Innenpolitik Lohn Ost/West

ingo
ingo
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Re: Lohn Ost/West
geschrieben von ingo
als Antwort auf heijes vom 20.12.2010, 17:26:09
Ich will garnichts, heijes. Ich möchte allenfalls einen Meinungsaustausch oder eine Diskussion. Das gehört zum Wesen eines Forums.
ingo
ingo
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Re: Lohn Ost/West
geschrieben von ingo
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 20.12.2010, 18:13:05
Mich oder meine Meinung indirekt als primitiv zu bezeichnen, finde ich, freundlich ausgedrückt, ungehörig. Ich stelle ein Thema zur Diskussion und bitte Dich, nicht persönlich zu werden, wenn Du anderer Meinung bist.
rolf †
rolf †
Mitglied

Re: Lohn Ost/West
geschrieben von rolf †
als Antwort auf ingo vom 20.12.2010, 19:14:05
Auch wenn seine Wortwahl nicht die höflichste ist, so hat klaus doch Recht.
Mein Schwiegersohn muß regelmäßig beruflich nach Radeberg, von günstigeren Preisen in der Gastronomie hat er noch nichts gemerkt.

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Urego
Urego
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Re: Lohn Ost/West
geschrieben von Urego


Seit meiner Kindheit wohne ich in einem kleinen Städtchen am Nordrand des Harzes. Obwohl ich selbst kein Handwerker bin, kenne ich doch viele, die zum Teil eigene Betriebe führen. Mit einigen bin ich sogar befreundet. Aus Objektivitätsgründen muß ich noch erwähnen, daß meine Heimat vor der Wiedervereinigung im sogenannten Zonenrandgebiet lag und deshalb Fördermittel vom Bund bekam. Dieses Geld fiel nach der Grenzöffnung weg.

Wenn ich heute mit meinen Bekannten über die geschäftliche Lage spreche, höre ich nur Klagen. Es handelt sich bei den Firmen überwiegend um Betriebe aus der Baubranche. Nun habe ich selten einen Firmeneigner gehört, der von seinem hohen Einkommen schwärmt, aber denen, mit denen ich so von Freund zu Freund reden kann, geht es nicht gut.

Sie alle führen das auf das geringere Lohnniveau im ehemaligen Osten zurück. Ich wohne hier in einem Vorort und da sieht man ja, wo was gemacht wird. Es sind fast immer Firmen aus der ehemaligen DDR, die die Aufträge bekommen.

Was will ich damit sagen? Für die Firmen im ehemaligen Zonenrandgebiet hat sich der Konkurrenzdruck enorm erhöht.

Urego
loretta
loretta
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Re: Lohn Ost/West
geschrieben von loretta
als Antwort auf rolf † vom 20.12.2010, 21:56:36


Ich finde es einfach skandalös, dass es zwei Jahrzehnte nach der Deutschen Einheit noch immer gravierende Unterschiede im Lohnniveau zwischen Ost und West gibt.

Wie sollen denn Ossis und Wessis nahtlos und endgültig zusammenwachsen, wenn noch immer diese himmelschreiende Ungerechtigkeit herrscht - und mit welcher Begründung?
Man sollte sich nicht wundern, wenn mehr und mehr Ossis in den Westedn "flüchten" und die ehemalige DDR einfach irgendwann nur noch als Naturschutzgebiet herhalten kann und hierzu taugt. Welcher junge Mensch möchte schon in Mac Pomme leben .... unterbezahlt, wenn überhaupt, ohne Infrastruktur, ohne Spaß, wo das Leben nun mal gar nicht tobt

Das Leben in den neuen Bundesländern ist nicht billiger - alles Quatsch.

Und warum alle, auch die Ossis, noch immer Solidaritätszuschlag zahlen müssen, ist sowas von witzig, dass es schon wieder traurig ist.

loretta
clara
clara
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Re: Lohn Ost/West
geschrieben von clara
als Antwort auf loretta vom 20.12.2010, 22:48:04
Loretta, mir konnte auch noch niemand plausibel erklären, warum es Lohnunterschiede in Ost und West gibt. Während meiner zahlreichen Aufenthalte in den neuen Bundesländern habe ich nämlich fest gestellt, dass kaum etwas billiger ist, als in den alten. Die Markenartikel wurden schon genannt, auch Restaurantpreise oder Ferienwohnungen sind gleich.
Meine Ergotherapeutin, die mich vor einiger Zeit behandelte, arbeitet im Westen, wohnt im Osten und nimmt jede Woche eine lange Fahrt inkauf, damit sie wenigstens am Wochenende mit ihrem Freund zusammen sein kann. Sie tut dies alles, weil sie hier wesentlich besser bezahlt wird!
Wie lange diese unhaltbaren und ungerechten Zustände wohl noch dauern? Du hast Recht, diese Situation ist mit ein Grund für die immer noch vorhandene "Teilung in den Köpfen".

Clara

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dutchweepee
dutchweepee
Mitglied

Re: Lohn Ost/West
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf loretta vom 20.12.2010, 22:48:04
Quelle DGB: "Das allgemeine Lohnniveau im Saarland liegt immer noch deutlich niedriger als in Westdeutschland: Vollzeitbeschäftigte verdienen laut Jahresbericht der Arbeitskammer des Saarlands im Schnitt 8,8 Prozent weniger. Zudem müssen die Menschen hier häufiger als in jedem anderen westlichen Bundesland nachts, abends, am Wochenende oder in Wechselschichten arbeiten."

Also - was denken eigentlich die Leute? Ich bin eine "Rote Socke" und sage: im Osten wirst du nieeeeeeeeeeeeeeemals so viel Geld verdienen, wie in Stuttgart, München oder Hamburg. Wie bekloppt muss man eigentlich sein, wenn man nach Parchim zieht, um so richtig Geld zu verdienen?

Ist schon mal Jemand auf die Idee gekommen, in den Jemen zu ziehen, um dort mit eigener Arbeit Geld zu verdienen?

Also:
Der Osten bleibt das Sizilien Deutschlands - die Fachkräfte wandern ab - die Alten sitzen auf der Bank vor dem Haus und der Staat zahlt die ganze Scheiße.

Die Politiker müssen sich nur noch ausdenken WIEVIEL und WIE!

Seid bitte ehrlich!

Teddy lebt!
hugo
hugo
Mitglied

Re: Lohn Ost/West
geschrieben von hugo
als Antwort auf dutchweepee vom 21.12.2010, 00:54:37
hm , nun ists ja nicht so das die meisten Ossi wegen etwas mehr Lohn gen Westen pendeln,,,dieser Vorteil geht durch die langen "Verweilzeiten und hohen Fahrtkosten" oft wieder drauf.
Viele tun dies, um überhaupt einen bezahlten Job zu bekommen.

,,und viele westdeutsche (auch Schweizer und Österreicher)Arbeitgeber nehmen gerne die Ossis, weil die erstens nicht so anspruchsvoll bzw verwöhnt sind in Sachen Lohnforderungen wie die Wessis und zweitens weniger Aufwand verursachen als die Polen und Ukrainer denen man Unterkunft besorgen und Sprachprobleme nachsehen muss.

So etwas wie in einer Planwirtschaft, das jede Firma des gleichen Wirtschaftszweiges -egal wo in Deutschland sie auch Ihr Domizil hat- ihren Beschäftigten mit vergleichbaren Tätigkeitsmerkmalen den gleichen Stundenlohn zahlen muss, kanns in der sog. "Freien Wirtschaft" nicht geben,,

so frei ist die Wirtschaft nun auch wieder nicht, die ist vielmehr daran gekettet, möglichst viel Gewinn aus jeder Arbeitskraft heraus zu holen,,und wenn die Konkurrenz nur halb so viel Lohn zahlt,,ok dann muss man im Normalfall auch ein wenig mehr drücken.

Der Staat ist nun gefordert diese Differenzen nicht ins uferlose ausufern zu lassen. Gerade heute ist wieder ein Bericht zu lesen das die Kontrollen des Zolls in MV mehr Schwarzarbeit als zuvor, zutage förderten, naja und die pervers niedrigen Extremhungerlöhne welches dieses Jahr in den Schlagzeilen standen, hat sicher jeder von uns gelesen.

Einige Angleichsergebnisse haben die letzten Jahre ja schon gebracht,,nicht nur das die Kanzlerin reines Westkanzlergehalt bekommt,,auch die Soldaten wurden letztes Jahr endlich angeglichen.

Es ist noch gar nicht so lange her da höhnten solche Leute wie der Bundestagsabgeordnete Vaatz. "die Ostdeutschen müssten sich den «redlichen
Vergleich» mit Ländern wie Ungarn, Tschechien oder Polen gefallen lassen. Ein tschechischer Beschäftigter etwa verdiene im Schnitt 600 Mark monatlich,,,,

da brauchen wir uns nicht zu wundern das bis heute noch tüchtige Gegenwehr zum Mindestlohn aus dieser Richtung kommt.

(damals bekam übrigens ein polnischer Abgeordneter nur ein Drittel der unsrigen,,,ob das dem Vaatz gefallen hätte ?)

hugo

Mitglied_bed8151
Mitglied_bed8151
Mitglied

Re: Lohn Ost/West
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hugo vom 21.12.2010, 08:19:08
was die löhne (und die renten) betrifft, haben es die im osten gut getroffen. aus den medien weiß ich, dass sich heutzutage die menschen dort bis in die unteren schichten hinein dinge leisten können, von denen zu ddr-zeiten nur geträumt wurde. natürlich muss ein arbeitsplatz und ein auskömmlicher lohn da sein. arbeitslose sind die angeschissenen. - gruß... wolfgang
Re: Lohn Ost/West
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ingo vom 20.12.2010, 19:14:05
"Mich oder meine Meinung indirekt als primitiv zu bezeichnen, finde ich, freundlich ausgedrückt, ungehörig."
geschrieben von ingo


Ich habe NICHT DICH und deine MEINUNG als primitiv bezeichnet, SONDERN deine "BEWEISBEISPIELE", wie du bei mir nachlesen kannst:

"...den Frisör und die hallenser Billigkneipe "Miraxlix" als Beweis anzuführen ist gelinde gesagt primitiv."


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