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Innenpolitik Martin Schulz und die SPD

monicum
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Re: Martin Schulz und die SPD
geschrieben von monicum
als Antwort auf sittingbull vom 15.02.2017, 15:09:35
was ist dein problem damit , monicum ...


Ein Problem habe ich damit nicht, doch die Erinnerung an verzweifelte Menschen die nach 40 Jahren Herrschaft massenhaft auf den Straßen protestiert haben, mit: "Wir sind das Volk"

Dein gelobtes und empfohlenes System ist weltweit gescheitert.

In Deinem angepriesenen Programm lese ich weiter Sonderbares, Zitat:
Die DKP lässt sich von den Zukunfts- und Gesamtinteressen der Arbeiter und Angestellten als Klasse leiten.

Sehr edles Motiv, doch der Haken dabei ist, dass Arbeiter und Angestellte erst einmal einen Arbeitsplatz brauchen, damit man sie vertreten kann und die meisten Arbeitsplätze werden von jenen geschaffen, die durch Kommunisten enteignet, verjagt und entmutigt werden.

Doch ich wiederhole mich nur noch.......
monicum
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Re: Martin Schulz und die SPD
geschrieben von monicum
als Antwort auf Tina1 vom 15.02.2017, 19:07:54
Einige Punkte die von linken Sozialdemokraten von Schulz gefordert werden:


Liebe Tina,

Dein Link verweist auf einen Artikel der "Welt N24" Das ist eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der Axel Springer SE.

Sicher hast Du den Artikel gelesen, da ist so viel unter der Gürtellinie, dass ich mich auf ein Beispiel beschränken möchte.

Die derzeitigen Mehrheitsverhältnisse im Bundestag hätten es zugelassen dass SPD- Grüne und "Die Linke" eine Koalition hätten bilden können.
Warum ist diese Koalition nicht entstanden und wird es vermutlich auch in Zukunft nicht geben?
Ein mitentscheidender Grund dafür war 2013, dass die Partei "Die LINKE" den Austritt aus der NATO gefordert hat.

Das ist für Sozialdemokraten unannehmbar.

Martin Schulz hat bisher schon klar formuliert, er will Kanzler werden, gleich in welcher Zusammensetzung, doch mit dem Zusatz, dass sich die Partner am Programm der SPD zu orientieren haben.

Dass diese Aussage von Bild, Welt usw. jetzt mit solchen Behauptungen unterwandert wird mit oberflächlichen Formulierungen, das ist in keiner Weise neu.

Ein Demokratie lebt auch von einer guten und starken Opposition, eine erstarkte SPD macht den Wahlkampf jetzt interessant.
Ich bin überzeugt, Martin Schulz wird selbst bei einen Wahlsieg bei größten Stimmenanteil nicht mit der Partei "DieLinke" koalieren, wenn die ihre Positionen an entscheidenden Stellen nicht ändern.
Das Wahlprogramm der SPD wird das zeigen, doch man muss Herrn Schulz schon die Zeit geben, dass er in einer breit aufgestellten SPD, von links bis mitte/rechts, das Wahlprogramm abstimmt.
Jetzt schon nach 3 Wochen ein fehlendes Wahlprogramm zu reklamieren, ist vermessen.
wandersmann
wandersmann
Mitglied

Re: Martin Schulz und die SPD
geschrieben von wandersmann
als Antwort auf monicum vom 15.02.2017, 20:39:13
@ monicum

Wobei aber damals in der DDR Prioritäten gesetzt wurden.
Und das waren ja nicht die schlechtesten.

- im Mittelpunkt steht der Mensch.

- das Recht auf Arbeit für Jedermann bspw.

- Wohnungen dürfen kein Spekulationsobjekt sein.

- Frau und Mann sind gleichberechtigt.

- Entlohnung nach Leistung.

- Verstaatlichung von Banken, Versicherungen, Energieversorgern, dem Gesundheitswesen usw.

Diese Reihe untadeliger, nobler Ansprüche ließe sich beliebig fortsetzen.

Dass die Umsetzung auf Dauer nicht funktioniert hat, wissen wir alle.
Auch dass es dafür eine Reihe von Gründen gab. Nicht nur dieses Standard-Bla-Bla-Argument: Sozialismus? Kann ja nicht funktionieren, der Mist.

Eine Regierung, die eine derartige Prioritätenliste in ihre Agenda aufnehmen würde, mit der Prämisse, dass im Mittelpunkt der Mensch zu stehen hat, und nicht die Wirtschaft und nicht die Banken - und dieses auf eine demokratische Ebene transponieren würde - das wäre mal was erfrischend positives.

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Re: Martin Schulz und die SPD
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Das ist für Sozialdemokraten unannehmbar.

Martin Schulz hat bisher schon klar formuliert, er will Kanzler werden, gleich in welcher Zusammensetzung, doch mit dem Zusatz, dass sich die Partner am Programm der SPD zu orientieren haben.

Dass diese Aussage von Bild, Welt usw. jetzt mit solchen Behauptungen unterwandert wird mit oberflächlichen Formulierungen, das ist in keiner Weise neu.

Ein Demokratie lebt auch von einer guten und starken Opposition, eine erstarkte SPD macht den Wahlkampf jetzt interessant.
Ich bin überzeugt, Martin Schulz wird selbst bei einen Wahlsieg bei größten Stimmenanteil nicht mit der Partei "DieLinke" koalieren, wenn die ihre Positionen an entscheidenden Stellen nicht ändern.
Das Wahlprogramm der SPD wird das zeigen, doch man muss Herrn Schulz schon die Zeit geben, dass er in einer breit aufgestellten SPD, von links bis mitte/rechts, das Wahlprogramm abstimmt.
Jetzt schon nach 3 Wochen ein fehlendes Wahlprogramm zu reklamieren, ist vermessen.


Danke Monicum. Genau das wollte ich auch hier gerade sagen. Nachdem du das so hervorragend geschrieben hast, schließe ich mich einfach an.

Ich finde es gut, dass Martin Schulz und die SPD sich Zeit lassen mit dem Wahlprogramm, denn es sind ja keine Kleinigkeiten die geändert werden müssen.

Karin
Re: Martin Schulz und die SPD
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Eine Regierung, die eine derartige Prioritätenliste in ihre Agenda aufnehmen würde, mit der Prämisse, dass im Mittelpunkt der Mensch zu stehen hat, und nicht die Wirtschaft und nicht die Banken - und dieses auf eine demokratische Ebene transponieren würde - das wäre mal was erfrischend positives.


Ich bin der Meinung, dass ein Wohlstand für alle nur dann zu erreichen ist, wenn sowohl die Wirtschaft wie auch das Leben der Menschen berücksichtigt werden. Es ist nicht gut, wenn der Wohlstand in Deutschland in der Hauptsache durch den Export besteht. Die innere Kaufkraft muss auch stimmen. Und das bedeutet, dass die Menschen mehr Geld zum Kaufen zur Verfügung haben müssen. Die Armut in Deutschland ist gewachsen und das muss geändert werden. Der Kreislauf muss stimmen. Und in diesem Kreislauf gehört zusätzlich auch noch die Umwelt.

Klingt nach Paradies...

Karin
sittingbull
sittingbull
Mitglied

Re: Martin Schulz und die SPD
geschrieben von sittingbull
als Antwort auf Karl vom 15.02.2017, 16:52:09
Das liest sich gerade so als sei die DDR ein Schlaraffenland gewesen ...
geschrieben von karl


"ja , sicherlich" (Beckenbauer) ...

von dem post sozialistischem "Himmelreich" , dass über Polen gekommen ist , sind wir ja nun mehr umfänglich in kenntnis gesetzt worden .

jetzt braucht es nur noch einen Kronzeugen (Biermann ?) , der Lobeshymnen auf den Ausverkauf der DDR anstimmt .

mag ja sein , dass die Altstadtfassaden auf dem Prenzlauer Berg zu
DDR-Zeiten , die hohen ästhetischen Ansprüche durchreisender , westdeutscher Akademiker unbefriedigt liessen ...

heute ist natürlich alles schön bunt , nur kann dort keiner mehr wohnen , der die Segnungen des Kapitalismus geniesst und im Niedriglohnsektor beschäftigt ist , Hartz4 oder Rente bezieht :

"Die Sozialstruktur des Gebiets befindet sich seit der Wende im Umbruch. Das ursprüngliche Berliner Arbeitermilieu wird zunehmend verdrängt. Die nachgezogene „alternative Szene“ beginnt langsam höheren Einkommensschichten zu weichen – nicht zuletzt wegen der steigenden Mieten im Zuge umfangreicher Sanierungen (Gentrifizierung). Pro Jahr gibt es im Ortsteil rund 40.000 Zu- und Fortzüge. Von der Wende bis 2007 hat nach Schätzungen 80 % der Bevölkerung gewechselt."(Wiki)

das klingt in deinen Ohren vielleicht nach Fortschritt ... für mich klingt das wie das Totalversagen eines überkommenen , kapitalistischen Systems .

und

die DDR gehörte zu den 10 grössten Wirtschaftsmächten der Welt ... die Schulden der DDR lagen nach "der Wende" unterhalb der Schulden
allein West-Berlins .

"Staatsschulden im Verhältnis zum BIP 1990 :
BRD : 41,8 %
DDR : 27,6 % "
( Quelle: Deutsche Bank (Bericht 1992) )

das die DDR trotzdem nicht so konnte wie sie wollte , liegt an anderen Parametern :

zum einen wollten die sozialistischen Bruderstaaten unterstützt werden ...
alleine der Ausgleich des Handelsembargo des Westens gegenüber Kuba , kostete die DDR Milliarden Zuckerdollar ...
zum anderen wurde der Warschauer Pakt vom Westen bewusst und erklärtermassen in eine Rüstungsspirale gedrängt , die schliesslich nicht mehr zu leisten war .

von der westlichen Propaganda , die dieses Theater unterfütterte und die Moral der Menschen in der DDR sukzessiv kaputt gemacht hat , mal ganz zu schweigen .

hätte man dem Sozialismus eine faire Chance gegeben ... sehe heute einiges anders aus .

vielleicht weniger bunt ... aber lebenswerter .

sitting bull

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olga64
olga64
Mitglied

Re: Martin Schulz und die SPD
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 16.02.2017, 09:41:47
I
xxxx ch bin der Meinung, dass ein Wohlstand für alle nur dann zu erreichen ist, wenn sowohl die Wirtschaft wie auch das Leben der Menschen berücksichtigt werden. Es ist nicht gut, wenn der Wohlstand in Deutschland in der Hauptsache durch den Export besteht. Die innere Kaufkraft muss auch stimmen. Und das bedeutet, dass die Menschen mehr Geld zum Kaufen zur Verfügung haben müssen.

Karin
[/quote]

Und womit soll ein Land wie Deutschland, das selbst nicht über nennenswerte Rohstoffe verfügt, anderweitig Geld verdienen als mit dem Export, der auch Zeichen seiner guten Produkte und seiner gut ausgebildeten Mitarbeiter ist?

Die innere Kaufkraft ist ja vorhanden; die Binnenkonjunktur wächst seit Jahren, weil die Leute gerne ihr Geld aus geben (hat ja die kürzliche Weihnachts-Saison wieder gezeigt). Die berufstätigen Menschen verdienen seit Jahren wieder mehr Geld, legen dieses aber nicht mehr auf Sparbücher, weil es dafür sowieso keine Zinsen gibt, sondern geben es aus. Und dies auch im Inland, also nicht nur für Reisen in andere LÄnder.
Woher Sie Ihre düsternen Kenntnisse haben (die nicht den Tatsachen ensprechen) ist mir ein Rätsel. Olga
Re: Martin Schulz und die SPD
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf sittingbull vom 16.02.2017, 13:12:13
"von der westlichen Propaganda , die dieses Theater unterfütterte und die Moral der Menschen in der DDR sukzessiv kaputt gemacht hat , mal ganz zu schweigen ."


Schlechte Arbeit der Genossen der allgewaltigen SED mit ihrer Propagandaarbeit , wenn es möglich war, die Moral der Menschen so kaputt zu machen.
UND - das noch mit Propaganda-"feindfreien" Zonen, wie Raum Dresden ... und Verbot aller westlichen Printmedien...

Was ist das für ein Sozialismus gewesen, dessen Argumente so beschissen waren, dass sie ihre Bevölkerung einmauern musste mit menschenfeindlichen militärischen Mitteln (Erd- und Splitterminen, Selbstschussanlagen...), damit sie nicht davonlaufen konnten und die man von allen Argumenten außerhalb der SED-Propaganda mit allen Mittel fernhalten musste?

ABER - du hast Recht, wenn du schreibst :"hätte man dem Sozialismus eine faire Chance gegeben ... sehe heute einiges anders aus ."
Das lässt sich aber mit dir nicht diskutieren, weil du über den Zustand der DDR in den Bereichen: Weltmarktfähigkeit der gesamten Industrie, Bausubstanz, Infrastruktur, Umweltverhältnisse... ganz bewusst jede Lernfähigkeit vermissen lässt, damit deine kommunistische Denkweise keine Beulen bekommt.

Eine Bevölkerung, die die Mauer zur Welt von innen her eindrückte, weil sie nicht mehr "Eigentum" einer nicht gewählten korrupten Partei- und Staatsführung sein wollte, hätte es verdient, von dir nicht als Opfer westlicher Propaganda dargestellt zu werden.
17 Mio Ostdeutsche waren doch nicht gemeinschaftlich blöd.
Re: Martin Schulz und die SPD
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Woher Sie Ihre düsternen Kenntnisse haben (die nicht den Tatsachen ensprechen) ist mir ein Rätsel. Olga
geschrieben von olga


Wenn du mein Kommentar richtig umsetzt, dann wirst du feststellen, dass ich nicht den Export Deutschlands ablehne. Ich sagte wörtlich, dass sowohl die Wirtschaft wie auch der Wohlstand aller Menschen in Deutschland stimmig sein muss. Wenn noch Menschen nicht vom Mindestlohn ihre Mieten und ihr Essen, also ihr Dasein bezahlen können, wenn noch sehr viele Menschen von den Suppenküchen abhängig sind, wenn Kinder in der Armut leben, weil ihre Mütter und/oder Väter mit Hartz4 nicht auskommen, dann frage ich mich schon, wieso du diese ignorierst.

Karin
olga64
olga64
Mitglied

Re: Martin Schulz und die SPD
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 16.02.2017, 18:34:32
xxxx Wenn du mein Kommentar richtig umsetzt, dann wirst du feststellen, dass ich nicht den Export Deutschlands ablehne. Ich sagte wörtlich, dass sowohl die Wirtschaft wie auch der Wohlstand aller Menschen in Deutschland stimmig sein muss. Wenn noch Menschen nicht vom Mindestlohn ihre Mieten und ihr Essen, also ihr Dasein bezahlen können, wenn noch sehr viele Menschen von den Suppenküchen abhängig sind, wenn Kinder in der Armut leben, weil ihre Mütter und/oder Väter mit Hartz4 nicht auskommen, dann frage ich mich schon, wieso du diese ignorierst.

Karin
[/quote]

Ich weiss zwar nicht, wie "stimmig" aussehen soll in einem Land wie Deutschland, das immerhin die Hälfte seines Haushaltes für soziale Zwecke ausgibt.
Deutschland, ein rohstoffarmes Land, produziert Waren und die, die es nicht selbst benötigt, verkauft es (bzw. exportiert es). Wenn Sie dies ändern möchten (also "stimmig" machen), bedeutet es, dass weniger produziert wird, weniger Leute einen Job haben und auch weniger Leute in die Sozialkassen einzahlen und Steuern bezahlen, womit dann der Sozialhaushalt reduziert werden muss. Ist es das, was Sie wollen?
Wenn Leute in teuren Grossstädten leben (wollen), haben sie Probleme, ihre Miete zu bezahlen, wenn auch der Lohn oder das Gehalt niedriger sind. Diese Ausgestaltung ist aber die Angelegenheit der Gewerkschaften und Arbeitgeber und keine staatliche Angelegenheit. Ich denke auch ,dass nicht die Mehrheit unserer Bevölkerung sich in Suppenküchen ernährt. Bedenken Sie auch ,dass die staatliche Hartz IVLeistung für eine Familie mit zwei Kindern oft mehr als 2.000.- Euro monatlich erreicht (Regelsätze, Mietzahlungen und Krankenkassenbeiträge). Diese Menschen haben dann die Chance, ihre Umstände zu ändern, in dem sie sich Jobs suchen (derzeit nicht das grösste Problem in Deutschland).
Sie sollten die Realität nicht ignorieren. Olga

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