Innenpolitik Lebenserwartung
Das Projekt „Ausmaß und Gründe für die Ungleichheit der gesundheitlichen Versorgung in Deutschland“ untersuchte anhand empirischer Daten, welcher Zusammenhang in Deutschland zwischen der sozioökonomischen Situation von Bürgern und ihrer Morbidität, Inanspruchnahme der Versorgung und gesundheitsrelevantem Verhalten auftreten. Vielleicht liefert diese ausführliche Studie noch ein paar Erkenntnisse?
Ausmaß und Gründe für Ungleichheiten der gesundheitlichen Versorgung in Deutschland
murasaki
Na, wenn Du das so sagst, ich habe schon mal irgendwo gelesen, daß Alleinerziehende Mütter und Väter in viel schlechterer gesundheitlicher Verfassung sind, als Paare ( egal ob verheiratet oder nur zusammenlebend ). Kann man sich aber auch locker vorstellen, wenn man die Brötchen verdienen muss, den Haushalt bewältigen , die Kinder erziehen , Hausaufgaben betreuen , jeden Kummer, jede Sorge , aber auch jeden Spaß und jedes Vergnügen nur mit sich selber abmachen kann , dann ist das eine enorme psychische Belastung. Allein die Alltagsbewältigung kann dermaßen stressig sein, daß die Gesundheit bestimmt Schaden nimmt, ich habe z. B. Bluthochdruck bekommen. Und wenn Du auf einmal Witwe wirst, ändert sich auch das gesellschaftliche Leben, es kann einem passieren, auch in Bekanntenkreisen, daß Du auf einmal als Ehemänner-fressendes Monster angesehen wirst. Mein Verhältnis zu Ehefrauen nach dem Tod von meinem Mann, hatte sich dermaßen verschlechtert, daß ich in die Offensive gegangen bin, und die Sache geklärt habe. Jetzt war ich aber 30 Jahre verheiratet, und durfte den Grundstock oder das Fundament unserer Familie mit meinem Mann zusammen, legen. Ich kann mir vorstellen, daß wenn man das auch alleine bewältigen muß, daß man von Anfang an keinen Partner gehabt hat ,ist man nach 30 oder 40 Jahren ein gesundheitliches Wrack. Man sagt ja nicht umsonst, geteiltes Leid, ist halbes Leid, und das ist wahr, weil ich es am eigenen Leib spüre.
Edita
Edita
Herzlichen Dank murasaki. Da hast Du mir jetzt interessanten Lesestoff für den 4. Advent besorgt . Karl
Für Frauen ist die Absenkung der Lebenserwartung in den unteren Bereichen der Rentenbezieherinnen nicht zu beobachten (ebd.).
Was sind die Unterschiede zwischen den Männern und Frauen dieser Rentenbezugsgruppen?
Karl
Karl, hast du irgendwo eine Tabelle gesehen zur Situation der Frauen?
Ist es nicht vielmehr so, das nur die Daten der Männer herangezogen wurden, weil: "Angaben zur durchschnittlichen Rentenbezugsdauer (siehe Tabellen zu Frage
11 im Anhang) basieren auf der Statistik der Rentenwegfälle. Ausgewertet
werden dabei nur Rentenwegfälle von Altersrenten, bei denen das Merkmal
Versicherungszeiten und Entgeltpositionen zuverlässig verschlüsselt ist."
Viele Frauen aus diesen Jahrgängen waren erst einmal mit Familie befasst, haben somit keine 35 Jahre an Beitragszeiten vorzuweisen.
Nur eins ist klar: Die finanzielle Situation der Frauen ist wesentlich schlechter als die der Männer: Alleinstehende Männer verfügen im Alter
im Durchschnitt über rund 1 451 Euro monatlich, bei alleinstehenden Frauen
sind es rund 1 188 Euro. Rentnerehepaaren steht durchschnittlich ein Nettogesamteinkommen
von rund 2 248 Euro im Monat zu Verfügung .
Re: Lebenserwartung Männer - Frauen
Wie recht du hast, Edita,
viele Krankheiten fangen in der Seele an, und kein noch so teurer Apparat in einer noch so tollen Privatklinik kann daran etwas ändern. Die tolle moderne Medizin will im allgemeinen auch nichts davon wissen.
viele Krankheiten fangen in der Seele an, und kein noch so teurer Apparat in einer noch so tollen Privatklinik kann daran etwas ändern. Die tolle moderne Medizin will im allgemeinen auch nichts davon wissen.
Karl, hast du irgendwo eine Tabelle gesehen zur Situation der Frauen?Ja, ich habe die Quelle doch zitiert. Die Antwort der Bundesregierung auf die Anfrage der Linken ist sehr umfangreich und da stehen die Werte auch für die Frauen drin.
Karl
Hallo Murasaki,
obwohl ich auf die Schnelle diese 142 Seiten nicht gründlich lesen kann, sind mir doch in dem von Dir verlinkten Text gleich zwei Tabellen entgegen geflogen, die doch einige der hier geäußerten Meinungen als reine Vorurteile entlarven - und zwar geht es um den Alkoholkonsum.
1 Quintil = ein Fünftel. Es bedeutet hier, dass die Einkommensverteilung in 5 Pakete zu 20% aufgeteilt wurde. Das 1. Quintil sind die 20% mit dem niedrigsten Einkommen und das 5. Quintil sind die 20% mit dem höchsten Einkommen.
Quelle.
Es zeigt sich, dass die höheren Einkommensgruppen mehr Alkohol konsumieren als die niederen und ein hoher Bildungsstand keineswegs vor Alkoholgenuss schützt, ganz im Gegenteil, hohe Bildung ist auch mit hohem Alkoholgenuss korreliert. Aussagen, Einkommensschwache würden "kiffen und saufen" und dies sei für die Verkürzung der Lebenserwartung verantwortlich, sind damit als reine Vorurteile entlarvt.
Insofern können wir in dieser Diskussion doch zu Ergebnissen kommen. Das gelingt, wenn wir uns mit Fakten beschäftigen und uns nicht in persönlichen Anmachen erschöpfen (müssen). Ich danke Murasaki also herzlich für das Einstellen der Informationsquelle.
Morgen mehr.
Karl
obwohl ich auf die Schnelle diese 142 Seiten nicht gründlich lesen kann, sind mir doch in dem von Dir verlinkten Text gleich zwei Tabellen entgegen geflogen, die doch einige der hier geäußerten Meinungen als reine Vorurteile entlarven - und zwar geht es um den Alkoholkonsum.
1 Quintil = ein Fünftel. Es bedeutet hier, dass die Einkommensverteilung in 5 Pakete zu 20% aufgeteilt wurde. Das 1. Quintil sind die 20% mit dem niedrigsten Einkommen und das 5. Quintil sind die 20% mit dem höchsten Einkommen.
Quelle.
Es zeigt sich, dass die höheren Einkommensgruppen mehr Alkohol konsumieren als die niederen und ein hoher Bildungsstand keineswegs vor Alkoholgenuss schützt, ganz im Gegenteil, hohe Bildung ist auch mit hohem Alkoholgenuss korreliert. Aussagen, Einkommensschwache würden "kiffen und saufen" und dies sei für die Verkürzung der Lebenserwartung verantwortlich, sind damit als reine Vorurteile entlarvt.
Insofern können wir in dieser Diskussion doch zu Ergebnissen kommen. Das gelingt, wenn wir uns mit Fakten beschäftigen und uns nicht in persönlichen Anmachen erschöpfen (müssen). Ich danke Murasaki also herzlich für das Einstellen der Informationsquelle.
Morgen mehr.
Karl
Hervorragend, Karl !
......................................anbei etwas Themennahes aus den Niederungen der einfachen Geister wie mich
Pillen- Sparen - Zahlen
Marija
......................................anbei etwas Themennahes aus den Niederungen der einfachen Geister wie mich
Pillen- Sparen - Zahlen
Marija
Der Grund für dieses im Eingangsbeitrag benannte Phänomen liegt sicherlich nicht innerhalb der von der Statistik abgedeckten Zeit. Meiner Meinung nach muss der Grund viel früher entstanden sein.
Weiter oben habe ich es erwähnt, die gestorbene Gruppe von 2001 ist im Mittel um 1924 geboren, die andere um 1935.
Da ich erst 1944 geboren bin, sind meine Kenntnisse dieser Zeit ungenügend. Trotzdem könnte meine nachfolgende Argumentation zutreffen.
Vielleicht konnten die gegen 1935 geborenen Kinder mit wohlhabenden Eltern die Kriegszeiten besser überstehen. Die Kinder weniger wohlhabender Eltern sind in der Phase ihrer Entwicklung empfindlich gestört worden und leben dadurch etwas kürzer.
Die Kinder wohlhabenderen Eltern ermöglichten ihren Sprösslingen eine bessere Ausbildung, damit ertragreichere Jobs und ein längeres Leben. Ähnlich ist es noch heute.
Ciao
Hobbyradler
Weiter oben habe ich es erwähnt, die gestorbene Gruppe von 2001 ist im Mittel um 1924 geboren, die andere um 1935.
Da ich erst 1944 geboren bin, sind meine Kenntnisse dieser Zeit ungenügend. Trotzdem könnte meine nachfolgende Argumentation zutreffen.
Vielleicht konnten die gegen 1935 geborenen Kinder mit wohlhabenden Eltern die Kriegszeiten besser überstehen. Die Kinder weniger wohlhabender Eltern sind in der Phase ihrer Entwicklung empfindlich gestört worden und leben dadurch etwas kürzer.
Die Kinder wohlhabenderen Eltern ermöglichten ihren Sprösslingen eine bessere Ausbildung, damit ertragreichere Jobs und ein längeres Leben. Ähnlich ist es noch heute.
Ciao
Hobbyradler
Die Kinder wohlhabenderen Eltern ermöglichten ihren Sprösslingen eine bessere Ausbildung, damit ertragreichere Jobs und ein längeres Leben. Ähnlich ist es noch heute.
Ciao
Hobbyradler
Diese Tatsache
zeigt, dass weniger gut ausgebildete Menschen schlechtere Starts, schlechtere Chancen und schlechteres Überleben haben - in der Regel.
Das BAfS oder andere Institute stellen nun durch Erhebungen fest, dass, abgekürzt, Geringverdiener eine geringere Lebenserwartung haben.
Eine medizinische Beobachtung von vielen anderen:
Es sieht so aus, als stürben mehr Geringverdiener "frühzeitig" z.B. am Herzinfarkt als Gutverdiener.
Gründe dafür, vermutet man hauptsächlich in Existenzstress, Lebensführung und einer Mischung aus unterschiedlichen soziokulturellen Faktoren . Die medizinische Versorgung würde eventuell zu spät in Anspruch genommen.
Marija