Innenpolitik Laut Maaßen, wird die braune AFD im Osten salonfähig ?
Hallo Pippa, ich habe auf Der-Waldler geantwortet. Es ist aber Fakt, hier im ST werden die ostdeutschen doch als jammernde oft dargestellt. Wieso sollte ich den Westler nicht verstehen? Die Frage habe ich nicht verstanden?
Ich komme mit allen aus, die zuhören und diskutieren ohne zu provozieren.
wündche Dir schöne Pfingsten
Heddy
Und das bezieht sich auch auf das reale Leben!
Hallo Pippa, ich habe auf Der-Waldler geantwortet. Es ist aber Fakt, hier im ST werden die ostdeutschen doch als jammernde oft dargestellt. Wieso sollte ich den Westler nicht verstehen? Die Frage habe ich nicht verstanden?Ich bin sehr kurz hier, aber ich kann lesen und verstehen und mein Eindruck ist dass dies
Ich komme mit allen aus, die zuhören und diskutieren ohne zu provozieren.
wündche Dir schöne Pfingsten
Heddy
Und das bezieht sich auch auf das reale Leben!
eigentlich nur von einer Person hier in dieser Weise immer und immer wieder so dargestellt wird.
Gerade sah ich eine interessante Zusammenfassung aus dem Jahr 2020: https://zdfheute-stories-scroll.zdf.de/ost-bilanz-einheit/index.html. Nicht direkt zum Thema AFD, aber durchaus geeignet nach Gründen zu suchen für den AFD-Zulauf.
In den vergangenen 30 Jahren hat sich in Deutschland viel verändert. Womöglich mehr als viele Menschen glauben, wie die exklusive ZDFzeit-Studie zeigt.
Gerade jüngere ostdeutsche Menschen zog es nach der Wende in Richtung Westen – dazu kommt ein enormer Geburtenrückgang. Der Osten ist seit der Einheit fast doppelt so schnell gealtert wie der Westen.
Die Bevölkerung in Ostdeutschland ist nicht nur deutlich älter, sie ist auch weniger international geprägt als im Westen. Der Ausländeranteil ist im Westen deutlich höher.
Auch beim Lohn gibt es immense Unterschiede:
Die Menschen im Osten verdienen im Mittel 700 Euro brutto weniger.
Klar: Man kann z B auch feststellen, dass seit 1991 die ostdeutschen Gehälter (+162 %) im Vergleich mehr als doppelt so stark gewachsen sind wie im Westen (+72 %).
Aber lebt es sich im Osten heute preiswerter als im Westen?
Die verlinkte Bilanz könnte durchaus dazu anregen etwas differenzierter zu argumentieren ...
Mareike
Hallo Pippa,
warum soll eine "Ostler" einen "Westler" verstehen? Während die "Ostler" durch ein Tal der Tränen gehen mussten, verloren die "Westler" praktisch nichts und mussten sich in keiner Weise umstellen.
Als es die DDR noch gab, machten sich viele "Westler" einen Spaß, das Preisgefälle auszunutzen und die Billigen Waren oder das billige Essen in Gaststätten zu konsumieren, oder in Westberlin auf dem "Polenmarkt" billig einzukaufen. Die Händler auf dem Polenmarkt kauften mit einem unvorstellbaren umlaufenden Vermögen die subventionierten Waren in DDR-Läden ein. Schlicht gesagt: Die griffen alle schamlos in die "Zweite Lohntüte" der DDR-Bürger.
Nach der Wende rollten die westlichen Billigläden in die DDR und die HO wurde abgewickelt, da Volkseigentum. Die Einrichtungen der Konsumgenossenschaften mussten sich neu organisieren. So weit es noch "Ost"-Produkte in der Lebensmittel-Branche gab, wurden diese dort verkauft. In den "West"-Medien gab es eine Welle von Diskriminierungen gegen "Ost"-Produkte. Ostalgie war etwas ganz schlimmes. Bis "Real" begann, selbst Ostprodukte ins Sortiment zu stellen. Nach einer kleinen Delle behaupteten sich etwa 50 % der ehemaligen Genossenschaften gegen die Westkonkurrenz. Die Handelskette NORMA GmbH & Co.KG hat heute viele Ostprodukte im Regal.
Trotz der in diesem Jahr erreichten Rentenangleichung Ost-West bleibt es dabei, dass die Renten im Osten niedriger sind als im Westen (im Durchschnitt um 200,-€).
Von "Westlern" kam die wenig scherzhafte Meinung, die Mauer wieder aufzubauen aber 2 Meter höher.
Sag mir bitte, was "Ostler" verstehen sollten.
Juro
Deine Bilanz ist 2020 erschienen, also stammen die Zahlen aus 2019, das ist 4 Jahre her, ich glaube nicht, daß das taugt, um etwas differenzierter zu argumntieren!
Alles ist auf einem guten Wege, bis auf den Rechtsextremismus, nach dem Skandal an Brandenburgs Oberschulen, schreitet er besonders auch in Sachsen und Thüringen, alarmierend voran!
Überall dort liegt die AfD in Umfragen vorn. Die Linke möchte ebenfalls vom verführerischen Gift des Populismus profitieren.
"Und über die Russland-Politik des sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer hat sein CDU-Parteifreund Marco Wanderwitz den erschütternd zutreffenden Satz gesagt:
„Er agiert wie ein Geisterfahrer, der glaubt, nicht er, sondern alle anderen würden in die falsche Richtung fahren.“
Und natürlich gibt es in Ostdeutschland vielerorts positive Entwicklungen der Zivilgesellschaft, das zeigt ja der Kontraste-Bericht auch.
Das darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, daß in einzelnen Regionen die Demokratie in Gefahr ist ... und das akut! In ihrem Brief schreiben die beiden Schülerinnen aus Burg, im Geschichtsunterricht habe über die Hälfte der Klasse gesagt, daß sie sich der Hitlerjugend anschließen würde, "obwohl ausführlich über das Thema aufgeklärt wurde".
Es hätten sich Mitschüler über das Judentum "lustig gemacht". Lehrer Teske erzählt, daß vor ein oder zwei Jahren an der Schule eine Landtagswahl simuliert worden sei. Ergebnis: eine Koalition aus NPD und AfD.
Und selbst wenn stimmt, daß die Energiekrise Ostdeutschland nicht zuletzt deshalb härter trifft, weil Menschen dort weniger finanzielle Polster haben, .... viele Ostdeutsche sollten / müssen sich fragen, warum sie in der Flüchtlingskrise, der Coronakrise und der Ukrainekrise von Solidarität wenig wissen wollten und wollen, obwohl sie sich auf die Solidarität in der DDR einiges zugutehalten!
Edita
Ich kann nicht, bei mir laufen vor Mitleid unaufhörlich die Tränen ob Deiner kruden Erklärungen über die abgehängten Geschäftsinhaber!@ Edita, ich kann mir schon vorstellen, dass Du das nicht so gerne liest. Juro hat aber die Situation nach der Wiedervereinigung absolut treffend und richtig beschrieben. Es war ganz einfach so und eigentlich hätte er noch mehr dazu schreiben können. Z.b., dass unseren Kindern, Lehrern und auch den Eltern von "jetzt auf gleich" ein völlig neues Schulsystem übergestülpt wurde - ohne jegliche Vorbereitung oder Übergangsfristen.
Edita
Es entstand in dieser Zeit, bei allen Problemen die fast Jeder hatte, ein sehr großes Misstrauen! Das war zu DDR-Zeiten ohnehin gegen die staatlichen Institutionen vorhanden. Aber in der Situation, dass auf nahezu allen Gebieten fast sämtliche und bekannte Grundlagen des Lebens innerhalb kürzester Zeit vernichtet wurden, ohne dass schon neue Optionen bestanden, toppte das noch alles Vorherige.
Das ist keine Entschuldigung für das heutige Wahlverhalten, auch ich bin davon extrem enttäuscht!
Aber das "weg zu schweigen", oder als krude zu bezeichnen, bringt auch nichts. Die Fehler von damals haben sehr viel zerstört und sind noch immer nicht vollständig bereinigt.
Obwohl inzwischen sehr viel Positives passiert ist! Das will ich in keiner Weise in Abrede stellen.
Aber da Du diesen Link eingestellt hast, obwohl es eigentlich um Herrn Maaßen geht, möchte ich dazu schreiben:
Mein Sohn war im Jahr der Wiedervereinigung 10 Jahre alt. Als er 12 war, waren sie da: Eure NPDler aus "dem Westen". Sie haben unsere Kinder vor der Schule abgefangen, sie in nette, unverfängliche Gespräche verwickelt und sich mit ihnen zum Fußball verabredet. Eines Tages haben sie vorgeschlagen, den alten Jugendclub gemeinsam wieder aufzubauen.. Alle waren begeistert und hatten ihre Heroes gefunden. Ja, auch mein Sohn. Meine Kinder und ich haben schon immer über alles geredet und er hatte mir ganz begeistert davon erzählt. Ich hatte ihm nicht verboten, dort mit zu bauen. Sonst hätte er es ohne mein Wissen gemacht. So wusste ich wenigstens, was die denen erzählen und konnte (erfolgreich) Einfluss nehmen.
Ich kann mir vorstellen, dass auch die AFD heutzutage sich ähnlich verhält. Im direkten Umgang mit Menschen und Jugendlichen. Die sind ja leider nicht doof !
Und auch zur AFD ist zu sagen: ja, die sind leider stark im Osten. Aber die Bosse kommen allesamt aus dem Westen (außer der Chrupalla).
Katja
" die Weltlage ist instabil wie lange nicht – das seit Jahren. Erst die Eurokrise, aus der die Partei entstand. Später die Asylkrise in der EU, dann Corona, jetzt der Krieg in der Ukraine und der Klimawandel. Soziologe Brähler sagt: „Krisen helfen der AfD, jedenfalls dann, wenn sie länger andauern als jetzt.“
https://www.morgenpost.de/politik/article237975461/afd-umfragen-experte-potential-aufschwung.html
Seit Jahren beobachte ich, dass z. B. der Straftäter Sven Liebich für sein fortgesetztes Tun nicht ausreichend zur Verantwortung gezogen wird.
BELEIDIGUNG, ÜBLE NACHREDE, HAUSFRIEDENSBRUCH24 Tatvorwürfe: Sven Liebich erneut vor Gericht
von MDR SACHSEN-ANHALT
Stand: 16. Mai 2023, 16:54 Uhr
Übrigens fiel mir in der Kontraste Sendung auf, - ich habe sie leider nur teilweise gesehen - dass die Täter nicht konsequent strafrechtlich verfolgt werden.
Ja - das war erschreckend!
Um auf die Schüler zurückzukommen .......
Neben einer Kein-Bock-auf-Stress-Einstellung, wie sie manche Lehrer:innen oder auch die Schulleiterin aus Burg zeigen, gibt es sogar ein Konzept in der Sozialen Arbeit, das diese Einstellung pädagogisch begründet.
Es nennt sich akzeptierende Jugendarbeit. Heike Radvan, Soziolog:in an der Brandenburgischen Technischen Universität in Cottbus, sagt, der Ansatz sei in den Neunzigerjahren aus Bremen quasi "importiert" worden, ohne Blick auf den ostdeutschen Kontext.
Der Entwickler des Konzepts, Franz Josef Krafeld, habe lange davon gesprochen, dass politische Einstellungen in der Jugendarbeit keine Rolle spielen sollten. Radvan resümiert:
"Wir haben Fehler in der Sozialen Arbeit gemacht: Das Neutralitätsgebot ist ein falsches Konzept für Naziparolen an Schulen."
Also mehr Personal, aber auch gutes Personal. Das ist aktuell im Bildungssektor ein großes Problem: Der Bedarf in Brandenburg beläuft sich auf 1.800 neuen Stellen, 200 Stellen werden nach dem Sommer wohl unbesetzt bleiben.
Das Ministerium überlegt deswegen, ältere Lehrerinnen durch finanzielle Anreize zum Längerarbeiten zu überreden. Besonders Schulen im ländlichen Raum seien von dem Mangel betroffen.
Barbara Domke, Kommunalpolitikerin von Bündnis 90/Die Grünen und Sozialarbeiterin, ist ein bekanntes Gesicht in der antifaschistischen Szene in Cottbus und meint dazu:
"Es gibt so viele freie Schulleiterstellen in Brandenburg, da wird genommen, wer Ja schreit, und das hat nicht automatisch was mit Kompetenz zu tun." Das falle den Schulen nun auf die Füße.
Neulich mußte eine Berliner Schulklasse ihren Ausflug ins brandenburgische Heidesee vorzeitig abbrechen, die Eltern dieser Schüler mußten ihre Kinder mitten in der Nacht abholen, weil Schülerinnen rassistisch beleidigt worden waren und die Jugendlichen Angst bekamen in der Nacht noch überfallen zu werden!
Was machen aber die, die nicht abreisen können weil es ihr Zuhause ist???
Wie die beiden 15-jährigen Mädchen aus der Burger Schule berichten, " In den Pausen kommen uns Schüler:innen mit gehobener Hand, dem sogenannten Hitlergruß entgegen … doch die meisten Lehrer:innen schauen nur weg und unternehmen nichts.
Auch im Unterricht macht man sich über Schüler: innen, die die rechtsradikale Einstellung nicht teilen, lustig und man bekommt Sätze wie zum Beispiel 'Ihr scheiß linken Zecken, geht 'nen N*gga ficken und freßt seine Scheiße' zu hören! "
Macht es überhaupt noch Sinn, dort Kinder großzuziehen??? Kein Wunder, daß so viele junge Leute diesen Gegenden den Rücken kehren, dort ist es unerträglich und gefährlich Kind, jugendlich und heranwachsend zu sein!
Edita
Hallo Edita,
die Jugendlichen, die den Gegenden den Rücken kehren sind leider zu oft gerade die, die noch einen Rest Demokratie im Leibe haben. Und warum? Weil sie von rechten Netzwerken ausgegrenzt und bedroht, letztendlich weggemobbt werden. Das dumme ist nur, dass die, die da bleiben (dürfen) aber gleichzeitig nicht die hellsten Köpfchen sind. Sie dürfen bleiben, weil sie folgen und nicht nachdenken. Es ist sicher nicht der einzige Trend in der Entwicklung, aber wo soll man denn hingehen, wenn die interessanten und lukrativen Stellen meist im Westen sind, wo es diesen wirtschaftlichen Kahlschlag nicht gegeben hat.
Das was wir hier diskutieren sind die Fehler der Vereinigungspolitik, des Überstülpens eines Gesellschaftsmodells über eine Bevölkerung, die nicht darauf vorbereitet war und das Überstülpen der D-Mark über eine Wirtschaft, die den größten Teil ihrer Außenwirtschaft in Transfer-Rubeln abwickelte. Das Beitrittsgebiet hatte nicht einmal die Möglichkeit, durch Umwertung seiner Währung etwas zu bewirken. Der Zloty oder der Forint konnten sich bewegen - im Beitrittsgebiet wurde durch die D-Mark brutal aufgewertet und damit alle Mechanismen der Geldpolitik ausgehebelt. Da hätte eine befristete Konföderation mehr bewirken können. Der Vorschlag lag auf dem Tisch, wurde von der Regierung Kohl nicht mal diskutiert.
Was du in deinem Beitrag beschreibst, ist harte Realität. Fehlende Lehrerstellen, keiner will Verantwortung übernehmen, weil keine klaren Perspektiven gegeben sind. Aber auch du beschreibst nur. Lösungen hast du auch nicht. Ich hatte mal eine Chefin, die sagte in der Situation gern: Wenn du mit einem Problem zu mir kommst, dann bring den Lösungsansatz bitte mit. Und verschärft an die sogenannten notorischen Meckerer: Hast du ein Problem oder bist du das Problem?
Juro