Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Merkel ist die beste Kanzlerin aller Zeiten

Innenpolitik Merkel ist die beste Kanzlerin aller Zeiten

Mitglied_17db832
Mitglied_17db832
Administrator

Re: Merkel ist die beste Kanzlerin aller Zeiten
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Silvan vom 13.06.2015, 20:56:23
Ich darf mich wiederholen.
Nein, trollhaftes Verhalten wird nicht toleriert.

Webmaster
adam
adam
Mitglied

Re: Für und wider BigData, auch hier gibt es zwei Seiten der Medaille
geschrieben von adam
als Antwort auf Karl vom 13.06.2015, 15:13:21
ch habe deshalb schon lange vor den Gefahren in unser modernen Zeit gewarnt und zur politischen Wachsamkeit aufgerufen "Wehret den Anfängen!". Aber mit reiner Bilderstürmerei wird sich die Zukunft nicht gestalten lassen. Wir müssen BigData verstehen, um es sinnvoll zu nutzen und um die Gefahren umgehen zu können.
geschrieben von karl


Das sehe ich wahrscheinlich ganz ähnlich. An Big Data führt ebensowenig ein Weg vorbei, wie an der Globalisierung. Und weil ich natürlich, wie marina, auch Probleme mit Teilbereichen sehe, muss das gesamte Paket betrachtet werden, vor allem auch für die Weiterentwicklung einer freien Gesellschaft, wo es genau die Probleme gibt, die marina angesprochen hat.
In vielen Ländern einschl. oder vor allem der ehemals kommunistischen findet gerade ein Wandel vom Links- zum Rechtsextremismus statt, auch wenn die entsprechenden Ideologen sich weigern, das zur Kenntnis zu nehmen. Dieser Wandel ist auch bei uns nicht ausgeschlossen, zumal das angeblich zu mehr Demokratie führende Internet gerade das Gegenteil zu bewirken scheint: Durch die immer mehr zunehmenden Verschwörungstheorien der Internet-Stammtische und die damit einhergehende Skepsis gegenüber den demokratischen Institutionen hat man (ich jedenfalls) mehr und mehr den Eindruck, dass diese Demokratie nicht mehr gewollt ist.

Wenn wir vom Problemfall Big Data sprechen, müssen wir auch über den Problemfall Bürgerrechte reden, weil es die Bürgerrechte sind, die sich, bei strikter Anwendung, selber gefährden. Wie auch in der 1930ern berufen sich fast nur noch Gegner der Demokratie auf "ihre" Bürgerrechte. Da kann es durchaus Big Data sein, das die Kreise von Diktaturfreunden einengt und größtenteils matt setzt. Voraussetzung ist, daß Big Data, dessen Daten ja aus der Gesellschaft kommen, auch der Gesellschaft selber, als Zielpunkt, zugute kommt, daß die Gewinne zurückfließen und über die Gewinne (hier ist nicht Geld gemeint, sondern alle Güter, reale wie virtuelle) der Fortschritt der Gesellschaft bestimmt wird.

Das ist natürlich Zukunftsmusik, denn die Gesellschaft, die sich über diese Gesellschafts-Potential-Analyse von "Big Data" entwickelt, wird nicht mehr demokratisch im heutigen Sinne sein. Nur wer sich über die Analyse zur Verfügung stellt, wird durch seine Mitarbeit Einfluß und Mitspracherecht haben. Es ist aber auch keine Diktatur, denn der Bürger bleibt in seiner Entscheidungsfreiheit nur insofern beeinflußt, indem er sich darüber im Klaren sein muß, auf was er verzichtet oder was auf ihn an Verantwortung zu kommt.

--

adam
Karl
Karl
Administrator

Re: Für und wider BigData, auch hier gibt es zwei Seiten der Medaille
geschrieben von Karl
als Antwort auf adam vom 13.06.2015, 23:58:31
@ adam,

ich bin mir überhaupt nicht sicher, ob wir das Gleiche meinen.
Wenn wir vom Problemfall Big Data sprechen, müssen wir auch über den Problemfall Bürgerrechte reden, weil es die Bürgerrechte sind, die sich, bei strikter Anwendung, selber gefährden.
geschrieben von adam
Das halte ich für eine sehr problematische Aussage. Das erinnert mich an die Argumentation, das Aussetzen des Rechtsstaates sei notwendig für seine Verteidigung (Guantanamo).

Ich gebe zu, dass Deine Sätze eher meine Befürchtungen nähren als meine Hoffnungen.

Karl

Anzeige

Mitglied_5ccaf87
Mitglied_5ccaf87
Mitglied

Re: Für und wider BigData, auch hier gibt es zwei Seiten der Medaille
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 14.06.2015, 08:44:16
Es wird noch schlimmer: Damit Big Data wirklich überall Zugriff besitzt, mussten die Admins aller Einrichtungen des Bundestages diese Anweisungen durchführen und im Heise-Forum mal Dampf abgelassen:
[i]Blackberry mit PIN
-> Anweisung: PIN entfernen!
iPad mit PIN
-> PIN ist unerwünscht, läßt sich aber nicht abstellen, Anweisung: anderes Tablet kaufen
Android-Pad mit PIN
-> Anweisung: PIN entfernen
Laptop mit Truecrypt HD-Verschlüsselung:
-> Anweisung: Verschlüsselung entfernen
Paßwort-Komplexitätsregel gesetzt:
-> Anweisung: einfache Paßwörter erlauben
Regelmäßiger Paßwortwechsel erforderlich
-> Anweisung: Änderungspflicht abschalten
Hauseigenes WLAN mit Authentifizierung:
-> Anweisung: Anonymen Zugang für alle erlauben
Gruppenbezogene Zugriffsrechte auf Netzlaufwerke
-> Anweisung: Politiker-Riege bekommt Vollzugriff auf alles
[/indent]
Das ist offensichtlich kein Witz und soll aus einem Forumsbeitrag eines Admins stammen.
Quelle:
heise.de - Nach Trojaner Angriff Bundestag soll neues Computer Netzwerk benötigen - Nicht wundern Bericht aus der Realität in politisch-geführten Organisationen


Vielleicht versteht man jetzt die Idee einiger Bundesminister Whistleblower aus den eigenen Reihen unter Strafe zu stellen.
Mitglied_5ccaf87
Mitglied_5ccaf87
Mitglied

Re: Für und wider BigData, auch hier gibt es zwei Seiten der Medaille
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 14.06.2015, 09:19:21
Ergänzung zu meinem voran gegangenen Beitrag: Die Chefredakteurin der TaZ, Ines Pohl, hat hier rückwärts gefrühstückt taz.de - Hackerangriff auf Bundestag - Notwendige Schocktherapie und ich gebe ihr mit jedem Wort recht.

Noch etwas Tolles lese ich gerade in der FAZ: Cyberattacke auf den Bundestag - Infizierte e-Mails im Namen der Kanzlerin
Bringen wir es mal mit obigen Anweisungen für Admins in Zusammenhang
Re: Für und wider BigData, auch hier gibt es zwei Seiten der Medaille
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf adam vom 13.06.2015, 23:58:31

Da kann es durchaus Big Data sein, das die Kreise von Diktaturfreunden einengt und größtenteils matt setzt.
geschrieben von adam

Mir wird angst und bange bei dem, was du schreibst. Das sind genau die Gefahren, die ich voraussehe: dass im Falle einer Dikatur die Daten missbraucht werden. Und das, was du beschreibst, wäre genau der Missbrauch dieser Daten.
Ich weiß gar nicht, ob ich deine Bemerkung richtig verstehe. Was meinst du konkret überhaupt damit?
Ich stimme da tatsächlich sogar noch mehr mit Karl überein, der diese Gefahren des Missbrauchs immerhin benennt.
Du gehst noch weit über ihn hinaus und schilderst genau das, was in USA schon andeutungsweise vorhanden ist. Nicht nur in USA, auch bei uns.
Der Missbrauch von Big Data wird jetzt schon betrieben, wenn ich genau darüber nachdenke, du hast mir das klar gemacht. Und deshalb werde ich auch bei der besten Werbung dafür niemals meine Skepsis aufgeben und weiter meine Daten schützen, so weit es mir möglich ist.

Anzeige

adam
adam
Mitglied

Re: Für und wider BigData, auch hier gibt es zwei Seiten der Medaille
geschrieben von adam
als Antwort auf Karl vom 14.06.2015, 08:44:16
@ adam,

ich bin mir überhaupt nicht sicher, ob wir das Gleiche meinen.
Wenn wir vom Problemfall Big Data sprechen, müssen wir auch über den Problemfall Bürgerrechte reden, weil es die Bürgerrechte sind, die sich, bei strikter Anwendung, selber gefährden.
geschrieben von karl
Das halte ich für eine sehr problematische Aussage. Das erinnert mich an die Argumentation, das Aussetzen des Rechtsstaates sei notwendig für seine Verteidigung (Guantanamo).

Ich gebe zu, dass Deine Sätze eher meine Befürchtungen nähren als meine Hoffnungen.

Karl
geschrieben von adam


Sei nicht so hart mit Deinen Titulierungen Karl und denk weiter. So wie das Leben untrennbar mit dem Tod verbunden ist, widersprechen sich die Garantien des Grundgesetzes schon in ihren Anlagen.

Es macht zum Beispiel wenig Sinn, zu "befürchten", daß das Leben mit dem Tod endet, weil es eine Tatsache ist. Genauso wenig Sinn macht es, zu befürchten, daß das Ideal der einzelnen Grundrecht nicht zu erfüllen ist, weil dies von vornherein unmöglich ist. Beispielsweise kann auch der Staat nicht die Ideale von Unversehrtheit und Freiheit realisieren, da immer Abstriche an dem einen Grundrecht gemacht werden müssen, um wenigstens Teile des anderen zu erfüllen. Die Realität erzeugt sozusagen eine unerfüllbare Schnittmenge an Unerreichbarkeiten des Ideals, die wir akzeptieren müssen. Diskutiert werden diese nicht erreichbaren Teile der Grundrechte seit Jahren unter dem Begriff "Bürgeropfer".

Allerdings können diese Opfer, die die Bürger schon deshalb werden bringen müssen, weil sie idealistisch unrealistisch sind, dazu benützt werden, um Gefahren für die Demokratie, aus sich selbst heraus, wirksam bekämpfen zu können, weil die Einschnitte am Recht auch für diejenigen gelten, die die Demokratie abschaffen wollen, indem sie die Erfüllung, bis hin zum Ideal, fordern. Das Bürgeropfer an den Grundrechten kann somit als Rettungsanker für eine auch zukünftig wehrhafte Demokratie durchaus sinnvoll sein.

--

adam
dutchweepee
dutchweepee
Mitglied

Re: Für und wider BigData, auch hier gibt es zwei Seiten der Medaille
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf adam vom 14.06.2015, 10:33:23
Warum sollte ich diese Art Demokratie verteidigen, wenn sie meine Grundrechte mit Füßen tritt?
Tina1
Tina1
Mitglied

Re: Demokratie
geschrieben von Tina1
Ich war lange nach der Wende überzeugt das ich nun endlich in einer Demokratie lebe, was ich auch so empfunden habe. Es gab wirklich Demokratie, so wie ich Demokratie mir vorgestellt hatte, denn ich hatte ja den Vergleich.
Aber seit ein paar Jahren bin ich nicht mehr davon überzeugt, denn die politischen Ziele werden nicht mehr umgesetzt. Ich habe das Gefühl das man sich im Handeln von Demokratie abwendet, vorallem die "Arbeitnehmerparteien", die Ziele stehen nur noch auf dem Papier.
Demokratie bedeutet"Herrschaft des Staatsvolkes/ "Volksherrschaft". Aber im Moment spürt man das am Volk vorbei regiert wird. Man entscheidet Sachen ohne das man das Volk mit entscheiden läßt, da bringen auch die Wahlen nichts. Die Menschen werden einfach vor Tatsachen gesetzt u fertig. Es geht nur noch um Macht u. Geld, der Mensch interessiert kaum noch. Deshalb auch die sozialen Unruhen u. Streiks.
Dabei geht es nicht darum, wie es hier geschrieben wurde, das man es jeden Menschen recht machen soll, das ist vollkommen unmöglich. Darüber muss man nicht reden.
Es geht ums Grundsätzliche nähmlich das "Recht auf Arbeit" und einen Lohn von dem man leben kann. Und bei diesen Punkten muss man gerade von der SPD u. der Linken erwarten das sie ihre Funktion als "Arbeitnehmerparteien",als "Arbeiterpartei" ihrer Aufgabe rechtens werden. Man erwartet also das gerade die Parteien alles tun das Arbeitsplätze geschaffen werden, das sie sich gegen die Niedriglöhne stark machen, das sie Werksverträge verhindern u. damit die Konzerne zwingen Arbeitnehmer wieder zu übernehmen. Das es wieder Festeinstellungen gibt. Aber das passiert alles nicht mehr u deshalb unterscheiden sich die Parteien kaum noch in meinen Augen. Deshalb auch der "Wählerabsturz" bei der SPD. Das sind meine Gedanken die keiner teilen muss.
Tina
In dem Interview geht es auch um die "Sozialdemokratie".

wir hatten vergessen zu träumen

"Neal Lawson im Gespräch mit der Friedrich-Ebert-Stiftung über die gewaltigen Aufgaben, die vor der europäischen Sozialdemokratie liegen.

Was sind die Lücken, die die sozialdemokratischen Parteien Europas inhaltlich füllen sollen? Was sind die Themen, vor denen wir Angst haben und bei denen wir uns zu sehr zurückhalten?

Ist die Sozialdemokratie schlecht auf das 21. Jahrhundert vorbereitet? Sämtliche Kräfte, die sie einst stark gemacht haben, sind verschwunden wie die kollektive Kriegserfahrung, eine geeinte und gut organisierte Arbeiterklasse und die düstere Präsenz der Sowjetunion. Diese sozialistische bedrohliche Alternative zu den freien Märkten brachte es fertig, den Arbeitgeber_innen große Zugeständnisse abzuringen. Der britische Autor und Gewerkschaftsberater Neal Lawson sagt, Sozialdemokraten seien wie „Surfer ohne Wellen“. Sie gingen fälschlicherweise davon aus, dass die „Goldene Ära“ ihrer Machtteilhabe auch heute noch die Norm zu sein habe. Die Sozialdemokraten müssten aber erst einmal neu definieren, was unter einer „Guten Gesellschaft“, der "Good Society", zu verstehen ist und welche politischen Mittel dafür von nöten sind, um wieder mitspielen zu können.

Im Moment machen wir eine Zeit großer Krisen durch: die Euro-Krise, die Finanzkrise, Kriege und Konflikte in Europa und dem Nahen Osten. Bleibt da noch Raum, um eine „Gute Gesellschaft“ zu entwerfen?

Es bleibt kein Raum, es nicht zu tun. Wir können keines dieser Probleme durch einen schönen Traum oder die Hoffnung auf etwas Besseres beheben. Schließlich kranken wir genau daran, dass der neoliberale Traum von individueller und persönlicher Freiheit über unseren Traum von sozialer und demokratischer Freiheit gesiegt hat. Wir können den Menschen nicht noch mehr Dinge anbieten, von denen sie vorher gar nicht wussten, dass sie sie wollten und die sie mit Geld kaufen, das sie nicht haben, um Menschen zu beeindrucken, die sie nicht kennen.

Was könnte Deutschland bei dieser Diskussion von Großbritannien lernen?

Sich selbst Zeit und Raum für Träume zu geben. Zu erkennen, dass die Krise, der die Sozialdemokratie gegenübersteht, nicht allein dadurch bewältigt werden kann, dass man um jeden Preis dem nächsten Wahlsieg hinterherjagt. Stattdessen muss sie strategisch denken und planen können, um eine Vision, ein Programm und eine Koalition für einen einschneidenden Wandel zu entwickeln."
Mitglied_5ccaf87
Mitglied_5ccaf87
Mitglied

Re: Für und wider BigData, auch hier gibt es zwei Seiten der Medaille
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf dutchweepee vom 14.06.2015, 17:16:46
Ich würde es nicht so hart sagen.

Ganz neu in diesem Theater: zdnet.de - Weißes Haus entdeckt weiteren Hackereinbruch Ein dreifaches Hoch auf die Verteidiger von Big Data. Das ist nicht der Bruch von vergangener Woche, sondern ein ganz neuer. Aber lest selbst.
Wie die Ermittlungen zutage brachten, verfügte die US-Personalbehörde bis 2013 über kein Team für IT-Sicherheit und kam immer wieder für ihre laxe Sicherheitspraxis in die Kritik.[/indent]
Ich frage mal der Vorsicht halber nicht wer unter Verdacht steht.

Als ich kürzlich schrieb, das eine Anhäufung von Daten das Böse immer und überall (frei nach EAV) auf sich zieht, gab es eine merkwürdige Post [i]meines Stalkers
, der sie ins zog.

Anzeige