Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Messer-Angriff in Würzburg

Innenpolitik Messer-Angriff in Würzburg

RE: Messer-Angriff in Würzburg
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 29.06.2021, 21:28:41
Olga64:
"... Schauen Sie nur mal in Länder, wo die Todesstrafe praktiziert wird und wo trotzdem immer wieder grausamste Taten von den Menschen durchgeführt werden. ..."
Ich stimme zu. Ich hatte schon das gleiche Argument gebracht. Abschreckung wirkt erwiesenermaßen bei solchen Taten nicht.
geschrieben von karl
Wir können nicht wissen, wieviele Bösen Taten deswegen nicht durchgeführt wurden.
Eine einzige Abschreckung würde uU doch ans Denken gehen.
Wie ich schrieb, für TodesStrafe bin ich auch nicht, aber nur deswegen nicht, weil es Irrtümer gibt; und sie benutzt wurde/wird, Unliebsame auszuschalten.
Und wer tot ist, kann naturgemäß keine Wiedergutmachung leisten.
Karl
Karl
Administrator

RE: Messer-Angriff in Würzburg
geschrieben von Karl
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 29.06.2021, 21:45:54
Fünf Mythen.

Karl
wandersmann
wandersmann
Mitglied

RE: Messer-Angriff in Würzburg
geschrieben von wandersmann
als Antwort auf Karl vom 29.06.2021, 21:34:02
@wandersmann_1,

wo hat Olga64 denn geschrieben, dass in der DDR generell nicht Recht gesprochen wurde? Du willst doch nicht abstreiten, dass in vielen Fällen das Recht auch gebeugt wurde.

Karl
geschrieben von karl
Olga64 würde im leben nicht zugeben, dass in der DDR irgendwann und irgendwo seriös nach Recht und Gesetz geurteilt wurde.
Es wurde damals sogar recht viel auf dem "kleinen Dienstweg" geregelt. So gab es in den Betrieben eine Konflikkommission. Diese klärte kleinere Streitfälle zwischen Arbeitern und der Betriebsleitung bspw. Im Zivilleben entschieden Schiedskommissionen solche Zwistigkeiten. Alles übrigens kostenfrei für die Beteiligten. Es gab, nur zur Information, ein Arbeitsgesetzbuch in der DDR auf das sich jeder berufen konnte. Alle darin niedergeschriebenen Gesetze waren einklagbar. Es ist mir bewusst, dass die "Demokratiesozialisierten" so etwas nicht wissen, was ich ihnen natürlich auch nicht übel nehmen kann.
Es wurde meiner Ansicht nach stets nach geltendem Recht und nach geltendem Gesetz geurteilt, dass aber gerade auch in "politischen Prozessen", speziell in den 50-er und 60-er Jahren, die Gesetze und die daraus resultierenden Urteile den Ansprüchen eines Rechtsstaates nicht stand halten können, steht außer frage. Sie sind aber keineswegs symptomatisch für das Rechtswesen in der DDR.

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Bias
Bias
Mitglied

RE: Messer-Angriff in Würzburg
geschrieben von Bias
als Antwort auf Karl vom 29.06.2021, 21:28:41
Leider drehen wir uns argumentativ in diesem Thread im Kreise, weil kein Austausch stattfindet. Jeder verharrt auf seinen Positionen und es gibt keine Weiterentwicklung der Diskussion. 
geschrieben von karl
Da ist was dran, denn eigentlich ist zum Thema so gut wie alles gesagt, wenn auch möglicherweise noch nicht von jeder.

Und - wenn unter "Meinungsaustausch" verstanden werden sollte, ich gehe mit meiner Meinung in eine "Diskussion" rein und komme mit der einer anderen raus wärs klar, dass sich ein solches Thema - sicher nicht nur für mich - rasch erschöpft.

Lasst den Tag gut ausklingen
Lorena
Lorena
Mitglied

RE: Messer-Angriff in Würzburg
geschrieben von Lorena

Ach Mensch.... jetzt ist Digi wieder an allem Schuld.

Ich denke, Digi hat nur aufgezeigt, dass wir und die Politik und unsere Auffassung von Humanität an die Grenzen kommen und keine gute Lösung für alle Beteiligten in Sicht ist. Und mir scheint, die Täter wissen das schon längst. 

Lorena 
RE: Messer-Angriff in Würzburg
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 29.06.2021, 21:43:37
Noch als Nachtrag:

Wenn man für Rechtsstaatlichkeit plädiert, relativiert man nicht. Wer glaubt durch Rachegedanken die Welt zum Besseren zu wenden, der täuscht sich. Die Welt wurde (zum Beispiel bei uns) zum Besseren dadurch gewendet, dass der Rachegedanke, der Sühnegedanke in den Hintergrund gerückt wurde und an dessen Stelle Prävention und Rehabilitation in den Mittelpunkt der Justiz gerückt wurden. Das ist ein großer zivilisatorischer Fortschritt, den wir uns durch die verständliche, emotionale Reaktion auf solch furchtbare Verbrechen nicht kaputt machen sollten.

Wie ich schon schrieb, es muss uns immer darum gehen, die Stellschrauben so zu drehen, dass zukünftige Opfer möglichst erst gar nicht entstehen. "Sibirienverschickungen" (Symbolbegriff) helfen den Opfern der Vergangenheit nicht und mindern auch nicht die Opferzahl in Zukunft..

karl
geschrieben von karl
Vollkommen einverstanden, Karl.

Was sollte/muss also geschehen, diese Einstellung jenen rauhen KulturKreisen/der Bevölkerung in radikalen Gemeinschaften nahe zu bringen? Das hat offensichtlich in zB Afghanistan nicht funktioniert.
Aber wenn aus diesen Gemeinschaften 'Vorgespannte' bei uns ankommen, dann sollten denen unsere Werte (durchaus auch bedächtig-zwangsweise' erläutert werden.
Das kann nicht Freiwilligen Helfern überlassen werden.
Wir brauchen 'nur' die postiven Aspekte unseres Umfeldes schmackhaft darzustellen. Eine Voraussetzung ist allerdings astreine Rhetorik des 'Gebers'.
Das fängt bei Kleinigkeiten an, zB bei weggeworfenen ZigarettenStummeln, oder bei Mülltrennung.
Locken ist die Devise. Unsere Mutter sagte immer: Mit Gewalt lässt sich keine Zicke bocken.

Es reicht nicht, ein freundliches Gesicht zu machen, oder auf die Schulter zu klopfen: Du machst das schon. Wer von uns zB nach USA oder Canada umsiedeln wollte, der kriegt das dortige Umfeld schon richtig vertickert.

Sicher ahnen das viele; deswegen sind sie aus ihrer Not hier gestrandet. Aber besser 100 x mehr informiert als Tote zu beklagen. Und den Täter 'am Hals' zu haben.
Anders werden wir in unserer persönlichen SeinPhase (also die nächsten 2000 Jahre, da bin ich mal optimistisch) damit nicht glücklich werden.
Ich würde aber ungern als 'Missionar' in jenen Gegenden auftauchen mögen.

Symbolbegriff Sibirien. Karl das ist wirkich eine Metapher, um nicht lange rumeiern zu müssen.
Ich war schon dort, und ich möchte da nicht mal vorausbezahlt und mit üppigem Spesemkonto wieder auftauchen. Aber wer weiß schon ... Toyota - nichts ist unmöglich.

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MarkusXP
MarkusXP
Mitglied

RE: Messer-Angriff in Würzburg
geschrieben von MarkusXP
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 29.06.2021, 21:45:54
Olga64:
"... Schauen Sie nur mal in Länder, wo die Todesstrafe praktiziert wird und wo trotzdem immer wieder grausamste Taten von den Menschen durchgeführt werden. ..."
Ich stimme zu. Ich hatte schon das gleiche Argument gebracht. Abschreckung wirkt erwiesenermaßen bei solchen Taten nicht.
geschrieben von karl
Wir können nicht wissen, wie viele Bösen Taten deswegen nicht durchgeführt wurden.
Eine einzige Abschreckung würde u.U. doch ans Denken gehen.
Wie ich schrieb, für Todesstrafe bin ich auch nicht, aber nur deswegen nicht, weil es Irrtümer gibt; und sie benutzt wurde/wird, Unliebsame auszuschalten.
Und wer tot ist, kann naturgemäß keine Wiedergutmachung leisten.
geschrieben von digi
Dann auf! Zurück ins Mittelalter! Der Humanismus hat versagt!

Digi: man muss ja niemanden auf Grund von Indizien mit der der Höchststrafe bedenken ... aber ... so auf "frischer Tat" ertappt, jede Menge Zeugen, vielleicht ist er /sie sogar geständig ... da könnte man doch die Garotte mal wieder aktivieren! 

Leute, Leute ... was hat das nur mit euch gemacht!
MarkusXP
RE: Messer-Angriff in Würzburg
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Lorena vom 29.06.2021, 22:11:39

Ach Mensch.... jetzt ist Digi wieder an allem Schuld.
Ich denke, Digi hat nur aufgezeigt, dass wir und die Politik und unsere Auffassung von Humanität an die Grenzen kommen und keine gute Lösung für alle Beteiligten in Sicht ist. Und mir scheint, die Täter wissen das schon längst. 
Lorena 
Ach, Lorena, das bin ich gewohnt, das gehört zum Guten Ton.
Im Nachtchat wurde ich stets in die Hundehütte verbannt.
Und kriegte noch die Peitsche gezeigt.
Aber die dafür Verantwortliche ist auch schon nicht mehr. Die Hütte steht leer.


Ja, das mit dem Vertändnis zur Humanität ist wohl arg strapaziert. Die AfD ist zu deutlich, als dass das Thema blauäugig durchgängig toleriert werden kann. Vorbeugung nach allen Seiten ist nötig. Wer machts? Bevor das Kind im Brunnen liegt.

EIne meiner gewonnenen Erfahrungen ist mein Wort für Freiheit: +Nein+

Ich denke auch, dass mancher anders denken würde, wenn eines seiner Kinder (wie zB Fall Würzburg) unter die Räder käme. Da wäre es vermutlich mit Toleranz aber am Ende.
Karl
Karl
Administrator

RE: Messer-Angriff in Würzburg
geschrieben von Karl
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 29.06.2021, 23:10:21

@digi,

es geht hier doch nicht um Toleranz. Um Gottes Willen, niemand toleriert solche Morde hier. Entweder sind das groteske Missverständnisse oder unterirdische Unterstellungen.

Wir alle haben doch das gleiche Ziel, davon gehe ich aus, die Anzahl solcher Taten zu reduzieren.

Emotionale Rachegelüste sind nicht hilfreich dabei.

Karl

RE: Messer-Angriff in Würzburg
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf MarkusXP vom 29.06.2021, 22:38:14
Digi: man muss ja niemanden auf Grund von Indizien mit der der Höchststrafe bedenken ... aber ... so auf "frischer Tat" ertappt, jede Menge Zeugen, vielleicht ist er /sie sogar geständig ... da könnte man doch die Garotte mal wieder aktivieren! 
Leute, Leute ... was hat das nur mit euch gemacht!
geschrieben von MarkusXP
@MarkusXP, des unterscheidet uns von jenen Ländern, in denen Terror herrscht.
Aber den (zusätzlich) mal ordentlich versohlen, das könnte gar nicht schaden.
Und anschließend ab in ein weit entfnerntes Arbeitslager, Wiedergutmachen bis zum Äußersten.
Hilft das auch angeblich nicht gegen solche Auswüchse, schadet es auch nicht.

Es wird interessant, wieviel Zulauf jetzt die AfD (wieder) haben wird.
Das gehört auch zu der Intention: Wir werden DE/EU verändern.
Der Schuus wurde bisher immer noch nicht gehört.

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