Innenpolitik Mauerbau vor 49 Jahren
hm, andreadoria
das hab ich schon einige mal in Diskussionsbeiträgen anklingen lassen, jedoch wurde mein Hinweis, das die Ursachen zum Mauerbau hauptsächlich bei den Großmächten zu finden seien, entweder brüsk zurückgewiesen, völlig übergangen oder gar als schlimme Geschichtsfälschung angesehen.
deshalb mal hier nur eine von mehreren bekannten Versionen dieses Ereignisses mitsamt geküzter Vorgeschichte:
"Da sich die geringer werdende wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der ausblutenden DDR negativ auf die Erfüllung ihrer Verpflichtungen im Warschauer Pakt auswirkte, fassten die kommunistischen Parteichefs seiner Mitgliedsstaaten am 3. August 1961 in Moskau den Beschluss zum Bau der Berliner Mauer."
beim genanntem Link findest Du auch einen Erklärungsbersuch warum es soo wenig Widerstand gab. Mir sind auch noch andere bekannt, jedoch auch einige Hinweise und Beweise für tatsächlich stattgefundene Widerstandsversuche,,
mauervorgeschichte
hugo
das hab ich schon einige mal in Diskussionsbeiträgen anklingen lassen, jedoch wurde mein Hinweis, das die Ursachen zum Mauerbau hauptsächlich bei den Großmächten zu finden seien, entweder brüsk zurückgewiesen, völlig übergangen oder gar als schlimme Geschichtsfälschung angesehen.
deshalb mal hier nur eine von mehreren bekannten Versionen dieses Ereignisses mitsamt geküzter Vorgeschichte:
"Da sich die geringer werdende wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der ausblutenden DDR negativ auf die Erfüllung ihrer Verpflichtungen im Warschauer Pakt auswirkte, fassten die kommunistischen Parteichefs seiner Mitgliedsstaaten am 3. August 1961 in Moskau den Beschluss zum Bau der Berliner Mauer."
beim genanntem Link findest Du auch einen Erklärungsbersuch warum es soo wenig Widerstand gab. Mir sind auch noch andere bekannt, jedoch auch einige Hinweise und Beweise für tatsächlich stattgefundene Widerstandsversuche,,
mauervorgeschichte
hugo
andreadoria,
aus westlicher Sicht kann ich sagen, dass die Ereignisse um den 17. Juni 1953 tatsächlich wohl der Hauptgrund für die Bevölkerung war, keinen weiteren Aufstand zu riskieren, der wohl wieder keine Chance gehabt hätte. Dies hörte ich immer wieder von Ostbekannten.
In Hugos Link wird dies bestätigt.
Zitat daraus: Die Erwachsenen standen größtenteils noch unter dem Eindruck der Juniereignisse von 1953 und der sich anschließenden Verfolgungswelle und waren daher zu vorsichtig, als dass sie durch offenen Protest hätten auffallen wollen.
In dieser Chronik der Mauer ist ein Telefonat am 1. August 1961 zwischen Ulbricht und Chruschtschow protokolliert, das auch den Mauerbau vorweg nimmt. Daraus:
N. S. Chruschtschow: Ich habe eine technische Frage. Wie wird die Kontrolle auf den Straßen realisiert, wo eine Seite in der DDR und die andere in Westberlin liegt?
W. Ulbricht: Wir haben einen bestimmten Plan. In den Häusern, die Ausgänge nach Westberlin haben, werden die vermauert. An anderen Stellen werden Stacheldrahthindernisse errichtet. Der Stacheldraht ist bereits angeliefert. Das kann alles sehr schnell geschehen. Schwieriger wird es mit dem Verkehr. Wir werden die Bahnsteige von S- und U-Bahn für das Umsteigen nach West-berlin umbauen.
Ich glaube nicht, dass die BRD damals irgend etwas von politischer Bedeutung ohne die Westmächte, besonders die USA selbst hätte entscheiden können. Und mitten im Kalten Krieg mitsamt der atomaren Bedrohung wollten die keine Eskalation riskieren. Bei der Kubakrise ein Jahr später, als die Amerikaner direkt betroffen waren, war das anders.
Die Bundesrepublik war zunächst auf ihren wirtschaftlichen Aufbau fixiert und das Wirtschaftswunder wurde voll ausgelebt, bei mir zuhause verschwendete man nicht allzu viel Gedanken an die „Ostzone“. Eigentlich brachten erst Willy Brandt 1970 mit seinem Besuch in der DDR und 1972 die gegenseitige Anerkennung etwas in Bewegung.
Clara
aus westlicher Sicht kann ich sagen, dass die Ereignisse um den 17. Juni 1953 tatsächlich wohl der Hauptgrund für die Bevölkerung war, keinen weiteren Aufstand zu riskieren, der wohl wieder keine Chance gehabt hätte. Dies hörte ich immer wieder von Ostbekannten.
In Hugos Link wird dies bestätigt.
Zitat daraus: Die Erwachsenen standen größtenteils noch unter dem Eindruck der Juniereignisse von 1953 und der sich anschließenden Verfolgungswelle und waren daher zu vorsichtig, als dass sie durch offenen Protest hätten auffallen wollen.
In dieser Chronik der Mauer ist ein Telefonat am 1. August 1961 zwischen Ulbricht und Chruschtschow protokolliert, das auch den Mauerbau vorweg nimmt. Daraus:
N. S. Chruschtschow: Ich habe eine technische Frage. Wie wird die Kontrolle auf den Straßen realisiert, wo eine Seite in der DDR und die andere in Westberlin liegt?
W. Ulbricht: Wir haben einen bestimmten Plan. In den Häusern, die Ausgänge nach Westberlin haben, werden die vermauert. An anderen Stellen werden Stacheldrahthindernisse errichtet. Der Stacheldraht ist bereits angeliefert. Das kann alles sehr schnell geschehen. Schwieriger wird es mit dem Verkehr. Wir werden die Bahnsteige von S- und U-Bahn für das Umsteigen nach West-berlin umbauen.
Ich glaube nicht, dass die BRD damals irgend etwas von politischer Bedeutung ohne die Westmächte, besonders die USA selbst hätte entscheiden können. Und mitten im Kalten Krieg mitsamt der atomaren Bedrohung wollten die keine Eskalation riskieren. Bei der Kubakrise ein Jahr später, als die Amerikaner direkt betroffen waren, war das anders.
Die Bundesrepublik war zunächst auf ihren wirtschaftlichen Aufbau fixiert und das Wirtschaftswunder wurde voll ausgelebt, bei mir zuhause verschwendete man nicht allzu viel Gedanken an die „Ostzone“. Eigentlich brachten erst Willy Brandt 1970 mit seinem Besuch in der DDR und 1972 die gegenseitige Anerkennung etwas in Bewegung.
Clara
28 lange Jahre nach dem Mauerbau kam es endlich zum Abriss dieser Monstrosität.
Die Maueröffnung am 9. November 89, war Vorbote des nahen Ablebens der danieder liegenden DDR. Unbeschreiblich der Jubel von Millionen Menschen, die nun aus der Finsternis des Despotismus heraus, das Leuchten der Freiheit in einem vereinten Deutschland erblikten. Gestalten der Finsternis versuchten noch die morsche, zerbröckelnde Existenz der Deutschen Demokratischen Republik zu erhalten. Weder ein Krenz, noch Modrow oder Gysi, hatten die geringste Chance ihre abgewrackte DDR gegen den Willen der Mehrheit der nun freien Bürger, nochmal aufzutakeln. Der alte Seelenverkäufer versank im unendlichen Ozean der Geschichte. Nur für einige Geisterseher taucht sie mitunter als stolze Viermastbark, à la Krusenstern am Horizont auf. Rücksichtvoll verschweigt man denen, dass es eine Fata Morgana ist.
sysiphus...
Die Maueröffnung am 9. November 89, war Vorbote des nahen Ablebens der danieder liegenden DDR. Unbeschreiblich der Jubel von Millionen Menschen, die nun aus der Finsternis des Despotismus heraus, das Leuchten der Freiheit in einem vereinten Deutschland erblikten. Gestalten der Finsternis versuchten noch die morsche, zerbröckelnde Existenz der Deutschen Demokratischen Republik zu erhalten. Weder ein Krenz, noch Modrow oder Gysi, hatten die geringste Chance ihre abgewrackte DDR gegen den Willen der Mehrheit der nun freien Bürger, nochmal aufzutakeln. Der alte Seelenverkäufer versank im unendlichen Ozean der Geschichte. Nur für einige Geisterseher taucht sie mitunter als stolze Viermastbark, à la Krusenstern am Horizont auf. Rücksichtvoll verschweigt man denen, dass es eine Fata Morgana ist.
sysiphus...
Das ist mir etwas zu prosaisch formuliert. Ich denke ganz pragmatisch an eine Generation von Menschen, denen in der EX-DDR der Boden ihrer Existenz weggezogen und ihre Identität genommen wurde und die nie mehr eine Chance erhielten, im neuen System befriedigend berufstätig zu sein und sich step-by-step in das neue System einzuleben (Kapitalismus).
Der westliche Teil Deutschlands forcierte den schnellen Anschuss ja nicht aus altruistischen Gründen, sondern schaffte sich einen auf wenigen Feldern vorhandenen Wettbewerber vom Hals, bzw. errichtete einen Sektor für Niedriglöhne. Und die Bevölkerung stimmte jubelnd zu, da ihnen in dieser Phase Reisen, Videorekorder und Begrüssungsgeld wichtiger erschienen. Ich denke, viele haben dies seitdem sehr bereut. Olga
Der westliche Teil Deutschlands forcierte den schnellen Anschuss ja nicht aus altruistischen Gründen, sondern schaffte sich einen auf wenigen Feldern vorhandenen Wettbewerber vom Hals, bzw. errichtete einen Sektor für Niedriglöhne. Und die Bevölkerung stimmte jubelnd zu, da ihnen in dieser Phase Reisen, Videorekorder und Begrüssungsgeld wichtiger erschienen. Ich denke, viele haben dies seitdem sehr bereut. Olga
hm olga ok, so ähnlich sehe ich das auch.
sysiphus,,,,das ist natürlich Quatsch hoch drei vonwegen: "Gestalten der Finsternis versuchten noch die morsche, zerbröckelnde Existenz der Deutschen Demokratischen Republik zu erhalten. "
Was glaubst Du, wie Du damit die Helden der Wende, die Bürgerrechtler und viele damals auf einen Neuanfang Hoffenden in die Magegrube trittst ?
denk mal an
Gauck, Lengsfeld, Eppelmann, Jens Reich, Konrad Weiß, Werner Schulz, Günter Nooke, Markus Meckel, Friedrich Schorlemmer, ,,und tausend andere,,denen wurde durch das kohlsche Absahnen eine gerade errungene grandiose Siegestrophäe aus den Händen gedroschen,,
Es waren nämlicht genau diese Menschen welche Du mit Deinen spitzen Worten triffst,,naja und die anderen (Gestalten der Finsternis) waren zu dem Zeitpunkt als der Bach DDR, vom Fluss BRD mitgerissen wurde, schon längst zu Mitschwimmern geworden,,
Literaturtip: Eine Revolution und ihre Folgen. 14 Bürgerrechtler ziehen Bilanz [Broschiert]
Eckhard Jesse (Autor)
hugo
sysiphus,,,,das ist natürlich Quatsch hoch drei vonwegen: "Gestalten der Finsternis versuchten noch die morsche, zerbröckelnde Existenz der Deutschen Demokratischen Republik zu erhalten. "
Was glaubst Du, wie Du damit die Helden der Wende, die Bürgerrechtler und viele damals auf einen Neuanfang Hoffenden in die Magegrube trittst ?
denk mal an
Gauck, Lengsfeld, Eppelmann, Jens Reich, Konrad Weiß, Werner Schulz, Günter Nooke, Markus Meckel, Friedrich Schorlemmer, ,,und tausend andere,,denen wurde durch das kohlsche Absahnen eine gerade errungene grandiose Siegestrophäe aus den Händen gedroschen,,
Es waren nämlicht genau diese Menschen welche Du mit Deinen spitzen Worten triffst,,naja und die anderen (Gestalten der Finsternis) waren zu dem Zeitpunkt als der Bach DDR, vom Fluss BRD mitgerissen wurde, schon längst zu Mitschwimmern geworden,,
Literaturtip: Eine Revolution und ihre Folgen. 14 Bürgerrechtler ziehen Bilanz [Broschiert]
Eckhard Jesse (Autor)
hugo
....Bärbel Bohley haben Sie vergessen - zumindest eine der mutigen Frauen sollte aufgeführt sein.
Schon eigenartig, wie schnell die wirklichen Hintergründe und Zusammenhänge vergessen werden (oder wurden sie nie richtig kapiert?) - das Meckern hüben wie drüben jedoch nicht. Olga
Schon eigenartig, wie schnell die wirklichen Hintergründe und Zusammenhänge vergessen werden (oder wurden sie nie richtig kapiert?) - das Meckern hüben wie drüben jedoch nicht. Olga
denk mal an
Gauck, Lengsfeld, Eppelmann, Jens Reich, Konrad Weiß, Werner Schulz, Günter Nooke, Markus Meckel, Friedrich Schorlemmer, ,,und tausend andere,,denen wurde durch das kohlsche Absahnen eine gerade errungene grandiose Siegestrophäe aus den Händen gedroschen,,
Mich hat auch geärgert, dass diese mutigen und intelligenten Leute so relativ schnell wieder in der Versenkung verschwunden sind. Es waren eben keine Politiker und auch nicht machtbesessen.
Eine ehrliche Geschichtsschreibung wird sie aber gebührend würdigen, davon bin ich überzeugt!
Clara
Gauck, Lengsfeld, Eppelmann, Jens Reich, Konrad Weiß, Werner Schulz, Günter Nooke, Markus Meckel, Friedrich Schorlemmer, ,,und tausend andere,,denen wurde durch das kohlsche Absahnen eine gerade errungene grandiose Siegestrophäe aus den Händen gedroschen,,
Mich hat auch geärgert, dass diese mutigen und intelligenten Leute so relativ schnell wieder in der Versenkung verschwunden sind. Es waren eben keine Politiker und auch nicht machtbesessen.
Eine ehrliche Geschichtsschreibung wird sie aber gebührend würdigen, davon bin ich überzeugt!
Clara
Frau Olga Du bist Pragmatekerin. Du willst was Handfestes. Ist ja nicht verkehrt. Aber: der Mensch lebt nicht vom Brot allein. Da gibt es etwas, das wird Freiheit genannt. Ludwig Börne meinte: "Man kann eine Idee durch eine andere verdrängen, nur die der Freiheit nicht". Auch so ein Zitat: "Die glücklichen Sklaven sind die erbittertsten Feinde der Freiheit".
Schau mal hier Olga, nur ein paar Stimmen, die sprechen aber für viele Millionen meine ich.
Schau mal hier Olga, nur ein paar Stimmen, die sprechen aber für viele Millionen meine ich.
Re: Mauerbau vor 49 Jahren
geschrieben von ehemaliges Mitglied
"Gauck, Lengsfeld, Eppelmann, Jens Reich, Konrad Weiß, Werner Schulz, Günter Nooke, Markus Meckel, Friedrich Schorlemmer, ,,und tausend andere,,denen wurde durch das kohlsche Absahnen eine gerade errungene grandiose Siegestrophäe aus den Händen gedroschen,, "
Herrlich - Hugo und die "gedroschenen Bürgerrechtler".
Da frag doch mal Gauck, Eppelmann ..., ob die das genauso wie Hugo sehen.
denk mal an
Gauck, Lengsfeld, Eppelmann, Jens Reich, Konrad Weiß, Werner Schulz, Günter Nooke, Markus Meckel, Friedrich Schorlemmer, ,,und tausend andere,,denen wurde durch das kohlsche Absahnen eine gerade errungene grandiose Siegestrophäe aus den Händen gedroschen,,
Es waren nämlicht genau diese Menschen welche Du mit Deinen spitzen Worten triffst
hugo
Joachim Gauck war Bundesbeauftragter der Behörde zur Aufklärung der Stasi-Unterlagen
Vera Lengsfeld eine Politikerin die nicht nur in Deutschland, sondern auch in ihrer Partei der CDU angekommen ist.
Rainer Eppelmann war Bundestagsabgeordneter und ehrenamtlicher Vorsitzender des Vorstandes der Stiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur.
Jens Reich meint: Wir Ostler waren nicht nur Untertanen. Das hat so viel ich weiß nie jemand behauptet.
Konrad Weiß im Juni 2001 trat er aus der Partei Bündnis 90/Die Grünen aus, weil der Berliner Landesverband vor den Wahlen zum Abgeordnetenhaus die Bereitschaft zu einer Koalition mit der PDS erklärt hatte.
Werner Schulz ist ein deutscher Politiker (Bündnis 90/Die Grünen). Er ist seit 2009 Mitglied des Europäischen Parlaments. Zuvor war er von 1990 bis 2005 Mitglied des Deutschen Bundestages.
Günter Nooke ist ein deutscher CDU-Politiker, er ist Afrika-Beauftragter der Bundesregierung im BMZ. Von 2006 bis März 2010 war er Beauftragter für Menschenrechtspolitik und humanitäre Hilfe der Bundesregierung.
Markus Meckel ist ein deutscher SPD-Politiker und ehemaliges Mitglied des Deutschen Bundestages.
Friedrich Schorlemmer ist ein deutscher evangelischer Theologe, Bürgerrechtler und Mitglied der SPD. Er war ein prominenter Protagonist der Opposition in der DDR und ist weiterhin politisch aktiv.
Bei allen hat der "Schlag in die Magengrube" richtig Wirkung gezeigt, wie vorstehend ersichtlich.
sysiphus...