Innenpolitik Krankenhausreform
Fahrkosten, lieber Der-Waldler werden dir nur erstattet, wenn der Arzt dir einen Transportschein ausstellt und das ist nur für Behinderungen oder nach OP oder dem Weg zum Krankenhaus vor der OP gedacht, oder längere Behandlungen z.B. Strahlentherapie. Der öffentliche Nahverkehr wird sich so schnell nicht ausbauen lassen, bleibt dir nur Taxi. Es ist doch ein Irrglaube, dass gerade jetzt, wo es ans reformieren und um Kostenreduzierung geht, plötzlich die Möglichkeiten der Beförderungen mehr oder gar kostenfrei werden. Wer kein Auto hat oder selbst nicht fahren kann, hat es und wird es schwer haben.In ländlichen Gegenden wird durchaus dafür gesorgt, dass die nicht motorisierte Bevölkerung in kompetente Krankenhäuser, Arztpraxen etc. kommen kann.
Offizielle Fahrdienste sind vorhanden.
Deswegen muss kein kleines Krankenhaus kostenintensiv und nicht allen Anforderungen gerecht werdend z. B. aufrechterhalten werden.
Gerade die Krankenhausreform strebt flächendeckende Gesundheitsversorgung an.
Also, das wäre toll, Lenova. Hier in unserem Dorf im Osten Bayerns gibt es solche "offiziellen Fahrdienste" nicht, und der Bus fährt einmal (!) pro Tag ins nächst (Winzig-)Städtchen (morgens hin, abends zurück). Fachärzte sind aber in der Kreisstadt, 40 km von hier, und wie man dorthin kommt, ist allein Sache des Betreffenden. Glücklicherweise bestehen hier tolle Nachbarschaften, Menschen, die einander helfen. Und wir haben eine vielfach ausgebildete Hausärztin im Ort, die einen ganzen Praxistag nur Hausbesuche macht (dann ist die Praxis nur für Verschreibungen usw. geöffnet), zusätzlich jederzeit Notfall-Hausbesuche. Aber sie ist auch schon 65 Jahre alt, einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin hat sie noch nicht.
25 km von hier ist ein sehr kleines "Allzweck-Krankenhaus". Das würde sicherlich der "Krankenhausreform" zum Opfer fallen. In der Kreisstadt gibt es eine etwas größere? Ob die überleben würde? Da wird hier in den Zeitungen heftig drüber diskutiert. Die nächste wirklich größere Klinik (z.B. mit Herzkatheterlabor) wäre in Weiden (70 km von uns) oder eine wirklich große Klinik mit umfassenden Fach- und Spezialabteilungen (z.B. Herz-OPs und Stroke Units) wäre in Regensburg, 90 km von uns entfernt. Bei einem Herzinfarkt oder Schlaganfall sind solche Entfernungen schon heikel. Und für einen Krebspatienten, der von seinen Angehörigen kaum Besuch empfangen kann, weil die z.B. ohne Auto sind und zu weit weg wohnen, wäre es sicherlich auch nicht sehr heilsam, diesen Kampf überwiegend alleine führen zu müssen.
Ich weiß aber nicht, was Du unter "ländlicher Gegend" verstehst. Die "ländlichen Gegenden" hier im Osten Bayerns (Oberpfalz/Niederbayern) sehen so aus wie oben geschildert. Aber vielleicht ist das ja nur in Randgebieten so. Ich weiß es wirklich nicht.
DW
Granka
Olga, sie haben sehr wohl verstanden was gemeint gewesen ist..
Und ihre Belehrungen dürfen sie sehr gerne dem Mülleimer übergeben, da gehören sie auch hin.
In kleinen bayrischen Gemeinden habe ich erlebt, dass dort rege von Sammeltaxis Gebrauch gemacht wurde.
Diese Sammeltaxis sind wesentlich günstiger als normale Taxikosten.
Mir leuchtet nicht ein, was die Beförderungskosten im Krankheitsfalle mit der Krankenhausreform zu tun haben sollen.
Liegt ein Patient weit entfernt von seinem Heimatort, muss er nicht auf Besuche von Angehörigen verzichten.
Das lässt sich evtl. regeln. Es gibt genug Krankenhäuser, die es ermöglichen - sicher gegen entsprechende Kostenerstattung -, dass Angehörige im Krankenhaus bei ihren Lieben ein Zimmer beziehen können.
Bitte, verstehe das jetzt richtig.
Nur wegen vereinfachter Besuche - fahrmäßig - muss nicht an jeder Ecke ein Krankenhaus vorhanden sein.
Wo sehen Sie eigentlich Gesundheit "privatisiert"? Es gibt verschiedene Träger von Krankenhäusern: kirchliche, staatliche und auch private. Derzeit wäre man sicher froh, wenn sich viele private Investoren au diese schwierige und immens teure Angelegenheit wie der Modernisierung und Aktualisierung deutscher Kliniken einlassen würden.Wie schön, dass Sie uns mal wieder versuchen die Welt zu erklären. Ich fand die Information, dass es keine Bundesbahn mehr gibt sehr überraschend. Ebenso hat mich die nicht mehr existente Bundespost erstaunt. Na so was.
Übrigens die "Bundesbahn" gibt es schon lange nicht mehr - genau so wenig wie die "Bundespost".
Aber vermutlich sehen viele gerne zurück in Zeiten, wo alles staatlicher Planwirtschaft unterworfen war - auch wenn diese dann jämmerlich zugrunde ging und am Ende Kredite vom Klassenfeind erforderlich waren, um das Leben noch ein wenig länger zu gestalten.Olga
Und Ihre Schlussfolgerungen.. herzig. Einfach herzig.
Aber gerne erkläre auch ich Ihnen die Welt - nicht ganz in ihrem Stil, dafür mit Fakten.
Öffentliche Krankenhausträger
Bei öffentlichen Krankenhausträgern handelt es sich um Körperschaften, Anstalten oder Stiftungen des öffentlichen Rechts. Dies bedeutet, dass bspw. der Bund oder die Länder als Träger eines Krankenhauses fungieren. Dabei können sie in öffentlich-rechtlicher (z. B. Zweckverband, Stiftung, Regie- oder Eigenbetrieb), aber auch in privatrechtlicher Form (z. B. GmbH) betrieben werden. Öffentliche Träger können demnach sein:
- Bund
- Länder
- Bezirke
- Landkreise
- Gemeinden
- Kommunale Gebietskörperschaften
- Städte
- Öffentliche Zweckverbände
- Gesellschaften mit beschränkter Haftung (GmbH) ⇒ nur dann in öffentlicher Trägerschaft, wenn Gebietskörperschaften (Bund, Länder, …), Zusammenschlüsse solcher Körperschaften oder Sozialversicherungsträger (z. B. Rentenversicherungsträger) mehr als 50 % des Nennkapitals oder Stimmrechts halten!
Freigemeinnützige Krankenhausträger entsprechen im Gegensatz zu den öffentlichen Trägern religiösen, sozialen oder humanitären Vereinigungen. Ihre Arbeit basiert auf dem Grundsatz der Freiwilligkeit und Gemeinnützigkeit. Es besteht keinerlei Absicht der Gewinnerzielung. Vielmehr ist die Zielsetzung die Deckung der Betriebskosten.
Freigemeinnützige Träger können sein:
- Gemeinnützige Vereine und Stiftungen
- Karitative Organisationen
- Kirchliche Orden
- Kongregationen (Klosterverbände)
Private Krankenhausträger entsprechen natürlichen Personen, juristischen Personen des Privatrechts oder (teil-)rechtsfähige Gesamthandsgemeinschaften des privaten Rechts. Der Zielsetzung ist im Gegensatz zu den anderen Trägerschaften auf die Gewinnerzielung ausgerichtet. Es soll folglich planmäßig mehr erwirtschaftet werden, als zur Betriebskostendeckung benötigt wird. Für den Betrieb eines Krankenhauses in privater Trägerschaft bedarf es einer Konzession gemäß § 30 Gewerbeordnung (GewO).
Private Krankenhausträger können sein:
- Aktiengesellschaften (AG)
- Gesellschaften bürgerlichen Rechts (GbR)
- Gesellschaften mit beschränkter Haftung (GmbH)
- Rechtsfähige Vereine
- Stiftungen des Privatrechts
Privatkliniken sind klar von Krankenhäusern in privater Trägerschaft abzugrenzen. Im Gegensatz zu eben solchen besitzen sie KEINE Zulassung zur Abrechnung ihrer Leistungen über die GKV im Sinne des § 108 SGB V und sind somit nicht zur Teilnahme an der gesetzlichen Gesundheitsversorgung berechtigt. Sie sind folglich nur für die Versorgung von Privatpatienten (Versicherte der Privaten Krankenversicherung (PKV)) zuständig.
1991
Anzahl Krankenhäuser Gesamt 2411
Öffentliche Einrichtungen 1110
Freigemeinnützige Einrichtungen 943
Private Einrichtungen 358
2022
Anzahl Krankenhäuser Gesamt 1893
Öffentliche Einrichtungen 539
Freigemeinnützige Einrichtungen 598
Private Einrichtungen 756
Wir haben also, trotz steigender Bevölkerungszahl, in diesen Jahren 518 Krankenhäuser verloren, die öffentlichen Einrichtungen haben sich so gut wie halbiert, die Freigemeinnützigen ebenso während die Privaten sich mehr als verdoppelt haben.
Früher waren die Privaten die Ausnahme, heute sieht es genau anders herum aus. In wie fern die Gemeinnützigen innerhalb einer Krankenhauseinrichtung tatsächlich gemeinnützig sind, wäre einer genaueren Betrachtung wert. Nehmen wir doch mal die BBT-Gruppe - da könnte das spannend werden - aber auch aufwändig in Anbetracht des komplexen Konstrukts.
In kleinen bayrischen Gemeinden habe ich erlebt, dass dort rege von Sammeltaxis Gebrauch gemacht wurde.
Diese Sammeltaxis sind wesentlich günstiger als normale Taxikosten.
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Nur wegen vereinfachter Besuche - fahrmäßig - muss nicht an jeder Ecke ein Krankenhaus vorhanden sein.
nein, das sicher nicht. Aber sich Gedanken darüber machen, wie man das unterstützen kann, wäre der Akzeptanz zuträglich.
Sammeltaxis sind eine wirklich gute Sache, besonders im ländlichen Raum wo sich normale Busse nicht lohnen. Aber auch die muss es halt geben. Bei uns leider nur in den Abendstunden als sogenannter Nachtschwärmerbus. Und auch da in der kalten Jahreszeit auch sehr reduziert. Diese Busse fahren aber auch nur eine festgelegte Route und keine der Krankenhäuser an.
Das meinte ich mit: man muss das große Ganze sehen und nicht nur die Krankenhäuser optimieren, sondern dann auch parallel dazu solche Möglichkeiten fördern.
Mir persönlich geht es nicht darum eine Reform zu verhindern. Warum auch? Daraus kann auch für die Bevölkerung Gutes erwachsen, denn so wie das aktuell läuft ist es ja auch nicht optimal für die Menschen. Aber dann doch bitte auch die Randbereiche wie Erreichbarkeit mit beleuchten und optimieren.
Zaunkönigin, ".. Aber dann doch bitte auch die Randbereiche wie Erreichbarkeit mit beleuchten und optimieren.." und das erfordert Zeit zum darüber nachdenken und genau die hat man sich nicht genommen. Man hat übereilt 'Nachgedacht', wenn man das überhaupt so bezeichen darf, und das "Ergebnis liegt vor. Und um die 'Schelte der Bundesländer' zu umgehen wird jetzt rumgetrickst.
Ich hab ein bisschen den Eindruck, dass die Ärzte in Deutschland und das Praxispersonal seit einiger yzeit enorm strapaziert wird durch immer neue Bestimmungen und Ideen... irgendwie scheint Herr Lauterbach vieles vor Einführung nicht so richtig zu durchdenken mit seinen Beratern? Jetzt erst die Einführung der E Rezepte, die vom Praxis PC direkt auf der Chipkarte gespeichert werden...Wer aber seine Medikamente nicht selbst holen kann, muss die Karte entweder bei einer online Apotheke einscannen und den QR Code von dort auslesen lassen oder braucht vom Arzt eben doch ein Papierrezept ...und schon ist in yplanung, dass die Chupksrte ganz abgeschafft wird und fortan jeder eine Gesundheits ID , mit der dann der Arzt und auch die Patienten jeweils Einblick in die Patienrenakte usw haben... schönes Durcheinander irgendwie.@ Malinka,
ob Ärzte und Praxispersonal von diesen technischen Neuerungen gestresst werden, liegt sicherlich vor allem an unterschiedlicher technischer Affinität (und damit oft am Alter) in den Praxen.
Meine Hausärztin z.B. ist noch recht jung und freut sich über solche Neuerungen.
Die mitunter noch vorhandenen Probleme mit dem E-Rezept entstehen eher in den Apotheken.
Wer nicht selbst die Medis abholen kann, kann durchaus mit der Karte einen Anderen damit beauftragen.
Lt. TK ist dafür keine besondere, weitere Legitimation erforderlich.
Dann gibt es noch diese E-Rezept-App der Krankenkassen, über die das Rezept an die Apotheke gesendet werden kann. Aber das ist sicher auch wieder so eine Altersfrage...
Diese Digitale Patientenakte gibt es bereits seit 2021. Könnte man bereits jetzt durch eigene Genehmigung vom Hausarzt bekommen. Ab nächstes Jahr wird die ungefragt für Jeden erstellt! Wer das nicht will, muss aktiv widersprechen!
Ich bin davon keine Freundin, denn Patienten- und Datenschützer warnen davor...
Also, meine Ärztin ist von anderen Dingen strapaziert und genervt: Wenn z.B. fachärztliche Diagnose oder Abklärung erforderlich wird, sie Überweisungen schreibt - und der Patient dann keine Chance hat, jemals einen Termin bei Fachärzten zu bekommen. Weil so gut wie alle völlig überlaufen sind und keine Patienten mehr aufgenommen werden.
In unserem Bereich hier ist das wirklich ein echtes Problem.
Dann versucht sie es mit Krankenhaus-Einweisung und die Patienten sagen: Nö, deswegen gehe ich doch jetzt nicht für 3 Tage ins Krankenhaus! 😁
Katja
Wie wäre es eigentlich ,wenn Sie sich als Beraterin für all die Problembereiche bewerben würden, in welchen Sie nach eigener Einschätzung sicherlich umfangreiche Expertisen besitzen.
Sie könnten dort Ihre Ideen und Vorschläge unterbreiten - ich würde das entlastend empfinden.
Warum soll eine ländliche Gemeinde nur deshalb "nicht Land sein", weil es in ca 30 km Entfernung eine Grossstadt gibt? Das dürfte doch viele Gegenden betreffen in unserem dicht besiedelten Land.
Denke gerade an NRW, wo ländliche Gemeinden umzingelt sind von Grossstädten.
Antwort nicht erforderlich - meint die gute Frau. Olga
Ach, dazu eigenen Sie sich viel besser als ich. Zumindest muss man das annehmen wenn man Sie hier ein paar Mal gelesen hat.
Zu Ihrer Frage: Irgendwie sind Sie gerne schwer von Begriff wenn sich etwas außerhalb ihrer eigenen Welt bewegt.
Innerhalb von 30km erreicht man in den ländlichen Gebieten auf die ich mich beziehe schon heute oft nicht weder ein Krankenhaus und auch nicht alle notwendigen Fachärzte. Und Seniorenresidenzen wie von Ihnen erwähnt siedeln sich da auch eher nicht an.
Und Ihr NRW-Beispiel dürfen Sie gerne in Zusammenhang mit Ihrer München-Nähe stellen.
Irgendwie scheint mir, dass Sie vor einigen Wochen Ihre Argumentationsketten stimmiger aufgebaut haben. Was ist los?
Wo sehen Sie eigentlich Gesundheit "privatisiert"? Es gibt verschiedene Träger von Krankenhäusern: kirchliche, staatliche und auch private. Derzeit wäre man sicher froh, wenn sich viele private Investoren au diese schwierige und immens teure Angelegenheit wie der Modernisierung und Aktualisierung deutscher Kliniken einlassen würden.
Olga
Nun ja liebe Olga, ganz so einfach scheint es nun doch nicht zu sein, denn Finanzexperten warnen schon seit einiger Zeit, daß private Investoren in manchen Regionen und Städten Eigentümer eines Großteils von Praxen seien und sollten diese pleitegehen, könne die notwendige Versorgung von Patienten in Gefahr geraten!
„Das Problem ist demnach das zugrunde liegende Geschäftsmodell. Die Käufer der Praxen sind oft sogenannte Private-Equity-Unternehmen. Sie sammeln Geld von Investoren ein. Dann kaufen sie mehrere kleinere Unternehmen auf und bündeln sie in einem größeren Konzern. Nach einigen Jahren verkaufen sie diesen mit einem möglichst hohen Gewinn weiter. Dieses Geschäft betreiben einige Private-Equity-Unternehmen auch mit Arztpraxen.
Dafür müssen sie die Praxen formal in sogenannte Medizinische Versorgungszentren (MVZen) umwandeln. Denn eigentlich dürfen Finanz-Investoren keine Arztpraxen kaufen. Sie dürfen jedoch Krankenhäuser erwerben, die wiederum MVZen, also Arzt-Praxen, betreiben dürfen.
Die ursprüngliche Idee war, dass sich Ärzte aus verschiedenen Fachrichtungen in solchen Versorgungszentren zusammenfinden. 2015 wurde das Gesetz jedoch geändert. Seitdem dürfen auch MVZen betrieben werden, in denen nur Ärzte eines Fachs tätig sind. Seitdem ist die Zahl der Praxisübernahmen durch Investoren deutlich gestiegen.“
Gewinn für Investoren, Risiko für Patienten
Edita
Hatte einen Bruch im Sprunggelenk.
Musste alles mit Rad und zu Fuß machen.
Erst zum Hausarzt. Der überwies zum Chirurgen.
Noch weiter mit dem Rad, bergauf, bergab. Der überwies
mich in ein Krankenhaus. Noch weiter entfernt.
In drei Tagen von Arzt zu Arzt mit dem Rad. Fast 40km insgesamt.
Mit dem Linienbus? Vergiß es.
Gut, ich wusste nichts von einem Bruch.
Dachte, der Fuß ist verstaucht und sieht komisch aus.
Mit einem Taxi? Hätte für alles so ca. 150,--Euro gekostet.
Erstattung der Krankenkasse. ? Hätte es alles vorher genehmigen
müssen.
Anna