Innenpolitik Merkel wir schaffen das

ingo
ingo
Mitglied

Re: Merkel wir schaffen das
geschrieben von ingo
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 19.01.2016, 11:38:20
"""Ist sie auch nur annähernd qualifiziert, um als Flüchtlingshelferin zu arbeiten?"""
Das ist eine der besten Fragen, die hier seit langem gestellt wurde, Bruny. Warum ich das sage? Weil mir von Anfang an klar war, und das habe ich sinngemäß auch schon geschrieben, dass die Mehrzahl der freiwilligen mit dieser Arbeit auf Dauer überfordert ist und dass das Kartenhaus, das auf überwiegend freiwilligen aufgebaut ist, in diesem Jahr zusammenbrechen wird/muss. Wenn sich hier sogar eine bezahlte Helferin überfordert fühlt, unterstreicht das meine Meinung. Immer mehr "Freiwillige" und "Berufsmäßige" werden ausfallen. Die Freiwilligen werden aufhören, die Berufsmäßigen werden krank werden. Ich würde gerne wissen, wie hoch der Krankenstand im Lageso ist.
Ich weiß übrigens von einer Frau, die einen Helferjob in einer Unterkunft nicht angenommen hat, weil sie das, was diese Frau hier berichtet, bereits am "Kennelern-Tag" erlebt hat. Ihr war sofort klar, dass sie das Verhalten der Männer ihr (als Frau) gegenüber nicht aushalten könnte.
Du schreibst: "Bei mir entstehen nur Fragen über Fragen."
Bei mir entstehen schon lange keine Fragen mehr; für mich gibt's nur noch Fakten. Ein Fakt habe ich vor wenigen Wochen geschrieben: Wir schaffen das (so) nicht.
Was mich daran am meisten ärgert, ist, dass die unumstrittenen Bürgerkriegsflüchtlinge ganz schwer darunter zu leiden haben, dass wir nicht mehr im Stande sind, zu unterscheiden, wer unsere Hilfe wirklich braucht und wer sie sich unter einem Deckmantel erschleichen will.
Karl
Karl
Administrator

Re: Merkel wir schaffen das
geschrieben von Karl
als Antwort auf ingo vom 20.01.2016, 14:40:45
Nun, ein Fakt ist auch, dass es derzeit einen Überhang an freiwilligen Helfern gibt, so dass z. B. heute Abend ein Treffen freiwilliger Deutschlehrer im Erstaufnahmelager in der Lörracherstraße in Freiburg abgesagt wurde. Das Lager steht quasi leer, weshalb es keinen Sinn macht, neue Deutschlehrer einzuweisen.

Beim gemeinsamen Mittagessen mit früheren Kollegen von Margit haben wir heute erfahren, dass in einem Nachbardorf 48 registrierte Helfer auf 8 Flüchtlinge kommen.

Es wird sicherlich so sein, dass mit Beginn der wärmeren Jahreszeiten wieder mehr Flüchtlinge ins Land kommen, da ja leider die Fluchtursachen noch nicht beseitigt wurden. Wir hoffen allerdings auch, dass die träge Bürokratie sich bis dahin besser organisiert hat und feste verlässliche Abläufe für Verteilung, Erstregistrierung und Asylanträge eingerichtet worden sind.

An der riesigen Hilfsbereitschaft in der hiesigen Bevölkerung gibt es keinen Zweifel und deshalb sehe ich persönlich keinen Grund, schwarz zu sehen. Ich weiß, dass die freiwilligen Helfer sich als Argument gegen die Bewältigung der anstehenden Aufgaben nicht missbrauchen lassen möchten.

Karl
olga64
olga64
Mitglied

Re: Angela Merkel wird mit Rechtsbruch konfrontiert
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaligesMitglied29 vom 20.01.2016, 10:07:17
Frau Merkel hat derzeit keine Wahlen zu bestehen (das ist erst wieder im Herbst nächsten Jahres der FAll). Ob sie dann angezählt ist, weitermachen möchte oder auch nicht, wird sich dann zeigen.
Ich wiederhole meine Frage an Sie: wen fänden Sie derzeit geeigneter, dieses Amt auszuüben? Kann ja gut sein,dass sie von sich aus hinwirft und dann schnellstens als Interimslösung jemand den Job machen muss? Wen halten Sie für geeignet.
Die Hinterlassenschaften an die Jungen,die wir verursacht haben (als Gesellschaft - nicht einzelne Politiker, die ja ständig wechseln) sollten Sie auch ins Kalkül ziehen: Klimakatastrophe, Energieverschwendung in gigantischem Ausmass und hohes Anspruchdenken gerade von uns Alten, die wir viel zu selten darüber nachdenken, dass das doch immer die Jungen erwirtschaften und bezahlen müssen, aber zur Finanzierung schon lange nichts mehr beitragen. Olga

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Re: Merkel wir schaffen das
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 20.01.2016, 14:59:01
Karl,

das wird sicher nicht so bleiben.

Ich setze mal als Link die offizielle Meldung des Landkreises
Breisgau-Hochschwarzwald ein.

Dass sich hier in Freiburg zu viele freiwillige Lehrer gemeldet haben,
liegt sicherlich auch daran, dass Freiburg einfach sehr attraktiv für
den Ruhesitz ist.
Hier befinden sich nun einmal sehr viele Akademiker im Ruhestand.
Und Lehrer sein ist nicht nur Beruf - es ist, wirklich ernst gemeint - eine Berufung.

Ich habe z.B. erleben müssen, dass meine Sportgruppe (bei meiner Erkrankung
habe ich sehr lange nach einer solchen suchen müssen) nicht weitergeführt wird, weil die Sportlehrerin an ihre Schule zurückgerufen wurde, weil
dort der Bedarf an Lehrpersonal gestiegen ist.

Aber wir haben eben nicht nur Freiburg und wie es in den Umlandgemeinden
aussieht, erkennt man deutlich, wenn man sich den Link genau anschaut und
auch weiterklickt, dorthin, wo ...mehr... steht.
Da sind die Gemeinden im einzelnen aufgeführt.

Eine Zuweisung von 130 Flüchtlingen pro Woche, das will allein von der
Unterbringung her einmal gestemmt sein.
Ich beneide niemanden, der in den dafür verantwortlichen Positionen ist.

Und damit kein falscher Eindruck entsteht.
Ich bin absolut dagegen, dass die Menschen, die de facto vor Mord, Folter und Totschlag flüchten, zurückgeschickt werden oder/und an den Grenzen erfrieren müssen.
Aber eine Lösung dieses riesigen Problems - wer hat die schon?
Die Situation wird sich nach der Handlungsweise Österreichs noch einmal verschärfen und es graut mir einfach davor, was diese Menschen durchmachen müssen.

Meli

Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald zur Flüchtlingsproblematik
Re: Merkel wir schaffen das
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 20.01.2016, 15:29:43
Danke Meli.
Ich denke auch, dass Freiburg kein Bild abgibt
für ganz Deutschland.

Manchmal weiss ich nicht, soll ich lachen oder
weinen, wenn ich die Berichte lese.

Clematis
Re: Merkel wir schaffen das
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 20.01.2016, 15:45:50
Ehrlich gesagt, Clematis, mir ist mehr nach Weinen.
Ich weiß, warum ich mich kaum noch beteilige. Es geht mir persönlich
damit besser und ich setze meine Lebenszeit gern auch anderweitig ein.

Aber in dem Fall musste ich, denn Freiburg ist eine Oase in jeglicher
Hinsicht.
Dessen muss man sich aber bewusst sein.

Meli

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Re: Merkel wir schaffen das
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 19.01.2016, 11:38:20
Ja, Bruny, ich habe auch den Eindruck, dass diese Angestellte da überfordert ist. Aber woher besser geeignete Leute rekrutieren, wenn keine zu bekommen sind? Dabei sind die Hanburger aufgrund des Hafens schon seit Jahrzehnten an Ausländer gewöhnt.
Freunde von mir, die im Rheinland wohnen, wundern sich, wie "frech" (gelinde gesagt) manche Asylbewerber auftreten. Nun, ich hoffe doch, dass dies alles und überall Ausnahmen sein werden.
olga64
olga64
Mitglied

Re: Merkel wir schaffen das
geschrieben von olga64
als Antwort auf Karl vom 20.01.2016, 14:59:01
Karl, auch in Bayern (München) ist das so. Die Empfangs-Location am Starnberger Bahnhof wurde aufgelöst, auch die Einreisen bei Passau haben sich normalisiert, auch deshalb, weil die Österreicher nicht mehr ungeregelt ihre Busse mit nicht geprüften Asylbewerbern einfach über die Grenze schicken.
ABer wir haben jetzt Winter - und da Slowenien und auch Österreich Zäune errichten wollen, wird es einen grossen Rückstau schon in wenigen Wochen geben, wenn diese Menschen wieder nach Griechenland zurückgehen sollen und ich befürchte, es wird auch massive Aufstände geben.
In Slowenien ist es derzeit ja so, dass dort mitten durch die Weinberge hin zur österreichischen Grenze Zäune gezogen werden; einige Bereiche, wo die Weinberge die beiden fiktiven Grenzen überlappen, bleiben ausgespart und jeder weiss, dass gerade dort dann die Flüchtlinge durchmarschieren werden.

Denn, ob es jemand glaubt oder nicht: sie werden sich durch nichts abhalten lassen und werden weiterhin kommen - damit sollten wir uns beschäftigen und nicht mit einer fantasievollen Abwehr, die uns nie gelingen wird.
Ich getraue es mir ja fast nicht zu sagen: aber einige kleinere Opfer sollte dann jeder von uns bereit sein, zu bringen (sei es mal auf eine Turnhalle oder so zu verzichten) - auch jene, die bislanger noch keinerlei Kontakt zu "Flüchtlingen" hatten, weil es dafür dann doch zu wenige sind, um mit einer Million ein 82 Mio Volk physisch zu konfrontieren. Olga
Re: Merkel wir schaffen das
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 20.01.2016, 15:59:11
Ehrlich gesagt, Clematis, mir ist mehr nach Weinen.
Ich weiß, warum ich mich kaum noch beteilige. Es geht mir persönlich
damit besser und ich setze meine Lebenszeit gern auch anderweitig ein.

Aber in dem Fall musste ich, denn Freiburg ist eine Oase in jeglicher
Hinsicht.
Dessen muss man sich aber bewusst sein.

Meli
geschrieben von meli


Danke Meli für die Richtigstellung,so schätze ich die Situation auch ein.

LG Inga
Re: Merkel wir schaffen das
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 20.01.2016, 15:59:29
Weißt Du Rehse, obwohl ich keine Ehrenamtliche Helferin bin muss ich dennoch gestehen, dass ich bezüglich der Flüchtlingssituation einigermaßen hilflos bin. Einerseits habe ich natürlich Empathie mit Menschen die vor Krieg auf der Flucht sind, ich habe auch Empathie mit Menschen die dem Hunger entgehen wollen. Aber ich habe doch ziemlich schnell begriffen, dass Deutschland nicht die Heilsarmee für alle Notleidenden sein kann und ich habe noch schneller begriffen, dass nicht nur Flüchtlinge, sondern auch die deutsche Bevölkerung instrumentalisiert wird. Und wenn ich lese mit welcher Vehemenz hier alle Schreiber abgewatscht werden, wenn auch nur der kleinste Hinweis kommt, dass Deutschland nicht der alleinige Auffangort sein kann. Der Ton der hier teilweise zu hören ist stört mein sensibles Gehör empfindlich. Und die Hysterie mit der nur die eigene Wahrheit gepriesen wird ist schwer zu toppen. Dabei soll dies doch nur ein Forum sein in dem man sich austauscht.
Bruny die froh ist keine Entscheidungen treffen zu müssen

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