Innenpolitik Lebenserwartung

Marija
Marija
Mitglied

Re: Nicht ärgern, nicht einmal wundern ...
geschrieben von Marija
als Antwort auf Robertino vom 15.12.2011, 13:25:01
Zur Haltung und zum Verhalten mancher Teilnehmer hier


Der Volksmund sagt so schön: Nicht ärgern, nur wundern.
Ich zumindest kann mich nach der Lektüre der Beiträge mancher Teilnehmer hier nicht einmal wundern, sondern ich frage mich, wie ist deren Leben, Sozialisation etc. verlaufen, wenn ich in deren Beiträgen diese Überheblichkeit, Rechthaberei, Selbstgerechtigkeit, Herzlosigkeit, Hartleibigkeit feststellen muss.
Es geht gar nicht um die doch leztztlich lächerlichen politischen ungenauen Kategorien links, rechts (kurios: national hat sich noch keiner gemeldet?), sondern um die Unfähigkeit, etwas anderes als sich und die eigene Meinung zu demonstrieren.
Dass manchen angesichts ihrer Beiträge nicht die Schamröte ins Gesicht steigt?

Wohlbemerkt, es geht nicht um einen politischen, besser wohl: ideologischen Standpunkt, sondern um eine Spezies von Menschen, von denen ich nicht abhängig sein möchte und denen ich nicht ausgeliefert sein möchte und von denen man nur hoffen kann, dass sie nicht über anderen Menschen bestimmen dürfen.

Anstatt die Chance zu nutzen, im gegenseitigen Informations- und auch Meinungsaustausch (meistens geht's ja nur um diese dubiosen Meinungen in Form von Vorurteilen oder Ängsten, die bestimmte Zeitgenossen ständig produzieren müssen) Erkenntnisse zu gewinnen, die eigene Perspektive zu erweitern, zu überprüfen und gegebennenfalls zu korrigieren oder gar zu ändern (das zeichnet einen intelligenten Menschen aus!), reagieren eben diese Personen nahezu reflexartig mit Haltungen, die oft hasserfüllt und nahezu bösartig sind.

Es muss noch ergänzt werden, dass es natürlich immer wieder sehr informative Beiträge gibt, die ich mit Gewinn lese. (Dafür ein Dankeschön!)

Robert(ino)



Geht mir ebenso.
Robertino

zur Ergänzung :

Auch lesen einige Teilnehmer die angebotenen links oder Informationen gar nicht oder nur ansatzweise. Das merkt man an den Reaktionen.

Ich frage mich mehr und mehr, ob ich überhaupt noch wichtige themenbezogene links senden soll, oder ob ich nur noch Musik funke.

Ja, und Danke an die Übermittler von links und Infos.

Marija
Edita
Edita
Mitglied

Re: Lebenserwartung
geschrieben von Edita
als Antwort auf Mareike vom 15.12.2011, 13:31:49
Ja Mareike, die Gesundheitsreform ab 2002, die ja dann auch im Rahmen der Agenda 2010 , ab 2003 , stetig in negativem Sinn erweitert und ausgebaut wurde, das hatte ich gestern schon erwähnt, aber niemand außer Karl, ist darauf eingegangen.

Edita
Mareike
Mareike
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Re: Lebenserwartung
geschrieben von Mareike
als Antwort auf Karl vom 15.12.2011, 13:50:08


Die Frage ist, was hat sich in den letzten 10 Jahren verändert? Sicher nicht die Genetik, das Verhalten wohl eher auch nicht. Es liegt der Verdacht einfach nahe, dass die Ursachen in der medizinischen Versorgung ( Praxisgebühr) und in einer verschlechterten Ernährung (Senken des Einkommens von gerade den Geringverdienern) zu suchen sind.

Für mich sind das die plausibelsten Erklärungen.

Beste Grüße, Karl

P.S.: die beiden Balken ganz links gelten für das Mittel aller Gehaltsgruppen.
geschrieben von karl


Praxisgebühr ist zu kurz gegriffen. Ich könnte einige erschreckende Beispiele aus meinem näheren Umfeld beisteuern betreffende : Verweildauerverkürzung, auch blutige Entlassung genannt. Vergl.: Kritik an der Verweildauer

Man kann zwar einwänden, dass dies für alle Kassenpatienten gilt, aber exakt hier ist entscheidend, ob ich mir vorübergehend Hilfe und gute Pflege z.B. zu Hause oder im Pflegeheim leisten kann oder nicht.

Kassenpatienten haben zwar "Anspruch" auf "Hightech-Medizin" sprich zB teure OP´s und das wird auch fleißig umgesetzt in den entsprechenden Kliniken (u.a OP´s am offene Herzen) aber dann ... Da mag jeder weiter denken, wenn er denn möchte.

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weserstern
weserstern
Mitglied

Re: Lebenserwartung
geschrieben von weserstern
als Antwort auf Mareike vom 15.12.2011, 14:27:45


Die Frage ist, was hat sich in den letzten 10 Jahren verändert? Sicher nicht die Genetik, das Verhalten wohl eher auch nicht. Es liegt der Verdacht einfach nahe, dass die Ursachen in der medizinischen Versorgung ( Praxisgebühr) und in einer verschlechterten Ernährung (Senken des Einkommens von gerade den Geringverdienern) zu suchen sind.

Für mich sind das die plausibelsten Erklärungen.

Beste Grüße, Karl

P.S.: die beiden Balken ganz links gelten für das Mittel aller Gehaltsgruppen.


Praxisgebühr ist zu kurz gegriffen.
Kassenpatienten haben zwar "Anspruch" auf "Hightech-Medizin" sprich zB teure OP´s und das wird auch fleißig umgesetzt in den entsprechenden Kliniken (u.a OP´s am offene Herzen) aber dann ... Da mag jeder weiter denken, wenn er denn möchte.
geschrieben von karl


Dazu kommt noch der gestiegene Leistungsdruck, Mobbing, die vorzeitige Freisetzung mit der 55er Regelung vieler Unternehmen (siehe Beispiel, dadurch auch Senkung des Einkommens) in den letzten 10 Jahren.


Beispiel 55er Regelung


weserstern
olga64
olga64
Mitglied

Re: Lebenserwartung
geschrieben von olga64
als Antwort auf senhora vom 15.12.2011, 13:45:23
Die Lebenserwartung hängt ja wirklich nicht hauptsächlich mit dem Gesundheitswesen zusammen; viel wichtiger ist die Genetik und die Lebensführung. Bei all den negativen Beiträgen zu diesem Thema frage ich mich natürlich schon, woher es dann kommt, dass die Lebenserwartung immer weiter steigt. Heute Geborene haben berechtigte Chancen, mehr als 100 Jahre alt zu werden - Voraussetzung dafür ist natürlich, u.a. dass es keine Kriege gibt.
Wie kann es ferner sein,dass gerade Menschen, die den oder die Kriege miterlebten, so sehr alt werden? Damals gab es kein funktionierendes Gesundheitswesen, die Ernährung war wenig und schlecht u.v.m. - aber die Menschen packten es aus reinem Überlebenswillen an und jammerten nicht die Hälfte ihres Lebens über ein (deutsches) Schicksal, das selten so gut und (sozial) wohlbehütet war, wie in den Jahrzehnten nach dem Krieg. Olga
Mitglied_5ccaf87
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Re: Nicht ärgern, nicht einmal wundern ...
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Marija vom 15.12.2011, 13:50:31
Ich hänge mich mal hier dran. Beim Lesen des Threads kam ich bis auf Seite 10. Dann gab ich auf.

"Weil du arm bist musst du früher sterben"
war 1956 der Titel eines Filmes von Paul May, den sogar wir Ossis zu sehen durften.
„Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast“
soll angeblich Winston Churchill im WKII gesagt haben. Genug der Zitate.

Es gibt noch eine Statistik, die sich mit dem Thema befasst: DRV-Daten zur Berechnung der vermeintlichen Lebenserwartung. Fakt ist, das Familie Wohlhabend in dieser Statistik der Bundesregierung, welche für das Gesetz über die Rente ab 67 zur Grundlage genommen wurde, gar nicht erst auftaucht.

Bitte beachtet, das der erste markierte Wert den Zeitraum vor dem Gesetz und der zweite Wert den nach dem Gesetz zeigt. Nach dieser Statistik gibt es eine gleichbleibende, kaum veränderte Lebenserwartung, nur der Zeitraum der Bezugsdauer änderte sich.

Ich will nicht jammern, aber ich muss um von Hinterwaldhofen monatlich einmal zum Hausarzt (4km) und vierteljährlich zum Facharzt (15km) zu gelangen, erhebliche Fahrtkosten tragen. Hinzu kommen noch regelmäßige Medikamente, die ich teilweise oder völlig bezahlen muss (bsw. Herz-Ass ganz), ohne die ich vielleicht schon meinen Löffel abgegeben hätte. Den einzigen Vorteil den ich habe, ist das mir die Praxisgebühr erlassen wurde. Und das alles mit einer Summe, die sich nur wenig von der in obiger Statistik (Zeile 0,75-1 weil vorzeitige EU-Rente) unterscheidet.

Eine Kur, die mir vom Arzt nach meinem Krankenhausaufenthalt empfohlen wurde, hat die Krankenkasse nicht bezahlt und konnte darum auch nicht angetreten werden. Dabei bin ich noch gut dran. Über mir wohnt eine 89 jährige Frau, die es noch härter trifft. Wäre ich ein ehemaliger (wohlhabender) Beamter im Ruhestand, bekäme ich eine Pension mit der ich fast jede Privatbehandlung bezahlen könnte.

Was ich nicht im Geringsten verstehe ist wohl, das sich diese Argumente aus dem Parteiprogramm der DIE LINKEn ganz plötzlich alle seriösen Zeitungen zu eigen machen. Was ist denn in die Redakteure gefahren? Haben sie Angst den letzten Zug zu verpassen? Die waren doch sonst nicht so zimperlich.

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Mareike
Mareike
Mitglied

Re: Nicht ärgern, nicht einmal wundern ...
geschrieben von Mareike
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 15.12.2011, 15:18:23
„Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast“[/color]
soll angeblich Winston Churchill im WKII gesagt haben. Genug der Zitate.

Bitte beachtet, das der erste markierte Wert den Zeitraum vor dem Gesetz und der zweite Wert den nach dem Gesetz zeigt. Nach dieser Statistik gibt es eine gleichbleibende, kaum veränderte Lebenserwartung, nur der Zeitraum der Bezugsdauer änderte sich.

geschrieben von hinterwaeldler
[color=navy


Und daraus schließe ich jetzt: Wer bereit ist 2 Jahre länger zu arbeiten, lebt statistisch gesehen 2 Jahre länger. (Für alle Fälle: Achtung Ironie)
silhouette
silhouette
Mitglied

Re: Nicht ärgern, nicht einmal wundern ...
geschrieben von silhouette
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 15.12.2011, 15:18:23


Wäre ich ein ehemaliger (wohlhabender) Beamter im Ruhestand, bekäme ich eine Pension mit der ich fast jede Privatbehandlung bezahlen könnte.

Das denkst du. Und nicht nur du. Aber das ist falsch.

In Wirklichkeit hat sich seit ca. 10 Jahren ein Dreiklassensystem etabliert. Die dritte, die wirklich erste Klasse, das sind die neureichen Russen, die jeden Arzt, jede Klinik und jede Behandlung gegen jeden Rechnungsbetrag zahlen. Die Gebührenordnung für Ärzte wird um das 7-Fache multipliziert, wo für begründete Ausnahmen das 3,5-Fache berechnet werden kann. Von den "Pflegesätzen" in Zimmern von Privatkliniken und erst recht deren Tarife für die "Suiten" mal ganz abgesehen.

Woher ich das habe? Eigenes Erleben.
Karl
Karl
Administrator

Re: Nicht ärgern, nicht einmal wundern ...
geschrieben von Karl
als Antwort auf Mareike vom 15.12.2011, 17:01:18
Hier scheint ein Missverständnis aufzukommen. Leute, die bis 2010 in Rente gingen, mussten keineswegs 2 Jahre warten, sondern sie gingen mit 65 in Rente. Es gibt eine Übergangszeit und jedes Jahr kommen nur ein paar Monate hinzu. Ich suche Euch die genauen Werte noch raus. Also: Leider können die Fakten der Grafik nicht dadurch wegdiskutiert werden ( das hätte sowieso alle Gruppen gleich getroffen).

Karl
Re: Nicht ärgern, nicht einmal wundern ...
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf silhouette vom 15.12.2011, 17:26:15
Das heißt, du gehörst selber zu den "neureichen Russen"? Oder wie soll man das jetzt verstehen mit dem "eigenen Erleben"?

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