Innenpolitik Mauerbau vor 49 Jahren

clara
clara
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Mauerbau vor 49 Jahren
geschrieben von clara
Viele haben noch die Erinnerung daran. Ich war gerade beim Pauken für eine wichtige Prüfung, als ich aus meinem kleinen Kofferradio die Meldung hörte.

Lange ist es her. Wie sehen die Senioren aus Ost und West dieses Ereignis?

Ein paar Erinnerungsstücke habe ich auch:



Clara
EehemaligesMitglied58
EehemaligesMitglied58
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Re: Mauerbau vor 49 Jahren
geschrieben von EehemaligesMitglied58
als Antwort auf clara vom 13.08.2010, 13:55:39
Hallo Clara, am 12.August vor 49 jahren kam ich mit freundin und motorrad vom zelten an der ostsee zurück nach Leipzig.
Da mein motorrad nicht das schnellste war und ich lange autobahnfahrten drauf nicht tollfand, fuhr ich weite strecken auf der landstraße, auch um Berlin herum.
Dabei fiel mir auf, daß in den umliegenden wäldern alles mit volksarmee und russischem militär belegt war.
Es war eine etwas berückende situation und ich wußte auch nicht was das soll.
Einen tag später wurde mir klar, was das sollte.
Da stand militär bereit um einzugreifen, wenn es seitens westberlin oder der DDR bevölkerung widerstand geben sollte.
Cathalina
Cathalina
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Re: Mauerbau vor 49 Jahren
geschrieben von Cathalina
als Antwort auf clara vom 13.08.2010, 13:55:39
Für mich war der Bau der Mauer ein Schock. Ich bin in Westberlin aufgewachsen, direkt an der Grenze. Die Vopos auf der Ostseite und die Schupos sowie der Zoll auf der Westseite, waren meine Freunde. Wie oft haben die mir mein Rad oder meinen Puppenwagen repariert, je nach dem wer gerade Zeit und Lust dazu hatte. Wie oft haben mich die Vopos früh morgens bis zur Ecke, wo meine Großeltern wohnten, begleitet und aufgepaßt das mir nichts passierte. Die rechte Seite war Westgebiet, der Damm war Niemandsland und die linke Seite war Ostgebiet. An der Straßenecke wo meine Großeltern wohnten, nahmen mich die Schupos in Empfang und begleiteten mich bis zur Haustür meiner Großeltern.

Mein 4 Jahre jüngerer Bruder ist auf Ostgebiet in einem See gefallen und drohte zu ertrinken. Ein Vopo sprang in voller Montur hinterher und rettete ihn, anschließend trug er den Jungen auf seinen Armen zur Wohnung meiner Mutter auf die Westseite. Das war Normalität und diese Normalität wurde mit dem Bau der Mauer in West-Berlin einfach ausradiert. Das war damals für mich echt sehr schwer zu verstehen.

Als dann die Mauer fiel, wir wohnten zu diesem Zeitpunkt in Norddeutschland und verfolgten das Spektakel am Fernseher, liefen mir die Tränen nur so aus den Augen. Schlagartig fiel mir meine Kindheit wieder ein und ich war glücklich das die schei... Mauer endlich weg war.

Cath

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sysiphus
sysiphus
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Re: Mauerbau vor 49 Jahren
geschrieben von sysiphus
13. August 1961, es war der Geburtstag meiner Frau, wir saßen am Fühstückstisch, unsere beiden Söhne kamen zurück vom Zeitung holen, aufgeregt erzählten sie, dass die "Russen" draußen Stacheldraht verlegten. Wir wohnten damals in Kreuzberg in der Sebastianstrasse, direkt am späteren Grenzübergang Heinrich-Heine-Strasse. Als ich vor die Tür ging sah ich tatsächlich die "Volksarmee" in Aktion. Die hatten Betonpfähle errichtet und dazwischen Stacheldraht gespannt. Auf der gegenüber liegenden Strassenseite standen einige Leute, die aber soeben von einem Vopo-Offizier weggescheucht wurden. Dabei war ein Mann, der fast unmerklich mit dem Kopf in meine Richtung nickte, für mich erkennbar hatte er die Absicht über den Stacheldraht zu springen. Ich hielt die Haustür auf und habe es garnicht so richtig mitbekommen wie der mit ein paar Sätzen an und über dem Stacheldraht war und zu mir in den Hausflur stürmte. Wir sprangen die Treppe zum Keller hinunter, hasteten durch den Keller und stiegen hinten raus auf den Hof. Da erst hielten wir inne. Ich fummelte die Zigarettenschachtel aus der Hosentasche und steckten uns erstmal jeder eine an. Da merkten wir dann auch, dass wir beide zitterten wie Espenlaub. Er ging dann zu den Westberliner Polizisten die ihn in ihre Obhut nahmen. Das war erst der Anfang von vielen dramatischen Ereignissen an der Mauer.

sysiphus...
lupus
lupus
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Re: Mauerbau vor 49 Jahren
geschrieben von lupus
Am Tag des Mauerbaus machte ich mit meiner Freundin (heute Frau) Urlaub im Betriebsferienheim in Thüringen.
Einige "ältere" Leute waren ganz aufgeregt. Uns hat das zu diesem Zeitpunkt recht wenig berührt, da wir eigentlich keine Beziehung zu Berlin hatten.
Re: Mauerbau vor 49 Jahren
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf lupus vom 13.08.2010, 20:02:47
ich habe den antifaschisten schutzwall eigendlich ganz gut gefunden...

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clara
clara
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Re: Mauerbau vor 49 Jahren
geschrieben von clara
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 15.08.2010, 13:22:01
Schade, dolly, dass Du so wortkarg bist! Aber inzwischen darfst Du fast alles schreiben, die DDR gibt's nicht mehr! Clara
Re: Mauerbau vor 49 Jahren
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 15.08.2010, 13:22:01
"ich habe den antifaschisten schutzwall eigendlich ganz gut gefunden..."
geschrieben von dolly


Lassen wir mal den Propagandanamen "Antifaschistischer Schutzwall" außen vor.

Was genau fandest du denn an dieser Mauer, die NUR für diejenigen undurchlässig war, die laut "Mauerbauer" geschützt werden sollten - also für fast alle DDR- Bürger ?
miriam
miriam
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Re: Mauerbau vor 49 Jahren
geschrieben von miriam
als Antwort auf clara vom 15.08.2010, 13:27:10
... die DDR gibt's nicht mehr!


Du irrst dich Clara - du siehst, die DDR und sogar der wunderbare Schutzwall, bestehen noch in manchen Köpfen.

Miriam

Könnte es sein, dass es sich bei denen die die Mauer gut fanden, es sich um Mauerblümchen handelt?


clara
clara
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Re: Mauerbau vor 49 Jahren
geschrieben von clara
als Antwort auf miriam vom 15.08.2010, 13:40:02
Ja, Miriam, aber mit der nächsten Generation (und dem geschichtlichen Nichtwissen vieler Schüler) wird auch die "Mauer in den Köpfen" verschwunden sein!

Die Mauerblümchen! Wenn dieser "Schutzwall" überhaupt irgend was schützte, dann die reiche Tier - und Pflanzenwelt links und rechts davon.

Clara

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