Innenpolitik Lebenserwartung

Marija
Marija
Mitglied

Re: Lebenserwartung
geschrieben von Marija
als Antwort auf Karl vom 13.12.2011, 07:38:40
Ein Blick auf den Zahnstatus genügt oftmals, um eine "Standeszugehörigkeit" zu diagnostizieren.

Die Schere zwischen den Armen und den Reichen wird sich verschärfen.

Als Privatpatientin erlebe ich das direkt mit und schäme mich fürchterlich.

Marija
dutchweepee
dutchweepee
Mitglied

Re: Lebenserwartung
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf murasaki vom 12.12.2011, 14:13:19
murasaki: "Die Anfrage ging zudem von der Linksfraktion aus und soll wohl nicht zuletzt zu deren Wahlprogramm passen und dem Stimmenfang dienen."

...und wenn DIE LINKEN gegen ein umfangreiches U-Bahn-Netz in Bielefeld sind, wird das vom SPD-Bürgermeister garantiert gebaut!
Edita
Edita
Mitglied

Re: Lebenserwartung
geschrieben von Edita
als Antwort auf Karl vom 13.12.2011, 07:38:40
Ich finde es nicht nur schlimm, ich halte es für ein Verbrechen am Volk, ich bin vor jetzt 10 Jahren, durch meine Hartnäckigkeit dahinter gekommen, daß es so ist! Meine Mutter hatte es mir zwar schon öfter erzählt, aber ich konnte und wollte es nicht glauben! Mausi bekommt jetzt alle 2 Monate Medikamente für sage und schreibe 2600,00 € , und seither geht es ihr hervorragend! Und wenn ich vor 10 Jahren nicht so stur und hartnäckig geblieben wäre, ( man wollte sie aus dem Krankenhaus entlassen, ohne daß eine Besserung eingetreten wäre, sondern im Gegenteil, ihr Zustand hatte sich verschlimmert, und ich habe es abgelehnt sie mit nach Hause zu nehmen, ich habe dem Chefarzt geraten, sie zu sich nach Hause zu nehmen, erst dann hat er das teure Medikament eingesetzt, von dem ich nicht wusste, daß es das gibt ), und seither geht es ihr mit dieser Krankheit gut, sie muss es immer nehmen, denn sie kann nicht geheilt werden!

Edita

Anzeige

hugo
hugo
Mitglied

Re: Lebenserwartung
geschrieben von hugo
ach was,,,worüber regt man sich nicht alles auf,,,ist doch halb so schlimm wenn die Menschen in MV früher sterben als vorher oder als anderwärts in Deutschland,,.
Hauptsache wir dürfen in einem Rechtsstaat leben, äh früher sterben,,

Sind wir doch Weltmeister beim Außenhandel, fast Weltmeister beim Waffenexport, Vortänzer bei der Eurorettung und und und,,,wenn bloß diese blöde DDR-Geschichte nicht wäre die uns soo viel Unannehmlichkeiten eingebrockt hat,,,ok, aber um vom eigenen Versagen abzulenken ist sie immer noch gut zu gebrauchen und bleibt hoffentlich noch endlos lange in "guter-böser" Erinnerung.

Was tun da ein paar belämmerte Nord-Ost-Ossis zur Sache, die zu faul sind um ausreichend wohlhabend zu sein,,,ich glaub die tun das nur um uns die Statistik zu versauen,,

warum essen sie nicht einfach bio oder öko wie jeder normale Deutsche, oder gehen attraktiven Berufen nach,,solln sie doch Tennis spielen oder Golf oder zum Lachsangeln nach Norwegen fliegen in ihrer so reichlich bemessenen Freizeit,,,?

Warum erziehen sie Ihre Kinder nicht zu gutsituierten Bundesbürgern mit nem dicken Konto, dickem Mercedes vor der Tür der Villa,,,?

tun sie doch alles nur, weil sie die Regierenden dieses Staates schikanieren wollen, rein aus Vergnügen am Gnatz..

Nur gut das sie früher sterben, wär ja auch noch schöner wenn solches Gesockse dauerhaft die Statistik versaut,,denn die ist nämlich viel wichtiger als diese miesen Mitbürger,,


hugo
adam
adam
Mitglied

Re: Lebenserwartung
geschrieben von adam
als Antwort auf hugo vom 13.12.2011, 08:25:32
wenn bloß diese blöde DDR-Geschichte nicht wäre
geschrieben von hugo


Genau Hugo.

Eigentlich wollte ich was zum Thema schreiben, aber da Du auch hier Deine DDR-Polemiken anbringst, lasse ich es bleiben. Dafür habe ich, weiß Gott, keine Lust mehr.

--

adam
arno
arno
Mitglied

Re: Lebenserwartung
geschrieben von arno
als Antwort auf Karl vom 13.12.2011, 07:38:40
Hallo, karl,

Krankheit war nicht nur heute, sondern schon immer ein gutes und
sicheres Geschäft und es war auch immer so, dass reichere Bürger
bessser medizinisch versorgt wurden. Das ist nichts Spezifisches
in unserer Zeit. Auch zu früheren Zeiten konnten die reicheren
Bürger den medizinischen Fortschritt eher nutzen als die ärmeren.


Allerdings werden in dieser Diskussion die Auswirkungen der
Bevölkerungsentwicklung auf die medizinische Versorgung und
die Folgen des Konzentrations- und Ausleseprozesse durch den
weltweiten Konkurrenzkampf vergessen.
Es gibt immer mehr ärmere Menschen, die wohl medizinisch
grundversorgt werden, sich aber nicht die Zusatzkosten für
die beste medizinische Leistung leisten können, was sich auf
deren Lebenslänge auswirkt.
Auf der anderen Seite gibt es immer weniger reiche Menschen,
die nach dem höchsten Stand der medizinischen Erkenntisse
versorgt werden und dadurch länger leben können.

Und noch weitere Punkte:
Die medizinische Versorgung wird durch Anwendung neuer
Erkenntnisse nicht zwangsläufig teuerer -meistens sogar billiger-,
aber sie wird durch unser Krankenversorgungssystem künstlich und
ständig verteuert.
Auch unnütze Operationen bringen den Krankenhäusern, usw. viel
Geld ein.
In einer Fernsehsendung wurde kürzlich mitgeteilt, daß ca. 85%
aller Operationen an der Wirbelsäule überflüssig sind.
Früher war es die vorschnelle Arthroskopie oder die Entfernung
der Gebärmutter.
Auf die Aufzählung weiterer Beispiele möchte ich verzichten.

Diese überflüssigen Operationen und Behandlungen werden bestimmt
mehrheitlich an ärmeren Patienten durchgeführt, welche auch
Auswirkungen auf die Lebenslänge dieser Menschen haben.
Ein zweites Arztgutachten können sich die Ärmeren bestimmt
nicht leisten.
Und dann ist da noch die Amortisation der technischen High-tech-
Ausrüstung. Viele Untersuchungen werden nur deshalb durchgeführt,
damit das High-tech-Gerät ausgelastet ist.

Weiter werden die Kosten dadurch erhöht, dass Hausärzte für die
Überweisung von Patienten an Krankenhäuser, Tageskliniken, usw.
Bonuszahlungen erhalten.

Es gibt noch andere Punkte, die unser Krankensystem verteuern,
so daß ärmere Patienten immer mehr auf bestimmte medizinische
Leistungen verzichten müssen.

Viele Grüße
arno

Anzeige

Karl
Karl
Administrator

Re: Lebenserwartung
geschrieben von Karl
als Antwort auf adam vom 13.12.2011, 08:45:15
@ adam,

aber Hugo hat mit dieser "DDR" Argumentation ja nun wirklich nicht angefangen. Dieses Rückenmarksreflexdenken hatten andere. Karl
Medea
Medea
Mitglied

Re: Lebenserwartung
geschrieben von Medea
als Antwort auf hugo vom 13.12.2011, 08:25:32
Nur mal so nebenbei:

- Zitat Hugo - :


"Nur gut das sie früher sterben, wär ja auch noch schöner wenn solches Gesockse dauerhaft die Statistik versaut,,denn die ist nämlich viel wichtiger als diese miesen Mitbürger,

Hugo"

Du machst mich schmunzeln Hugo das
Gesockse betreffend - gg -
durchaus im östlichen Sprachgebrauch
üblich, wird das aber nicht in der
gesamten Republik so gesehen .....


Medea.

Re: Lebenserwartung
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 12.12.2011, 20:04:51


Die Diskussion verfehlt übrigens das Thema, wenn nach Gründen gesucht wird, warum es eine Kluft in der Lebenserwartung zwischen arm und reich gibt. Solche Gründe sind tatsächlich vielschichtig.

Hier geht es aber darum, dass die Lebenserwartung der Armen abgenommen hat, während die der Reichen weiter zunimmt.

Früher war es einmal besser für die Armen, das sagen die Zahlen doch eindeutig.

Karl
geschrieben von karl


Ja, Karl, "früher" - vor HartzIV - waren Sozialhilfeempfänger auch nicht bei der Pflichtkrankenkasse versichert sondern über das Sozialamt - pauschal bei einer privaten Versicherung. Der Patient bekam dort seinen Krankenschein und ging zum Arzt. Mein Schwager war Zahnarzt und erzählte uns oft, das diese Patienten hochwertigeren Zahnersatz bekamen als die Pflichtversicherten, eben weil die private Krankenkasse alles bezahlte! Auch Kuren usw waren viel einfacher zu bekommen, da alles bezahlt wurde. Mit der privaten Kasse konnte man so gute Deals aushandeln, da es da die günstigeren Tarife gab als bei der BEK usw.

Das nur als Anmerkung, nicht als Erklärung - aber der Sozialstaat ist auch gegen andere oft ungerecht, nämlich gegen die, die arbeiten und steuern zahlen.
Re: Lebenserwartung
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Medea vom 13.12.2011, 09:05:37
Das es im Osten gebräuchlich ist, ist mir neu - und ich habe doch noch im "Osten" Verwandtschaft.
Von diesen her kenne ich einen solchen Sprachgebrauch nicht.

Gesocks

Und selbst dann ist es verächtlich und abwertend.

Meli

Anzeige