Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Merkel bleibt bei "Wir schaffen das"

Innenpolitik Merkel bleibt bei "Wir schaffen das"

Karl
Karl
Administrator

Re: Merkel bleibt bei "Wir schaffen das"
geschrieben von Karl
Für die Diskussion hier dürften auch folgende Beiträge aus der Badischen Zeitung von heute Informationen liefern:

Genug Arbeit für jährlich 350 000 Flüchtlinge
Bundesagentur für Arbeit sieht große Aufnahmefähigkeit.
Der deutsche Arbeitsmarkt kann nach Einschätzung der Bundesagentur für Arbeit (BA) eine große Zahl von Schutzsuchenden aufnehmen. "350 000 Flüchtlinge jährlich sind für den deutschen Arbeitsmarkt rein quantitativ derzeit kein Problem, denn jährlich entstehen rund 700 000 Arbeitsplätze neu", sagte BA-Vorstand Detlef Scheele der Zeitung Die Welt. Eine Konkurrenz zu arbeitslosen Deutschen sieht Scheele im Regelfall nicht: "Dafür ist die Gruppe der Migranten zu klein."
geschrieben von ebd.


'Viele studierfähige und interessierte Geflüchtete'
BZ-INTERVIEW mit Lisa Langisch, die seit Januar Koordinatorin für studierwillige Flüchtlinge im Regierungsbezirk Freiburg ist.
im Moment studieren (in Freiburg) mehr als 80 Geflüchtete als Gasthörer und werden von deutschen Studenten begleitet.
geschrieben von Langisch


Es gibt also positive Ansätze. Über den vielen Hiobsbotschaften, die bevorzugt verbreitet werden, wird das Positive oft übersehen. Dabei gehört dies ebenso zu einem realistischen Weltbild wie das Wahrnehmen der Schwierigkeiten.

Nicht alle Menschen sehen nur Probleme und sind deshalb in Inaktivität erstarrt. Wo Zuversicht und ein Wille ist, wird vieles bewegt.

Karl
hobbyradler
hobbyradler
Mitglied

Re: Merkel bleibt bei "Wir schaffen das"
geschrieben von hobbyradler
als Antwort auf Karl vom 09.02.2016, 09:26:18
Ich habe mal das Kleingedruckte des Berichts aus dem ersten Link gelesen. Hervorhebungen von mir.

Geschätzt werden auch nach 13 Jahren 25 % der 2015 anerkannten Asylbewerber keine Arbeit bekommen.

Wo sind dann übrigens die 750.000 (noch) nicht anerkannten Asylbewerber?

Es ist zu begrüßen dass viele studieren können oder eine Arbeit finden. Nur dürfen Politiker nicht, nur um das Wahlvolk zu beruhigen, die wirklichen Verhältnisse und deren Dimension übersehen oder gar verschleiern.

Das war 2015. Jetzt kommen die Zahlen von 2016 und dann von .....

Ciao
Hobbyradler
Gutkarl
Gutkarl
Mitglied

Re: Merkel bleibt bei "Wir schaffen das"
geschrieben von Gutkarl
als Antwort auf hobbyradler vom 09.02.2016, 10:20:49
Ja, Hobbyradler, Du hast recht, wenn man den ganzen Bericht liest, bekommt man einen anderen Eindruck, als wenn man nur den Anfang liest.

Gutkarl

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Karl
Karl
Administrator

Re: Merkel bleibt bei "Wir schaffen das"
geschrieben von Karl
Ich stelle hier einfach einmal positive Beispiele ein. Jeder ist aufgefordert, bis zum Ende zu lesen. Es gibt sicher auch Haare in der Suppe, so dass sich jeder an der Diskussion beteiligen kann

Fortschritte bei der Betreuung von Flüchtlingen in Alfeld

Flüchtlinge: Brüssel sieht Fortschritte bei Gesprächen mit Türkei

Deutliche Fortschritte durch Straffung der Abläufe beim BAMF

Deutliche Fortschritte bei Sicherheits-, Beratungs- und Versorgungsstrukturen in Erstaufnahmeeinrichtungen

Aber sucht doch selbst einmal nach positiven Meldungen. Auch diese gehören zur Wirklichkeit.

Karl
olga64
olga64
Mitglied

Re: Merkel bleibt bei "Wir schaffen das"
geschrieben von olga64
als Antwort auf hobbyradler vom 09.02.2016, 10:20:49
Der Chef der Agentur für Arbeit hat soeben verkündet, dass er für die berufliche Integration auch vieler Flüchtlinge keine Probleme sieht. Ein Grund sind die jährlich von der deutschen Industrie gemeldeten ca 750.000 freien Arbeitsplätze (die von der kinderlosen deutschen Bevölkerung nicht mehr zu besetzen sind) und zum anderen die Altersstruktur der Flüchtlinge, die grossenteils 25 Jahre oder jünger sind.
Es soll uns motivieren, hier auszubilden und die formbaren, jungen Flüchtlinge fertig für den Berufseinstieg zu machen. Dann werden sie von Empfängern sozialer Leistungen zu Einzahlern in diese Systeme.
Wir müssen aber ohne jegliche Sozialromantik auch davon ausgehen, dass es manche nicht schaffen werden (ist ja bei Deutschen oder EU-Bürgern auch nicht anders) und viele auch in ihre Heimatländer zurückgehen werden, wenn dort Friede herrscht.
Allen wäre geholfen, wenn wir uns nicht nur auf die Suche nach schlechten, apokalyptischen Prognosen zum nahenden Untergang des Abendlandes machen würden, sondern optimistisch diese Flüchtlinge als Chance begreifen. Ändern können wir es sowieso nicht mehr - sie kommen und lassen sich nicht aufhalten. Sehen wir ja gerade, was an der türkischen Grenze dank der Bomben von Russland und Assad los ist. Olga
lupus
lupus
Mitglied

Re: Merkel bleibt bei "Wir schaffen das"
geschrieben von lupus
Aus Spiegel Nr.3 vom 16.1,
Artikel „Am Rand“
Es gibt ein bundesweites Registrierungsystem „Easy“. Danach sind 2015 1091894 Asylsuchende erfasst worden. Es können aber auch Zehn- oder Hunderttausende weniger sein. Denn das System lade gerade dazu ein sich mehrfach registrieren zu lassen.
Wer es darauf anlegt, mehrfach soziale Leistungen wie das Taschengeld von 143 Euro pro Monat zu kassieren, kann sich somit , ohne aufzufallen, in verschiedenen Bundesländern registrieren lassen – unter gleichem oder auch verschiedenen Namen.
lupus (ohne Kommentar)

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olga64
olga64
Mitglied

Re: Merkel bleibt bei "Wir schaffen das"
geschrieben von olga64
als Antwort auf Karl vom 09.02.2016, 12:37:54
Heute hat unsere Kanzlerin Besuch von der international renommierten Menschenrechts-Anwältin Amal Clooney, die mit ihrem nicht minder bekannten Ehemann, George Clooney anreisten. Frau Clooney ist eine KÄmpferin für die Flüchtlinge und ich freue mich darüber, dass unser Kanzlerin eine solche Aufwertung für ihre humanitäre Grossleistung erfährt. Olga
Re: Merkel bleibt bei "Wir schaffen das"
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Eine Online-Petition mit dem Titel „Danke, Frau Merkel für ihr Engagement“ haben innerhalb von zwei Wochen knapp 47.500 Menschen unterschrieben. Das teilte der Verfasser, der evangelische Pfarrer Steffen Bauer, Darmstadt mit. In der Petition heißt es unter anderem: „Mir ist es ein Bedürfnis, Ihnen zu schreiben, dass es auch Menschen in unserem Land gibt, die voller Hochachtung und mit einer großen Zustimmung zu Ihrem Weg in der Flüchtlingspolitik stehen.“

Gerade in der Flüchtlingspolitik gebe es keine einfachen Antworten, keinen Schalter, den man einfach nur umlegen müsste. "Auch wenn der Ruf nach einer Obergrenze, nach Grenzkontrollen, nach Grenzzäunen und ähnliches immer lauter zu werden scheint, so habe ich den Eindruck, dass Sie viel stärker als andere ahnen, dass gerade solche Maßnahmen katastrophale Auswirkungen haben würden und zwar sowohl für die Menschen auf der Flucht, als auch für Europa und auch für uns selbst und unser eigenes Land", heißt es in der Petition für Angela Merkel.
geschrieben von Der Tagesspiegel

Ich finde das eine sehr positive Nachricht und war einen von denen, die unterschrieben haben.
Die Adresse von Change.org ist in dem Artikel verlinkt. Wer noch mit unterschreiben will, kann das also tun.
Re: Merkel bleibt bei "Wir schaffen das"
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf lupus vom 12.02.2016, 12:47:37
Nein, dazu kann man nichts mehr sagen. Es fängt ja schon an der slowenisch-österreichischen Grenze an. Da werden Fingerabdrücke von denen genommen, die in Österreich bleiben wollen, aber die anderen gehen unbehelligt weiter.
Es macht ja vielen Menschen Angst und Sorge, wenn die Ausländer so einfach ins Land kommen können.
olga64
olga64
Mitglied

Re: Merkel bleibt bei "Wir schaffen das"
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 12.02.2016, 17:02:42
Die Österreicher haben ja schon vor Monaten einen regen Busverkehr eingerichtet (mit SChildern für die Fussgänger, wo es nach Deutschland geht), um die Flüchtlinge schnell los zu werden. Uns im Helferkreis wurde auch berichtet, dass Flüchtlinge in Österreich bleiben wollten, sie aber aufgefordert wurden, nach Deutschland weiterzuziehen.
Rhein theoretisch könnten wir alle Flüchtlinge, die zu uns kommen, zurückschicken in "die sicheren Länder Österreich und Slowenien". Das macht - noch - keiner. Deshalb auch die Hauruck-Ansage der Österreicher (die juristisch noch nicht geprüft ist), die Obergrenze bei ca 40.000 Flüchtlinge zu begrenzen. In Relation zur österreichischen Einwohnerzahl würde dies für Deutschland eine rechnerische Obergrenze von 400.000 Flüchtlingen - jährlich - bedeuten. Da sieht man auch mal wieder, wie abstrus die CSU-Forderung mit der Fantasiezahl 200.000 ist. Olga

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