Innenpolitik Lebenserwartung

arno
arno
Mitglied

Re: Lebenserwartung (Wer Arm ist muss früher sterben)
geschrieben von arno
als Antwort auf olga64 vom 14.12.2011, 17:06:10
Hallo, olga64,

die staatlichen Subventionen stammen von der Gesamtheit der
Steuerzahler!

Die Bundesrepublik bezieht nur fünf Prozent ihrer Steuereinkünfte von Firmen!

Viele Grüße
arno
EehemaligesMitglied58
EehemaligesMitglied58
Mitglied

Re: Lebenserwartung (Wer Arm ist muss früher sterben)
geschrieben von EehemaligesMitglied58
Das thema hatten wir wohl schon ähnlich mehrmals, nur mit anderem titel.
Es ist eine tatsache, daß gesundes leben und gesunde ernährung nicht "nur" eine frage des sozialen status sondern noch eher eine frage der bildung und einstellung sind.
Ich hab mal mit meinem hausarzt gesprochen und der hat da einige bemerkenswerte beispiele.
Fett und diabetes, rauchen und alkohol, tun ja nicht weh.
Also wozu abnehmen, wozu kalorienärmer essen, wozu weniger rauchen, wozu weniger trinken und wozu sich mehr bewegen?
So denken viele betroffene patienten und machen lustiog weiter wie bisher.
Es ist für den hausarzt meistens ziemlich schwer, weniger intelligenten menschen, zur gesunden lebensweise zu bekehren.
Da führt oft schon der beiläufig eingestreute hinweis vielleicht etwas abzunehmen oder... zu empörten reaktionen und der drohung des arztwechsels, bis zur androhung einer klage (der hat gesagt ich wär fett).
Später, wenns dann zu spät ist kommt das heulende elend.
Aber ihr neues knie-oder hüftgelenk wollen alle, auch die über 150kilo leute mitnehmen.
Für das territorium der ehemaligen DDR wirken sich jetzt noch die folgen der katastrophalen umweltverschmutzung aus.
In meiner braunkohlen und chemiegegend häufen sich die fälle schwerster folgeschäden und wenn wir noch die "möglichkeiten" des DDR gesundheitswesens hätten, wäre die
Lebenserwartung hier bedeutend geringer.
burgfrau
burgfrau
Mitglied

Re: Lebenserwartung (Wer Arm ist muss früher sterben)
geschrieben von burgfrau
als Antwort auf olga64 vom 14.12.2011, 16:41:24
Es hat natürlich auch andere Gründe: sog. Arme legen wohl auch wenige Wert auf gesunde Ernährung und Wegfall von Alkohol und Zigaretten. Sie interessieren sich auch vermutlich weniger für Bewegung an der frischen Luft und sitzen lieber vor dem TV oder Computer.
hallo olga,weshalb sogenannte arme ? die meisten legen sehr wohl auch auf gesunde ernährung, können es sich aber nicht leisten. saufen und rauchen deshalb oft um damit ihre miese situation verkraften zu können. weil sie ihren arbeitsplatz verloren haben, zu alt und zu nicht mehr zu gebrauchen usw. liegen dann oft, da sie ihre wohnungen nicht mehr halten konnten auf der strasse, haben deshalb genug frische luft. nur schützt sie dann niemand vor der kälte. und nicht nur von der kälte des wetters, sondern auch von der kälte derer, die absolut nichts verstehen und herzlos sind.

burgfrau ! ! !

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Karl
Karl
Administrator

Re: Lebenserwartung
geschrieben von Karl
Das thema hatten wir wohl schon ähnlich mehrmals, nur mit anderem titel.
geschrieben von gram
Dass die Lebenserwartung für eine Gesellschaftsgruppe abnimmt, ist für die Bundesrepublik Deutschland eine absolut neue Erfahrung.

Wie ich bereits auf Seite 12 schrieb und ich wiederhole mich geduldig:

1.) Man kann über Gründe diskutieren, warum die Lebenserwartung von Geringverdienenden (schon immer) niedriger ist als die Lebenserwartung der Gutverdienenden. Es gibt sehr viele Faktoren, die dazu beitragen, es ist ein vielschichtiges Problem.

2.) Zur Debatte steht hier aber eigentlich ein anderes Problem: Warum hat sich in den letzten 10 Jahren die Schere weiter geöffnet und warum ist die Lebenserwartung der Geringverdiener sogar zurück gegangen? Säuft und kifft diese Bevölkerungsgruppe jetzt mehr als früher (ich habe dazu nirgends unterstützende Statistiken gelesen) oder haben nicht doch Praxisgebühr und das relative und absolute weitere Absenken der Niedriglöhne schuld?

Wenn ich die teilweise schamlosen Auslassungen hier lese, kann ich zornig werden. Entweder fehlt hier einigen völlig das soziale Gewissen und sie haben es nötig, sich über andere Gruppen zu erheben, oder sie kapieren wirklich nicht, worum es geht.

Karl
Re: Lebenserwartung (Wer Arm ist muss früher sterben)
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 14.12.2011, 18:12:14


Wenn ich die teilweise schamlosen Auslassungen hier lese, kann ich zornig werden. Entweder fehlt hier einigen völlig das soziale Gewissen und sie haben es nötig, sich über andere Gruppen zu erheben, oder sie kapieren wirklich nicht, worum es geht.

Karl
geschrieben von karl


Ich vermute mal schwer: eher Letzteres, nein : GANZ SICHER Letzteres !

Natürlich ist jedem das Hemd näher als der Kittel, aber mit Halbwissen auf einer Minderheit herumhacken, ohne selbst mal "aus dem Blechnapf gefressen" zu haben - schon sehr anmaßend von Einzelnen (m.E.) !!!
weserstern
weserstern
Mitglied

Re: Lebenserwartung
geschrieben von weserstern
als Antwort auf Karl vom 14.12.2011, 18:12:14


Wenn ich die teilweise schamlosen Auslassungen hier lese, kann ich zornig werden. Entweder fehlt hier einigen völlig das soziale Gewissen und sie haben es nötig, sich über andere Gruppen zu erheben, oder sie kapieren wirklich nicht, worum es geht.

Karl
geschrieben von karl


Ich frage mich, ob diese Diskussionsteilnehmer sich auch aktiv am politischen Tagesgeschehen in Parteien oder Organisationen beteiligen.
Dort besteht durchaus die Möglichkeit in Delegiertenversammlungen diese Themen aufzugreifen und Vorschläge auszuarbeiten, die anschließend mit ins Programm aufgenommen werden können.

Oder will man sich hier nur über ein Thema auslassen?

weserstern

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senhora
senhora
Mitglied

Re: Lebenserwartung
geschrieben von senhora
Die Langzeitstudie (10 Jahre) des Bielefelder Konfliktforscher Heitmeyer (und über 41 beteiligte Wissenschaftler) "Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit" wurde 2011 beendet.

Hier einige Ergebnisse, die zu diesem Thema passen.

Auffälligste Ergebnis:
Dass gerade die mittleren bis höheren Schichten unserer Gesellschaft die Solidarität mit den unteren Klassen aufkündigen und auf Ellbogenmentalität umschalten; dass also unsere bisherige tolerante Bürgerlichkeit durch eine "rohe" ersetzt wird:
"Diese rohe Bürgerlichkeit lässt sich in ihrer Selbstgewissheit nicht stören: Die Würde bestimmter Menschen und die Gleichwertigkeit von Gruppen sind antastbar. Die Forscher sprechen von einem "Syndrom".

Als übergreifenden Gesamtbefund der Untersuchungen sieht Heitmeyer eine Entwicklung, nach der das Klima in der Gesellschaft "zunehmend vergiftet wird. Dadurch verändern sich auch die Einstellungen in der Bevölkerung.

Im Jahre 2011 sind fast 37 Prozent der Befragten der Auffassung, bestimmte soziale Gruppen seien nützlicher als andere, und fast 30 Prozent finden, dass eine Gesellschaft sich Menschen, die wenig nützlich sind, nicht leisten kann."

Senhora
Mitglied_81b4260
Mitglied_81b4260
Mitglied

Re: Lebenserwartung
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf senhora vom 14.12.2011, 19:36:08
Ich habe mir oft überlegt, was die feinen Damen und Herren sich früher dachten, als sie auf die niederen Klassen herabschauten und entsprechend mit Verachtung begegneten, falls es überhaupt zu einem Kontakt kam.

Hier kann ich nachlesen, was sie damals dachten und mit welchen Argumenten sie ihr Wohlbefinden rechtfertigten... daran scheint sich bis heute nicht viel geändert zu haben und insbesondere in härteren Zeiten verabschiedet sich die Empathie bei einigen oder sogar vielen Menschen rasant.

Ein Argument habe ich hier allerdings noch nicht gelesen... "das ist ein gottgewolltes Schicksal"; Der Schritt vom durch Laster und Unfähigkeit "selbstverursachten" zunehmend früheren Tod zum "Gottesurteil" ist ja nicht so groß!
jupp11
jupp11
Mitglied

Re: Lebenserwartung
geschrieben von jupp11
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 14.12.2011, 21:29:43
Es ist eben kein Gottesurteil!

Jeder hat die Möglichkeit etwas für seine Gesundheit zu tun und damit die Lebenserwartung günstig zu beeinflussen, egal ob viel oder wenig Geld vorhanden ist.

Wieviel kostet es gelegentlich zu walken oder zu laufen? Eine oder zwei Schachteln Zigaretten pro Woche oder eine Flaschge Schnaps weniger?

Die Jammerei über das rauhe soziale Klima und ähnlicher Unsinn geht an den Tatsachen total vorbei. In manches sozialistische Weltbild passt das natürlich.
Deshalb der Aufschrei der "ehemaligen Genossen"!

Im übrigen: Glaube keiner Statiszik die du nicht selber gefälscht hast!

Jede, wirlich jede Statistik ist manipulierbar nach en Wünschen des Auftraggebers.


Karl traue ich die Intilligenz zu so etwas zu wissen. Deshalb verstehe ich seine Aufregung nicht.


burgfrau
burgfrau
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Re: Lebenserwartung
geschrieben von burgfrau
als Antwort auf jupp11 vom 14.12.2011, 22:53:58
entschuldige, daß ich mich da einmische. aber du verstehst karl nicht, daß er sich so aufregt ?

ich, zum beispiel verstehe dich nicht.

wie soll ein mensch, der kaum noch genug geld für das tägliche leben,sprich essen, kleidung, medikamente und, und und....., noch lust und laune aufbringen walken oder laufen zu gehen ?

vor allem wenn ihm der magen knurrt und er das essen das er hat, lieber seinen kindern am tisch giebt, eben weil er ein guter vater/ mutter ist.

wie soll einer der keine wohnung mehr hat, weil er sie nicht mehr bezahlen konnte, noch lustig in der gegend rumrennen, weil es ja sooo gesund ist ?

ausserdem kann sich jeder glücklich schätzen, wenn er in einem harmonischen elternhaus aufgewachsen, dazu angehalten wurde zu lernen, einen beruf erlernte und sich dadurch eine eigene zukunft aufbauen konnte. es gibt jedoch auch menschen die nicht diese chance von ihrem elternhaus mitbekamen.

man sollte immer beachten, daß nicht jeder arme selber schuld an seinem unglück ist.einige werden hineingeboren !

das leben sieht für kleinverdiener und arbeitslose gänzlich anders aus, als für jene die noch in ihrer warmen stube an einem gut gedeckten tisch sitzen können.

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