Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Messer-Angriff in Würzburg

Innenpolitik Messer-Angriff in Würzburg

RE: Messer-Angriff in Würzburg
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 29.06.2021, 14:54:52
digi:
"... Und genau die gehören 'weg'. ..."
@digi,

Die gehören in psychiatrische Behandlung, aber nicht "weg" wie ein Stück Dreck (sorry, aber so klingt das für mich). Ich kann nur immer wieder bitten, mit Sprache sorgsamer umzugehen.

Karl
geschrieben von karl
Karl, lieber Karl, sorry, aber ich muss es mal rauslassen.
Wenn mir hier im ST irgend etwas gewaltig auf den Keks geht, dann ist das Deine ständige Erinnerung, ich möchte mit Sprache sorgsamer umgehen. Wortklauberei.
Ich weiß sehr genau, was, warum und wie ich etwas schreibe, und wie ich nicht nur mit der Deutschen Sprache umgehe.

Wenn da steht, *weg*, dann meine ich auch *weg*. Wie und wohin auch immer. Im Fall Würzburg würde ich den nach Sibirien laufen lehren. Psychiatrische Behandlung halte ich in diesem Fall für nicht angebracht; denn auch darauf hat er seine Chance verspielt. Jede. Er wusste vorher sicher, was er bewusst tat. Nein, kein Pardon!
Auch ich bin gegen TodesStrafe, aber nur, weil Irrtümer möglich sind.

Kommen solche Typen ungeschoren oder glimpflich davon, hat das Nachahmer zur Folge.
Und genau das möchte hier keiner. Also muss Klare Kante gezeigt werden.
Solche Burschen gehören nicht mit Samt, sondern knallhart mit Stahl angefasst.
Er hat drei vollkommen Unbeteilige einfach so aus (s)einer Laune heraus umgebracht.
In DE wird das verhandelt und gerichtich entschieden; so sind die Regeln, ok. Und dann wird hoffentlich entschieden -obwohl offensichtlich notwendig-, dass er *weg* kommt. Genau das meine ich. Und ich meine auch, dass er nie wieder hier öffentlich auftauchen darf.
Aber Deine Wortklauberei versucht wiederholt, meine Worte falsch auszulegen.
Das finde ich nicht so gut. aber es ist Deine Natur.

Das musste mal von mir gesagt werden, bevor ich platze.
Sorry der harschen, aber mal notwendigen Worte.
olga64
olga64
Mitglied

RE: Messer-Angriff in Würzburg
geschrieben von olga64
als Antwort auf Lorena vom 29.06.2021, 18:35:57
 
@olga64

Es geht mir hauptsächlich darum, was mit so einem Täter nach seiner furchtbaren Tat geschieht. Und eventuelle nachfolgende Täter auch davor abgeschreckt werden, dass in Deutschland auf solche Taten Strafe folgt, nicht nur verhätscheln und vorsichtig anfassen, damit ihm ja nicht ein Härchen gekrümmt wird. So zumindest hat man den Eindruck, dass man hier sich austoben kann und es keine Konsequenzen hat. Das ist ja in  deren Heimatländern meist grade das Gegenteil. 

Also liebe @olga64, solche Fragen brauchst Du mir gar nicht erst zu stellen. 

Lorena 
 
Lorena, mit Verlaub - ich stelle die Fragen, die ich stellen möchte. Sie haben dann natürlich die Wahl, diese Fragen nicht zu beantworten. Tun Sie es trotzdem, werde ich weiterhin meine Meinung sagen, zumal, wenn ich so Sätze wie "verhätscheln" in diesem Zusammenhang lesen muss. VErmutlich sind wir nicht mehr weit bis zu dem Punkt, wo sich hier jemand getraut, nach der Todesstrafe zu rufen.
Keiner von uns dürfte persönliche Erfahrungen damit haben, wie es ist, für viele Jahre im Knast oder einer forensischen Klinik weggesperrt zu sein.
Natürlich werden in unserem Rechtsstaat keine "Härchen" gekrümmt (wenn, dann von Mitgefangenen). ABer finden Sie das wirklich falsch? Sollen wir zurück in die Zeit der Nazis oder der DDR, wo willkürlich Menschen eingebuchtet wurden ohne rechtsstaatliche Prinzipien?
Oder regen Sie gar an, dass wir in Deutschland das Rechtssystem von Somalia übernehmen sollen?
Ebenso abstrus finde ich die Vorstellung, dass irgendjemand durch harte Strafen "abgeschreckt" oder "abgehalten" werden kann, sich nicht ähnlich zu verhalten.
Schauen Sie nur mal in Länder, wo die Todesstrafe praktiziert wird und wo trotzdem immer wieder grausamste Taten von den Menschen durchgeführt werden.

Es ist nun mal wie es ist: in jedem Menschen stecken Eigenschaften zur Grausamkeit und Brutalität - aber bei den wenigsten kommen sie zum Ausbruch, egal welcher Nationalität sie sind.
Sehr viel kommt es darauf an, wie Menschen sozialisiert werden, bei Menschen aus anderen Kulturen, die bei uns Hilfe und Schutz suchen, natürlich auch, wie wir ihnen helfen, sich zu integrieren und sich unseren WErtvorstellungen anzuschliessen.
Dieser junge Mann aus Somalia wird nun vermutlich im Knast in der Abteilung terroristische Gefangene alles lernen, was ihm noch fehlt in seiner Laufbahn  - zu verlieren hat der nichts mehr. Dieses junge Leben ist jetzt schon vorbei.
Das halte ich für die eigentliche Tragik neben den unschuldigen Opfern.

Mir persönlich ist es völlig egal, welche Shitstorms ich mit diesem Beitrag nun wieder erhalten werden; es ist mir wichtig, dass ich hinter den rechtsstaatlichen GEpflogenheiten meines Heimatlandes trotzdem stehe, weil ich froh bin, in so einem Land leben zu dürfen - trotz allem. Olga
Syka
Syka
Mitglied

RE: Messer-Angriff in Würzburg
geschrieben von Syka
als Antwort auf Michiko vom 29.06.2021, 18:49:55
Welchen Ausweg sollte es denn geben, wenn hart gesagt, morgens jemand aufsteht und den Vorsatz fasst, heute jemanden umzubringen oder mehreren das anzutun.
Was will "der Staat" oder "die Politik" dagegen tun? Jeden Einzelnen von 83 Mio Menschen  permanent überwachen? Oder finden diese Wiederholungen von Morden in einer Bevölkerung nicht seit Tausenden von Jahren statt?
Damit müssen wir leben und wir leben damit ja schon seitdem wir selbst leben. Das Leben ist eine hochgefährliche und riskante Angelegenheit und keiner von uns kann sich wirklich schützen.
So gefährlich habe ich in meinen 74 Lebensjahren gelebt? Da muss man ja froh sein, nochmal davongekommen zu sein, eine völlig andere Sichtweise. Nun ja, schon Erich Kästner wusste, dass Leben immer lebensgefährlich ist.😒
Die "Bevölkerung" hat sich über Jahre hinweg um all die Asylantragsteller und Flüchtlinge gekümmert, hat Freundeskreise organisiert, ehemalige Lehrer und Lehrerinnen haben Deutschunterricht erteilt. Viele Familien nahmen Einzelpersonen und unbegleitete Jugendliche auf.
Ich denke, da kann man erwarten, dass sich unsere gewählten Vertreter, also der "Staat und die Politik" darum kümmern, dass die durch Flucht und Folter traumatisierten Menschen psychiatrisch betreut werden. Das kann nämlich beim besten Willen "die Bevölkerung" nicht auch noch leisten.

Vielleicht gäbe es dann den einen oder anderen weniger, der morgens mit dem Vorsatz aufsteht, jemand umzubringen, wie Olga so schön ausführt. Der vielleicht einfach aus Frust, weil sein Asylantrag abgelehnt wurde, austickt und der wie so viele nicht in sein Heimatland zurückgeführt wird. Und dabei gehe ich davon aus, dass die Asylanträge ordentlich geprüft wurden, denn Gefolterten wird meines Wissens ein Bleiberecht eingeräumt.
Ja, Michiko, wir sind bis jetzt davon gekommen.

Und selbstverständlich gibt es auch Deutsche, die morden! Das muss natürlich noch gesagt und betont werden!

 

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Karl
Karl
Administrator

RE: Messer-Angriff in Würzburg
geschrieben von Karl
als Antwort auf olga64 vom 29.06.2021, 20:14:23

Olga64:
"... Schauen Sie nur mal in Länder, wo die Todesstrafe praktiziert wird und wo trotzdem immer wieder grausamste Taten von den Menschen durchgeführt werden. ..."

Ich stimme zu. Ich hatte schon das gleiche Argument gebracht. Abschreckung wirkt erwiesenermaßen bei solchen Taten nicht.

Leider drehen wir uns argumentativ in diesem Thread im Kreise, weil kein Austausch stattfindet. Jeder verharrt auf seinen Positionen und es gibt keine Weiterentwicklung der Diskussion. 

Karl
wandersmann
wandersmann
Mitglied

RE: Messer-Angriff in Würzburg
geschrieben von wandersmann
als Antwort auf olga64 vom 29.06.2021, 20:14:23
 
Natürlich werden in unserem Rechtsstaat keine "Härchen" gekrümmt (wenn, dann von Mitgefangenen). ABer finden Sie das wirklich falsch? Sollen wir zurück in die Zeit der Nazis oder der DDR, wo willkürlich Menschen eingebuchtet wurden ohne rechtsstaatliche Prinzipien?
 
Siehste olga64, das war zum Beispiel mal dieses für Dich typische relativieren, verfälschen und "verseichen", also die Diskussion in seichtes trübes Wasser führen, dabei en passant Geschichte falsch darstellen.
Ich kenne die Zahlen natürlich nicht ganz genau, aber ich schätze mal, dass 99,99% aller Gerichtsverhandlungen nach Prinzipien geführt wurden, die auch heute Gültigkeit hätten. Oder meinst Du vielleicht, dass man Betrüger, Körperverletzer, Totschläger, Diebe usw. damaks hätte freisprechen müssen, um Deinen Anspruch von Rechtssataatlichkeit zu erfüllen? Ich war bei einigen Verhandlungen als Besucher zugegen (Gerichtsverhandlungen waren in der DDR i.d.R. immer öffentlich), und immer hatte ich sogar den Eindruck, dass die Urteile bei Ersttätern recht milde ausfielen, oftmals darauf bedacht, sie zu resozialisieren.
Nach der Verbüßung ihrer Haftstrafe bekamen sie einen Arbeitsplatz sowie eine Wohnung, womit ihnen die Möglichkeit gegeben wurde, wieder fuß zu fassen.
Deine stereotypen Behauptungen, dass in der DDR Menschen generell ohne rechtsstaatliche Prinzipien eingebuchtet wurden, sind im grunde zu primitiv und albern, als dass es für ein seriöses Forum wie dieses geeignet ist, sie zu besprechen.
Karl
Karl
Administrator

RE: Messer-Angriff in Würzburg
geschrieben von Karl
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 29.06.2021, 19:54:42

Off topic

Digi:

"... Wenn mir hier im ST irgend etwas gewaltig auf den Keks geht, dann ist das Deine ständige Erinnerung, ich möchte mit Sprache sorgsamer umgehen. ..."

und mir gehen Deine cholerischen Ausfälle auf den Geist, ebenso wie die ewige Verschickerei nach Sibirien. Sorry, aber das musste auch einmal gesagt werden. 

Karl

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RE: Messer-Angriff in Würzburg
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 29.06.2021, 18:25:19
... Oder finden diese Wiederholungen von Morden in einer Bevölkerung nicht seit Tausenden von Jahren statt?
geschrieben von olga64
Es bringt nichts, eine (Böse) Sache relativieren zu wollen zu (vorherigen) Geschenissen gleicher Art - in der Absicht, die momentanen Geschehnisse als  gar 'nicht so wüst' erscheinen zu lassen. Dadurch würde eine Böse Tat nicht 'verbessert', sie wird heruntergespielt. Das hatte ich schon mal ausführlich geschrieben.
Es ist allerdings eine beliebte Methode, um beim 'Volk' den Ball flach zu halten. Falsch! Ganz falsch.

Mord ist Mord, heute wie vor 200 Jahren. Da gibt  es nichts zu vergleichen; vergleichen ist da unsinnig.
Vergleiche könnten der Vorausschau durchaus nützlich sein, um der gegenwäriten Sitution verbeugen zu können. Aber nicht dazu, heute begangene Taten aufgrund der Menge vorheriger zu relativieren. Das geht nicht, sollte auch nicht passieren. Ist aber offensichtlich der Fall. Damit könnte der momentan Bösen Wirklichkeit als Vogel Strauß gedient sein.
Karl
Karl
Administrator

RE: Messer-Angriff in Würzburg
geschrieben von Karl
als Antwort auf wandersmann vom 29.06.2021, 21:30:06

@wandersmann_1,

wo hat Olga64 denn geschrieben, dass in der DDR generell nicht Recht gesprochen wurde? Du willst doch nicht abstreiten, dass in vielen Fällen das Recht auch gebeugt wurde.

Karl

Michiko
Michiko
Mitglied

RE: Messer-Angriff in Würzburg
geschrieben von Michiko
als Antwort auf wandersmann vom 29.06.2021, 21:30:06

Ja Wandersmann, nach der Verbüßung ihrer Haftstrafe bekamen sie einen Arbeitsplatz ..... oder sie wurden gegen harte Währung freigekauft und durften per Bus in Begleitung von RA Vogel in die BRD ausreisen.
Übrigens:  Die letzte Todesstrafe auf deutschem Boden wurde am 26. Juni 1981 vollstreckt.

Der Stasi-Hauptmann Werner Teske musste sterben, obwohl er über einen Seitenwechsel in den Westen nur vage nachgedacht hatte. Der DDR ging es um ein Exempel. Er wurde von Hohenschönhausen nach Leipzig überführt und per Nahschuss in den Hinterkopf ums Leben gebracht. Zuvor hatte Erich Honecker von seinem Gnadenrecht keinen Gebrauch gemacht.
Im Hinrichtungsraum der Leipziger Haftanstalt starben von 1960 bis 1981 insgesamt 64 Menschen.
Karl
Karl
Administrator

RE: Messer-Angriff in Würzburg
geschrieben von Karl
als Antwort auf wandersmann vom 29.06.2021, 21:30:06

Noch als Nachtrag:

Wenn man für Rechtsstaatlichkeit plädiert, relativiert man nicht. Wer glaubt durch Rachegedanken die Welt zum Besseren zu wenden, der täuscht sich. Die Welt wurde (zum Beispiel bei uns) zum Besseren dadurch gewendet, dass der Rachegedanke, der Sühnegedanke in den Hintergrund gerückt wurde und an dessen Stelle Prävention und Rehabilitation in den Mittelpunkt der Justiz gerückt wurden. Das ist ein großer zivilisatorischer Fortschritt, den wir uns durch die verständliche, emotionale Reaktion auf solch furchtbare Verbrechen nicht kaputt machen sollten.

Wie ich schon schrieb, es muss uns immer darum gehen, die Stellschrauben so zu drehen, dass zukünftige Opfer möglichst erst gar nicht entstehen. "Sibirienverschickungen" (Symbolbegriff) helfen den Opfern der Vergangenheit nicht und mindern auch nicht die Opferzahl in Zukunft..

karl


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