Innenpolitik Laut Maaßen, wird die braune AFD im Osten salonfähig ?

WEnn Sie sich wirklich die umfangreiche Arbeit machen wollen, die Mitglieder der AFD irgendwie analysieren zu wollen, haben Sie sich eine Menge vorgenommen. Denn das würde natürlich für Sie bedeuten,d ass Sie Zugang zu diesen Mitgliedern haben müssten,die Sie dann umfangreich befragen sollten und letztendlich zwischen Wahrheit und Lügen unterscheiden müssten aus all dem, was sie Ihnen erzählen.

Praktisch aussichtslos dürfte eine Analyse der Wähler und Sympathisanten der AFD sein. Wahlen sind geheim - wie wollen Sie also an diese Leute rankommen? So ein Protestler oder Enttäuschter kann Ihnen doch viel erzählen - ob er seine Drohungen dann wirklich in der Wahlkabine wahrmacht, muss er nie beweisen und die Ihnen übermittelten Fakten für Ihre Studie sind vermutlich das Papier nicht wert, wo Sie all das festhalten wollen.

Aber natürlich hätten Sie Zeit für Ihre Studie: Z.B. bis Herbst nächsten Jahres, wenn in Ostdeutschland in einigen Landtagen gewählt wird (und sicher recht viele in geheimer Wahl die AFD bevorzugen werden); denn aktuell hat ja niemand eine Chance dazu, weil nirgendwo gewählt wird.

Viel Erfolg bei diesem Projekt - bin gespannt, ob Sie wirklich irgendwann Ergebnisse liefern können, die Sie dann seriöserweise natürlich auch auf irgendeine Art und Weise belegen sollten. Olga

Um etwas zu analysieren, muss ja erst aufgelistet werden, wer wann wo etwas geschrieben hat. Ich weiß es auch so. Aber wenn Anna glaubt das machen zu wollen, ich habe nichts dagegen, sehe allerdings gewaltiges Streitpotenzial.

Bruny

Ich denke, da waren schon viele dran,deren Beruf es ist, auch die AFD inkl. deren Mitgliedern und vermuttete Wählerpotentiale zu analysieren und sich auch soziologisch-wissenschaftlich dann damit zu beschäftigen. Meist werden solche Studien in Auftrag gegeben und auch bezahlt,da sie einen umfangreichen Personalaufwand und immens viel Zeit erforderlich machen.
Kann mir wirklich nicht vorstellen, dass eine Einzelperson dies in irgendeiner Form schaffen soll und dann belegbare Fakten innerhalb angemessener Zeit abzuliefern.
Interessant wäre es natürlich - aber man sollte sich im Leben doch besser Vorhaben aussuchen, die man auch irgendwie bewältigen kann - auch wenn die eigene Zukunft schon etwas begrenzt ist. Olga

Darum ging es bei meiner Antwort nicht.

Ich antwortete auf diesen Teil der Antwort von Anna auf Sie:

“Im Winter mache ich mir eventuell mal die Arbeit.
Werde mir einen thread raus suchen und alles auflisten, welches für mich in die
Kategorie " Personenbezogene Fremddefinitionen " hinein fällt.
Dies werde ich mit dem obigen Titel, neutralisiert, als eigenen thread, eingeben.
Vielleicht ergibt sich daraus eine Diskussion um Debattenkultur und Persönlichkeits-
rechte.
Mal sehen.....“

Gut und wichtig ist,dass dafür ein separater Thread gegründet und gefunden wird.
Kann ja sein, dass es DisputantInnen gibt, die sich nicht vorwiegend und hauptsächlich um die inneren Befindlichkeiten aller UserInnen kümmern wollen oder sich in hohem Umfange dafür interessieren.
In einem eigenen Thread findet dann evtl. eine Gruppe zusammen, wo dies anders ist - und es werden auch weniger, andere Threads mit anderen Anliegen gestört. Olga

Ja, Olga, da muss ich Ihnen wirklich recht geben.
Es ist aussichtslos.

Letztens lief im Radio WDR 5 die Sendung " Redezeit ".
In dieser können Leute anrufen und ihren Beitrag sagen.
Ein Experte war dabei. Ein Professor für Politische Wissenschaft an der UNI Trier.

Thema: Welch Leute wählen die AFD?
Es wurde als gesamtgesellschaftliches Thema behandelt, nicht einzelne
Bundesländer betrachtet.

Heraus kam, was wir uns schon denken können: Es gibt auch dort die Stammwähler.

Dann kam die Sprache auf jene, die mit der jeweiligen Bundesregierung unzufrieden
sind. 
Diese wollen einen " Weckruf " gerichtet an die jeweilige Regierung senden.
Es wird vermutet, dass diese nun stark zu nehmen werden.

Dann wurde dargelegt, dass die AFD versucht, die Gefühle der Leute, wie Angst,
Unsicherheit an sich zu binden.
Sie verstärkt diese Emotionen und bindet die Leute auf dieser Ebene an sich.
Die Vernunft wird quasi ausgeschaltet.

Vor der letzten Bundestagswahl haben mir zwei Bekannte gesagt, sie überlegen,
die AFD zu wählen.
Begründung: Die etablierten Parteien sollen mal aufwachen. 
Auch so eine Art Weckruf.
Ob sie das nun wirklich gemacht haben, weiß ich nicht.

Zum Schluss kam ein Hörer zu Wort, der meinte: Es wäre für ihn weitaus
schlimmer, wenn die Leute aus Überzeugung die AFD wählten. Diese sog.
Protestwähler, die wären nur vorübergehend.

Ach so, dieser Prof. meinte noch, dass der autoritäre Charakter weit in der
Gesellschaft verbreitet ist.
Das hat mich auch stutzig gemacht.
Dieser würde sich heute nur in einem anderen Gewand zeigen.
An so etwas hatte ich nicht gedacht.

Anna

Ach so, dieser Prof. meinte noch, dass der autoritäre Charakter weit in der
Gesellschaft verbreitet ist.
Das hat mich auch stutzig gemacht.
Dieser würde sich heute nur in einem anderen Gewand zeigen.
An so etwas hatte ich nicht gedacht.

Anna

Da stimme ich dem Prof. zu 100% zu.

Ich verzichte im Grunde bewusst auf Aussagen wie "Typisch Deutsch", aber das Autoritäre in der deutschen Gesellschaft ist mir immer noch fremd und auch unsympathisch.
Mareike

Danke Anna. Auch das ist natürlich ein Thema, um das sich sog. Professoren und Wissenschaftler bemühen, weil sie Aufmerksamkeit erzielen wollen. Und es wird auf der anderen Seite wenige geben, die wirklich faktengestützt überprüfen, wie seriös solche Aussagen dann sind, weil der Aufwand viel zu hoch ist (vor allem wenn kein Auftraggeber bezahlt und auch eine anonym agierende Masse berücksichtigt werden soll).
Lassen Sie es lieber bleiben und wenden Sie sich Dingen zu, die erfreulicher sind und vor allem auch Sie persönlich weiterbringen werden. Alles Gute - Olga

 

Ich verzichte im Grunde bewusst auf Aussagen wie "Typisch Deutsch", aber das Autoritäre in der deutschen Gesellschaft ist mir immer noch fremd und auch unsympathisch.
Mareike

Ich habe kürzlich gelesen, das so manches andere Land uns mittlerrweile "Meckerland" nennt und sich  darüber teilweise auch sehr erheitert. Darüber sollten wir ewige Jammerer und Stänkerer uns auch mal selbst Gedanken machen.
Aber was verstehen Sie eigentlich unter "Autoritäre in der deutschen Gesellschaft"? Haben Sie hier auch genügend deutsche Menschen empirisch untersucht oder sind das Einzelerlebnisse, die Sie so hatten oder haben? Fliessen dann hier auch generell Meinungen Anderer mit hinein, die nicht mit Ihrer eigenen übereinstimmen? Warum auch immer? Olga

Der Rechtsradikalismus in Deutschland beschäftigt mich seit meiner
Jugend.
Ob er mich weiter bringt, diese Frage stelle ich mir nicht.
Bringt mich die Musik, die ich höre weiter? Oder der Radsport?
Keine Ahnung.
Ich weiß noch nicht einmal, wohin mich irgendetwas bringen sollte.
Außer dem Internet. Das habe ich erst seit 1 1/2 Jahren und es hat mich
in die digitale Welt, vor allem in die digitale Kommunikation gebracht.
Ganz neue Erfahrungen.

Ich habe mir jetzt überlegt, dass ich mir demnächst mal wieder die " Campact "
am Bahnhof kaufen werde.
Propaganda pur.
Dort kann ich sehen, welche Themen aufgegriffen und wie sie kommuniziert werden.

Anna
 

Es gibt umfangreiche Studien zum " autoritären Charakter ".


" Gekränkte Freiheit. Aspekte des Libertären Autoritarismus "
von Carolin Amlinger/ Oliver Nachtwey. Suhrkamp Vlg.

Beide unterrichten an der Universität Basel.

" Sie erläutern die sozialen Gründe, die zu einem Wandel des autoritären Charakters
führten, wie ihn noch die kritische Theorie dachte. "

Das Buch ist aufschlussreich, jedoch sehr schwer zu lesen.

Anna