E. selber einen Codex einführen und durch ein eigenes Gremium überwachen lassen, dass Fake-News sanktioniert werden.
Karl
Lieber Karl,
so etwas gibt es doch bereits inform des Deutschen Presserates. Wie oft wurden BILD & Co. dort schon gerügt, manchmal in einer Ratssitzung mehrfach. Es hat nichts genutzt.
LG
DW