Innenpolitik Laut Maaßen, wird die braune AFD im Osten salonfähig ?
Die nehmen das noch für bare Münze, @marina.
Genau das sehe ich als Problem.
xenia
Doch, das kapiere ich.@ Alexs
Ich habe schon zweimal erklärt hier, dass diese Typen Nazis zu nennen, die Taten der Nazis verharmlost. Was ist daran falsch? Was kapiert ihr denn daran nicht? Wie nennt ihr denn richtige Nazis, wenn diese Demonstranten für euch schon Nazis sind?
Ich schrieb auch schon, dass ich eure Einstellung hierzu perfide finde.
Noch mehr Unverschämtheiten und Beleidigungen muss ich mir heute nicht mehr geben. Ich bin der Unbelehrbare, alles klar.
Wenn " diese Typen " brüllend und grölend durch Chemnitz marodieren und ihre herausgebrüllten Parolen sind:
Haut ab - was ist denn - ihr Kanaken
Wir sind das Volk - Ausländer raus
Hitlergruß
Dann sind das nicht irgendwelche harmlosen Demonstranten, sondern Nazis, und um Nazi zu sein, muß man sich nicht eigenhändig am Holocaust beteiligt haben, es reicht, wenn man ihn stillschweigend geduldet hat!
Edita
Jetzt bin ich gespannt auf die Antwort von Alexs, denn von ihr hängt es ab, ob hier im St eine rhetorische Hetztjagd auf ihn und wandersmann stattfand, ob sie erfolgreich war oder nicht.
--
adam
......da hier im St ja schon fast inflationär der Begriff "Nazi" verwand wird, muss ich über oben stehende Äußerung doch kräftig Schlucken....
Dann sind das nicht irgendwelche harmlosen Demonstranten, sondern Nazis, und um Nazi zu sein, muß man sich nicht eigenhändig am Holocaust beteiligt haben, es reicht, wenn man ihn stillschweigend geduldet hat!
sammy
Na - dann schluck mal schön - vielleicht kommt was Brauchbares dabei raus!Dann sind das nicht irgendwelche harmlosen Demonstranten, sondern Nazis, und um Nazi zu sein, muß man sich nicht eigenhändig am Holocaust beteiligt haben, es reicht, wenn man ihn stillschweigend geduldet hat!......da hier im St ja schon fast inflationär der Begriff "Nazi" verwand wird, muss ich über oben stehende Äußerung doch kräftig Schlucken....
sammy
Edita
Du hast dich wenigstens in einer Definition versucht, edita. Sammy schluckt wahrscheinlich, weil er mit deinem Urteil nicht ganz einverstanden sein kann. Nicht jeder Mitwisser konnte etwas gegen den Holocaust tun, der davon wußte und auch nicht jeder, der etwas vermutete. Meine Großmutter erklärte es mir folgendermaßen: "Ich wußte nicht, was passierte. Aber mir war klar, daß es etwas ganz Furchtbares sein mußte!"
Mit der Bezeichnung "inflationär" hat sammy recht, wie ich finde.
--
adam
Du hast dich wenigstens in einer Definition versucht, edita. Sammy schluckt wahrscheinlich, weil er mit deinem Urteil nicht ganz einverstanden sein kann. Nicht jeder Mitwisser konnte etwas gegen den Holocaust tun, der davon wußte und auch nicht jeder, der etwas vermutete. Meine Großmutter erklärte es mir folgendermaßen: "Ich wußte nicht, was passierte. Aber mir war klar, daß es etwas ganz Furchtbares sein mußte!"Adam - in unserem Alter - mit unseren Erfahrungen, (im Sinne von Zeitzeugen und Überlebenden erfahren haben) ist das doch klar, daß es wirklich ein paar Handvoll Leute gab, die wirklich nichts wußten, von denen rede ich nicht, ich rede von denen, die es gewußt haben müssen, das ist hinreichend erforscht!
Mit der Bezeichnung "inflationär" hat sammy recht, wie ich finde.
--
adam
" Die Massenverbrechen während der Kriegszeit aber, vor allem den Mord an den Behinderten und die Vernichtung der europäischen Juden, wollte das Regime unbedingt geheim halten. Selbst intern bedienten sich die Täter einer Art Geheimsprache.
Das machte es vielen Deutschen nach 1945 einfach, pauschal abzustreiten, "davon" etwas gewusst zu haben. Die Forschungen der letzten zwei Jahrzehnte indes haben hinreichend gezeigt, dass jeder wissen konnte, der wissen wollte – mitunter sehr detailliert. Fest steht auch: Die "Volksgemeinschaft" hatte begriffen, dass den Juden "nichts Gutes" widerfuhr. Friedrich Kellners Tagebücher nun belegen eindrücklich, was man alles wann und wo in Erfahrung bringen konnte.
Auf ganzer Linie gescheitert war der Versuch des Regimes, den Mord an den Behinderten und unheilbar Kranken zu vertuschen.
Seit Herbst 1939 töteten Ärzte und Pfleger in sechs über das gesamte Reichsgebiet verteilten Mordzentren bis Ende August 1941 mindestens 70.000 Menschen in Gaskammern und äscherten ihre Leichen anschließend ein.
Nördlich von Wiesbaden, in der Heil- und Pflegeanstalt Hadamar, wurden innerhalb weniger Monate von Dezember 1940 bis zum Frühjahr 1941 rund 10.000 Patienten umgebracht, was die Menschen der Umgebung sehr bald wussten. Dieses Wissen verbreitete sich über die Region hinaus.
Spätestens im Juni 1941 hörte Friedrich Kellner davon. Am 10. Juni schreibt er: "In letzter Zeit mehren sich die Anzeigen über Todesfälle in der Heil- und Pflegeanstalt in Hadamar. Jeder konnte es wissen
Nur ein Beispiel von vielen - aber selbst ein A.Speer hat ja nichts gewußt, und man glaubte ihm!
Edita
Es ist schon so, nicht jeder Mitwisser, oder der ahnte, daß schreckliche Dinge geschehen, konnte aktiv etwas dagegen tun, ohne in Gefahr zu geraten selbst davon betroffen zu sein und auch zu verschwinden.
Es war zu spät, Hitler war bereits an der Macht.
Die Zeit bevor Hitler an die Macht kam, war für die überwiegende Bevölkerung schlechte Zeiten, Arbeitslosigkeit war extrem hoch, damit verbunden Armut und Hoffnungslosigkeit.
Da kam jemand der viel versprach, sie glaubten ihm, ahnten nicht was kommen könnte.
Die Möglichkeit sich umfassend zu informieren, wie wir es heute können, hatten die wenigsten, wenn überhaupt.
Wir sind heute in der Lage zurück zu schauen und die Anfänge zu erkennen, sofern wir es auch wollen.
Deshalb sollten wir nicht schweigen und evtl. weg schauen.
Mit kleinen Dingen, die auf dem ersten Blick als harmlos wirken können, fing es an ...
Ich mache meinen Großeltern keine Vorwürfe, sie wußten es nicht besser, meinen Eltern erst recht nicht, sie waren damals bei der Machtübernahme von Hitler selbst noch Kinder.
Monja.
Liebe Edita,
das ist alles richtig, aber heutige Menschen haben damals nicht gelebt, sie sollten allerdings aus dem Holocaust gelernt haben. Dabei ist es sehr wichtig zu begreifen, dass der Holocaust der Endpunkt einer viel früher begonnenen Entwicklung war. Es ist wesentlich, die Anfänge der Diskriminierung zu verstehen, die die nachfolgenden Eskalationsstufen erst ermöglichten, um heute rechtzeitig gegenzusteuern.
Die von Dir und marina verlinkten Definitionen auf die heutige Zeit angewandt waren deshalb wichtig. Sehr gut finde ich den Text der Bundeszentrale für politische Bildung "Wann spricht man von Rechtsextremismus, Rechtsradikalismus oder Neonazismus....?"
In diesem Text der Bundeszentrale für politische Bildung wird versucht zu differenzieren, zwischen Rechtsradikalen und Rechtsextremisten wird unterschieden. Radikale Zielvorstellungen dürfen verfolgt werden, wenn dies innerhalb des Grundgesetzes stattfindet. Jedoch:
ebd.:Der Neonazismus ist eine Untergruppierung der Rechtsextremen:
"Das rechtsextreme Weltbild ist gekennzeichnet durch Nationalismus, Fremdenfeindlichkeit, völkische Ideologie, Antisemitismus, Geschichtsklitterung, einhergehend mit der Verherrlichung des NS-Regimes und Relativierung bis zur Leugnung des Holocaust, Diffamierung und Ablehnung des demokratischen Rechtsstaats und seiner Institutionen. "
ebd. (Seite 2):Die rassistische Sicht auf die Welt ist dabei nicht auf die Juden allein ausgerichtet, sondern auf "Ausländer" oder "Andersartige" generell.
"Im Verfassungsschutzbericht des Bundes für 2007 heißt es: "Die Überzeugungen von Neonazis orientieren sich in der Regel an nationalsozialistischen Vorstellungen eines totalitären 'Führerstaats' auf rassistischer Grundlage ... Aus ihrer Sicht ist das deutsche Volk höherwertig und deshalb vor 'rassisch minderwertigen' Ausländern oder Juden zu schützen."
Wir leben heute GSD nicht in einer Situation wie die Menschen während des 3. Reichs. Wir können heute Entwicklungen und Tendenzen noch relativ gefahrlos bekämpfen, trotz der Morde oder Mordversuche an mutigen Politikern. Wenn wir aber nicht aufpassen, dann kann die Situation auch heute wieder kippen. Einen absoluten Schutz gibt es nicht, wenn nicht wir selber aufpassen.
Peter Tauber, der ehemalige CDU Generalsekretär warnt vor einer Radikalisierung des politischen Diskurses und sieht AfD-Politiker wie Höcke und Weidel, aber auch z. B. Frau Steinbach von der CDU als mitverantwortlich an dem Mord an Walter Lübckes an.
Unsere Aufgabe muss es sein, mit Zivilcourage überall Fremdenfeindlichkeit und Rassismus eindeutig entgegenzutreten. Ein Streit darüber, ob Rassisten Rechtsradikale, Rechtsextreme, Nazis oder "normale Bürger" seien, sehe ich letztlich als weniger wichtig an als die klare Stellungnahme gegen Hetze und Rassismus per se.
Karl
Karl - ich habe damals auch nicht gelebt und bin sehr froh darüber, ich verurteile nicht die angeblich " Unwissenden ", wer weiß - vielleicht wäre ich auch Eine gewesen, und ich bin auch keine Einsteinin, aber ich kann lesen, hören, verstehen, und 1 und 1 zusammenzählen, ich habe diese elende Rumeierei, mit dem "das wird man doch wohl mal sagen dürfen ohne in die rechte Ecke gestellt zu werden " , einfach satt!
Wenn man hier so manch relativierende Einwände liest, kann einem Angst und Bange werden!
Edita