Innenpolitik Lohn Ost/West

hugo
hugo
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Re: Lohn Ost/West
geschrieben von hugo
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 22.12.2010, 11:40:18
danke wolfgang,,,ja das sieht auf den ersten Moment ziemlich moderat und unwesentlich aus (und ist ja schon, was die Beitragsbemessungsgrenzen bei Kranken-, und Pflegeversicherung betrifft so gut wie angeglichen)

Bezüglich der Renten/Pensionen wird es jedoch noch mindestens 50 oder mehr Jahre Unterschiede also auch Probleme, Beschwerden, Streitereien usw geben.

das ist dadurch vorprogrammiert und wird so lange anhalten bis der erste Jahrgang, wenn er ins Berufsleben einsteigt gleichgestellt ist plus ca 50 Jahre
(also vom Berufseintritt bis zum 67. Lebensjahr)

für die Experten ist heute schon klar das die derzeitigen Gesetze und die jetzige Situation eine Welle der Altersarmut gen Osten schwappen läßt, die mit heutigen Mitteln schon nicht mehr angehalten werden kann, die jedoch erst in ca 10 bis 20 Jahren und danach so richtig wirken wird.

Das betrifft vorrangig die Flächenländer MV und SA in denen derzeit die ca 40-50 jährigen dauerhaft von Niedriglöhnen leben müssen und demnach nicht oder kaum für die Rente vorsorgen können. (hier summiert sich das Niedriglohnniveau mit der hohen Arbeitslosigkeit)

als arm gilt derzeit, wer über weniger als 781 € verfügt,,,das sind hier (MV)gegenwärtig z.B 67% der Arbeitslosen und 56% der Alleinerziehenden,
den Rest kannste Dir zusammenreimen,,

Die demnächst zu erwartenden Probleme werden sicher von den Spezialisten erkannt,, aber welcher Politiker -wenn er nicht gerade in der Opposition ist, traut sich hier Klartext zu sprechen und den Finger in die Wunde zu legen ?? man spielt auf Zeit,,

in Sachen "West-Ost-Grips in der Rübe", bin ich mal mit gram und klaus im Wesentlichen auf gleicher Höhe. Ich kenne dumme Ossis und andersrum,,

hugo



lupus
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Re: Lohn Ost/West
geschrieben von lupus
Nochmal die Auslassung von Olga:
"..eine Generation (20 Jahre) ist zu kurz, um z.B. die Produktivität der ehemaligen DDR-Leute zu steigern; diese haben ja ein völlig anderes Ausbildungsspektrum als es mittlerweile in der globalen Industriewelt verlangt wird.
Es bedarf sicher nochmals einiger Jahre, um das Ausbildungsniveau und daraus resultierend das Lohnniveau wirklich anzugleichen."

Aber kein bißchen überheblich!
olga64
olga64
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Re: Lohn Ost/West
geschrieben von olga64
als Antwort auf clara vom 21.12.2010, 21:37:11

Seit 1990 konnte ich den unglaublichen äußeren Wandel in der ehemaligen DDR miterleben und sah in dieser Zeit auch viele ganz moderne Fabrikanlagen. Darin arbeiten bestimmt genau so qualifizierte Leute wie in der westlichen Industrie. Ich sehe also in diesem Punkt keinen Grund für die Lohn-und Gehaltsunterschiede.
Clara


Liebe Clara - es stimmt, dass die Fabrikanlagen - wenn diese überhaupt weitergeführt wurden - grossenteils von westdeutschen oder anderen europäischen Grosskonzernen modernisiert wurden (was ja dringend notwendig war). Allerdings auch auf die Art und Weise, dass möglichst wenig Menschen eingesetzt werden müssen - also hochtechnisiert, wie dies im Westen von Deutschland ja schon lange der Fall ist. Das bedeutet wiederum, dass die wenigen jobs, die erhältlich waren, halt keine Hochlohn-Jobs waren, aber trotzdem von den Arbeitssuchenden, die nicht umziehen wollten, angenommen wurden. Die Investoren machten dies auch deshalb, da ihnen für eine längere Zeit Lohnunterschiede zugesagt wurden. Olga

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EehemaligesMitglied58
EehemaligesMitglied58
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Re: Lohn Ost/West
geschrieben von EehemaligesMitglied58
als Antwort auf olga64 vom 22.12.2010, 15:22:10
Ach Olgalein,
allein im BMW werk in leipzig arbeiten über 5.000 leute,
alles kleine niedriglohndummerchen an unqualifizierten arbeitsplätzen.
Dennoch bauen sie die modernsten autos.
Wie geht das wohl?
Deine kenntnisse über den osten sind sowas von out, fahr nach Spanien oder sonstwohin, da kannste den leuten Deine märchen erzählen.
Hier klappt das nicht besonders.
clara
clara
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Re: Lohn Ost/West
geschrieben von clara
als Antwort auf olga64 vom 22.12.2010, 15:22:10
Noch einige Zahlen, die den Arbeitskräftebedarf aufzeigen: Das VW-Werk in Zwickau beschäftigt über 6000 Mitarbeiter. Siemens in Görlitz (Turbinenbau) über 800 und bildet 60 junge Menschen jährlich qualifiziert aus. In Chemnitz hat die gleiche Firma 1000 Mitarbeiter.
Chemnitz ist ja schon lange bekannt für den Maschinenbau. Auf diesem Sektor sind dort mehr als 10.000 Fachkräfte beschäftigt.
Klar ist, dass ein Unternehmen dort hin geht, wo die Löhne niedriger sind, als anderswo. Besonders wenn zudem noch die Leistung stimmt. Für die Menschen ist dies nicht immer nachvollziehbar, eben weil die Lebenshaltungskosten fast überall genau so hoch sind wie im Westen.
Hinzu kommt noch, wie ich gelesen habe, dass fast die Hälfte der Ostdeutschen keine Altersvorsorge treffen. Für diese Menschen sieht die Zukunft eventuell düster aus.

Clara
olga64
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Re: Lohn Ost/West
geschrieben von olga64
als Antwort auf clara vom 22.12.2010, 22:31:47
Wer heute 25 Jahre oder jünger ist und die ehemalige DDR nur noch aus Erzählungen kennt, wird es in Zukunft besser haben: er oder sie sind so ausgebildet, wie es den Anforderungen der Arbeitgeber entspricht; diese Menschen lernen anstatt russisch die Weltsprache englisch und werden aufgrund des demographischen Wandels keine Angst haben müssen, ohne Arbeitsplatz zu sein. Bei Hauptschulabbrechern ohne Berufsausbildung wird es im Osten wie im Westen nach wie vor schwierig sein; diese Hilfsarbeiten, die diese Leute machen könnten, werden zukünftig von Osteuropäern gemacht werden, für die ja ab Frühjahr 2011 Freizügigkeit bestehen wird. Olga

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hugo
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Re: Lohn Ost/West
geschrieben von hugo
als Antwort auf olga64 vom 23.12.2010, 16:36:44
Wer heute 25 Jahre oder jünger ist und die ehemalige DDR nur noch aus Erzählungen kennt, wird es in Zukunft besser haben: er oder sie sind so ausgebildet, wie es den Anforderungen der Arbeitgeber entspricht; diese Menschen lernen anstatt russisch die Weltsprache englisch und werden aufgrund des demographischen Wandels keine Angst haben müssen, ohne Arbeitsplatz zu sein.(Olga)

hm olga da wär ich mir gar nicht so sicher,,

wer erst mal eine längere Arbeitslosenzeit in seinem Stammbuch drin hat, der bekommt diese nie mehr völlig raus,,das bleibt ein ewiger Makel in der Rentenbiographie im Lebenslauf usw.

Dem hilfts auch nicht das er NICHT weiß, das es zu DDR-Zeiten keine Arbeitslosen und keine Arbeitsämter und schlechte Englischkenntnisse usw gab,, aber der kann ja jetzt seinen Abschiedsbrief den er schreibt um aus dem normalem Leben sich in der gehobenen Harz IV Klasse aufzuhängen in bestem Englisch abfassen,, welch eine Anerkennung, welch ein Aufstieg welch eine Sicherheit.

2005 hatten 635.000 Menschen unter 25 Jahren diese Erfahrung machen dürfen und die hatten ebenfalls mal die Hoffnung keine Angst mehr haben zu müssen,,,die haben nun neue Ängste vonwegen Niedriglohn und dergleichen,,


hugo
mulde
mulde
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Re: Lohn Ost/West
geschrieben von mulde
als Antwort auf olga64 vom 23.12.2010, 16:36:44
[b]Eine Anfrage alle hier im St[/b]
Wo nimmt die Dame Olga ihre epochale Erkenntnisse
Über die wirtschaftlichen und menschlichen Zustände
In Ost wie West her?
Hatte sie eventuell einen heissen Draht nach Ostberlin?
als auf der A2 oder A9 rasend oder als reisende ICE Tourist bekommt man solche Erkentnisse nicht!
Denn als langjährige wohnrechts Nutzer in den ostgefilden sind wir doch gegenüber einer Olga direkt unwissend
Mulde
lupus
lupus
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Re: Lohn Ost/West
geschrieben von lupus
als Antwort auf mulde vom 23.12.2010, 18:55:39
Ach Mulde, die ist sooo gebildet! Da kommt man nicht mehr mit.
Re: Lohn Ost/West
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf mulde vom 23.12.2010, 18:55:39
Ja Mulde das frag ich mich auch.

Liebe Clara - es stimmt, dass die Fabrikanlagen - wenn diese überhaupt weitergeführt wurden - grossenteils von westdeutschen oder anderen europäischen Grosskonzernen modernisiert wurden (was ja dringend notwendig war).


Allein schon dieser Satz ist eine Einladung zum Schmunzeln.

ZDF Frontal 21 hat sich mal mit dem Thema beschäftigt, "Beutezug Ost" nannte sich das Werk.
Die haben die Fabrikanlagen wohl auch mal modernisiert, doch erst mal Schnäppchen gemacht und ausgeschlachtet.
Und die Menschen waren dabei eher ein Hindernis.
Eine böse Zuge behauptet, dies war der größte Betrug in der deutschen Wirtschaftsgeschichte. Widersprochen hat im niemand.
Und wer ist betrogen worden? Dreimal darf man raten.
Und vielleicht ist das auch der Grund für das Lohngefälle Ost/West.

Diese Dokumentation bleibt immer sehenswert.

http://www.zdf.de/ZDFmediathek/hauptnavigation/startseite/#/beitrag/video/1137852/Frontal21-Dokumentation:-Beutezug-Ost

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