Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Medienkompetenz und Medienkritik

Innenpolitik Medienkompetenz und Medienkritik

Edita
Edita
Mitglied

RE: Medienkompetenz und Medienkritik
geschrieben von Edita
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 15.03.2019, 10:38:12

Immer wieder gerne!

Aber ganz bestimmt nicht in dem Zusammenhang, wie Du ihn hergestellt hast!

Edita
RE: Medienkompetenz und Medienkritik
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Luther-Buch von Norbert Bolz - Gutmenschen-Schelte auf fast jeder Seite
Zu viel Moralismus und zu wenig christlichen Glauben: Das attestiert der Medienexperte Norbert Bolz den Deutschen in seinem Buch „Zurück zu Luther“. Luther sei ein scharfer Kritiker eines solchen „Gutmenschentums“ gewesen, behauptet der Medienexperte. Seine Thesen bleiben vage.

Theologen halten sich zurück, Bolz will zurück. Genauer: „Zurück zu Luther“. Das fordert sein Titel. Bevor sich der Autor demjenigen widmet, über den er schreibt, macht er klar, gegen wen er den Hammer schwingt:

„Zurück zu Luther. Klingt das fundamentalistisch? Dieses Missverständnis möchte ich von vornherein vermeiden. Die Formel ist vielmehr ein Vorschlag zur Güte. Ich formuliere ihn als Hobbytheologe und einfaches Mitglied der evangelischen Kirche. Mit dieser Formel möchte ich Luther gegen den sentimentalen Humanitarismus unserer Zeit in Stellung bringen. Es gibt nämlich keinen schärferen Kritiker des Gutmenschentums als Luther.“

Gutmenschen, sentimentaler Humanitarismus“ – es sind Worte mit Schlagseite, Kampfbegriffe. Wer zurückkehrt zu Luther, wendet sich ab von der Willkommenskultur der evangelischen Kanzlerin und vom Wohlfühlchristentum der evangelischen Kirche. Das ist Bolz‘ Hoffnung. Er hämmert seinen Lesern die zentralen Begriffe des Reformators ein: Gesetz, Demut, Gnade, Sünde, Teufel. Alles deutsche Wörter, die heute fremd klingen. Über diesen Entfremdungsprozess macht sich Bolz originelle Gedanken. Glauben basiert seiner Ansicht nach darauf, sich etwas von Gott schenken lassen zu können.
[ . . . ]
Bolz‘ Lieblingsfeinde sind die „Gutmenschen“
Glaubwürdiger wäre das Werben für Demut und Gnade allerdings, spickte Bolz nicht jede Seite mit Vorwürfen gegen seine Lieblingsfeinde, die „Gutmenschen“. Sogar den Teufel dichtet er ihnen an:

„Die Wirklichkeit des Teufels gibt den Frommen die Gewissheit von der Wirklichkeit Christi. Nur ist der Teufel heute nicht so leicht zu erkennen. Er maskiert sich nämlich als Moralist und verführt uns mit seinem Kult des Gutmenschentums. Gerade deshalb ist man aber mit einer christlichen Moral auf einem gefährlichen Irrweg. Denn der Teufel selbst ist ja Moralist, und das gute Gewissen ist seine teuflischste Erfindung.“

Glaubt man Bolz, dann krankt Deutschland an zu viel Moralismus und zu wenig christlichem Glauben.

Vollständiger Artikel s. Gutmenschen-Schelte auf fast jeder Seite
Mareike
Mareike
Mitglied

RE: Medienkompetenz und Medienkritik
geschrieben von Mareike
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 15.03.2019, 10:51:45

Meine Meinung dazu:
Zurück zu Luther? Nein!
Weniger Moralismus? JA!


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Karl
Karl
Administrator

RE: Medienkompetenz und Medienkritik
geschrieben von Karl
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 15.03.2019, 10:30:19

mart1
"und damit  revidiere ich  mein früheres,negatives Urteil."

Solche Erkenntnisse sind m. E. doch ein Merkmal einer guten Diskussion. Ich zumindest erlebe Diskussionen gerade dann für mich persönlich als gewinnbringend, wenn sie meine Einstellung zu Dingen oder Personen ändern konnten.

Auch wenn ich mich wahrscheinlich wiederhole: Es ist wichtig, dass alle sich bewusst machen, dass sie sich irren können. Nur wer sich dessen bewusst ist, ist überhaupt in der Lage sich weiter zu entwickeln und sich einer möglichen "Wahrheit" anzunähern.

Karl


 
RE: Medienkompetenz und Medienkritik
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 15.03.2019, 10:51:45

Nun, Deutschland krankt an vielem, auch an zu viel Moralismus. Medienkritik bedeutet für mich, nicht alles zu verteufeln, was mir auf Anhieb nicht gefällt. Es bedeutet für mich zuzuhören, genau über den gesamten Inhalt nachzudenken und nicht nur einzelne Sätze rauszupicken und es bedeutet vor allen Dingen bei all dem geschriebenem selbst darüber nachzudenken. 
Über Medienkompetenz kann ich nicht schreiben, denn ich habe keine Medienkompetenz ich kann nur schreiben, dass ich dem heutigen Journalismus, dem es überwiegend darum geht dem geneigten Leser mit reisserischen  Schlagzeilen völlig zu überfordern, nichts aber auch gar nichts abgewinnen kann.
 

pippa
pippa
Mitglied

RE: Medienkompetenz und Medienkritik
geschrieben von pippa
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 15.03.2019, 10:51:45

Glaubt man Bolz, dann krankt Deutschland an zu viel Moralismus und zu wenig christlichem Glauben. von marina
 

Der Satz hat es aber in sich.

Für mich bedeutet er nämlich, dass der christliche Glaube unmoralisch ist. Erschrocken
Pippa

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Karl
Karl
Administrator

RE: Medienkompetenz und Medienkritik
geschrieben von Karl
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 15.03.2019, 10:51:45

Danke @marina,

das war sehr interessant zu lesen.

Karl

Mareike
Mareike
Mitglied

RE: Medienkompetenz und Medienkritik
geschrieben von Mareike
als Antwort auf pippa vom 15.03.2019, 11:15:49

Da müsste man über den Unterschied zwischen Moral und Moralismus nachdenken.

Laut Duden ist Moralismus eine übertreibende Beurteilung der Moral als alleiniger Maßstab für das zwischenmenschliche Verhalten.

RE: Medienkompetenz und Medienkritik
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 15.03.2019, 11:18:05

Karl, ich habe den Bolz schon mehrfach im Fernsehen in Interviews gehört. Und jedesmal, wenn er sprach, kräuselten sich mir die Zehennägel hoch.
Es gehört auch zur Medienkompetenz, die Geinnung von Leuten richtig einschätzen zu können. Der Mann ist mir schon lange suspekt. Genauso übrigens wie dieser Steingart (s. o.)

pschroed
pschroed
Mitglied

RE: Medienkompetenz und Medienkritik
geschrieben von pschroed
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 15.03.2019, 11:36:24

Liebe Marina.
Ich kann mich nur anschliessen ich wäre auch am Anfang fast auf ihn hereingefallen. Phil.


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