Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Martin Schulz und die SPD

Innenpolitik Martin Schulz und die SPD

Monja_moin
Monja_moin
Mitglied

Re: Martin Schulz und die SPD
geschrieben von Monja_moin
als Antwort auf tessy vom 03.02.2017, 13:20:47

.........
Diesen Mindestlohn zu loben und als Verbesserung benennen finde ich sehr ungut. Es geht um die Entlohnung von Menschen die jeden Tag ihre Arbeit verrichten und es geht um Dienstleistungen die wir alle, ob bewusst oder unbewusst in Anspruch nehmen. Und die auch ungewollt dafür Sorgen dass andere immer reicher werden.
....
............
...............
Gruß
Tessy


Tessy, du beklagt den Mindestlohn.

Ich finde, gerade der Mindestlohn ist der Anfang, ich sehe es positiv.
Sicher ist er noch gering, wird aber nach und nach erhöht.
Ein Gewinn ist dieser für alle, die vorher einen Stundenlohn von 5 - 7 Euro bekamen (oder weniger)und das waren nicht wenige!
Ich hoffe nur, daß die Flüchtlinge, wenn sie ihre Arbeitserlaubnis haben, diesen auch bekommen müssen.
Dann haben alle die gleiche Chance einen Arbeitsplatz zu bekommen und die Arbeitgeber stellen nicht nur Flüchtlinge ein, weil diese billiger sind.
Noch gibt es Arbeitgeber die den Mindestlohn umgehen, das muß stärker kontrolliert werden.

Von den Rentnerinnen, die heute klagen, sollte man sich ihren Lebenslauf ansehen und individuell urteilen, ob diese Klage berechtigt ist.
Ich habe es erlebt, viele klagen über ihre niedrige Rente.
Schaut man näher hin, da haben sie ihre Kinder groß gezogen (was auch anzuerkennen ist), sind deshalb zu Hause geblieben, waren Hausfrauen.
Allerdings, als die Kinder soweit waren und selbständig wurden, sind sie weiter zu Hause geblieben und haben nicht gearbeitet und somit auch nichts in die Rentenversicherung gezahlt. Aber auch nicht für sich selbst vorgesorgt.

Bereits in den 70er Jahren, war es jedem bekannt, daß ohne eigene Vorsorge die Rente gering ausfällt.
Man konnte es sich damals schon ausrechnen oder ausrechnen lassen.

Auch ich wußte mit Anfang 20, daß meine Rente mal nicht sehr hoch ist.
So fing ich damals schon an eine kleine Lebensversicherung mit geringen Monatsbeitrag abzuschließen. Später erweiterte ich dann die Vorsorge für das Rentenalter. An einigen Monaten fiel es mir nicht leicht die Beiträge zu bezahlen, ich hätte gerne das Geld für andere Dinge gehabt.
Im nachhinein sehe ich, es war vernünftig und richtig was ich gemacht habe.

Es ist inzwischen Mode geworden immer nach dem Staat zu rufen, anstatt selbst Eigeninitiative zu starten.
Aber wehe der Staat erhöht die Steuern, damit es bezahlbar wird, dann ist das Geschrei und die Klagen auch hoch.

Meine Tochter bekam auch viele Jahre nur den Mindestlohn, trotzdem schaffte sie es den Beitrag zur Riester-Rente zu zahlen. Es fiel ihr nicht immer leicht, aber sie hat begriffen, daß sie auch selbst vorsorgen muß.
Wie hoch diese Zusatzrente später tatsächlich ausfällt, wissen wir nichtgenau.
Ich sagte ihr immer, besser einen kleinen Zuschuß zur eigenen Rente als gar nichts.

Wer die AFD wählt, sollte mal lesen was in deren Programm steht. Es wird vielen ihnen nach deren Programm schlechter gehen als jetzt!
Sie wollen ja viele Sozialleistungen abbauen!

Monja.
tessy
tessy
Mitglied

Re: Martin Schulz und die SPD
geschrieben von tessy
als Antwort auf Monja_moin vom 03.02.2017, 14:28:45
Hallo Monja,

du hast aber schon gelesen, dass ich nicht über die Renten geklagt habe?
Vielleicht habe ich mich ungeschickt ausgedrückt?
Mein Beitrag sollte darauf hinweisen dass immer mehr Menschen, auch die mit sehr guter Ausbildung/Bildung, in schwierige Lebensverhältnisse geraten.

Und zum Schluss meines Beitrages kam extra noch der Hinweis "ich bin keine Afd-Wählerin".

Wie hätte ich es noch drastischer klar machen können?

Gruß
Tessy
werderanerin
werderanerin
Mitglied

Re: Martin Schulz und die SPD
geschrieben von werderanerin
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 03.02.2017, 11:46:38
Schulz hat noch lange nicht "gewonnen"...

Könnte mir vorstellen, dass bei "den Alten", die ein lebenlang geschuftet haben, nun an der Armutsgrenze "leben", lange schon die Nase mehr als nur voll haben...könnten aus Gnatz die AfD wählen, obwohl sie es noch nie getan haben ...

Klingt schon wie ein trotziger "Trump Effekt"....

Kristine

Anzeige

Re: Martin Schulz und die SPD
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Monja_moin vom 03.02.2017, 14:28:45
Monja, Du hast nur die Hälfte davon gelesen was tatsächlich geschrieben wurde. Ich hatte den Mindestlohn hier ins Gespräch gebracht, auch dass er bereits vielfach ausgehebelt wurde. Tessy hat eigentlich nur auf meinen Satz mit dem Mindestlohn hingewiesen.
Und es sind genau diese berühmt berüchtigten Sätze: "jeder wusste seit den 70er Jahren, dass er vorsorgen muss ......." die die Menschen langsam in die Arme anderer Parteien treibt. Von was soll denn ein Mensch vorsorgen, wenn er ohnehin am unteren Level verdient?
Das ist Populismus pur. Es gibt ein paar die Vorsorge leisten konnten, aber es gibt viele die dies unter keinen Umständen bewältigen konnten.
Ich konnte, mein Nachbar nicht und meine Nachbarinnen noch weniger. Und diejenigen die bei Schlecker und Co. arbeite(t)en genauso wenig.
Bruny
Monja_moin
Monja_moin
Mitglied

Re: Martin Schulz und die SPD
geschrieben von Monja_moin
Tessy,

Bei meiner Antwort war eigentlich nur der erste Teil an Dich gerichtet.
Der Rest mehr allgemein an Alle.
Auch wollte ich Dir nicht unterstellen AFD Anhängerin zu sein!

Monja.
Monja_moin
Monja_moin
Mitglied

Re: Martin Schulz und die SPD
geschrieben von Monja_moin
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 03.02.2017, 14:52:22
Monja, Du hast nur die Hälfte davon gelesen was tatsächlich geschrieben wurde. Ich hatte den Mindestlohn hier ins Gespräch gebracht, auch dass er bereits vielfach ausgehebelt wurde. Tessy hat eigentlich nur auf meinen Satz mit dem Mindestlohn hingewiesen.
Und es sind genau diese berühmt berüchtigten Sätze: "jeder wusste seit den 70er Jahren, dass er vorsorgen muss ......." die die Menschen langsam in die Arme anderer Parteien treibt. Von was soll denn ein Mensch vorsorgen, wenn er ohnehin am unteren Level verdient?
Das ist Populismus pur. Es gibt ein paar die Vorsorge leisten konnten, aber es gibt viele die dies unter keinen Umständen bewältigen konnten.
Ich konnte, mein Nachbar nicht und meine Nachbarinnen noch weniger. Und diejenigen die bei Schlecker und Co. arbeite(t)en genauso wenig.
Bruny


Brunny ich sehe es nicht als Populismus an.
Ich bin überzeugt, jeder den will, kann auch mit geringem Einkommen etwas für die Altersvorsorge tun.
Habe ja das Beispiel meiner Tochter genannt.
Ja,es fiel ihr nicht leicht, getan hat sie es trotzdem.

Monja.

Anzeige

Edita
Edita
Mitglied

Re: Martin Schulz und die SPD
geschrieben von Edita
als Antwort auf Monja_moin vom 03.02.2017, 14:28:45

Ich finde, gerade der Mindestlohn ist der Anfang, ich sehe es positiv.
Sicher ist er noch gering, wird aber nach und nach erhöht.
Ein Gewinn ist dieser für alle, die vorher einen Stundenlohn von 5 - 7 Euro bekamen (oder weniger)und das waren nicht wenige!
Monja.


Und immer noch müssen sehr viele Minijobber in die Röhre schauen, nämlich bis einschließlich 2015 bekam bekam beinahe jeder zweite Minijobber weniger als 8,50 Euro brutto pro Stunde, und jeder Fünfte erhielt nicht einmal 5,50 Euro, so sagt es die vor ein paar Tagen veröffentlichte Studie des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung.
"So verdienten laut Studie im Jahresdurchschnitt 2014 etwa 60 Prozent der Minijobber weniger als 8,50 Euro die Stunde. Dieser Anteil sei zunächst auf etwa 50 Prozent gesunken. Der durchschnittliche Zeitpunkt der Befragung war dabei der März 2015. Ziehe man die Umfrageergebnisse vom Juni 2015 heran, erhielten immer noch 44 Prozent der Minijobber nicht die 8,50 Euro. Dies lasse vermuten, "dass ein erheblicher Teil der Arbeitgeber die Bezahlung nicht nur langsam, sondern gar nicht an den Mindestlohn angepasst hat", sagte Pusch dem Blatt. "

Viele Minijobber bekaommen nicht den Mindestlohn

Es ist inzwischen Mode geworden immer nach dem Staat zu rufen, anstatt selbst Eigeninitiative zu starten.
Aber wehe der Staat erhöht die Steuern, damit es bezahlbar wird, dann ist das Geschrei und die Klagen auch hoch.


In o.a. Zusammenhang hört sich das ziemlich zynisch an, findest Du nicht!?
Und ..... so ganz nebenbei, ich habe auch privat vorgesorgt, und ganz gewiß nicht zu knapp, aber weißt Du was - mein vorgesorgtes Budget hat sich in den letzten Jahren durch die gnadenlose Geldpolitik um ca. plus / minus 20% ganz von alleine verflüchtigt - ...... blown in the wind .. sozusagen!

Edita
Re: Martin Schulz und die SPD
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Monja_moin vom 03.02.2017, 14:28:45
Ich finde, gerade der Mindestlohn ist der Anfang, ich sehe es positiv.
Sicher ist er noch gering, wird aber nach und nach erhöht.
Ein Gewinn ist dieser für alle, die vorher einen Stundenlohn von 5 - 7 Euro bekamen (oder weniger)und das waren nicht wenige!
Ich hoffe nur, daß die Flüchtlinge, wenn sie ihre Arbeitserlaubnis haben, diesen auch bekommen müssen.
Dann haben alle die gleiche Chance einen Arbeitsplatz zu bekommen und die Arbeitgeber stellen nicht nur Flüchtlinge ein, weil diese billiger sind.
Noch gibt es Arbeitgeber die den Mindestlohn umgehen, das muß stärker kontrolliert werden.


Das hast du gut formuliert. Martin Schulz nimmt diesen Mindestlohn als ein Anfang auf dem aufgebaut werden kann.
Karin
Tina48
Tina48
Mitglied

Re: Martin Schulz und die SPD
geschrieben von Tina48
als Antwort auf Monja_moin vom 03.02.2017, 16:01:14
Monja, Du hast nur die Hälfte davon gelesen was tatsächlich geschrieben wurde. Ich hatte den Mindestlohn hier ins Gespräch gebracht, auch dass er bereits vielfach ausgehebelt wurde. Tessy hat eigentlich nur auf meinen Satz mit dem Mindestlohn hingewiesen.
Und es sind genau diese berühmt berüchtigten Sätze: "jeder wusste seit den 70er Jahren, dass er vorsorgen muss ......." die die Menschen langsam in die Arme anderer Parteien treibt. Von was soll denn ein Mensch vorsorgen, wenn er ohnehin am unteren Level verdient?
Das ist Populismus pur. Es gibt ein paar die Vorsorge leisten konnten, aber es gibt viele die dies unter keinen Umständen bewältigen konnten.
Ich konnte, mein Nachbar nicht und meine Nachbarinnen noch weniger. Und diejenigen die bei Schlecker und Co. arbeite(t)en genauso wenig.
Bruny


Brunny ich sehe es nicht als Populismus an.
Ich bin überzeugt, jeder den will, kann auch mit geringem Einkommen etwas für die Altersvorsorge tun.
Habe ja das Beispiel meiner Tochter genannt.
Ja,es fiel ihr nicht leicht, getan hat sie es trotzdem.

Monja.


Heutzutage ist fast alles irgendwie "populistisch" , ein mittlerweile inflationärer Begriff .
Du hast die 70er Jahre angesprochen ?
Damals gab es noch keinen Schlecker .
Ich weiß allerdings sehr genau , dass sich viele "Nurhausfrauen" ( und das ist keinesfalls abfällig gemeint ) null Gedanken um ihre spätere Altersabsicherung gemacht haben .
Darunter im Übrigen auch meine eigene Mama .
"Der Mann und der Staat werdens schon irgendwie richten" .
(Ich habe die Worte noch genau im Ohr)
Als mein Vater schwer krank wurde , kam meine Mama arg ins Schleudern .
Errechnete Rente : 202.00 DM .
Sie hätte die Möglichkeit gehabt einzuzahlen , tat es aber nicht .
Weil sie sich auf ihren Mann und den Staat allzusehr verlassen hatte .
Das war aber damals durchaus so üblich .
Vielen aus ihrer Generation ging es genauso oder ähnlich .
Altlasten , weil Kindererziehungszeiten damals hoch bewertet wurden - ist ja auch in Ordnung so, war ja auch wichtig .
Genau diese Frauen hängen heute durch .
Dadurch, dass sich diese Probleme noch verschärft haben , geht es den Frauen , die das ähnlich gehandhabt haben , heute nicht viel besser .
Wenn du so etwas schreibst ,wirst du wohl immer des Populismus´ und des Nestbeschmutzens verdächtigt .
Ich habe genau diese Reaktionen erwartet und dachte noch : "Autsch - das geht schief" .
Re: Martin Schulz und die SPD
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Monja_moin vom 03.02.2017, 14:28:45
Von den Rentnerinnen, die heute klagen, sollte man sich ihren Lebenslauf ansehen und individuell urteilen, ob diese Klage berechtigt ist.
Ich habe es erlebt, viele klagen über ihre niedrige Rente.
Schaut man näher hin, da haben sie ihre Kinder groß gezogen (was auch anzuerkennen ist), sind deshalb zu Hause geblieben, waren Hausfrauen.
Allerdings, als die Kinder soweit waren und selbständig wurden, sind sie weiter zu Hause geblieben und haben nicht gearbeitet und somit auch nichts in die Rentenversicherung gezahlt. Aber auch nicht für sich selbst vorgesorgt.


Auch darin stimme ich dir zu...

Seit meinem 15. Lebensjahr habe ich gearbeitet. Eine kleine Unterbrechung erfolgte als mein 2. Kind geboren wurde und mein 4. Kind 4 Jahre alt war. Danach habe ich wieder gearbeitet und ein 5. Kind zur Welt gebracht. Dass es mir jetzt mit meinen 80 Jahren finanziell gut geht, kommt daher, dass mein Mann und ich in die Rentenkasse und in eine Lebensversicherung gezahlt haben. Zusätzlich noch 4000,00 DM monatlich aufbringen mussten, um unser Haus abzuzahlen. Mein Mann hat ganz normal als Übersetzer bei Siemens verdient und ohne meine Arbeit hätten wir nie und nimmer uns einen guten finanziellen Polster fürs Alter gesichert. Und jetzt genieße ich noch meine letzten Jahre auf Usedom.

Durch meinen Beruf als Klavierlehrerin kam ich mit vielen Müttern in Kontakt. So manche hat sich auch bei mir "ausgeheult" weil sie unzufrieden waren. Mein Rat für sie: Suchen Sie sich eine Arbeit die Sie einigermaßen befriedigt und seien Sie unabhängig von ihrem Mann. So manche hat meinen Rat befolgt und wir haben öfters auch darüber gesprochen.

Aber die Arbeitslage hat sich geändert. Arbeitsplätze sind nicht mehr so leicht zu finden. Damit aber die Menschen nicht ausgebeutet werden können, ist ein Mindestlohn unumgänglich. Und dieser sollte nur als Basis dienen, er muss erhöht werden. Und dafür muss die Konjunktur Deutschlands stimmen. Der Kreislauf muss stimmen.

Karin

Anzeige