Innenpolitik Medienkompetenz und Medienkritik
...Es war ok, aber auch hier muss quellenkritisch ein Filter darüber gelegt werden.
Grundsätzlich gehört zur Medienkritik, dass beide oder mehrere Seiten angehört werden und deshalb war es doch ok, dass marina auch die Kritik an der Kritik bekannt gemacht hat.
...
Kommentare der Quelle sollten daher nicht beachtet werden, da sie in aller Regel nur eigene Interessen widerspiegeln. In diesem Fall die Aussagen der ursprünglichen Quelle als Nonsens erklären.
Walter Ulbricht wurde gefragt ob es in der DDR eine Pressezensur geben würde. Er verneinte das und wurde als Lügner hingestellt.
Er hatte aber sicher die Wahrheit gesagt denn die an den produzierenden Stellen waren wussten recht genau was und wie nicht berichtet werden durfte.
Vielleicht ist es heute nicht absolut gleich so aber in etwa schon.
lupus
PS:: Übrigens könnte ich mir schon STler als Organisatoren von Mediengleichschaltung mit aggresiven Vorgehen vorstellen.
Ich dachte mir schon öfters,dass ehemalige Ostdeutsche (ich weiß zwar, dass ich das nicht mehr sagen darf,aber ich weiß nicht,welcher Begriff erwünscht ist) im Allgemeinen kritisch und nicht so blauäugig mit Medien umgehen.
Richtig. Man kann das auch zusammenfassen als die Grundzüge der Demokratie.
Leider sind einige im ST unterwegs die Demokratie mit ihrer Meinung verwechseln und mit brachialer Gewalt versuchen ihre Ideologie durchzudrücken.
Ich sage nicht das sie deshalb ein verkehrte Vorstellung von der Organisation des Zusammenlebens haben. Vielfach haben sie sogar die richtigen Gedanken, aber auch andere haben richtige Gedanken und Vorstellungen. Nur weil einzelne Ihre Vorstellungen für Gut und Richtig halten sind sie noch lange nicht die Lösung eines Problems, sie sind nur ein Teil.
Und hier versagen die Medien. Sie popagieren entweder zu einseitig oder reißerisch (nur die Schlagzeile bringt Umsatz). Aber es hat nichts mit der Wahrheit oder Wahrheitsfindung zu tun.
Wahrheitsfindung ist nämlich kein Geschäftsmodel.....
Geht etwas über das Thema hinaus: Evgeny Morozov über Solutionismus und Internet-Zentrismus
Don't believe the hype
Persönlich begrüße ich die Vielfalt der Informationsmöglichkeiten. Zugegebenermaßen fällt es mir aber gerade aufgrund dieser Vielfalt zuhnemend schwerer, die Fakten herauszufiltern, die mich wesentlich mehr interessieren, als Meinungen.
Ich habe mich nun mehr mit Scheller und seiner Kritik an Boltz beschäftigt.
Das,was hier eingestellt wurde (auf vice) stammt dagegen nicht vom ihm selbst, sondern ist ein Bericht (ohne Angaben zum Verfasser) über die Arbeit.
Dieser ist m.M. nach sehr eindeutig in der Stoßrichtig....eben Gesinnungsjournalismus.
Scheller Analyse finde ich dagegen in Ordnung und damit revidiere ich mein früheres,negatives Urteil.
Das kann und will ich dir ja auch nicht verwehren! (;-))
Ich dachte mir schon öfters,dass ehemalige Ostdeutsche (ich weiß zwar, dass ich das nicht mehr sagen darf,aber ich weiß nicht,welcher Begriff erwünscht ist) im Allgemeinen kritisch und nicht so blauäugig mit Medien umgehen.Ist ja auch falsch, was Du weißt, es sind ja immer noch Ostdeutsche! Das Ost-, West-, Nord-, und Süddeutsche Pfuiwörter sind, das höre ich zum ersten Mal, aber nur von Dir, und auf welchen Dödel ausgerechnet Du hören willst, wenn Du von der ehemaligen DDR und deren Bewohnern sprechen willst, das tät mich schon auch interssieren!
Verboten ist es, und das mit Recht, darüber zu spekulieren wer deutscher ist, der aus OST, oder aus West, Nord oder Süd, oder daß o.g. Herkunft in jeglicher Hinsicht als entscheidendende "Qualitäts- oder Abwertungsmerkmale" benannt werden können, dürfen, müssen!
Edita
Danke für deinen niveauvollen Hinweis.
Ich wurde allerdings hier im St.von einer Ostdeutschen darauf hingewiesen.
DIE richtigen Gedanken gibt es ohnehin nicht.
Ständig ist alles im Wandel.
Jörg Scheller vertritt in seinem Essay die Meinung, dass eine Leitkultur überflüssig ist für ein Miteinander in Vielfalt – eine gemeinsame Gerechtigkeitsvorstellung dagegen unerlässlich.
Dem kann ich mich anschließen.
Weder kulturelle Einheit noch Multikulti, sondern überlappender Konsens ist das Ziel.
Voraussetzung für das Gelingen der Verhandlungen über den kulturellen Fortschritt und das bessere Leben ist neben Gewaltverzicht, dass die beteiligten Parteien ihre Ansprüche nicht absolut setzen – auch die überlegenen nicht.
"Mit dem Philosophen John Rawls gesprochen, bedarf es für gelingende Verständigung weder sozialer noch ethnischer oder politischer Homogenität, sondern der Minimalanforderung eines „überlappenden Konsens“. Das klingt natürlich nicht wirklich sexy und ist leichter gesagt als getan. Gemeinsam erarbeiteter und gerecht gestalteter kultureller Fortschritt ist ein langsamer, zäher, kräftezehrender und nur allzu oft frustrierender Prozess. Das Spektakel des Revolutionären ist ihm fremd, er vermag kaum je mitzureißen, Glückshormone und Energien freizusetzen. Langsame Veränderungen triggern keinen Heroismus und ein „minimaler Konsens“ klingt nach allem anderen als nach einem großen Wurf. Doch gebricht es diesem, man darf es ruhig sagen: konservativen Verständnis kulturellen Fortschritts einerseits an Mobilisierungspotenzial, so hilft es andererseits, Exzesse zu verhindern."
Jörg Scheller
„Denn solange wir aus guten Gründen glauben, dass eine sich selbst erhaltende und annehmbar gerechte politische und soziale Ordnung sowohl im Inneren als auch im Äußeren möglich ist, können wir begründetermaßen hoffen, dass wir oder andere sie eines Tages irgendwo verwirklichen werden; und dann können wir irgendetwas zu dieser Verwirklichung beitragen. Dies allein schon genügt, unabhängig vom Erfolg oder Scheitern, die Gefahren der Resignation und des Zynismus zu bannen."
John Rawls
Exzesse verhindert mann nicht durch ein Gegeneinander, sondern nur durch das Suchen nach Konsens.
Dazu ist Kritik notwendig im Prozess des Suchens.
Kompetenz zeigt sich genau an dem Punkt, wo einem bewusst wird, nicht die Wahrheit für sich gepachtet zu haben.