Innenpolitik Krankenhausreform

Mareike
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RE: Krankenhausreform
geschrieben von Mareike
als Antwort auf Lenova46 vom 20.05.2024, 12:44:53

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Pythia
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Der-Waldler
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RE: Krankenhausreform
geschrieben von Der-Waldler
als Antwort auf Lenova46 vom 20.05.2024, 12:44:53

Liebe Lenova,

mich würde richtig interessieren, wo Du lebst, in welcher Gegend...😉  Alles, was Du schreibst, ist für bestimmte Gegenden richtig. Als ich in Essen, Köln, Bonn, Frankfurt, Neuss lebte, hätte ich allem zugestimmt, was Du so schreibst, bzw. ich hätte es bestätigen können. Aber auf  dem Land ist das schon etwas anders, wobei ich unter "auf dem Land" nicht verstehe, dass die nächste Großstadt in 20-30 Minuten mit Bahn oder Bus erreichbar ist.

Ich habe mir über die von Dir genannte Nummer mal einen kurzfristigen Facharzt-Termn beschaffen lassen wollen. Nun, mir wurde einer angeboten, in Passau (!) fast 2 Autostunden von uns entfernt. Da zog ich es dann doch vor, zu einem Facharzt "in der Nähe" (50 km) als Selbstzahler zu gehen. Der Doc hatte keine Kassenzulassung mehr, er gab sie ab. Ich wurde dort gut versorgt, war aber für 2 Konsultationen 250 Euro ärmer, was die Krankenkasse ablehnte zu zahlen, da sie mir ja einen Kassenarzttermin angeboten hatte.

Das sind AUCH Realitäten, nicht nur Essen, Köln, Bonn usw.

Nichts für ungut.

DW

Lenova46
Lenova46
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RE: Krankenhausreform
geschrieben von Lenova46
als Antwort auf Der-Waldler vom 20.05.2024, 12:25:50

Sympathisch, gut erreichbar und kompetent - so wünschen sich Patienten und Patientinnen ihre Arztpraxis.
Insoweit kann ich dich gut verstehen.

Im Übrigen kann ich dir versichern, dass auch in Großstädten die von dir angegebenen Km-Entfernungen keine Seltenheit sind.
Es gibt entfernte Stadtviertel und Vororte.



 


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Elbling
Elbling
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RE: Krankenhausreform
geschrieben von Elbling
als Antwort auf Lenova46 vom 20.05.2024, 13:01:54
Sympathisch, gut erreichbar und kompetent - so wünschen sich Patienten und Patientinnen ihre Arztpraxis.
Insoweit kann ich dich gut verstehen.

Im Übrigen kann ich dir versichern, dass auch in Großstädten die von dir angegebenen Km-Entfernungen keine Seltenheit sind.
Es gibt entfernte Stadtviertel und Vororte.
geschrieben von Lenova46
..und in Großstädten gibt es den ÖPNV..! Hier auf dem Land hält man ÖPNV für einen neuartigen Virus, denn mit dem begriff kann keiner was anfangen, er findet hier garnicht erst statt. Kann die 116117 da auch weiterhelfen..?
Zaunkönigin
Zaunkönigin
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RE: Krankenhausreform
geschrieben von Zaunkönigin
als Antwort auf Heidrun11 vom 20.05.2024, 10:40:30
Und irgendwo (nicht von dir) wurde hier erwähnt, das man bevor man umzieht darauf achten soll wie die Versorgung im Alter sein wird. Haben wir auch getan, bevor wir das Grundstück kauften und unser Haus bauten. Wir haben das Glück, dass die Klinik in der Nähe wohl bleibt (neu umgebaut, neues Gebäude dazu usw.), auch die Schulen blieben (Schulen war uns wichtig), aber alles andere Metzger, Lebensmittelladen usw wurde geschlossen. Genauso kann es passieren, das die Kliniken und Arztpraxen geschlossen werden. So was kann man nicht 20 oder 30 Jahre voraus planen. 😏

LG Heidrun
 

Ja, das war eine Userin, lebend im Speckgürtel Münchens. Den muss man sich auch erst leisten können.

Das kann sich noch viel schneller ändern. Wenn es ganz dumm läuft ist so etwas noch nicht einmal 2 Jahre stabil.

Mein Mann und ich ziehen Ende des Jahres oder Anfang nächsten Jahres um. In die Nähe des Sohnes meines Mannes. Das ist auch diversen Gründen im Grunde alternativlos.
Ich hatte mich, bevor wir die neue Wohnung gekauft haben, auch informiert wie es in der Nähe mit der ärztlichen und therapeutischen Versorgung aussieht. Das alles war zwar keine deutliche Verbesserung zum aktuellen Standort, aber auch keine Verschlechterung. Der Recherchestand war: Mitte letzten Jahres.

Vor 6 Wochen las ich, mehr oder weniger durch Zufall, dass eine der zwei Hausarztpraxen im Ort - besetzt mit 2 Ärzten - zum Ende 2023 geschlossen hat. Die andere Praxis nimmt keine Patienten mehr auf. 

Jetzt wird es spannend und die Frage ist wo wir unterkommen. Mein Mann benötigt aufgrund seines Schlaganfalls regelmässig ärztliche Betreuung. 

Und nein, da nützt es auch nichts, dass mein Mann aufgrund seines Berufes Privatpatient ist. Auch wenn das viele denken. Meine persönliche Erfahrung ist: Ich habe in den letzten 5 Jahren kein einziges Mal einen Termin früher bekommen weil privat abgerechnet werden kann. Selbst einen Hausarzt, den mein Mann bis zu seinem Schlaganfall nicht mehr hatte, konnte ich nur mit viel telefonieren und vorstellig (und etwas Glück) werden finden.
Ich geb's zu, bezüglich meiner neuen Suche bin ich deshalb ein klein wenig unruhig. 

In unserem neuen Wohnort wächst übrigens gerade die Infrastruktur. Die Gemeinde arbeitet da sehr aktiv daran und das was schon vorhanden ist, kann sich für einen kleineren Ort wirklich sehen lassen. In der nahe gelegenen Kreisstadt wäre ich fussläufig nicht besser versorgt. Tja, nur die Hausärzte ... die verkrümeln sich. 

Hier bei uns im aktuellen Wohnort hatte eine junge Ärztin eine Praxis übernommen. Zum Einen waren bei ihr die Termine für Berufstätige nicht wirklich machbar, zum Anderen war die Praxis häufig geschlossen und irgendwann wollte sie auch nur noch halbtags arbeiten. Nach 2 Jahren schloss sie die Praxis und zog in die nächst größere Stadt um (d.h. wir am Ort hatten auf einmal auch nur noch einen Arzt für rund 6000 Einwohner) - in ein Gesundheitszentrum, das von einer Betreiberfirma geführt wurde. 

Das ging aber auch nicht lange gut. Mindestens 3.000 Patienten standen von heute auf morgen auf der Straße und hatten noch nicht einmal Zugriff auf ihre Patientenakten. Die Betreiberfirma (Medicas) der drei Praxen war in Zahlungsschwierigkeiten und hatte seit 4 Monaten keine Löhne mehr gezahlt..
Das Gesundheitszentrum gab es, ich meine, runde 4 Jahre.

Die Praxis gibt es bis heute nicht mehr. Besagte Ärztin hatte sich temporär noch einem MVZ angegliedert, aber auch das lief nicht lange. Seitdem praktiziert sie wohl nicht mehr.

Und das soll wohl die neue Generation der Hausarztpraxen werden: 

medicas - Gemeinsam die Praxis von morgen gestalten. (diemedicas.de) 


 
Anna842
Anna842
Mitglied

RE: Krankenhausreform
geschrieben von Anna842
als Antwort auf Elbling vom 20.05.2024, 12:29:17
Da will eine Admin sein? Echt??

Jetzt fällt mir ein, dass die niedergelassenen Psychiater/Neurologen
überlaufen sind und Patientinnen oftmals bis zu einem Jahr warten
müssen.
Was machen die in der Zwischen-Zeit?
Das betrifft alle Generationen.
Besonders hart trifft es die jungen ( Kinder/Jugendliche).

Crissie meint, dass es mal hieß, es gäbe eine " Ärzteschwemme ".
Aber wo die abgeblieben ist, das wüsste sie auch nicht.
Sie ist dieser, in all den Jahrzehnten als Ärztin, nie leibhaftig begegnet.

Die Rheinische Landesklinik Düren hat eine große Ambulanz.
Aber auch sie haben immer wieder Aufnahmestop, einmal war es fast
ein ganzes Jahr. Alte Menschen sind dort die Ausnahme.
Die meisten sind jung.

Ich hoffe, Lauterbach hat einen guten Plan.
Ich habe noch Zutrauen.

Anna

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Lenova46
Lenova46
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RE: Krankenhausreform
geschrieben von Lenova46
als Antwort auf Mareike vom 20.05.2024, 12:53:10
Du liegst wie immer richtig.
Zaunkönigin
Zaunkönigin
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RE: Krankenhausreform
geschrieben von Zaunkönigin
als Antwort auf Lenova46 vom 20.05.2024, 12:08:32
Übrigens ist bekannt, dass hierzulande auch gesetzlich Versicherte frei einen Hausarzt oder eine Hausärztin wählen können?
Das ist nicht selbstverständlich, denn in vielen europäischen Ländern gilt das Prinzip der freien Arztwahl nicht oder nur sehr eingeschränkt.


 

Du machst wohl Witze?

Theoretisch mag das zwar der Fall sein, praktisch muss man aber nehmen was man bekommen kann - WENN man einen bekommen kann.
Lenova46
Lenova46
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RE: Krankenhausreform
geschrieben von Lenova46
als Antwort auf Zaunkönigin vom 20.05.2024, 13:12:19

Ich mache keine Witze, sondern meckere nicht ständig herum.

Zaunkönigin
Zaunkönigin
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RE: Krankenhausreform
geschrieben von Zaunkönigin
als Antwort auf Lenova46 vom 20.05.2024, 12:44:53
Warum nehmen manche Ärzte keine Patienten auf?

"Kassenärzte sind verpflichtet, gesetzlich Versicherte aufzunehmen. Allerdings dürfen sie Patienten ablehnen, wenn die Praxis bereits überlastet ist und keine freien Termine mehr hat.

Wer keinen Termin bei einem Facharzt bekommt, kann sich von der Terminservicestelle der Kassenärztlichen Bundesvereinigung weiterhelfen lassen. Diese ist telefonisch unter der Rufnummer 116117 zu erreichen. Patienten benötigen einen sogenannten Vermittlungscode, der auf der Überweisung, beispielsweise vom Hausarzt, steht. Die Terminservicestelle hat dann eine Woche Zeit, einen Termin zu finden, der wiederum innerhalb der nächsten vier Wochen stattfinden muss. Gelingt es nicht, einen Termin beim Facharzt anzubieten, muss die Terminservicestelle einen ambulanten Behandlungstermin im Krankenhaus vermitteln."
Und das macht man dann als chronisch Kranker wie oft im Monat? Denn diese Termine bedeuten nur, dass man einen einzigen Termin bekommt, nicht einen Hausarzt zu dem man regelmässig gehen kann.

Was ist das denn für eine medizinische Versorgung bei Krankheiten die häufigere Arztbesuche erforderlich machen?

Und - nur am Rande erwähnt um aufzuzeigen, dass ein Termin in 4 Wochen manchmal zu spät sein kann .. genau das war das Problem, dass der Schlaganfall meines Mannes (der bezüglich Symptome anfangs nicht anhaltend und a-typisch war) nicht zeitnah erkannt wurde. Die Auswirkungen wären bei weitem nicht so umfassend geworden wie das nun der Fall ist.

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