Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Merkel bleibt bei "Wir schaffen das"

Innenpolitik Merkel bleibt bei "Wir schaffen das"

Karl
Karl
Administrator

Re: Merkel bleibt bei "Wir schaffen das"
geschrieben von Karl
als Antwort auf lupus vom 12.02.2016, 12:47:37
@ lupus,

Du erlaubst, dass ich Zweifel anmelde. Ich weiß, dass den Flüchtlingen bei der Registrierung Fingerabdrücke genommen werden. Deshalb verstehe ich nicht, wieso dann Mehrfachanmeldungen möglich sein sollten. Kannst Du das unrechtmäßige mehrfache Kassieren von Unterstützung besser belegen?

Karl
Re: Merkel bleibt bei "Wir schaffen das"
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 12.02.2016, 18:36:36
@Karl
Das zeigt mir - lieber Karl- dass du mit den Problemen, die tatsächlich bei der Flüchtlingsregistrierung und Unterbringung auftraten, nicht vertraut bist.
Das bekommt man nur dann mit, wenn man direkt beteiligt ist beim Empfang, Registrierung, Unterbringung und Betreuung.

Allein in Brandenburg haben im Zeitraum von September 2015 bis 15. Januar 2016 etwa 1/3 der in Brandenburg registrierten Flüchtlinge ihre Unterkunft verlassen, ohne wieder zurückzukehren. Hierbei geht es also um fünfstellige Zahlen. Bei über 500 dieser Flüchtlinge wurde eine Mehrfachregistrierung ( also unter anderem Namen / sogar and. Herkunftsland)) ermittelt. Die Dunkelziffer ist garantiert beonders in den "Anfangswochen" deutlich höher.

Die gute Nachricht ! Die Mehrfachregistrierungen haben seit Anfang Dezember stark nachgelassen, da die Erstregistrierung und die Zusammenarbeit der Länder sich deutlich verbessert haben.
freddy-2015
freddy-2015
Mitglied

Re: Merkel bleibt bei "Wir schaffen das"
geschrieben von freddy-2015
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 12.02.2016, 19:06:11
Das mit der Mehrfach Registrierung ist mehrmals im TV gesendet worden.
Ich denke mal wenn alle einen Flüchtlings-Ausweis haben mit Fingerabdrücke, dann wird das nicht mehr so einfach möglich sein.
Seit wann werden denn Fingerabdrücke auch abgespeichert und stehen Deutschland/EU weit zur Verfügung.
Die Zusammenarbeit verschiedener Behörden/Länder/Städte ist das Problem.


Fingerabdrücke nehmen und gleich wieder löschen ::

Österreich hat in den vergangenen Wochen mit Fleiß seinen Grenzübergang in Spielfeld zu einer Flüchtlingsschleuse ausgebaut. Tausende aus Slowenien einreisende Menschen sollen dort täglich registriert, falls nötig versorgt und dann weitertransportiert werden können. Im Moment tut sich aber nicht allzu viel. Von der slowenischen Seite kommt – gemessen an den aus den vergangenen Monaten gewohnten Zahlen – kaum jemand. Am Dienstag waren es 15 Menschen, am Mittwoch 390, für Donnerstag waren wieder nur 27 avisiert
geschrieben von http://www.faz.net/aktuell/politik/fluechtlingskrise/fluechtlingskrise-in-oesterreich-fingerabdruecke-nehmen-und-gleich-wieder-loeschen-14052555.html

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Edita
Edita
Mitglied

Re: Merkel bleibt bei "Wir schaffen das"
geschrieben von Edita
als Antwort auf lupus vom 12.02.2016, 12:47:37
Aus Spiegel Nr.3 vom 16.1,
Artikel „Am Rand“
Es gibt ein bundesweites Registrierungsystem „Easy“. Danach sind 2015 1091894 Asylsuchende erfasst worden. Es können aber auch Zehn- oder Hunderttausende weniger sein. Denn das System lade gerade dazu ein sich mehrfach registrieren zu lassen.
Wer es darauf anlegt, mehrfach soziale Leistungen wie das Taschengeld von 143 Euro pro Monat zu kassieren, kann sich somit , ohne aufzufallen, in verschiedenen Bundesländern registrieren lassen – unter gleichem oder auch verschiedenen Namen.
lupus (ohne Kommentar)


Schön hat der Spiegel die eventuell möglichen Machenschaften und süßen Verlockungen der Asylsuchenden, die " EASY " ihnen ermöglichen kann, " Am Rand " sicherlich " nur " ordnungshalber erwähnt, schließlich ist Ordnung nicht nur 1. Bürgerpflicht, sondern auch 1. Flüchtlingspflicht!
Aber......wie steht es mit der Ordnung der " Behördenordnung "?
Die macht nämlich den "ehrlichen" und "anständigen" Flüchtlingen einen gehörigen Strich durch die Rechnung, ihre frühere Annahme, daß man deutschen Behörden beruhigt und vertrauensvoll seine Pässe anvertrauen kann, hat sich als fataler Trugschluß erwiesen!

Das seltsame Verschwinden von Flüchtlingspässen

Edita
Karl
Karl
Administrator

Re: Merkel bleibt bei "Wir schaffen das"
geschrieben von Karl
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 12.02.2016, 19:06:11
Lieber Klaus,

wir leben im elektronischen Zeitalter oder doch nicht? Wenn Fingerabdrücke genommen werden, darf ich davon ausgehen, dass Doppelregistrierungen sofort auffliegen und damit auch das doppelte Empfangen von Unterstützungsgeld. Falls nicht, würde das nicht nur bedeuten, dass die Flüchtlingszahlen viel zu hoch geschätzt werden, sondern auch, was teilweise wohl der Fall ist, die Behörden schlampen.

Ich melde weiterhin Zweifel an dem Gerücht an, dass massenweise Unterstützungen mehrfach ausgeteilt werden. Das geht mir zu sehr in die Richtung des Sozialneids gegen Flüchtlinge.

Karl
Mareike
Mareike
Mitglied

Re: Merkel bleibt bei "Wir schaffen das"
geschrieben von Mareike
als Antwort auf Karl vom 13.02.2016, 08:59:07
" NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) kritisierte im Gespräch mit dem Portal, dass die Bundespolizei bisher nur zehn Prozent der Flüchtlinge mit Fingerabdrücken registriere."

Das viel größere Problem ist jedoch die große Zahl der Nicht-Registrierten.

http://www.focus.de/politik/deutschland/chaos-bei-der-fluechtlings-registrierung-chaos-bei-registrierung-fluechtlingszuege-leeren-sich-auf-fahrt-durch-deutschland_id_5052512.html

Mareike

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Mareike
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Mitglied

Re: Merkel bleibt bei "Wir schaffen das"
geschrieben von Mareike
als Antwort auf Mareike vom 13.02.2016, 09:15:24
http://www.faz.net/aktuell/politik/fluechtlingskrise/registrierung-von-fluechtlingen-behoerden-im-handbetrieb-13848196.html

"Ein Datenabgleich mit den Datenbanken des Bundeskriminalamtes (BKA) und der Landeskriminalämter sowie der europäischen Datenbank zur Speicherung von Fingerabdrücken (Eurodac) ist weiterhin schwierig."
mane
mane
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Re: Merkel bleibt bei "Wir schaffen das"
geschrieben von mane

Mareike
Mareike
Mitglied

Re: Merkel bleibt bei "Wir schaffen das"
geschrieben von Mareike
als Antwort auf mane vom 13.02.2016, 09:31:56
Bei dieser Umarmung fiel mir Dr. Amin Ballouz ein, gestern zu Gast bei Bettina Böttinger.
Er hatte leider nicht genügend Zeit zum Reden - siehe Ende des Videos.

http://www1.wdr.de/fernsehen/unterhaltung/koelnertreff/sendungen/landarzt-bestsellerautorin-und-schauspieler-100.html

Mareike
Edita
Edita
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Re: Merkel bleibt bei "Wir schaffen das"
geschrieben von Edita
" Was wird über diese Tage im Oktober einmal in den Geschichtsbüchern stehen? Vielleicht "Europas Versagen"?

Als die Banken wankten, spannte die europäische Wertegemeinschaft im Handumdrehen einen "Rettungsschirm" auf, nun dauert es Wochen, bis sie "wirksame Maßnahmen" beschließt.

Die EU ist Trägerin des Friedensnobelpreises, auf ihren Selbstbeweihräucherungsfeiern besingen die Damen und Herren gern den "Raum der Freiheit, der Sicherheit und des Rechts". Zum Dessert dann Beethoven. "Alle Menschen werden Brüder."

Anfangs waren die Flüchtlinge nur ein italienisches, ein griechisches und vor allem: ein ungarisches Problem. Dabei waren sie längst ein europäisches, doch Europa wollte davon nichts wissen.

In diesen Tagen hat Angela Merkel etwas getan, was viele europäische Regierungschefs und viele Konservative ihr nicht verzeihen werden: Sie tat das Selbstverständliche. Sie handelte im europäischen Geist. Sie sagte nicht Notwehr, sondern Nothilfe; nicht "Schutz der konkreten Ordnung", sondern Schutz der konkreten Menschen. Merkel hätte sagen können, es seien alles Orbáns Flüchtlinge und Deutschland habe mit ihnen nichts zu schaffen. Stattdessen sagte sie, Bürgerkriegsflüchtlinge dürfe man nicht abweisen. Merkel bewies historische Größe, ihre Sätze hatten Würde, sie werden ihre Amtszeit überdauern. Mit einer moralischen Begründung ("Es sind Menschen") bestand sie auf der Einhaltung des Asylrechts und weigerte sich, die Grenzen zu schließen.

und Viktor Orbán spricht aus, was viele denken, auch viele Intellektuelle: Merkel lässt sich von Gefühlen leiten, sie belästigt Europa mit ihrem "moralischen Imperialismus" und verrät die nationalen Interessen. Doch im Chaos der Weltgesellschaft sei mit Moral kein Staat zu machen.

Der Flüchtling ist das, was nach dem Zerfall politischer Räume übrig bleibt, er ist das nackte Leben auf der Flucht.

Die Flüchtlinge treffen auf nervöse Gesellschaften, von denen keine das Desaster der Finanzkrise überwunden hat. Der Wachstumskapitalismus wächst nicht mehr richtig, und nicht einmal Systemtheoretiker glauben noch an die magische Selbststeuerung der Ökonomie. Die integrative Kraft der Wirtschaft lässt nach, und Unternehmen wie der Taxidienst Uber setzen ohnehin auf "disruption". Niemand weiß, ob die alten Rezepte noch greifen: mehr Privatisierung und weniger Staat, mehr Zaubergeld von der EZB, mehr Internet, mehr Reform, mehr Ich-AGs. So erscheinen die Flüchtlinge als Vorboten des Ungewissen, und selbst kluge Menschen sagen über sie Verächtliches, darunter katholisierende Schriftsteller und kleine Philosophenkönige, alle große Retter des deutschen Geistes. "


Unsere Willkommenskultur - Mit der Globalsierung haben sich auch die Ängste globalisiert

Edita - wir schaffen das!

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