Innenpolitik Lebenserwartung

lars
lars
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Re: Lebenserwartung
geschrieben von lars
als Antwort auf Karl vom 12.12.2011, 20:04:51
Bei uns in der Schweiz lag die Lebenserwartung im letzten Jahr bei den Männer-80,2 ,bei den Frauen 84,6. Jahre.
Dank Medizin und fortschritlicher Betreuung hat sich die Lebenserwartung enorm verlängert!
Ob das für alle Beteiligte wünschbar ist, bezweifle ich!
Bin jetzt schon bald 4 Monate in einem Altrs und Pflegenheim ,und konnte dabei vieles beobachten. Muss mich wundern, wieviel Medizin dabei verteilt wird, bei mir am Tisch, sicher pro Tag um die 10 Tabletten, pro Person, immer nach dem Essen. Bei uns im Heim hat es um die 50 Personen, davon ca. 10% ohne Rollator, die meisten über 80 - 100 jährig, selber bin ich mit 77 Jahren noch der jüngste, und der einzige, der sich selbständig duschen kann!
Die Leiterinnen und Leiter geben sich die grösstmögliche Mühe, dass es uns gut geht. Das Essen ist gut und ausgewogen.
Nur dauern mich die vielen Heimbewohner, die dahin siechen und auf den Tod warten?
Nun gibt es es eine neue Patientenverfügung, für alle obligatorisch! Sterbehilfe ist angesagt, ich finde das persönlich sehr vernünfig, wenn es nötig wird, werde ich diese Hilfe auch in Anspruch nehmen!
Edita
Edita
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Re: Lebenserwartung
geschrieben von Edita
als Antwort auf lars vom 12.12.2011, 20:56:36
Ich bin auch stark davon überzeugt, daß es qualitativ hohe Unterschiede gibt in den Medikamenten! Medikamente die von Allgemeinen Krankenkassen bezahlt werden, sind qualitativ schlechter, als die Medikamente, die die Privatkassen bezahlen, oder eben man selbst!

Edita
pschroed
pschroed
Mitglied

Re: Lebenserwartung
geschrieben von pschroed
als Antwort auf lars vom 12.12.2011, 20:56:36
Bei uns in der Schweiz lag die Lebenserwartung im letzten Jahr bei den Männer-80,2 ,bei den Frauen 84,6. Jahre.
Dank Medizin und fortschritlicher Betreuung hat sich die Lebenserwartung enorm verlängert!
Ob das für alle Beteiligte wünschbar ist, bezweifle ich!
Bin jetzt schon bald 4 Monate in einem Altrs und Pflegenheim ,und konnte dabei vieles beobachten. Muss mich wundern, wieviel Medizin dabei verteilt wird, bei mir am Tisch, sicher pro Tag um die 10 Tabletten, pro Person, immer nach dem Essen.
geschrieben von lars


Hallo lars

Mein Schwiegervater wird im Dezember 88 Jahre jung
Mit den Medikamenten hat mich auch gewundert, er hat Parkinson und schluckt massenweise Pillen.

Aber, der Vorteil ist seine Krankheit hat sich in den Jahren nur ganz langsam verschlechtert, er ist auch heute noch relativ gut.

Ich hoffe es geht dir gut, freue dich auf die schönen festlichen Tage, ich könnte mir vorstellen daß es in der Schweiz weiße Weihnachten gibt.

Flachland Bewohner; Phil

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arno
arno
Mitglied

Re: Lebenserwartung
geschrieben von arno
als Antwort auf lars vom 12.12.2011, 20:56:36
Hallo, lars,

es gibt aber auch nicht wenige Ärzte, für die die
Patientenverfügung nur ein Stück Papier ist, welches
sie wohl zur Kenntis nehmen, aber nicht akzeptieren.

Die Ärzte leisten in der BRD keine Sterbehilfe, treiben
aber Föten ab. Auf diesem Gebiet leben wir noch im frühen Mittelalter.

Wo Menschen auf Fürsorge vertrauen, werden sie meist enttäuscht.

Viele Grüße
arno
Edita
Edita
Mitglied

Re: Lebenserwartung
geschrieben von Edita
als Antwort auf arno vom 12.12.2011, 21:32:47
Hallo Arno,
Deine Sätze bezüglich der Sterbehilfe, würde ich sooo nicht unterschreiben, wenn niemand anders mitquaken kann, damit meine ich z. B. Vertreter aus Pflegeheimen, und nur die allerengsten Angehörigen zu entscheiden haben, wird heutzutage sehr wohl Sterbehilfe in den Krankenhäusern geleistet. Es wird nur nicht an die große Glocke gehängt, muß man ja auch nicht! Ich war selber schon in der Situation, daß ich gefragt worden bin, nur mein Sohn und ich, und wir haben uns "dafür" entschieden. Allerdings muß man sich das nicht so vorstellen, daß man ein Löffelchen Gift bekommt, und dann ist man weg, nein, es gibt da andere Möglichkeiten. Und die Krankheitsdiagnose muß auch so sein, daß die Medizin absolut alles ausgeschöpft hat, es nichts mehr gibt, was man tun kann, und jeder weitere Lebenstag eine äußerst qualvolle und sinnlose Lebensverlängerung bedeutet, und der Patient nur mit Hilfe des künstlichen Komas, seinem eigenen Tod entgegen dämmern kann!

Edita
lars
lars
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Re: Lebenserwartung
geschrieben von lars
als Antwort auf pschroed vom 12.12.2011, 21:32:08
PHIL,ich mag es natürlich jedem gönnen, wenn er noch fit ist im hohen Alter und fast keine Beschwerden hat, aber das sind Ausnahmen!
Arno, bei uns müssen die Aerzte die Patientenverfügung aqzeptieren, auch ohne Notar, das konnte ich bei meiner Frau feststellen, die leider verstorben ist im letzten Jahr, sie wurde in die Palliative verlegt, bekam nur noch Wasser und Morphium, den sie hatte nur ein Lungenvolumen von 20%, eine Ersatzlunge wäre notwendig gewesen!Ich denke, wir handeln fortschrittlich?

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arno
arno
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Re: Lebenserwartung
geschrieben von arno
als Antwort auf lars vom 12.12.2011, 22:32:40
Hallo, lars,

das Ende ist für jeden fürchterlich.
Ob der technische Fortschritt dann eine Hilfe sein wird,
ist fragwürdig.

Viele Grüße
arno
murasaki
murasaki
Mitglied

Re: Lebenserwartung
geschrieben von murasaki
als Antwort auf arno vom 12.12.2011, 21:32:47


Hallo Arno, sowohl indirekte als auch passive Sterbehilfe wird von Ärzten durchaus geleistet. Sie ist nicht strafbar. Bei meiner Mutter z. B. wurde im KH indirekte Sterbehilfe geleistet, um ihr weiteres Siechtum zu ersparen. Dafür bin ich den Ärzten noch heute dankbar. Meine Mutter war sicherlich keine Ausnahme.

murasaki


weserstern
weserstern
Mitglied

Re: Lebenserwartung
geschrieben von weserstern
als Antwort auf murasaki vom 12.12.2011, 23:14:57


Hallo Arno, sowohl indirekte als auch passive Sterbehilfe wird von Ärzten durchaus geleistet. Sie ist nicht strafbar. Dafür bin ich den Ärzten noch heute dankbar. Meine Mutter war sicherlich keine Ausnahme.

murasaki



Da kann ich Dir und Edita nur zustimmen, habe meine Mutter und meinen Schwiegervater daheim gepflegt und auch die Hausärzte und Onkologen haben Wege und Mittel gefunden, um ihnen weiteres Siechtum, nach langer, schwerer Krankheit, zu ersparen und sie bis zu ihrem Ende würdevoll und human zu begleiten.

weserstern
Karl
Karl
Administrator

Re: Lebenserwartung
geschrieben von Karl
als Antwort auf murasaki vom 12.12.2011, 14:13:19
Die Anfrage ging zudem von der Linksfraktion aus und soll wohl nicht zuletzt zu deren Wahlprogramm passen und dem Stimmenfang dienen.
Es kann ja wohl nicht sein, dass die Auskunft einer Bundesregierung deshalb falsch wird, weil die Linken nachgefragt haben. Offensichtlich fällt es den Diskutanten hier schwer, die Tragweite der Fakten zu begreifen.

Es geht nicht darum, dass es Unterschiede in der Lebenserwartung bei gesellschaftlichen Gruppen gibt, denn diese sind natürlich mit vielen Faktoren erklärbar, auch mit Verhaltensunterschieden.

Es geht darum, dass erstmals seit sehr langer Zeit trotz der großen Fortschritte der Medizin die Lebenserwartung einer Gruppe gesunken ist. Es wäre fahrlässig, da nicht nach der Verantwortung der Politik zu fragen, aber offensichtlich könnte sehr viel passieren, bis dass einige Fehlentwicklungen bereit wären zur Kenntnis zu nehmen.

Die großen Fortschritte der Medizin, von denen ich gerade profitiert habe, kommen offensichtlich nicht allen zugute und das hat etwas mit dem Geldbeutel zu tun. Ich finde das schlimm.

Karl

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