Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Martin Schulz und die SPD

Innenpolitik Martin Schulz und die SPD

olga64
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Re: Martin Schulz und die SPD
geschrieben von olga64
als Antwort auf pippa vom 09.05.2017, 16:24:29
Pippa, die Gefahr droht aus der SPD selbst. Sollten auch die Wahlen in NRW nicht zufriedenstellend enden (die SPD liegt auf gleicher HÖhe wie die CDU in den Vorhersagen, eine Koalition SPD/GRün wird es wohl nicht mehr geben,dafür sind die Grünen zu schwach) wird es in der Partei wieder rumoren und man wird selbstzerfleischend überlegen, ob der richtige Kandidat gekürt wurde.
Schon jetzt fällt auf, dass Herr Gabriel und Herr Schulz bei ihren Reden aneinander vorbeireden, bzw. unterschiedliche Positionen vertreten.
Schulz ist auf LInie mit der CDU, wohl auch, um für eine weitere GroKO vorzubauen; Gabriel (noch Regierungsmitglied) attackiert die Chefin.

Herr Schulz hielt soeben einen Vortrag vor der IHK Berlin, wo er explizit erklärte, dass es mit ihm keine nicht finanzierbaren Steuererleichterungen und auch keine nicht finanzierbaren, sozialen Leistungsprogramme gäbe. Das verunsichert nicht nur SPD-Mitglieder, sondern sicher auch potentielle Wähler. Allerdings distanziert er sich auch erstmals von den Linken in Sachen Koalition. Wie dann Mehrheitsverhältnisse "nur" mit den Grünen erreicht werden sollten, dürfte nicht nur für mathematisch begabte Menschen ein Rätsel sein. Olga
Edita
Edita
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Re: Martin Schulz und die SPD
geschrieben von Edita
als Antwort auf olga64 vom 09.05.2017, 17:04:56
Olga - ich hänge mich nur an, ich habe was entdeckt, was ich nicht für mich behalten möchte!

Der große Hype um Martin Schulz - wegen eines Reinfalls auf Satire?

" Ursprünglich war dieser Hype bloß Satire. Die hatte schon vor Schulz' Kanzlerkandidatur angefangen, im November 2016 begannen auf der Online-Plattform Reddit einige Nutzer damit, Schulz im Stil von Donald Trump-Unterstützern zu huldigen, als ironische Reaktion auf den Wahlsieg des neuen US-Präsidenten. Sie übersetzten Bilder und Begriffe aus dem US-Wahlkampf einfach eins zu eins: Statt "The Donald" feierten sie "The Schulz". Der "Trump-Train" - schon im Juli 2015 hatte jemand auf Twitter einen Account namens "The Trump Train" gestartet - wurde zum schon bald vielzitierten "Schulz-Zug". Und Trumps Slogan "Make America Great Again" wurde entsprechend zu "Make Europe Great Again" - abgekürzt zu allem Übel auch noch mit dem Akronym "MEGA".
Presse übernahm den ironischen Hype aus dem Netz


Was als Spaß begann, wurde von der Presse schnell ganz ironiefrei übernommen, die Zeitungen und Magazine titelten mit Begriffen wie "Gottkanzler", "Schulz-Express" und "Der Eroberer".
Der Medienhype war unkontrollierbar - und wie es schien ein Segen für die SPD. "Wir steuern das nicht aus der Parteizentrale", zitierte die "Hannoversche Allgemeine Zeitung" die SPD-Generalsekretärin Katarina Barley. "Was im Netz passiert, passiert." "


Der "Gottkanzler" mußte scheitern - Wie soll Schulz dem gerecht werden?

Was zuerst wie ein Genie-Streich aussah, sich dann als Satire rausstellte, könnte nun tragisch enden, vielleicht wachen sie dann mal endlich auf, die werten Genossen!

Edita
olga64
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Re: Martin Schulz und die SPD
geschrieben von olga64
als Antwort auf Edita vom 17.05.2017, 12:28:43
Der Spiegel bildete den Mann aus Würselen als ST. Martin ab und erklärte aber auch schon recht früh, dass jeder, der mit dem Spiegel "nach oben" fährt, eben auch wieder nach unten fahren kann.
Ich erinnere mich noch gut an die frühen Kommentare von Heribert Prantl in der SZ (den Sie ja auch mögen, wie ich denke). Der hat es schon früh auf seine gute Art versucht, einzuordnen.
Aber die GenossenInnen der SPD wollten endlich mal wieder aus ihrer Depression raus und Euphorie zeigen. Da musste Gabriel weg, der Martin ran und jetzt sind genau so weit wie Ende letzten Jahres, erklären aber nach wie vor freudetrunken, wie viele neue Mitglieder sie gewonnen haben (die ja auch wieder gehen können).
Schon tragisch, aber das sind ja Politprofis und verschweigen bei all dem Gerechtigkeitswillen nach wie vor ,dass die SPD dies schon seit 20 Jahren hätte angehen können; so lange sitzt sie ja mit einer kleinen Unterbrechung in der Regierung der BRD. Olga

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rotben
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Re: Martin Schulz und die SPD
geschrieben von rotben
als Antwort auf olga64 vom 17.05.2017, 18:12:28
Ein Stimmungshoch zu halten über Monate ohne sich profilieren zu können ist schwierig. So hätte
Martin Schulz Außenminister werden müssen. Durch den Posten hatten fast alle an Ansehen gewonnen.
In der Europafrage sein Spezialgebiet, das Verhältnis zu den USA und Russland, könnte er mit diplomatischem Geschick punkten und müsste nicht auf den Dörfern herum tingeln.
rotben
JuergenS
JuergenS
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Re: Martin Schulz und die SPD
geschrieben von JuergenS
Ich versuch mal, vereinfacht, zusammen zu fassen.

"Das war nix, das wird nix"

Erstens haben sich die Medien für ihn, im Gegensatz zum Anfang, nicht mehr interessiert.

Zweitens hat er Schwächen gezeigt.

-----------------------

Am Anfang hat man ihn breit begrüßt, siehe diese idiotischen wöchentlichen Meinungsumfragen.
Dann hat er einige Bemerkungen gemacht darüber, dass sein Schwerpunktthema soziale Gerechtigkeit ist.
Das war ja nicht sein ganzes Programm. Nun wurde ihm, da waren die Medien wieder eifrig, vorgeworfen, dass dieses einzige Thema zu wenig sei und nicht unterfüttert.

Ja mein Gott, er fängt doch gerade erst an, zu arbeiten, er wird sowohl mehr Themen nennen, als diese auch zu unterfüttern.

Hätte er alle Themen gleich am Anfang benannt und unterfüttert, hätten die Medien 5 Monate lang nur zerlegen können und wollen.
Braucht es das?

Er will Kanzler werden, ja und, hätte er nur sagen sollen, ich will ein paar Prozente mehr haben als die SPD bisher?

Der ganze Marathon geht doch erst jetzt an, er kann nun alles füllen und benennen.

Und ehrlich gesagt, wenn er der SPD ein paar Prozente mehr bringt im BT als sie bisher hatte, hat er einen Erfolg erzielt, mehr geht nicht.
Mitglied_5ccaf87
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Re: Martin Schulz und die SPD
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf JuergenS vom 21.05.2017, 12:42:44
Was denn nun, sollen wir vergessen
- das sie maßgeblich am Eintritt Deutschlands am 1. Weltkrieg beteiligt war und Hitlers Machtergreifung ermöglichte?
- das sie das Godesberger Programm beschlossen hat
- das sie mit Hilfe der Grünen Hartz4 beschloß
- das die SPD entgegen des Wählerwillens in die GroKo ging
- das Heiko Maas die Überwachungsgesetze in den Bundestag bringt?

Weshalb sollen wir die SPD wählen? Eine Partei die von vielen Wählern schon lange als Verräterpartei bezeichnet wird. Rechnet die SPD tatsächlich mit der sogenannten Wähleritis Demenzitis.

Du vergisst das 6,5% der Wähler in Frankreich bei der letzten Präsidentenwahl eine ungültige Stimme abgaben. Soll das in Deutschland auch passieren, nur weil der Wähler keine andere Wahl mehr hat? Stelle dir nur mal vor, wenn 25% der Nichtwähler zwar wählen, aber diesmal ungültig. Wie sähe dann unsere viel gelobte Demokratie aus?

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JuergenS
JuergenS
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Re: Martin Schulz und die SPD
geschrieben von JuergenS
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 21.05.2017, 15:51:06
Ich glaub, du hast nicht verstanden, dass es nur um eine andere Betrachtungsweise handelt, als die übliche.
Ich denke nur, das anti-SPD-Jubeln kann erst am 24.September erfolgen, die Wähler entscheiden selber, es ist alles offen.
Mitglied_5ccaf87
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Re: Martin Schulz und die SPD
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf JuergenS vom 21.05.2017, 15:59:47
Bis dahin überlassen wir den Schwarzen den Wahlkampf. Oder? Ebissl Nachhilfeunterricht in Geschichte tut manchmal gut.

Das M.Schluchz keine Chance besitzt, Kanzler zu werden, dürfte jedem klar sein. Deshalb ist es vermessen und überheblich, sich als Kandidat zu präsentieren. Die SPD wird immer der Erfüllungsgehilfe der Konservativen bleiben. Sie hat sich in Bad Godesberg vom Klassenkampf losgesagt (Wir sitzen alle in einem Boot) und erlaubte ab diesem Tag das Millionäre und Leugner von Karl Marx Mitglied dieser Partei sein dürfen.

Herbert Wehner würde sich im Grab umdrehen, wenn er das erleben würde.

JuergenS
JuergenS
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Re: Martin Schulz und die SPD
geschrieben von JuergenS
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 22.05.2017, 16:02:49
träum weiter, alles im Vorhinein wissen zu wollen.
Die Hoffnung stirbt bei dir ständig.
olga64
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Re: Martin Schulz und die SPD
geschrieben von olga64
als Antwort auf rotben vom 21.05.2017, 10:42:51
xxxx
Ein Stimmungshoch zu halten über Monate ohne sich profilieren zu können ist schwierig. So hätte
Martin Schulz Außenminister werden müssen. Durch den Posten hatten fast alle an Ansehen gewonnen.
In der Europafrage sein Spezialgebiet, das Verhältnis zu den USA und Russland, könnte er mit diplomat
ischem Geschick punkten und müsste nicht auf den Dörfern herum tingeln.
rotben


Ich sehe das ähnlich wie Sie.
Wenn er Aussenminister geworden wäre, hätte er auch ein Ministeramt,das es ihm auch ermöglichen würde, schon jetzt im Parlament aufzutreten und dort eine Rolle zu spielen, was ja derzeit nicht der FAll ist, weil er keinerlei politisches Amt in Deutschland hat, ausserdem Parteivorsitz für die SPD.

Ich denke aber,da hätte Herr Gabriel nicht mitgemacht, denn der wäre dann ja schon vor den Wahlen weggewesen.

Was nun das diplomatische Geschick anbelangt, hat er in der Vergangenheit in der EU dieses oft nicht bewiesen. Und deutsche Aussenminister haben nicht die Kompetenz, hier wirklich Politik entscheidend zu machen.
Die wichtigen Dinge erledigt der Kanzler/die Kanzlerin und Frau Merkel verfügt über beste Kontakte sowohl zu den USA als auch zu Russland. Die schönen Bilder liefert sie, während Herr Schultz mit Plastikhaube in 'Eckernförde in einer Fischfabrik steht und auf Wählerfang geht (was ja nicht klappte).
Mich hat immer verwundert, weshalb Herr SChultz überhaupt an dem Amt eines deutschen Kanzlers interessiert ist. Bei einem Mann mit so langer EU-VErgangenheit hätte ich immer vermutet, dass er international so gut vernetzt ist, dass ihm höchste Ämter winken, wenn er das EU-Amt aufgibt. War wohl nicht so - es kann gut sein, dass seine politischen Ambitionen im Nichts münden, es sei denn, er wird Aussenminister in einer GroKo und hat dann Herrn GAbriel gegen sich. Olga

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