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Innenpolitik Messerattacke in Mannheim

Der-Waldler
Der-Waldler
Mitglied

RE: Messerattacke in Mannheim
geschrieben von Der-Waldler
als Antwort auf olga64 vom 14.06.2024, 18:01:06

Zum Beispiel, liebe Olga, eine "große Rede" unseres Bundespräsidenten? Ich erinnere an die Herzog- und die Weizsäcker-Reden, die große Wirkung hatten, besonders die von Weizsäcker.

Ferner sollte die Regierung nicht davon reden, man werde mit der Härte des Gesetzes zuschlagen, sondern das auch unter Beweis stellen.

Ich habe auch KEIN Wort davon geschrieben, dass diese Menschen, die solche Taten begehen, abgeschoben werden sollen oder ähnliches. Mir ist bewusst, dass das z.B. im Falle des Mannheimer Verdächtigen nicht einfach ist, vielleicht unmöglich.

Ich habe vielmehr aus der Perspektive derer geschrieben, denen das alles Angst macht, diese Ängste, die auch @zausel2 erwähnte und sehr eindringlich beschrieb. Ich möchte diese Ängste einfach nicht so abtun.

Und im Übrigen: ICH muss der Regierung doch keine Lösungen vorschlagen, dafür sind die Politiker da und dafür werden sie auch bezahlt. Die Politiker kennen (hoffentlich) ihre Möglichkeiten, von denen ich annehme, dass sie noch nicht ausgeschöpft sind. Aber dennoch erlaube ich mir, die Politik zu kritisieren, ohne sogleich eine Lösung parat zu haben.

DW

Michiko
Michiko
Mitglied

RE: Messerattacke in Mannheim
geschrieben von Michiko
als Antwort auf Der-Waldler vom 14.06.2024, 18:14:49
Ich glaube, Du musst Dich für gar nichts entschuldigen lieber DW. Es ist ja tatsächlich so, dass die Politiker ihren markigen Worten Taten folgen lassen sollten, das Betrauern des ums Leben gekommenen Polizisten ist nur eine Seite, ist auch gut so.
Die Messerattacken nehmen zu, ich sehe aber Unterschiede. In Geesthacht hat ein Bruder seine Schwester vor kurzem erstochen, er war mit ihrem westlichen Lebensstil nicht einverstanden. Bei anderen Vorkommnissen musste auf diese Weise die "Ehre" verteidigt oder wieder hergestellt werden. Und in Lübeck hatte ein Somalier angekündigt, seine Mutter umzubringen, er kam in die Psychiatrie, die ihn einen Tag später kurz nach Hause ließ, ein paar Stunden später war die Mutter tot, erstochen.

Das hat eine andere Dimension, als wenn Jugendliche ein sog. Fahrten- oder Taschenmesser bei sich tragen, das gab es schon früher.

Im Unterschied zu Dir bin ich der Meinung von MarkusXP, der kriminelle Migranten ausweisen würde. Aber jedem seine Auffassung.


LG Michiko
Edita
Edita
Mitglied

RE: Messerattacke in Mannheim
geschrieben von Edita

Europäische Union: Opferquote von vorsätzlichen Tötungsdelikten in den EU-Mitgliedstaaten¹ ² ³ im Jahr 2021, aufgeschlüsselt nach Geschlecht (Fälle je 100.000 Einwohner) 



Edita

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olga64
olga64
Mitglied

RE: Messerattacke in Mannheim
geschrieben von olga64
als Antwort auf Der-Waldler vom 14.06.2024, 18:14:49

Natürlich können Sie Mitgefühl für die anonyme Masse der Ängstlichen haben.
Und natürlich können Sie theoretisch von "den Politikern, die dafür bezahlt werden" verlangen, dass diese innerhalb weniger Tage Lösungen für solche Dramen schaffen.
Auch eine Rede des Bundspräsidenten (die dieser übrigens auch dieser Causa schon gehalten hat) ist denkbar. Aber hülfe es wirklich oder würde es nicht doch wieder die Türen der AFD und BSW öffnen, um damit die Unfähigkeit "der Politik" hämisch darzustellen?

Natürlich müssen Sie der Regierung keine Lösungen vorschlagen, wenn Sie keine Ideen haben. Aber ich vermute bei nachdenklichen Menschen, wie Sie es in meiner Beurteilung sind, schon auch, dass darüber nachgedacht wird, wie solche grossen Probleme gelöst werden, bevor man sie nach wenigen Tagen fordert.
Abschieben soll anscheinend keine Ihrer Forderungen lauten. Dann bleibt doch nur ein Gerichtsprozess in unserem Rechtsstaat mit einer hoffentlich langen Haft in einem deutschen Gefängnis.
Das ist dann übrigens die Härte unserer Gesetze!
ABer das kann niemand innerhalb weniger Tage juristisch erledigen, zumal der mutmassliche Mörder nach meinen Informationen auch noch nicht voll vernehmungsfähig ist, da er wegen der Schussverletzungen weiterhin im Krankenhaus liegt und dort die Ärzte darüber entscheiden und nicht die Ermittlungsbehörden.

Persönlich erinnere ich mich einfach in meinem nun schon langen Leben, dass es solche Vorfälle immer gibt und nur darstellen, dass es 100%ige Sicherheit in diesem Leben für keinen gibt. Und natürlich auch, dass wenn jemand wie Herr Stürzenberger vorher solch provozierende Attacken auf Muslime äussert, damit andere angestachelt werden, sich zu wehren. Und ich finde es hoch bedauerlich, dass ein heldenhafter Polizist das Opfer war und nicht dieser "Agent Provocateur", der als Auslöser schon wenige Stunden nach dem Vorfall weitere Hetzbotschaften über die asozialen Medien verbreitete.
Aber es hat keinen Sinn, dass ich mich als teilweise Andersmeinende hier weiterhin echauffiere - die Meinung der Vereinfacher usw. wird lauter vorgetragen, auch wenn sie m.E. wenig Substanz enthält. Olga

Tina1
Tina1
Mitglied

RE: Messerattacke in Mannheim
geschrieben von Tina1
Dieser Brief von der Familie, ist sehr bewegend, herzzerreißend. Er zeigt wie die Familie leidet, dass der Sohn Rouven nicht mehr da ist, so jung aus dem Leben gerissen wurde, denn er fehlt ihnen überall. Für sie alle, ist es schwer zu begreifen, dass er nicht mehr in der Familie ist, sein wird, bei all den Familienfeiern, im Alltag usw fehlen wird, dass sie ihn nicht mehr um Rat fragen können.
Rouven hat verhindern wollen, dass Menschen getötet werden, er hat sie schützen wollen, weil es die Aufgabe eines Polizisten ist und dabei hat er sein Leben geben müssen. Er hat großen Mut bewiesen, viel Menschlichkeit. Er hat seinen Beruf geliebt, er war gern Polizist, wie die Familie erzählt.
2000 Trauergäste nahmen an der Trauerfeier teil.

Mein herzliches Beileid und viel Kraft für die Familie in der sehr schweren Zeit.
Tina


Bewegender Moment auf Trauerfeier
14.06.2024

Video:
https://www.n-tv.de/mediathek/videos/politik/Toter-Polizist-Mannheimer-Buergermeister-liest-bewegenden-Brief-der-Hinterbliebenen-vor-article25014756.html


"Bewegender Moment auf Trauerfeier Familie von getötetem Polizisten lässt Brief vortragen
Die Anteilnahme nach den tödlichen Messerstichen auf einen Polizisten in Mannheim ist groß. An der Trauerfeier nehmen Politiker und Tausende Polizisten und Bürger teil. Als der Bürgermeister von Neckarbischofsheim einen Brief der Familie des getöteten Beamten hervorholt, folgt einer der bewegendsten Momente der Veranstaltung."
Lenova46
Lenova46
Mitglied

RE: Messerattacke in Mannheim
geschrieben von Lenova46
als Antwort auf Tina1 vom 14.06.2024, 15:36:38

Gewiss sehe ich mich nicht berufen, eine bisher nicht aufgeklärte Tat zu rechtfertigen.
Deine Annahme ist falsch. Vielleicht bist du besser unterrichtet und weißt mehr. 

"Der Bundestag hat sich am Donnerstag, 13. Juni 2024, mit der tödlichen Messerattacke auf einen Polizisten Ende Mai in Mannheim befasst. Dazu hat die Unionsfraktion einen Antrag mit dem Titel „Betroffenheit reicht nicht – Klare Konsequenzen aus dem Terror von Mannheim ziehen“ (20/11758) vorgelegt, den das Parlament in namentlicher Abstimmung zurückwies. 253 Abgeordnete sprachen sich für die Vorlage aus, 399 Parlamentarier dagegen. Es gab elf Enthaltungen."

SPD: Union war in Verantwortung, aber untätig
Aus Sicht von Daniel Baldy (SPD) haben die Sicherheitsbehörden „die hohe Gefahr im Blick“. Beleg dafür sei die Festnahme eines mutmaßlichen IS-Unterstützers am Kölner Flughafen, der sich als Sicherheitskraft für Neben-Events der Euro 2024 beworben hatte. Wenn nun aber die Union erneut eine sechsmonatige Speicherfrist von IP-Adressen zur Strafverfolgung fordere, gehe das nicht mit den Anforderungen des Europäischen Gerichtshofes (EuGH) zusammen. 
Zum Vorwurf des Kontrollverlustes der Regierung in der Migrations- und Integrationspolitik sagte Baldy: Dass es seit 2015 eine angespannte Migrationslage gebe, bestreite niemand. Der Polizistenmörder von Mannheim lebe aber seit 2013 in Deutschland. Auch diejenigen, die ein Kalifat auf deutschen Straßen fordern, hätten schon hier gelebt, als die Union noch in Verantwortung war. „Nach 16 Jahren Kanzlerschaft können Sie nicht so tun, als hätten Sie damit nichts zu tun“, sagte der SPD-Abgeordnete. Es sei absoluter Populismus, etwas zu fordern, was man hätte auch vor drei Jahren selbst anstoßen können."
Quelle: Deutscher Bundestag

"Darin schreibt die Familie, Rouven Laurs Tod sei "ein brutales Zeichen dafür, dass in unserer Gesellschaft noch so viel verändert werden muss". Rouven hätte nicht gewollt, dass man sich nach der Tat von Hass und Wut überwältigen lasse."

Quelle: ZDF


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Der-Waldler
Der-Waldler
Mitglied

RE: Messerattacke in Mannheim
geschrieben von Der-Waldler
als Antwort auf olga64 vom 14.06.2024, 19:14:37

Liebe Olga,

ich erwarte keine Lösungen "innerhalb weniger Tage". Die Probleme bestehen seit Jahren. Dass ich mit Menschen (nicht mit einer "anonymen Masse") Mitgefühl haben darf, dafür danke ich Ihnen. Dieses Mitgefühl habe ich übrigens auch für all die Geflüchteten, die unter schrecklichen Qualen und Gefahren hier ankamen und ankommen, hier wirklich ein Zuhause suchten und suchen, und es aus vielerlei, auch institutionellen, Gründen nicht fanden und finden. Mit denen, die es geschafft haben, freue ich mich, ich trage hier im Dorf in dem mir möglichen bescheidenen Maße sogar dazu bei.

Wenn Sie nun in mir einen "Vereinfacherer" sehen, so werde ich das zu ertragen haben, und durchaus dazu in der Lage sein, es zu tragen.

Guten Morgen.

DW

Edita
Edita
Mitglied

RE: Messerattacke in Mannheim
geschrieben von Edita
als Antwort auf Lenova46 vom 15.06.2024, 06:51:53
Gewiss sehe ich mich nicht berufen, eine bisher nicht aufgeklärte Tat zu rechtfertigen.
Deine Annahme ist falsch. Vielleicht bist du besser unterrichtet und weißt mehr. 

"Der Bundestag hat sich am Donnerstag, 13. Juni 2024, mit der tödlichen Messerattacke auf einen Polizisten Ende Mai in Mannheim befasst. Dazu hat die Unionsfraktion einen Antrag mit dem Titel „Betroffenheit reicht nicht – Klare Konsequenzen aus dem Terror von Mannheim ziehen“ (20/11758) vorgelegt, den das Parlament in namentlicher Abstimmung zurückwies. 253 Abgeordnete sprachen sich für die Vorlage aus, 399 Parlamentarier dagegen. Es gab elf Enthaltungen."

SPD: Union war in Verantwortung, aber untätig
Aus Sicht von Daniel Baldy (SPD) haben die Sicherheitsbehörden „die hohe Gefahr im Blick“. Beleg dafür sei die Festnahme eines mutmaßlichen IS-Unterstützers am Kölner Flughafen, der sich als Sicherheitskraft für Neben-Events der Euro 2024 beworben hatte. Wenn nun aber die Union erneut eine sechsmonatige Speicherfrist von IP-Adressen zur Strafverfolgung fordere, gehe das nicht mit den Anforderungen des Europäischen Gerichtshofes (EuGH) zusammen. 
Zum Vorwurf des Kontrollverlustes der Regierung in der Migrations- und Integrationspolitik sagte Baldy: Dass es seit 2015 eine angespannte Migrationslage gebe, bestreite niemand. Der Polizistenmörder von Mannheim lebe aber seit 2013 in Deutschland. Auch diejenigen, die ein Kalifat auf deutschen Straßen fordern, hätten schon hier gelebt, als die Union noch in Verantwortung war. „Nach 16 Jahren Kanzlerschaft können Sie nicht so tun, als hätten Sie damit nichts zu tun“, sagte der SPD-Abgeordnete. Es sei absoluter Populismus, etwas zu fordern, was man hätte auch vor drei Jahren selbst anstoßen können."
Quelle: Deutscher Bundestag

"Darin schreibt die Familie, Rouven Laurs Tod sei "ein brutales Zeichen dafür, dass in unserer Gesellschaft noch so viel verändert werden muss". Rouven hätte nicht gewollt, dass man sich nach der Tat von Hass und Wut überwältigen lasse."

Quelle: ZDF
Sehr gut liebe Lenova, genau so ist es und nicht anders!
Diese Hetze gegen Migranten und die Ampel ist unerträglich verantwortungslos!



Edita


Edita
lupus
lupus
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RE: Messerattacke in Mannheim
geschrieben von lupus

Nur zwei Überlegungen zu dem hier mehrfach geschriebenen.

1.Ausweisen ist ja gefühlsmäßig richtig. Aber wohin und wie ist die Realität der Durchführbarkeit?

2. Welche öffentliche Aufmerksamkeit erregt der Tod eines Polizisten, der die Folge eines Schusswechsel mit Verbrechern ist?

lupus

Edita
Edita
Mitglied

RE: Messerattacke in Mannheim
geschrieben von Edita
als Antwort auf lupus vom 15.06.2024, 08:48:13

So tragisch wie es ist, aber Rouven Laur ist nicht der erste und auch nicht der letzte Polizist, der während der Ausübung seines Dienstes tödlich verletzt wird! 
Bis jetzt, im Jahre 2024 und  von Anbeginn der Bundesrepublik, sind tragischerweise mehr als 400 Polizisten während ihres Diensteinsatzes, tödlich verletzt worden! 
Auch diese verdienen unseren Respekt! 



Edita


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